Die Zisterzienser
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Die Zisterzienser
Zisterzienser nennen sich die Mönche und Nonnen, die in der Tradition der Gründer des Klosters Cîteaux ein Leben des Gebets, der Lesung und der Arbeit führen wollen. Der Zisterzienserorden entstand durch Reformen aus der Tradition des Ordens der Benediktiner. Die verschiedenen Zweige der Zisterzienser, die sich dem geistlichen Erbe des Mutterklosters Cîteaux verpflichtet wissen, bilden die Familia Cisterciensis. Dazu zählt neben dem Zisterzienserorden (lat. Ordo Cisterciensis, Ordenskürzel: OCist, früher SOCist), einem monastischen Orden in der römisch-katholischen Kirche, auch der Zisterzienserorden der strengeren Observanz (Trappisten, Ordenskürzel OCSO) und die männlichen und weiblichen Gemeinschaften der Zisterzienseroblaten, die einem der genannten Orden unterstellt sind.
Wappen des Zisterzienserordens mit dem Schriftband Cistercium mater nostra („Citeaux/Die Zisterze, unsere Mutter“)
Geschichte
Mutterkloster und Namensgeber der Zisterzienser ist das 1098 von dem Benediktiner Robert von Molesme († 1111) und zwanzig weiteren Mönchen der Abtei Molesme gegründete Kloster Cîteaux (lat. Cistercium, dt. Zisterze). Abweichend werden Zisterzienser aber auch nach dem hl. Bernhard von Clairvaux Bernhardiner bzw. Bernhardinerinnen genannt.
Gründung des Ordens
Der hl. Bernhard von Clairvaux im Antiphonar der Äbtissin von Sainte Marie de Beaupré, 1290
Ein wesentlicher Anlass zur Ordensgründung war in der etwa 100 Kilometer entfernten Abtei Cluny zu suchen. Diese große und angesehene Benediktinerabtei in Burgund hatte im 11. Jahrhundert durch Spenden, Stiftungen und Erbschaften ein großes Vermögen und weite Ländereien erworben. Besonders deutliches Zeichen des Wohlstandes war der 1088 begonnene Bau der damals größten Kirche der Christenheit, die sogar die Basilika Alt-Sankt-Peter in Rom an Größe übertraf. Die Innenausstattung mit Fresken war aufwendig. In dieser einflussreichen Abtei (aus den Reihen ihrer Mönche gingen mehrere Päpste hervor) spielte die Liturgie eine herausragende Rolle. Durch Prachtentfaltung und Reichtum waren die ursprüngliche Einfachheit der monastischen Lebensweise und das Ideal, von der eigenen Hände Arbeit zu leben, abhandengekommen.
Vor diesem Hintergrund bemühte man sich im 11. Jahrhundert an verschiedenen Orten, die ursprünglichen Ideale der Benediktsregel wieder zur Geltung zu bringen. In diesem Kontext steht auch die Gründung der Abtei in Molesme im Jahre 1075 durch Robert von Molesme. Allerdings war ihm schon nach kurzer Zeit das Leben seiner Klostergemeinschaft nicht streng genug, so dass er 1098 mit anderen reformbereiten Mönchen aus Molesme auszog und in einer abseits gelegenen Gegend in Cîteaux ein neues Kloster gründete. Die neue Gemeinschaft hatte das Ziel, ganz nach der Ordensregel des Benedikt von Nursia (Regula Benedicti) zu leben. Auf dieser Grundlage wollte sie ausschließlich von ihrer eigenen Hände Arbeit leben. Einnahmen aus Verpachtung und Zinsen sowie die Erhebung des Zehnten lehnte sie ab. Abgeschiedenheit von der Welt und Einfachheit der Lebensweise waren Grundideale der Reformgruppe.
Von ihrer Grundintention her wollten Robert und seine Mönche nichts anderes sein als Benediktiner und getreu nach dessen Regel leben. Jedoch unterschied sich die Lebensweise der Mönche von Cîteaux entscheidend von der anderer Benediktinerklöster, insbesondere der von Cluny. So entstand aus der als Reform innerhalb des Benediktinertums gedachten Neugründung ein neuer Orden mit einer eigenen Liturgie, dem Zisterzienserritus. Die Zisterzienser waren zugleich der erste zentralistisch organisierte Mönchsorden.
Robert von Molesme wurde bereits 1099 auf Betreiben seiner früheren Mitbrüder von Papst Urban II. nach Molesme zurückberufen. An seine Stelle als Abt von Cîteaux trat Alberich von Cîteaux, der das Kloster zehn Jahre lang leitete. 1109 löste ihn Stephan Harding ab, der der neuen Gemeinschaft mit seiner Carta Caritatis eine Verfassung gab; am 23. Dezember 1119 wurde diese durch Papst Calixt II. in der Bulle Ad hoc in apostolicae sedis bestätigt.[1] Somit ist Stephan Harding der eigentliche Gründer des Zisterzienserordens.
Zu dieser Zeit war die Gemeinschaft zahlenmäßig noch unbedeutend. Die eigentliche Blütezeit Cîteaux’ begann erst mit dem Eintritt Bernhards, Sohn des Ritters Tescelin le Roux aus Fontaine-lès-Dijon. Bernhard, später als Bernhard von Clairvaux bekannt geworden, trat im Jahr 1112 mit 30 Gefährten dem Konvent bei. Von diesem Zeitpunkt an wuchs die Gemeinschaft rasch, sodass man bald vier Tochterklöster, die sogenannten Primarabteien, gründen konnte: 1113 La Ferté, 1114 Pontigny und 1115 Clairvaux, dessen Abt Bernhard wurde, sowie schließlich im gleichen Jahr Morimond. 1120 wurde mit der Abtei Tart das erste Zisterzienserinnenkloster gegründet.
Organisation
Grundlegende Fragen zur Organisation der Klöster und des Ordens insgesamt wurden zwischen dem 12. und dem 15. Jahrhundert im Nomasticon Cisterciense geregelt.
Organisation des Gesamtordens
Jede Abtei des Zisterzienserordens ist grundsätzlich selbständig, jedoch den einheitlichen Statuten des Ordens verpflichtet und ihrem Mutterkloster verantwortlich. Die Zisterzienser legten von Anbeginn Wert auf einheitliche Bauten, Bräuche und Tagesabläufe in allen Klöstern des Ordens. Der aus der Carta Caritatis zitierte Satz wurde den Mönchen zum Motto: Una caritate, una regula similibusque vivamus moribus („Wir wollen in einer Liebe, unter einer Regel und nach einheitlichen Bräuchen leben“).[2] Der Abt des Mutterklosters visitiert als Pater Immediat (direkter kirchlicher Oberer) die Tochtergründungen (Filiationsprinzip). Bis zu ihrer Aufhebung im Zuge der Französischen Revolution wurde die Abtei Cîteaux als erste Abtei und daher Mutterkloster des Ordens von den Äbten der ersten vier Tochtergründungen (den Primarabteien) visitiert. In Cîteaux tagte das Generalkapitel unter dem Vorsitz des Abtes von Cîteaux. Seit der Neuorganisierung des Ordens nach der Französischen Revolution steht ein gewählter Generalabt, der in Rom residiert, an der Spitze des Ordens. Die Belange des Ordens werden auf dem Generalkapitel, an dem alle Äbte und Äbtissinnen des Ordens teilnehmen, geregelt. Das Filiationsprinzip wurde spätestens seit dem 16. Jahrhundert durch regional bestimmte Kongregationen ersetzt.
Innere Organisation der einzelnen Konvente
Das zisterziensische Ideal, nicht von den Abgaben abhängiger Bauern, sondern nur von der eigenen Arbeit leben zu wollen, führte zu einer spezifischen internen Organisation der einzelnen Konvente: Die Institution der Konversen oder Laienbrüder entstand; ein zisterziensisches Kloster beherbergte zwei verschiedene, organisatorisch deutlich voneinander getrennte Brüdergemeinschaften: die Gruppe der Chormönche, zu der auch Priester gehörten, und die Gruppe der Laienbrüder.
Die Hauptaufgabe der Chormönche war der Gottesdienst, vor allem das Stundengebet. Die Chormönche, die zu Priestern geweiht wurden, spendeten außerdem die Sakramente und Sakramentalien. Auf die Chormönche gehen die kulturellen Aktivitäten des Ordens zurück (z. B. schriftstellerische Tätigkeiten oder das Kopieren von Büchern). Die Chormönche stammten meist aus dem Adel. Zwar legte man in der Anfangszeit des Ordens großen Wert darauf, dass auch die Chormönche Handarbeit verrichteten, da ihnen aber aufgrund ihrer eigentlichen Aufgaben dafür nur begrenzte Zeit und Energie zur Verfügung stand, war das für die Aufrechterhaltung der Klosterwirtschaft nicht ausreichend.
Für den Hauptteil der Handarbeit waren deswegen die Laienbrüder zuständig, die, um dies zu ermöglichen, deutlich verringerte Gebetsverpflichtungen hatten. Sie lebten in einem eigenen Flügel des Klosters und hatten in der Kirche ihre eigenen Sitze, abgesondert von den Chormönchen. Auf die Leitung des Ordens hatten sie keinen Einfluss, bei den Beratungen der Mönche im Kapitel waren sie nur Zuhörer. Für die Anfangszeit des Ordens ist mehrfach belegt, dass auch adelige Männer, begeistert vom Ideal eines demütigen Lebens für Gott, als Laienbrüder in ein Zisterzienserkloster eintraten und dort ein Leben als Landarbeiter führten. Trotzdem stammten vermutlich die meisten Laienbrüder aus niedrigen Gesellschaftsschichten. Ihre Arbeit war für die Zisterzienser unverzichtbar: Sie bebauten das dem Orden gestiftete Land und machten in der Anfangszeit oft große Sumpf- und Waldgebiete urbar. So erarbeiteten sie den Wohlstand des Ordens. Die Tätigkeit der Konversen machte es erforderlich, dass sie zum Teil außerhalb des Klosters in oft weit entfernten Wirtschaftshöfen, die man als Grangie bezeichnet, lebten. Auf den Grangien wurden neben den Konversen auch saisonal Lohnarbeiter beschäftigt.
Daneben unterhielten die Klöster Stadthöfe, die als Handelsorte genutzt wurden, um Überschüsse aus der landwirtschaftlichen und handwerklichen Produktion gegen Waren einzutauschen, die die Klöster nicht selber herstellen konnten. Oft bestand an diesen Stadthöfen eine Kapelle und ein sogenanntes Hospital, das als Herberge für durchreisende Pilger diente.[3]
Ausbreitung und Blütezeit
Insbesondere aufgrund des Wirkens von Abt Bernhard von Clairvaux begann der Orden sich sehr rasch in ganz Europa auszubreiten. Durch Predigt, persönliches Beispiel und theoretische Vorgaben zum Klosterbau wurde er zum eigentlichen Ordensvater, so dass die Zisterzienser manchmal als Bernhardiner bezeichnet werden. Ein weiblicher Zweig nennt sich heute Bernhardinerinnen.
Der Orden breitete sich auf zwei verschiedene Arten aus: Einerseits wurden neue Konvente an Stellen gegründet, an denen es zuvor keine Klöster gegeben hatte, andererseits schlossen sich zahlreich bereits bestehende Abteien dem Orden an. Am Ende der dynamischen Expansionsperiode, also um 1300, war der Orden in allen wichtigen Ländern Europas vertreten und zählte insgesamt 742 Niederlassungen.[4]
Ab dem 13. Jahrhundert erlaubte der Zisterzienserorden auch Frauenkonventen, sich dem Orden anzuschließen, wogegen er sich zuvor gesträubt hatte. In der Folge stieg die Anzahl der Klöster der Zisterzienserinnen stark an. Dies erfolgte zum einen durch Neugründung von Klöstern, aber auch zahlreiche bereits bestehende Frauenklöster wurden nach zisterzienserischen Regeln reformiert und dem Orden unterstellt. Im Generalkapitel wurde die Expansion argwöhnisch betrachtet. Es beschloss 1228, keine weiteren Frauenklöster mehr in den Orden aufzunehmen.[5]
Wichtige Klosterzentren im 13. Jahrhundert
Entwicklung in Frankreich
Geographisches Zentrum des Ordens war Frankreich, auch wenn das Übergewicht der französischen Klöster ab etwa der Mitte des 12. Jahrhunderts abnahm (um 1153, als Bernhard von Clairvaux starb, lagen noch 180 von 350 Klöstern in Frankreich, um 1300 nur noch ca. 240–250 von 700). Die dynamische Entwicklung in Frankreich wurde unter anderem durch die Unterstützung höchster kirchlicher und politischer Kreise ermöglicht, die besonders durch das Wirken Bernhards vermittelt wurde. Die Könige von Frankreich, die Herzöge von Burgund, die Grafen der Champagne und viele andere Adelige förderten den Orden und seine Niederlassungen mit umfangreichen Stiftungen. Neben dem Ursprungskloster und den vier Primarabteien sind als bedeutende französische Zisterzen auch Fontenay (Abtei), Kloster Trois-Fontaines, Kloster Longpont, Kloster Ourscamp, Hautecombe zu nennen.
Bernhard von Clairvaux als Lehrer im Kapitelsaal, von Jean Fouquet, im Musée Condé, Chantilly
Auch auf dem Gebiet der heutigen Niederlande und Belgiens entwickelte sich der Orden rasch. In den 30er Jahren des 12. Jahrhunderts wurden mit Orval (1132), Vaucelles (1132) und Ter Duinen (1138) die ersten drei Abteien gegründet, denen während des 12. und 13. Jahrhunderts noch viele weitere folgten. Auch zahlreiche Frauengemeinschaften suchten seelsorgerliche Betreuung bei den Zisterziensern und bemühten sich um den Anschluss an den Orden. Ab 1182 zeigten sich die Mönche mit der Inkorporierung des Frauenklosters Herkenrode bereit, dieser Aufgabe nachzukommen. Die Zisterzienserinnenkonvente der Niederlande und Belgiens brachten zahlreiche geistig bedeutende Persönlichkeiten hervor, so zum Beispiel die Mystikerinnen Ida von Nivelles, Lutgard von Tongern und Beatrijs von Nazareth. Die Zisterzienser waren bald aufgrund ihrer effektiven Wirtschaftsweise ein bedeutender Faktor für die Region. Zum Teil setzten sie ihre große Kapitalkraft für den Landesausbau ein, etwa durch größere Eindeichungsmaßnahmen. Hier ist z. B. die Abtei Ter Duinen zu nennen, die nicht nur größere Einpolderungsmaßnahmen durchführte, sondern deren Äbte auch mehrfach als Ratgeber der Grafen von Flandern auftraten.
Entwicklung in Deutschland
Kloster Lehnin, „Königshaus“, 14. Jahrhundert
Insgesamt entstanden 91 Männerklöster auf dem Gebiet des späteren Deutschland. Das erste deutsche Zisterzienserkloster war das 1123 gegründete Kloster Kamp; im Jahre 1127 folgte Kloster Ebrach und kurz darauf Kloster Walkenried. Zwar war der Orden erst ab 1190 dazu bereit, auch Frauenklöster in den Orden zu inkorporieren, trotzdem entstanden schon im 12. Jahrhundert in Deutschland insgesamt 15 Konvente für Frauen. Im 13. Jahrhundert kam es sogar zu einer Art „Gründungsboom“: Zwischen 1200 und 1250 entstanden etwa 160 Zisterzienserinnenklöster im deutschen Sprachraum.
Die männlichen Zisterzienser erlangten im 12. und 13. Jahrhundert durch ihre Besiedlungen, besonders im Raum östlich der Elbe, hervorragende Bedeutung. Hier sind unter anderem die Zisterzen Sittichenbach, Doberan, Lehnin, Pforta, für Schlesien Kloster Leubus, für Pommerellen Kloster Pelplin und für den böhmischen Bereich Kloster Waldsassen zu nennen. Diese Klöster wurden von den jeweiligen regionalen adeligen Herren unter anderem mit dem Ziel unterstützt, über die Missionierung der in diesen Gebieten lebenden, zum Teil noch heidnischen Slawen und über die wirtschaftliche Leistungskraft der Mönche das Land zu konsolidieren und schrittweise auszudehnen. Die Zisterzienser schufen hier landwirtschaftliche Musterbetriebe, förderten Obst- und Weinbau, Pferde- und Fischzucht, Bergbau sowie den Wollhandel und trugen auch zur Verbreitung der hochmittelalterlichen Kultur bei. Der gotische Baustil, anfangs nur zögernd übernommen, fand nicht zuletzt durch diesen Orden auch in Deutschland Verbreitung, so etwa im Kloster Chorin. Wie alle Mönche widmeten sie sich auch dem Kopieren von liturgischen und theologischen Handschriften. Einige Klöster, wie beispielsweise die Abtei Himmerod, verfügten gegen Ende des Mittelalters über große und wertvolle Bibliotheken.
In der Mystikbewegung erlangten drei deutsche Zisterzienserinnen große Bedeutung: Mechthild von Magdeburg, Mechthild von Hackeborn und die hl. Gertrud von Helfta, die alle dem Kloster Helfta angehörten, das man „die Krone der deutschen Frauenklöster“ nannte.
Münster Bad Doberan
Entwicklung in Österreich
Das Stift Rein wurde 1129 durch Markgraf Leopold den Starken gegründet und von Kloster Ebrach aus besiedelt. Es ist das weltweit älteste, noch bestehende Zisterzienserkloster. Die Gründung des Klosters Heiligenkreuz erfolgte 1133 vom Mutterkloster Morimond in Burgund. Weitere Neugründungen waren unter anderem 1138 das Stift Zwettl, 1142 Stift Viktring, 1202 das Stift Lilienfeld, 1263 das Kloster Goldenkron und 1273 das Stift Stams.
Entwicklung in Spanien und Portugal
Die Zisterzienser entwickelten sich auf der iberischen Halbinsel im Kontext der Reconquista, also der Wiedereroberung der seit Jahrhunderten von den muslimischen Mauren beherrschten Gebiete. Der Orden trug zum einen zur Besiedelung und wirtschaftlichen Erschließung der neu gewonnenen Gebiete bei und inspirierte zum anderen die hispanischen Ritterorden, die unmittelbar an der Eroberung beteiligt waren. Dabei wurde er von den Königshäusern Kastiliens, Aragóns und Portugals protegiert. Die ersten Zisterzen wurden zwischen 1140 und 1142 gegründet. Bis zum Ende des 12. Jahrhunderts gab es mehr als 40 von ihnen. Der militärische Orden von Calatrava entstand unter Mitwirkung der Zisterzienser und wurde ihnen 1187 offiziell angeschlossen. Auch die Ritterorden von Alcántara und Avis sowie der Orden der Christusritter orientierten sich in ihrem religiösen Leben an ihnen.
Entwicklung in Polen
Zisterzienser in Polen
Die Zisterzienser kamen in der Mitte des 12. Jahrhunderts nach Polen. Die ersten Klöster entstanden in Brzeźnica (1149-1153, heute im Stadtgebiet von Jędrzejów) sowie in Łekno in der Nähe von Wągrowiec (1143). Zudem entstanden weitere Klöster in Ląd (1153), Lubiąż (1163), Kołbacz (1174), Sulejowie (1176), Wąchock (1179), Koprzywnica (1185) und Oliwa (1186). Im 13. Jahrhundert wurden Köster in Trzebnica (1202, erstes Nonnenkloster der Zisterzienser in Polen), Mogiła bei Krakau (1222), Kamieniec Ząbkowicki (1222), Henryków (1227), Szpetal (1230), Obra (1231), Bledzew (1232), Szczyrzyc (1234), Paradyż (1234), Koronowo (1254), Rudy (1255), Pelplin (1276), Przemęt (1278), Bierzwnik (1286) und Krzeszów (1292) gegründet. Im 14. Jahrhundert kamen Köster in Jemielnica und Cieplice Śląskie-Zdrój hinzu. Kurzzeitig bestand ein Zisterzienserkloster auch in Bardo. Aktiv sind dagegen weiterhin die Klöster in Mogila, Jedrzejów, Szczyrzyc und Wąchock. Zisterzienser führen auch die Gemeinden in Oliwa, Henryków und Sulejów.
Mittelalterliche Missionstätigkeit in Livland und Preußen
Der Zisterziensermönch Christian von Preußen begann um 1206 mit der Verkündigung der christlichen Lehre unter den Pruzzen. Diese bis dahin heidnischen Völker zeigten sich verhältnismäßig empfänglich für Christians Botschaft; 1215 wurde er von Papst Innozenz III. zum Missionsbischof für das Gebiet geweiht. 1228 gründete er den Orden der Milites Christi de Prussia – ähnlich wie die von Calatrava eine ritterliche Version des Mönchsordens von Cîteaux –, denen allerdings wenig Erfolg beschieden war.[6] Von 1233 bis 1238 war Christian Gefangener der Preußen. Bereits ab 1231 wirkte der Deutsche Orden als Nachfolger der Zisterzienser im preußischen Gebiet. Als 1243 eine kirchliche Ordnung für Preußen errichtet wurde, erfolgte keine entsprechende Ernennung von Bischof Christian zum Verantwortungsträger; er zog sich in das Kloster Sulejów zurück.
Stagnation, Krise und Reformbemühungen im Spätmittelalter
Ende des 13. Jahrhunderts begannen sich die Zisterzienser von ihren Gründungsidealen zu entfernen. Die effiziente Wirtschaftsweise hatte die einzelnen Klöster reich gemacht, gleichzeitig traten nicht mehr genug Laienbrüder (Konversen) in die Klöster ein, unter anderem weil junge Männer aus nicht-adeligen Familien sich in dieser Zeit eher den neu aufkommenden Bettelorden, vor allem den Franziskanern und Dominikanern, anschlossen. Aufgrund dieser Entwicklung konnten die umfangreichen Ländereien nicht länger in Eigenarbeit bewirtschaftet werden. Daher begannen die Zisterzienser, von den Abgaben abhängiger Pachtbauern zu leben, wie zuvor schon die Benediktiner. Der Wohlstand der Konvente führte in vielen Fällen zu einer Aufweichung der asketischen Lebensführung, der Lebensstil mancher Gemeinschaften wurde aufwendig.
Die Ausbreitung der Bettelorden führte zu einer Stagnation in der Ausbreitung des Zisterzienserordens. Trotzdem blieb die Zahl der Klöster groß. So gab es Mitte des 13. Jahrhunderts 647 Zisterzienserklöster; 1675 gehörten 724 Klöster dem Orden an.[7] Ab 1425 schlossen sich wegen der weiten geographischen Ausbreitung des Ordens und der damit verbundenen Schwierigkeit einer zentralen Führung Zisterzienserklöster nach dem Vorbild der Benediktiner zu Kongregationen zusammen. Auch wenn sich die Colligatio Galiaensis nicht als Kongregation bezeichnete, gehörte diese für die besonders strenge Einhaltung der Ordensregeln bekannte Gruppe reformierter Klöster in diesen Zusammenhang. Diese lagen vor allem in den Niederlanden, am Niederrhein und in Westfalen.[8]
Neuzeit
Junge Zisterzienser aus Vietnam, zum Studium in Heiligenkreuz
In Deutschland wurden in der Reformationszeit viele Zisterzienserklöster in den evangelischen Gebieten geschlossen und die Kirchen zu Pfarrkirchen umgewandelt. Dennoch wurden einige Klöster in neuer Form, beispielsweise als Predigerseminar erhalten. So besteht bis heute das Kloster Loccum, das einen Abt hat und in dem jeden Tag seit 1600 eine der Horen des Stundengebets gebetet wird. Ein anderes Beispiel ist das im Jahre 1135 durch Graf Siegfried IV. von Boyneburg gegründete Kloster Amelungsborn. Amelungsborn wurde nicht aufgehoben, als Abt und Konvent das Augsburger Bekenntnis annahmen. 1655 erließ der Herzog eine neue Klosterordnung und bestellte den in Holzminden neu eingesetzten Generalsuperintendenten zum Abt des Klosters. 1760 wurde die Klosterschule nach Holzminden verlegt und mit der dortigen Stadtschule vereinigt. Um 1810 endete jeder korporative Zusammenhalt, obgleich das Amt des Abtes im 19. Jahrhundert weiter bestehen blieb. Als 1875 die schulischen Aufgaben des Klosters durch die Verstaatlichung der Schule enden, bestand das Abtsamt noch als Ehrentitel für die hohe braunschweigische Geistlichkeit fort. Die evangelischen Zisterzienserkonvente haben sich in der „Gemeinschaft der evangelischen Zisterzienser-Erben“ zusammengeschlossen.[9]
In der römisch-katholischen Kirche kamen nach dem Konzil von Trient (1545–1563) im Zisterzienserorden Reformbestrebungen zur Erneuerung des Ordenslebens auf, z. B. in Spanien die Kongregation der Bernardas Recoletas. Im 17. Jahrhundert stand Abt Armand Jean Le Bouthillier de Rancé einer Reform des Klosters La Trappe vor, aus der die Zisterzienser der strengeren Observanz (OCSO) hervorgingen, die im Volksmund Trappisten genannt werden. 1892 trennten sich die Trappisten dann auch organisatorisch von den Zisterziensern.[10] Seither bestehen zwei eigenständige Zisterzienserorden, mit je eigenem Generalabt und Generalkapitel. Zusätzlich gibt es die ebenfalls zur Zisterzienserfamilie gehörenden Kongregationen Zisterzienserinnenkongregation San Bernardo (C.C.S.B.), die Bernhardinerinnen von Esquermes und die Kongregation von Anagni. Daraus ergibt sich eine irritierende Polysemie des Terminus Zisterzienser bzw. Zisterzienserin, insofern damit gemeint sein kann: a) alle Zisterzienser einschließlich Trappisten und weiteren Kongregationen b) Zisterzienser OCist und OCSO, aber ohne die weiteren Kongregationen c) Zisterzienser OCist ohne Trappisten und/oder ohne weitere Kongregationen d) (regional, z. B. in Frankreich) die Trappisten, weil die Existenz der Zisterzienser OCist weithin unbekannt ist.
Zisterzienserinnen der Abtei Mariastern-Gwiggen bei der Statio
Im Zuge der Französischen Revolution wurde Cîteaux, die Mutterabtei des Zisterzienserordens, aufgehoben und die Mönche vertrieben. Dadurch brach die zentrale Führung des Ordens zusammen, da das Generalkapitel, das bisher in Cîteaux getagt hatte, nicht mehr dort stattfinden konnte. Auf die letzte Tagung des Generalkapitels vor der Revolution im Jahr 1786 folgte die nächste Tagung 1869 in Rom.
Im 20. Jahrhundert erlangte der Zisterzienserorden besonders durch schulische Tätigkeit größere Bedeutung. Daneben begann eine, wenn auch beschränkte, Missionstätigkeit in Südamerika. Die Trappisten konnten im 20. Jahrhundert zahlreiche Neugründungen in Nordamerika, Südamerika, in Afrika und Australien ins Leben rufen, die sich teilweise zu blühenden Zentren des monastischen Lebens entwickelt haben.
Nach dem Stand vom 1. September 2005 gehören dem Zisterzienserorden (ohne Trappisten) 1626 Mönche und 825 Nonnen an.[11]
Relativ neu ist die Lebensform des Zisterzienseroblaten. Zisterzienseroblaten binden sich durch ein öffentliches Versprechen an ein Zisterzienserkloster und leben in der Regel außerhalb des Klosters nach der Regel des heiligen Benedikt und entsprechend dem zisterziensischen Geist.
Geistliches Leben
Die Zisterzienser sind ein kontemplativer Orden. Sie führen ein äußerlich zweckfreies Leben, um frei zu sein für ihre Suche nach Gott. Kernmerkmale der Zisterzienserspiritualität sind ein beständiges Leben in der Klausur und gebunden an ein bestimmtes Kloster (Stabilitas loci), die Verbindung von abgeschiedenem Leben und zugleich Gemeinschaftsleben innerhalb des Klosters, die Pflege einer einfachen Lebensweise, Hochschätzung der Handarbeit sowie eine kontemplative Lebensweise mit gemeinschaftlichem Chorgebet und betrachtendem Gebet in der Stille. Einen besonderen Stellenwert im Zisterzienserleben nimmt die Marienverehrung ein.
Zum Habit der Zisterzienser gehört eine weiße oder graue Tunika, ein Skapulier mit Gürtel oder Zingulum und bei den Mitgliedern mit ewiger Profess eine weiße Kukulle.[12] Die Zisterzienserinnen tragen dazu einen Schleier, der bei den ewigen Professen schwarz ist, bei den Novizinnen weiß. Zudem tragen die Novizinnen statt des schwarzen Skapuliers der Professen ein weißes.
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Wappen des Zisterzienserordens mit dem Schriftband Cistercium mater nostra („Citeaux/Die Zisterze, unsere Mutter“)
Geschichte
Mutterkloster und Namensgeber der Zisterzienser ist das 1098 von dem Benediktiner Robert von Molesme († 1111) und zwanzig weiteren Mönchen der Abtei Molesme gegründete Kloster Cîteaux (lat. Cistercium, dt. Zisterze). Abweichend werden Zisterzienser aber auch nach dem hl. Bernhard von Clairvaux Bernhardiner bzw. Bernhardinerinnen genannt.
Gründung des Ordens
Der hl. Bernhard von Clairvaux im Antiphonar der Äbtissin von Sainte Marie de Beaupré, 1290
Ein wesentlicher Anlass zur Ordensgründung war in der etwa 100 Kilometer entfernten Abtei Cluny zu suchen. Diese große und angesehene Benediktinerabtei in Burgund hatte im 11. Jahrhundert durch Spenden, Stiftungen und Erbschaften ein großes Vermögen und weite Ländereien erworben. Besonders deutliches Zeichen des Wohlstandes war der 1088 begonnene Bau der damals größten Kirche der Christenheit, die sogar die Basilika Alt-Sankt-Peter in Rom an Größe übertraf. Die Innenausstattung mit Fresken war aufwendig. In dieser einflussreichen Abtei (aus den Reihen ihrer Mönche gingen mehrere Päpste hervor) spielte die Liturgie eine herausragende Rolle. Durch Prachtentfaltung und Reichtum waren die ursprüngliche Einfachheit der monastischen Lebensweise und das Ideal, von der eigenen Hände Arbeit zu leben, abhandengekommen.
Vor diesem Hintergrund bemühte man sich im 11. Jahrhundert an verschiedenen Orten, die ursprünglichen Ideale der Benediktsregel wieder zur Geltung zu bringen. In diesem Kontext steht auch die Gründung der Abtei in Molesme im Jahre 1075 durch Robert von Molesme. Allerdings war ihm schon nach kurzer Zeit das Leben seiner Klostergemeinschaft nicht streng genug, so dass er 1098 mit anderen reformbereiten Mönchen aus Molesme auszog und in einer abseits gelegenen Gegend in Cîteaux ein neues Kloster gründete. Die neue Gemeinschaft hatte das Ziel, ganz nach der Ordensregel des Benedikt von Nursia (Regula Benedicti) zu leben. Auf dieser Grundlage wollte sie ausschließlich von ihrer eigenen Hände Arbeit leben. Einnahmen aus Verpachtung und Zinsen sowie die Erhebung des Zehnten lehnte sie ab. Abgeschiedenheit von der Welt und Einfachheit der Lebensweise waren Grundideale der Reformgruppe.
Von ihrer Grundintention her wollten Robert und seine Mönche nichts anderes sein als Benediktiner und getreu nach dessen Regel leben. Jedoch unterschied sich die Lebensweise der Mönche von Cîteaux entscheidend von der anderer Benediktinerklöster, insbesondere der von Cluny. So entstand aus der als Reform innerhalb des Benediktinertums gedachten Neugründung ein neuer Orden mit einer eigenen Liturgie, dem Zisterzienserritus. Die Zisterzienser waren zugleich der erste zentralistisch organisierte Mönchsorden.
Robert von Molesme wurde bereits 1099 auf Betreiben seiner früheren Mitbrüder von Papst Urban II. nach Molesme zurückberufen. An seine Stelle als Abt von Cîteaux trat Alberich von Cîteaux, der das Kloster zehn Jahre lang leitete. 1109 löste ihn Stephan Harding ab, der der neuen Gemeinschaft mit seiner Carta Caritatis eine Verfassung gab; am 23. Dezember 1119 wurde diese durch Papst Calixt II. in der Bulle Ad hoc in apostolicae sedis bestätigt.[1] Somit ist Stephan Harding der eigentliche Gründer des Zisterzienserordens.
Zu dieser Zeit war die Gemeinschaft zahlenmäßig noch unbedeutend. Die eigentliche Blütezeit Cîteaux’ begann erst mit dem Eintritt Bernhards, Sohn des Ritters Tescelin le Roux aus Fontaine-lès-Dijon. Bernhard, später als Bernhard von Clairvaux bekannt geworden, trat im Jahr 1112 mit 30 Gefährten dem Konvent bei. Von diesem Zeitpunkt an wuchs die Gemeinschaft rasch, sodass man bald vier Tochterklöster, die sogenannten Primarabteien, gründen konnte: 1113 La Ferté, 1114 Pontigny und 1115 Clairvaux, dessen Abt Bernhard wurde, sowie schließlich im gleichen Jahr Morimond. 1120 wurde mit der Abtei Tart das erste Zisterzienserinnenkloster gegründet.
Organisation
Grundlegende Fragen zur Organisation der Klöster und des Ordens insgesamt wurden zwischen dem 12. und dem 15. Jahrhundert im Nomasticon Cisterciense geregelt.
Organisation des Gesamtordens
Jede Abtei des Zisterzienserordens ist grundsätzlich selbständig, jedoch den einheitlichen Statuten des Ordens verpflichtet und ihrem Mutterkloster verantwortlich. Die Zisterzienser legten von Anbeginn Wert auf einheitliche Bauten, Bräuche und Tagesabläufe in allen Klöstern des Ordens. Der aus der Carta Caritatis zitierte Satz wurde den Mönchen zum Motto: Una caritate, una regula similibusque vivamus moribus („Wir wollen in einer Liebe, unter einer Regel und nach einheitlichen Bräuchen leben“).[2] Der Abt des Mutterklosters visitiert als Pater Immediat (direkter kirchlicher Oberer) die Tochtergründungen (Filiationsprinzip). Bis zu ihrer Aufhebung im Zuge der Französischen Revolution wurde die Abtei Cîteaux als erste Abtei und daher Mutterkloster des Ordens von den Äbten der ersten vier Tochtergründungen (den Primarabteien) visitiert. In Cîteaux tagte das Generalkapitel unter dem Vorsitz des Abtes von Cîteaux. Seit der Neuorganisierung des Ordens nach der Französischen Revolution steht ein gewählter Generalabt, der in Rom residiert, an der Spitze des Ordens. Die Belange des Ordens werden auf dem Generalkapitel, an dem alle Äbte und Äbtissinnen des Ordens teilnehmen, geregelt. Das Filiationsprinzip wurde spätestens seit dem 16. Jahrhundert durch regional bestimmte Kongregationen ersetzt.
Innere Organisation der einzelnen Konvente
Das zisterziensische Ideal, nicht von den Abgaben abhängiger Bauern, sondern nur von der eigenen Arbeit leben zu wollen, führte zu einer spezifischen internen Organisation der einzelnen Konvente: Die Institution der Konversen oder Laienbrüder entstand; ein zisterziensisches Kloster beherbergte zwei verschiedene, organisatorisch deutlich voneinander getrennte Brüdergemeinschaften: die Gruppe der Chormönche, zu der auch Priester gehörten, und die Gruppe der Laienbrüder.
Die Hauptaufgabe der Chormönche war der Gottesdienst, vor allem das Stundengebet. Die Chormönche, die zu Priestern geweiht wurden, spendeten außerdem die Sakramente und Sakramentalien. Auf die Chormönche gehen die kulturellen Aktivitäten des Ordens zurück (z. B. schriftstellerische Tätigkeiten oder das Kopieren von Büchern). Die Chormönche stammten meist aus dem Adel. Zwar legte man in der Anfangszeit des Ordens großen Wert darauf, dass auch die Chormönche Handarbeit verrichteten, da ihnen aber aufgrund ihrer eigentlichen Aufgaben dafür nur begrenzte Zeit und Energie zur Verfügung stand, war das für die Aufrechterhaltung der Klosterwirtschaft nicht ausreichend.
Für den Hauptteil der Handarbeit waren deswegen die Laienbrüder zuständig, die, um dies zu ermöglichen, deutlich verringerte Gebetsverpflichtungen hatten. Sie lebten in einem eigenen Flügel des Klosters und hatten in der Kirche ihre eigenen Sitze, abgesondert von den Chormönchen. Auf die Leitung des Ordens hatten sie keinen Einfluss, bei den Beratungen der Mönche im Kapitel waren sie nur Zuhörer. Für die Anfangszeit des Ordens ist mehrfach belegt, dass auch adelige Männer, begeistert vom Ideal eines demütigen Lebens für Gott, als Laienbrüder in ein Zisterzienserkloster eintraten und dort ein Leben als Landarbeiter führten. Trotzdem stammten vermutlich die meisten Laienbrüder aus niedrigen Gesellschaftsschichten. Ihre Arbeit war für die Zisterzienser unverzichtbar: Sie bebauten das dem Orden gestiftete Land und machten in der Anfangszeit oft große Sumpf- und Waldgebiete urbar. So erarbeiteten sie den Wohlstand des Ordens. Die Tätigkeit der Konversen machte es erforderlich, dass sie zum Teil außerhalb des Klosters in oft weit entfernten Wirtschaftshöfen, die man als Grangie bezeichnet, lebten. Auf den Grangien wurden neben den Konversen auch saisonal Lohnarbeiter beschäftigt.
Daneben unterhielten die Klöster Stadthöfe, die als Handelsorte genutzt wurden, um Überschüsse aus der landwirtschaftlichen und handwerklichen Produktion gegen Waren einzutauschen, die die Klöster nicht selber herstellen konnten. Oft bestand an diesen Stadthöfen eine Kapelle und ein sogenanntes Hospital, das als Herberge für durchreisende Pilger diente.[3]
Ausbreitung und Blütezeit
Insbesondere aufgrund des Wirkens von Abt Bernhard von Clairvaux begann der Orden sich sehr rasch in ganz Europa auszubreiten. Durch Predigt, persönliches Beispiel und theoretische Vorgaben zum Klosterbau wurde er zum eigentlichen Ordensvater, so dass die Zisterzienser manchmal als Bernhardiner bezeichnet werden. Ein weiblicher Zweig nennt sich heute Bernhardinerinnen.
Der Orden breitete sich auf zwei verschiedene Arten aus: Einerseits wurden neue Konvente an Stellen gegründet, an denen es zuvor keine Klöster gegeben hatte, andererseits schlossen sich zahlreich bereits bestehende Abteien dem Orden an. Am Ende der dynamischen Expansionsperiode, also um 1300, war der Orden in allen wichtigen Ländern Europas vertreten und zählte insgesamt 742 Niederlassungen.[4]
Ab dem 13. Jahrhundert erlaubte der Zisterzienserorden auch Frauenkonventen, sich dem Orden anzuschließen, wogegen er sich zuvor gesträubt hatte. In der Folge stieg die Anzahl der Klöster der Zisterzienserinnen stark an. Dies erfolgte zum einen durch Neugründung von Klöstern, aber auch zahlreiche bereits bestehende Frauenklöster wurden nach zisterzienserischen Regeln reformiert und dem Orden unterstellt. Im Generalkapitel wurde die Expansion argwöhnisch betrachtet. Es beschloss 1228, keine weiteren Frauenklöster mehr in den Orden aufzunehmen.[5]
Wichtige Klosterzentren im 13. Jahrhundert
Entwicklung in Frankreich
Geographisches Zentrum des Ordens war Frankreich, auch wenn das Übergewicht der französischen Klöster ab etwa der Mitte des 12. Jahrhunderts abnahm (um 1153, als Bernhard von Clairvaux starb, lagen noch 180 von 350 Klöstern in Frankreich, um 1300 nur noch ca. 240–250 von 700). Die dynamische Entwicklung in Frankreich wurde unter anderem durch die Unterstützung höchster kirchlicher und politischer Kreise ermöglicht, die besonders durch das Wirken Bernhards vermittelt wurde. Die Könige von Frankreich, die Herzöge von Burgund, die Grafen der Champagne und viele andere Adelige förderten den Orden und seine Niederlassungen mit umfangreichen Stiftungen. Neben dem Ursprungskloster und den vier Primarabteien sind als bedeutende französische Zisterzen auch Fontenay (Abtei), Kloster Trois-Fontaines, Kloster Longpont, Kloster Ourscamp, Hautecombe zu nennen.
Bernhard von Clairvaux als Lehrer im Kapitelsaal, von Jean Fouquet, im Musée Condé, Chantilly
Auch auf dem Gebiet der heutigen Niederlande und Belgiens entwickelte sich der Orden rasch. In den 30er Jahren des 12. Jahrhunderts wurden mit Orval (1132), Vaucelles (1132) und Ter Duinen (1138) die ersten drei Abteien gegründet, denen während des 12. und 13. Jahrhunderts noch viele weitere folgten. Auch zahlreiche Frauengemeinschaften suchten seelsorgerliche Betreuung bei den Zisterziensern und bemühten sich um den Anschluss an den Orden. Ab 1182 zeigten sich die Mönche mit der Inkorporierung des Frauenklosters Herkenrode bereit, dieser Aufgabe nachzukommen. Die Zisterzienserinnenkonvente der Niederlande und Belgiens brachten zahlreiche geistig bedeutende Persönlichkeiten hervor, so zum Beispiel die Mystikerinnen Ida von Nivelles, Lutgard von Tongern und Beatrijs von Nazareth. Die Zisterzienser waren bald aufgrund ihrer effektiven Wirtschaftsweise ein bedeutender Faktor für die Region. Zum Teil setzten sie ihre große Kapitalkraft für den Landesausbau ein, etwa durch größere Eindeichungsmaßnahmen. Hier ist z. B. die Abtei Ter Duinen zu nennen, die nicht nur größere Einpolderungsmaßnahmen durchführte, sondern deren Äbte auch mehrfach als Ratgeber der Grafen von Flandern auftraten.
Entwicklung in Deutschland
Kloster Lehnin, „Königshaus“, 14. Jahrhundert
Insgesamt entstanden 91 Männerklöster auf dem Gebiet des späteren Deutschland. Das erste deutsche Zisterzienserkloster war das 1123 gegründete Kloster Kamp; im Jahre 1127 folgte Kloster Ebrach und kurz darauf Kloster Walkenried. Zwar war der Orden erst ab 1190 dazu bereit, auch Frauenklöster in den Orden zu inkorporieren, trotzdem entstanden schon im 12. Jahrhundert in Deutschland insgesamt 15 Konvente für Frauen. Im 13. Jahrhundert kam es sogar zu einer Art „Gründungsboom“: Zwischen 1200 und 1250 entstanden etwa 160 Zisterzienserinnenklöster im deutschen Sprachraum.
Die männlichen Zisterzienser erlangten im 12. und 13. Jahrhundert durch ihre Besiedlungen, besonders im Raum östlich der Elbe, hervorragende Bedeutung. Hier sind unter anderem die Zisterzen Sittichenbach, Doberan, Lehnin, Pforta, für Schlesien Kloster Leubus, für Pommerellen Kloster Pelplin und für den böhmischen Bereich Kloster Waldsassen zu nennen. Diese Klöster wurden von den jeweiligen regionalen adeligen Herren unter anderem mit dem Ziel unterstützt, über die Missionierung der in diesen Gebieten lebenden, zum Teil noch heidnischen Slawen und über die wirtschaftliche Leistungskraft der Mönche das Land zu konsolidieren und schrittweise auszudehnen. Die Zisterzienser schufen hier landwirtschaftliche Musterbetriebe, förderten Obst- und Weinbau, Pferde- und Fischzucht, Bergbau sowie den Wollhandel und trugen auch zur Verbreitung der hochmittelalterlichen Kultur bei. Der gotische Baustil, anfangs nur zögernd übernommen, fand nicht zuletzt durch diesen Orden auch in Deutschland Verbreitung, so etwa im Kloster Chorin. Wie alle Mönche widmeten sie sich auch dem Kopieren von liturgischen und theologischen Handschriften. Einige Klöster, wie beispielsweise die Abtei Himmerod, verfügten gegen Ende des Mittelalters über große und wertvolle Bibliotheken.
In der Mystikbewegung erlangten drei deutsche Zisterzienserinnen große Bedeutung: Mechthild von Magdeburg, Mechthild von Hackeborn und die hl. Gertrud von Helfta, die alle dem Kloster Helfta angehörten, das man „die Krone der deutschen Frauenklöster“ nannte.
Münster Bad Doberan
Entwicklung in Österreich
Das Stift Rein wurde 1129 durch Markgraf Leopold den Starken gegründet und von Kloster Ebrach aus besiedelt. Es ist das weltweit älteste, noch bestehende Zisterzienserkloster. Die Gründung des Klosters Heiligenkreuz erfolgte 1133 vom Mutterkloster Morimond in Burgund. Weitere Neugründungen waren unter anderem 1138 das Stift Zwettl, 1142 Stift Viktring, 1202 das Stift Lilienfeld, 1263 das Kloster Goldenkron und 1273 das Stift Stams.
Entwicklung in Spanien und Portugal
Die Zisterzienser entwickelten sich auf der iberischen Halbinsel im Kontext der Reconquista, also der Wiedereroberung der seit Jahrhunderten von den muslimischen Mauren beherrschten Gebiete. Der Orden trug zum einen zur Besiedelung und wirtschaftlichen Erschließung der neu gewonnenen Gebiete bei und inspirierte zum anderen die hispanischen Ritterorden, die unmittelbar an der Eroberung beteiligt waren. Dabei wurde er von den Königshäusern Kastiliens, Aragóns und Portugals protegiert. Die ersten Zisterzen wurden zwischen 1140 und 1142 gegründet. Bis zum Ende des 12. Jahrhunderts gab es mehr als 40 von ihnen. Der militärische Orden von Calatrava entstand unter Mitwirkung der Zisterzienser und wurde ihnen 1187 offiziell angeschlossen. Auch die Ritterorden von Alcántara und Avis sowie der Orden der Christusritter orientierten sich in ihrem religiösen Leben an ihnen.
Entwicklung in Polen
Zisterzienser in Polen
Die Zisterzienser kamen in der Mitte des 12. Jahrhunderts nach Polen. Die ersten Klöster entstanden in Brzeźnica (1149-1153, heute im Stadtgebiet von Jędrzejów) sowie in Łekno in der Nähe von Wągrowiec (1143). Zudem entstanden weitere Klöster in Ląd (1153), Lubiąż (1163), Kołbacz (1174), Sulejowie (1176), Wąchock (1179), Koprzywnica (1185) und Oliwa (1186). Im 13. Jahrhundert wurden Köster in Trzebnica (1202, erstes Nonnenkloster der Zisterzienser in Polen), Mogiła bei Krakau (1222), Kamieniec Ząbkowicki (1222), Henryków (1227), Szpetal (1230), Obra (1231), Bledzew (1232), Szczyrzyc (1234), Paradyż (1234), Koronowo (1254), Rudy (1255), Pelplin (1276), Przemęt (1278), Bierzwnik (1286) und Krzeszów (1292) gegründet. Im 14. Jahrhundert kamen Köster in Jemielnica und Cieplice Śląskie-Zdrój hinzu. Kurzzeitig bestand ein Zisterzienserkloster auch in Bardo. Aktiv sind dagegen weiterhin die Klöster in Mogila, Jedrzejów, Szczyrzyc und Wąchock. Zisterzienser führen auch die Gemeinden in Oliwa, Henryków und Sulejów.
Mittelalterliche Missionstätigkeit in Livland und Preußen
Der Zisterziensermönch Christian von Preußen begann um 1206 mit der Verkündigung der christlichen Lehre unter den Pruzzen. Diese bis dahin heidnischen Völker zeigten sich verhältnismäßig empfänglich für Christians Botschaft; 1215 wurde er von Papst Innozenz III. zum Missionsbischof für das Gebiet geweiht. 1228 gründete er den Orden der Milites Christi de Prussia – ähnlich wie die von Calatrava eine ritterliche Version des Mönchsordens von Cîteaux –, denen allerdings wenig Erfolg beschieden war.[6] Von 1233 bis 1238 war Christian Gefangener der Preußen. Bereits ab 1231 wirkte der Deutsche Orden als Nachfolger der Zisterzienser im preußischen Gebiet. Als 1243 eine kirchliche Ordnung für Preußen errichtet wurde, erfolgte keine entsprechende Ernennung von Bischof Christian zum Verantwortungsträger; er zog sich in das Kloster Sulejów zurück.
Stagnation, Krise und Reformbemühungen im Spätmittelalter
Ende des 13. Jahrhunderts begannen sich die Zisterzienser von ihren Gründungsidealen zu entfernen. Die effiziente Wirtschaftsweise hatte die einzelnen Klöster reich gemacht, gleichzeitig traten nicht mehr genug Laienbrüder (Konversen) in die Klöster ein, unter anderem weil junge Männer aus nicht-adeligen Familien sich in dieser Zeit eher den neu aufkommenden Bettelorden, vor allem den Franziskanern und Dominikanern, anschlossen. Aufgrund dieser Entwicklung konnten die umfangreichen Ländereien nicht länger in Eigenarbeit bewirtschaftet werden. Daher begannen die Zisterzienser, von den Abgaben abhängiger Pachtbauern zu leben, wie zuvor schon die Benediktiner. Der Wohlstand der Konvente führte in vielen Fällen zu einer Aufweichung der asketischen Lebensführung, der Lebensstil mancher Gemeinschaften wurde aufwendig.
Die Ausbreitung der Bettelorden führte zu einer Stagnation in der Ausbreitung des Zisterzienserordens. Trotzdem blieb die Zahl der Klöster groß. So gab es Mitte des 13. Jahrhunderts 647 Zisterzienserklöster; 1675 gehörten 724 Klöster dem Orden an.[7] Ab 1425 schlossen sich wegen der weiten geographischen Ausbreitung des Ordens und der damit verbundenen Schwierigkeit einer zentralen Führung Zisterzienserklöster nach dem Vorbild der Benediktiner zu Kongregationen zusammen. Auch wenn sich die Colligatio Galiaensis nicht als Kongregation bezeichnete, gehörte diese für die besonders strenge Einhaltung der Ordensregeln bekannte Gruppe reformierter Klöster in diesen Zusammenhang. Diese lagen vor allem in den Niederlanden, am Niederrhein und in Westfalen.[8]
Neuzeit
Junge Zisterzienser aus Vietnam, zum Studium in Heiligenkreuz
In Deutschland wurden in der Reformationszeit viele Zisterzienserklöster in den evangelischen Gebieten geschlossen und die Kirchen zu Pfarrkirchen umgewandelt. Dennoch wurden einige Klöster in neuer Form, beispielsweise als Predigerseminar erhalten. So besteht bis heute das Kloster Loccum, das einen Abt hat und in dem jeden Tag seit 1600 eine der Horen des Stundengebets gebetet wird. Ein anderes Beispiel ist das im Jahre 1135 durch Graf Siegfried IV. von Boyneburg gegründete Kloster Amelungsborn. Amelungsborn wurde nicht aufgehoben, als Abt und Konvent das Augsburger Bekenntnis annahmen. 1655 erließ der Herzog eine neue Klosterordnung und bestellte den in Holzminden neu eingesetzten Generalsuperintendenten zum Abt des Klosters. 1760 wurde die Klosterschule nach Holzminden verlegt und mit der dortigen Stadtschule vereinigt. Um 1810 endete jeder korporative Zusammenhalt, obgleich das Amt des Abtes im 19. Jahrhundert weiter bestehen blieb. Als 1875 die schulischen Aufgaben des Klosters durch die Verstaatlichung der Schule enden, bestand das Abtsamt noch als Ehrentitel für die hohe braunschweigische Geistlichkeit fort. Die evangelischen Zisterzienserkonvente haben sich in der „Gemeinschaft der evangelischen Zisterzienser-Erben“ zusammengeschlossen.[9]
In der römisch-katholischen Kirche kamen nach dem Konzil von Trient (1545–1563) im Zisterzienserorden Reformbestrebungen zur Erneuerung des Ordenslebens auf, z. B. in Spanien die Kongregation der Bernardas Recoletas. Im 17. Jahrhundert stand Abt Armand Jean Le Bouthillier de Rancé einer Reform des Klosters La Trappe vor, aus der die Zisterzienser der strengeren Observanz (OCSO) hervorgingen, die im Volksmund Trappisten genannt werden. 1892 trennten sich die Trappisten dann auch organisatorisch von den Zisterziensern.[10] Seither bestehen zwei eigenständige Zisterzienserorden, mit je eigenem Generalabt und Generalkapitel. Zusätzlich gibt es die ebenfalls zur Zisterzienserfamilie gehörenden Kongregationen Zisterzienserinnenkongregation San Bernardo (C.C.S.B.), die Bernhardinerinnen von Esquermes und die Kongregation von Anagni. Daraus ergibt sich eine irritierende Polysemie des Terminus Zisterzienser bzw. Zisterzienserin, insofern damit gemeint sein kann: a) alle Zisterzienser einschließlich Trappisten und weiteren Kongregationen b) Zisterzienser OCist und OCSO, aber ohne die weiteren Kongregationen c) Zisterzienser OCist ohne Trappisten und/oder ohne weitere Kongregationen d) (regional, z. B. in Frankreich) die Trappisten, weil die Existenz der Zisterzienser OCist weithin unbekannt ist.
Zisterzienserinnen der Abtei Mariastern-Gwiggen bei der Statio
Im Zuge der Französischen Revolution wurde Cîteaux, die Mutterabtei des Zisterzienserordens, aufgehoben und die Mönche vertrieben. Dadurch brach die zentrale Führung des Ordens zusammen, da das Generalkapitel, das bisher in Cîteaux getagt hatte, nicht mehr dort stattfinden konnte. Auf die letzte Tagung des Generalkapitels vor der Revolution im Jahr 1786 folgte die nächste Tagung 1869 in Rom.
Im 20. Jahrhundert erlangte der Zisterzienserorden besonders durch schulische Tätigkeit größere Bedeutung. Daneben begann eine, wenn auch beschränkte, Missionstätigkeit in Südamerika. Die Trappisten konnten im 20. Jahrhundert zahlreiche Neugründungen in Nordamerika, Südamerika, in Afrika und Australien ins Leben rufen, die sich teilweise zu blühenden Zentren des monastischen Lebens entwickelt haben.
Nach dem Stand vom 1. September 2005 gehören dem Zisterzienserorden (ohne Trappisten) 1626 Mönche und 825 Nonnen an.[11]
Relativ neu ist die Lebensform des Zisterzienseroblaten. Zisterzienseroblaten binden sich durch ein öffentliches Versprechen an ein Zisterzienserkloster und leben in der Regel außerhalb des Klosters nach der Regel des heiligen Benedikt und entsprechend dem zisterziensischen Geist.
Geistliches Leben
Die Zisterzienser sind ein kontemplativer Orden. Sie führen ein äußerlich zweckfreies Leben, um frei zu sein für ihre Suche nach Gott. Kernmerkmale der Zisterzienserspiritualität sind ein beständiges Leben in der Klausur und gebunden an ein bestimmtes Kloster (Stabilitas loci), die Verbindung von abgeschiedenem Leben und zugleich Gemeinschaftsleben innerhalb des Klosters, die Pflege einer einfachen Lebensweise, Hochschätzung der Handarbeit sowie eine kontemplative Lebensweise mit gemeinschaftlichem Chorgebet und betrachtendem Gebet in der Stille. Einen besonderen Stellenwert im Zisterzienserleben nimmt die Marienverehrung ein.
Zum Habit der Zisterzienser gehört eine weiße oder graue Tunika, ein Skapulier mit Gürtel oder Zingulum und bei den Mitgliedern mit ewiger Profess eine weiße Kukulle.[12] Die Zisterzienserinnen tragen dazu einen Schleier, der bei den ewigen Professen schwarz ist, bei den Novizinnen weiß. Zudem tragen die Novizinnen statt des schwarzen Skapuliers der Professen ein weißes.
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Teil 2
Aufnahme und Ausbildung
Habit eines Novizen
Während des Noviziats ist das Skapulier weiß; mit der einfachen Profess erhält der Mönch das schwarze Skapulier.
In ein Zisterzienserkloster eintreten kann jeder erwachsene Mann oder jede erwachsene Frau, der oder die geistig und körperlich dazu geeignet und bereit ist, sich ganz auf ein Leben mit Gott einzulassen und „wahrhaft Gott zu suchen“, wie es Benedikt von Nursia in seiner Regel verlangt. Wer eintreten möchte, besucht das Kloster zunächst als Gast. Nach dieser ersten Kennenlernphase folgt die Kandidatur. Diese dient zur Prüfung, ob der Kandidat für das Zisterzienserleben geeignet ist. Anfangs verbringt der Kandidat einige Wochen in der Klausur des Klosters und erhält so Einblick in das Leben in der Gemeinschaft. Die Kandidatur kann unterschiedlich lange dauern. Nach der Kandidatur folgt das Postulat, das in der Regel mehrere Monate dauert. Der Postulant nimmt am Leben im Kloster teil und übernimmt kleinere Aufgaben innerhalb der Gemeinschaft.
An das Postulat schließt das Noviziat an, das mindestens ein Jahr dauert. Das Noviziat beginnt mit der Einkleidung. Hierbei wird dem Postulanten in einem eigenen Ritus der Habit überreicht und er erhält den Ordensnamen. Mit der Einkleidung wird der Novize fest in das Ordensleben integriert, er übernimmt eigenständige Aufgaben. Er erhält Unterricht, etwa über die Spiritualität des Ordens, dessen Organisation und Geschichte. Postulanten und Novizen sind noch nicht kirchenrechtlich an den Orden gebunden und können das Kloster jederzeit wieder verlassen. Nach dem Noviziat kann der Novize nach Zulassung durch den Oberen und den Konvent die zeitliche Profess ablegen und sich damit zunächst auf drei Jahre an den Orden binden.
Zwei Zisterzienser im Habit
Eine dauernde Bindung an den Orden geht der Novize erst ein, wenn er drei (Normalfall) bis maximal neun Jahre nach der zeitlichen die feierliche Profess ablegt. Hierbei gelobt er „klösterlichen Lebenswandel, Beständigkeit und Gehorsam“ bis zum Ende seines Lebens, wie es in der Benediktsregel vorgeschrieben ist. Darin impliziert sind materielle Anspruchslosigkeit und die ehelose Keuschheit. Mit der feierlichen Profess bindet sich der Mönch oder die Nonne an ein bestimmtes Kloster (Stabilitas loci).
Auf Wunsch kann ein Mönch eine weitere Ausbildung machen. Für Abiturienten besteht die Möglichkeit, Theologie zu studieren und sich auf die Weiheämter vorzubereiten. Im deutschsprachigen Raum geschieht dies üblicherweise auf der Ordenshochschule im Stift Heiligenkreuz bei Wien.
Arbeit und Tätigkeit
Die Zisterzienser leben und arbeiten auch im sozialen und kulturellen Bereich. Viele Klöster betreiben neben ihren eigenen Werkstätten Schulen oder haben als Priester die seelsorgerische Betreuung einzelner Pfarreien übernommen.
Tagesablauf
Der Tagesablauf der Mönche ist geprägt von den Gebetszeiten des Stundengebets der Kirche: Vigil, Laudes, Terz, Sext, Non, Vesper und Komplet (Regula Benedicti, 16). Die erste Gebetszeit findet in den frühen Morgenstunden, meist zwischen 4 und 6 Uhr statt, die letzte nach Sonnenuntergang. Zentral ist die tägliche Feier der Heiligen Messe.
Bewirtschaftung
Seit ihren Anfängen sagte man den „weißen Mönchen“ ein besonderes Geschick in Land- und Wasserwirtschaft und in der Architektur nach. Ihre Überzeugung von der Würde körperlicher Arbeit führte verständlicherweise zu Erfolgen in den genannten Gebieten. Die Grangie – im Mittelalter ein geläufiger Ausdruck für landwirtschaftliche Speicherbauten – wurde für die Zisterzienser ein Erfolgsprogramm; Laienbrüder (conversi) und einige wenige Chormönche lebten auf Wirtschaftshöfen, die im Idealfall nicht mehr als 20 km von der Abtei entfernt sein sollten, jedoch gelegentlich weiter entfernt waren. Gegebenenfalls lebte dort auch ein Priestermönch.[13]
Ein Kloster betrieb meistens mehr als eine Grangie; fünf war eine nicht ungewöhnliche Zahl. Die Abtei Ter Duinen hatte 25 Grangien, die insgesamt 10.000 ha umfassten. Auf der Grangie gab es Behausung für die Mönche, Verwaltungsbauten und eine Kapelle. Grangien konnten sich zu weltlichen Siedlungen entwickeln; in manchen Fällen wurden daraus Pfarreien.[14]
Weitere wirtschaftliche Einsatzgebiete der Mönche waren Weinbau, Forstwirtschaft, Mühlenbetrieb, Vieh-, Schaf- und Fischzucht. Zusätzlich dazu verfügten die Mönche meist über mehr oder weniger lukrative Immobilien, etwa im Umfeld ihrer Stadthöfe.[15]
Verwaltung und Schriftlichkeit
Da sie bald zu bedeutenden Grundherrn und wirtschaftlichen Verantwortungsträgern wurde, gelten die Zisterzienser „als Pioniere der Schriftlichkeit im Allgemeinen wie des Urkundenwesens im Besonderen.“[16] Im Umgang mit Bischöfen und Wohltätern erarbeiteten sie sich eine fortgeschrittene Kultur in Kanzlei und Skriptorium. Wegen des engen Netzwerkes innerhalb des Ordens und der häufigen Briefwechsel im Vor- und Nachfeld der Generalkapitel blühte die Schreibpraxis auf; man spricht von einer Zisterzienserschrift. Auch hier lässt sich eine ausgeprägte Selbstidentifikation mit dem Papst erkennen: Die Zisterzienserurkunden richteten sich formal streng nach dem Vorbild der päpstlichen Kanzlei.
Die Mühe des Ordens um Einheitlichkeit ließ ein beachtliches Regelwerk entstehen. Grundsatzentscheidungen der Ordensführung konnten nur schriftlich vermittelt werden, und es musste schnell gehen: „binnen drei Monaten sollte jede Abtei über eine aktuelle Abschrift der neuesten Statuten verfügen“.[17]
Architektur
Idealplan eines Zisterzienserklosters, ähnlich Boyle Abbey
Der Name der Klöster der Zisterzienser als Cistercen bzw. Zisterzen ist vom lateinischen Namen Cistercium des Mutterklosters Cîteaux abgeleitet und bürgerte sich später im Sprachgebrauch des Ordens ein.
Klosteranlagen
1098 gründete der Benediktinerabt Robert von Molesme das Kloster Cîteaux und nannte es „Novum monasterium“, „neues Kloster“. Dessen erste Äbte führten Neuerungen ein, die den Zisterzienserorden noch heute charakterisieren. In Cîteaux wurde besonderen Wert auf Einfachheit gelegt. Es gab keine kostbare Ausstattung, kein wertvolles Kirchengerät und keinen Bauschmuck. Nichts sollte die Mönche von der Liturgie ablenken. Die Räume des Klosters waren ganzjährig weitgehend unbeheizt. Einfachheit und Funktionalität sind Kriterien, die die mittelalterlichen Klosterbauten der Zisterzienser ebenso kennzeichnen wie monumentale Größe und ästhetische Raumwirkung. Andererseits erfahren selbst Durchgänge oder Küchen in vielen Zisterzienserklöstern eine Gestaltung, die weit über ihre Funktionalität hinausgeht.
Die Architektur der Zisterzienserabteien entwickelte Bernhard von Clairvaux. Im Inneren wurde auf Ornamentierung und Bauschmuck weitgehend verzichtet. Daher üben die Klöster des 12. und 13. Jahrhunderts eine starke Wirkung auf den Betrachter aus. Die Bauregeln sahen außerdem für die Klosterkirche einen krypten- und turmlosen Bau mit flach abschließendem Chor (keine Apsis) vor. Die Kirche wurde als Basilika mit höherem Mittelschiff und niedrigen Seitenschiffen errichtet. Hinzu kommt bei nicht wenigen Bauten eine offene Vorhalle, angegliedert an die Westfront (Kloster Maulbronn). Bernhard verbietet das Anbringen von Skulpturen, Bildern und Schmuckformen. In der Abteikirche von Fontenay ist der Chor so gebildet, dass das an die Vierung anschließende Chorquadrat von schmalen rechteckigen Kapellen für Einzelandachten und Bußübungen flankiert wird.
Als Neuerung im Idealgrundriss gegenüber dem bisher üblichen Konzept der Benediktinerklöster lässt sich der sogenannte Konversengang erkennen, ein parallel zum Südteil des Kreuzgangs verlaufender und mit diesem nicht verbundener Gang, der es den Laienbrüdern (Konversen) ermöglicht, in die Kirche zu kommen, ohne den Kreuzgang als Bereich der Chormönche (der Klausur) zu betreten.
Am Ende des 12. Jahrhunderts kamen Kapellen hinzu, die sich um einen rechtwinklig um das Chorquadrat geführten Umgang gruppieren. Unter dem Eindruck der großen Umgangschöre wurde das Chorquadrat mit einer polygonalen Apsis abgeschlossen und auch der Umgang entsprechend gestaltet. Die Kapellen behielten ihren rechteckigen Grundriss und wirken wie voneinander isolierte Joche eines äußeren Umgangs (Abteikirche in Clairvaux). Im Lauf des 13. Jahrhunderts erhielten auch die Kapellen einen polygonalen Abschluss (Royaumont, Altenberg), so dass man den Grundriss einer Zisterzienserkirche kaum noch von dem einer anderen Abtei- oder Domkirche unterscheiden kann. Im Innern entsteht durch Festhalten an schlichten Rundstützen und sparsame Verwendung von Profilen und Schmuckmotiven der Eindruck großer Schlichtheit. Auch die Fenster sollten so einfach wie möglich gehalten werden. So setzte sich bald die Grisailletechnik durch: Es wurden Grausilbergläser eingesetzt, deren einzelne Glasfelder durch dunkles Blei zusammengefügt wurden; die Konturen der grauen Glasfelder wurden durch den Auftrag schwarzer Farbe hinzugefügt.
In der Zeit Bernhards von Clairvaux entstand ein Standardtypus für die Klöster, an dem viele Neugründungen sich orientierten. So kommt es, dass vor allem die frühen Neugründungen oftmals einen ähnlichen Grundriss aufweisen (sogenannter „bernhardinischer Plan“).[18] Schon in der Frühzeit des Ordens wurden Prinzipien für die Lage der Klöster festgelegt: Alle Zisterzen sollten an Orten weit entfernt von menschlichem Verkehr gegründet werden. Daraus ergibt sich die bis heute charakteristische Lage der frühen Klöster in bewaldeten Tälern fernab der großen Städte und bedeutenden Handelsrouten. Zisterzienserklöster auf Bergen oder Höhenzügen sind daher selten und vielfach nur dadurch begründet, dass ein bereits bestehendes Kloster von den Zisterziensern übernommen wurde (Wörschweiler). In dieser strengen Form wurden die Regeln allerdings nur in der Frühzeit des Ordens angewandt (Fontenay ist ein Beispiel), ab 1150 jedoch immer mehr aufgeweicht.
Gotik
Die Zisterzienser spielten eine wesentliche Rolle bei der Verbreitung der gotischen Architektur in Deutschland.
Generaläbte der Zisterzienser OCist
Vor der Französischen Revolution war der Abt von Cîteaux der Generalabt des Ordens.[19]
Raimondo Giovannini, 1814–1820
Sisto Benigni, 1820–1825
Giuseppe Fontana, 1825 († 21. Januar 1826)
Venceslao Nasini, 1826–1830
Sisto Benigni, 1830–1835 (zweite Amtszeit)
Nivardo Tassini, 1835–1845
Livio Fabretti, 1845–1850
Tommaso Mossi (San Bernardo alle Terme), 1850–1853
Angelo Geniani (Cortemilia), 1853–1856
Teobaldo Cesari (San Bernardo alle Terme), 1856–1879
Gregorio Bartolini, 1880–1890
Leopold Wackarž (Hohenfurth), 1891–1900
Amadeus de Bie, Abtei St. Bernhard (Bornem), 1900–1920
Kassian Haid (Mehrerau) 1920–1927
Franziskus Janssens (Achel, dann Notre-Dame de Pont-Colbert), 1927–1936
Edmondo Bernardini (Santa Croce in Gerusalemme), 1937–1950
Matthäus Quatember (Hohenfurth), 1950–1953
Sighard Kleiner (Hauterive), 1953–1985
Polikárp Zakar (Zirc), 1985–1995
Maurus Esteva Alsina (Poblet), 1995–2010
Mauro-Giuseppe Lepori (Hauterive), seit 2010
Generaläbte der Zisterzienser von der strengeren Observanz (Trappisten)
1. Sébastien Wyart (Mont-des-Cats und Sept-Fons), 1892–1904
2. Augustin Marre (Igny), 1904–1922
3. Jean-Baptiste Ollitrault de Kéryvallan (Melleray), 1922–1929
4. Herman-Joseph Smets (Westmalle), 1929–1943
5. Dominique Nogues (Timadeuc), Vicarius (Sedisvakanz) ab 1943, 1946–1951
6. Gabriel Sortais (Bellefontaine), 1951–1963
7. Ignace Gillet (Dombes und Aiguebelle), 1964–1974
8. Ambrose Southey (Mount St. Bernard), 1974–1990
9. Bernardo Olivera (Azul), 1990–2008
10. Eamon Fitzgerald (Mount Melleray), seit September 2008[20]
Generalprokuratoren der Zisterzienser
Ferdinando Ughelli, um 1637
Ilarione Rancati
Alano Bagattì (Congregatio S. Bernardi in Italia), 1789–1798
Raimondo Giovannini, 1798–1801 (wurde Abtpräses der Congregatio S. Bernardo in Italia, und 1815 Generalabt)
Colombino Fatteschi, 1801–1805
Sisto Benigni, 1805–1820 (wurde Generalabt)
Malachia Leoni, 1820–1825
Venceslao Nasini, 1825 (wurde im selben Jahr Generalabt)
Paolo Pancaldi, 1826–1833
Nivardo Passini, 1833–1835
Urbano Poggiarelli, 1835–1840
Girolamo Bottino, 1840–1845
Alberico Amatori, 1845–1847
Tommaso Mossi, 1847–1850
Teobaldo Cesari, 1850–1856 (wurde Generalabt)
Venceslao Marchini, 1856–1860
Girolamo Bottino, 1860–1871
Heinricus Smeulders (Bornem), 1871–1892
Bernardo Dell'Uomo (S. Bernardo), 1892
Mauro Tinti (Congregatio S. Bernardi), 1892–1900
Placido Magnanensi (Congregatio S. Bernardi), 1900–1910
Ernö (Sándor) Szeghy (Zirc), 1910–1917
Raimondo Bazzichi (Santa Croce in Gerusalemme), 1920–1934
Matthäus Quatember (Hohenfurth), 1934–1950
Sighard Kleiner (Hauterive), 1950–1953
Gregorio Battista (Casamari), 1953–1995
Meinrad Tomann (Heiligenkreuz), 1995–2015
Lluc Torcal (Poblet), seit 2015[21]
Bekannte Zisterzienser
Hl. Bernhard von Clairvaux (1090–1153), Abt, Prediger, Schriftsteller, Mystiker. Er zählt mit seinem Freund Wilhelm von Saint-Thierry, dem Engländer Aelred von Rievaulx und dem Belgier Guerric von Igny zu den „vier Evangelisten von Cîteaux“.
Robert, Alberich, und Stephan sind die Gründeräbte der Zisterzienser und sind für die Anfänge der Bewegung maßgebend
Eugen III. († 8. Juli 1153), Papst von 1145 bis 1153
Sel. Otto von Freising (1112–1158), Geschichtsschreiber
Isaak von Stella († 1178), englischer Zisterzienserabt und Schriftsteller
Lucius III. († 1185), Papst von 1181 bis 1185
Alanus ab Insulis, auch Alan de Lille oder Alanus de Insulis genannt, (1120–1202), Scholastiker
Balduin von Exeter (1125–1190), englischer Zisterzienserabt, Kreuzzugsprediger und Erzbischof von Canterbury
Sel. Diego von Osma († 1207), Zisterziensermönch, Bischof von Osma, Missionar und Mitgründer des Dominikanerordens
Peter von Castelnau († 1208), Zisterziensermönch, Legat im Albigenserland, 1208 ermordet
Adam von Perseigne († 1221), französischer Zisterzienserabt und Schriftsteller
Arnold Amalrich († 1225), Führer des Albigenserkreuzzugs, Abt von Cîteaux (1210–1212) und Erzbischof von Narbonne (1212–1225)
Konrad von Urach (um 1180–1227), Abt von Clairvaux (ab 1213/14) und Cîteaux (1217–1219), Kreuzzugsprediger und Kardinal
Fulko von Toulouse (um 1150–1231), Troubador, Kreuzzugsprediger, Zisterzienserabt und Bischof von Toulouse
Caesarius von Heisterbach (um 1180–1240), Chronist und Erzähler
Gottfried von Lekno, auch Gottfried von Oliva oder Christian von Preußen genannt, (um 1180–1245), Zisterzienserabt, Missionar und erster Bischof von Preußen
Arnulf von Löwen (um 1200–1250), Abt, Verfasser der dem hl. Bernhard zugeschriebenen rhythmica oratio (Vorlage für O Haupt voll Blut und Wunden)
Mechthild von Magdeburg (1207–1282), Mystikerin
Mechthild von Hackeborn (1231–1291), Mystikerin
Hl. Gertrud von Helfta (1256–1302), Mystikerin
Johann von Viktring (1270–1347), Geschichtsschreiber
Benedikt XII. (1285–1342), Papst von 1334 bis 1342
Angélique Arnauld (1591–1661), Äbtissin von Port-Royal
Mauritius Knauer (1613–1664), Abt und Universalgelehrter
Nikolaus Göldlin von Tiefenau (1625–1686), Abt von Tennenbach und Wettingen, Generalvikar der Oberdeutschen Zisterzienserkongregation
Armand Jean Le Bouthillier de Rancé (1626–1700), Reformabt des Zisterzienserklosters La Trappe
Franz Pfanner (1825–1909), Trappist und Gründer der Mariannhiller Missionare
Dominikus Willi (1844–1913), Zisterzienserabt und Bischof von Limburg (1898–1913)
hl. Rafael Arnáiz Barón (1911–1938), spanischer Trappist und Mystiker
Thomas Merton (1915–1968), amerikanischer Trappist und Mystiker
Klaus Berger (* 1940), Bibelwissenschaftler in Heidelberg 1974–2006, als Familiar seit 2005
Gregor Henckel-Donnersmarck (* 1943), 1999 bis 2011 Abt des Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz
Bernardin Schellenberger (* 1944), Schriftsteller, vormals Trappist
Karl Wallner (* 1963), Buchautor, Hochschulrektor
Bestehende und ehemalige Zisterzienserklöster
Eine Liste der weltweit bestehenden und ehemaligen Zisterzienserklöster ist zu finden unter: Liste der Zisterzienserklöster.
Quelle
Habit eines Novizen
Während des Noviziats ist das Skapulier weiß; mit der einfachen Profess erhält der Mönch das schwarze Skapulier.
In ein Zisterzienserkloster eintreten kann jeder erwachsene Mann oder jede erwachsene Frau, der oder die geistig und körperlich dazu geeignet und bereit ist, sich ganz auf ein Leben mit Gott einzulassen und „wahrhaft Gott zu suchen“, wie es Benedikt von Nursia in seiner Regel verlangt. Wer eintreten möchte, besucht das Kloster zunächst als Gast. Nach dieser ersten Kennenlernphase folgt die Kandidatur. Diese dient zur Prüfung, ob der Kandidat für das Zisterzienserleben geeignet ist. Anfangs verbringt der Kandidat einige Wochen in der Klausur des Klosters und erhält so Einblick in das Leben in der Gemeinschaft. Die Kandidatur kann unterschiedlich lange dauern. Nach der Kandidatur folgt das Postulat, das in der Regel mehrere Monate dauert. Der Postulant nimmt am Leben im Kloster teil und übernimmt kleinere Aufgaben innerhalb der Gemeinschaft.
An das Postulat schließt das Noviziat an, das mindestens ein Jahr dauert. Das Noviziat beginnt mit der Einkleidung. Hierbei wird dem Postulanten in einem eigenen Ritus der Habit überreicht und er erhält den Ordensnamen. Mit der Einkleidung wird der Novize fest in das Ordensleben integriert, er übernimmt eigenständige Aufgaben. Er erhält Unterricht, etwa über die Spiritualität des Ordens, dessen Organisation und Geschichte. Postulanten und Novizen sind noch nicht kirchenrechtlich an den Orden gebunden und können das Kloster jederzeit wieder verlassen. Nach dem Noviziat kann der Novize nach Zulassung durch den Oberen und den Konvent die zeitliche Profess ablegen und sich damit zunächst auf drei Jahre an den Orden binden.
Zwei Zisterzienser im Habit
Eine dauernde Bindung an den Orden geht der Novize erst ein, wenn er drei (Normalfall) bis maximal neun Jahre nach der zeitlichen die feierliche Profess ablegt. Hierbei gelobt er „klösterlichen Lebenswandel, Beständigkeit und Gehorsam“ bis zum Ende seines Lebens, wie es in der Benediktsregel vorgeschrieben ist. Darin impliziert sind materielle Anspruchslosigkeit und die ehelose Keuschheit. Mit der feierlichen Profess bindet sich der Mönch oder die Nonne an ein bestimmtes Kloster (Stabilitas loci).
Auf Wunsch kann ein Mönch eine weitere Ausbildung machen. Für Abiturienten besteht die Möglichkeit, Theologie zu studieren und sich auf die Weiheämter vorzubereiten. Im deutschsprachigen Raum geschieht dies üblicherweise auf der Ordenshochschule im Stift Heiligenkreuz bei Wien.
Arbeit und Tätigkeit
Die Zisterzienser leben und arbeiten auch im sozialen und kulturellen Bereich. Viele Klöster betreiben neben ihren eigenen Werkstätten Schulen oder haben als Priester die seelsorgerische Betreuung einzelner Pfarreien übernommen.
Tagesablauf
Der Tagesablauf der Mönche ist geprägt von den Gebetszeiten des Stundengebets der Kirche: Vigil, Laudes, Terz, Sext, Non, Vesper und Komplet (Regula Benedicti, 16). Die erste Gebetszeit findet in den frühen Morgenstunden, meist zwischen 4 und 6 Uhr statt, die letzte nach Sonnenuntergang. Zentral ist die tägliche Feier der Heiligen Messe.
Bewirtschaftung
Seit ihren Anfängen sagte man den „weißen Mönchen“ ein besonderes Geschick in Land- und Wasserwirtschaft und in der Architektur nach. Ihre Überzeugung von der Würde körperlicher Arbeit führte verständlicherweise zu Erfolgen in den genannten Gebieten. Die Grangie – im Mittelalter ein geläufiger Ausdruck für landwirtschaftliche Speicherbauten – wurde für die Zisterzienser ein Erfolgsprogramm; Laienbrüder (conversi) und einige wenige Chormönche lebten auf Wirtschaftshöfen, die im Idealfall nicht mehr als 20 km von der Abtei entfernt sein sollten, jedoch gelegentlich weiter entfernt waren. Gegebenenfalls lebte dort auch ein Priestermönch.[13]
Ein Kloster betrieb meistens mehr als eine Grangie; fünf war eine nicht ungewöhnliche Zahl. Die Abtei Ter Duinen hatte 25 Grangien, die insgesamt 10.000 ha umfassten. Auf der Grangie gab es Behausung für die Mönche, Verwaltungsbauten und eine Kapelle. Grangien konnten sich zu weltlichen Siedlungen entwickeln; in manchen Fällen wurden daraus Pfarreien.[14]
Weitere wirtschaftliche Einsatzgebiete der Mönche waren Weinbau, Forstwirtschaft, Mühlenbetrieb, Vieh-, Schaf- und Fischzucht. Zusätzlich dazu verfügten die Mönche meist über mehr oder weniger lukrative Immobilien, etwa im Umfeld ihrer Stadthöfe.[15]
Verwaltung und Schriftlichkeit
Da sie bald zu bedeutenden Grundherrn und wirtschaftlichen Verantwortungsträgern wurde, gelten die Zisterzienser „als Pioniere der Schriftlichkeit im Allgemeinen wie des Urkundenwesens im Besonderen.“[16] Im Umgang mit Bischöfen und Wohltätern erarbeiteten sie sich eine fortgeschrittene Kultur in Kanzlei und Skriptorium. Wegen des engen Netzwerkes innerhalb des Ordens und der häufigen Briefwechsel im Vor- und Nachfeld der Generalkapitel blühte die Schreibpraxis auf; man spricht von einer Zisterzienserschrift. Auch hier lässt sich eine ausgeprägte Selbstidentifikation mit dem Papst erkennen: Die Zisterzienserurkunden richteten sich formal streng nach dem Vorbild der päpstlichen Kanzlei.
Die Mühe des Ordens um Einheitlichkeit ließ ein beachtliches Regelwerk entstehen. Grundsatzentscheidungen der Ordensführung konnten nur schriftlich vermittelt werden, und es musste schnell gehen: „binnen drei Monaten sollte jede Abtei über eine aktuelle Abschrift der neuesten Statuten verfügen“.[17]
Architektur
Idealplan eines Zisterzienserklosters, ähnlich Boyle Abbey
Der Name der Klöster der Zisterzienser als Cistercen bzw. Zisterzen ist vom lateinischen Namen Cistercium des Mutterklosters Cîteaux abgeleitet und bürgerte sich später im Sprachgebrauch des Ordens ein.
Klosteranlagen
1098 gründete der Benediktinerabt Robert von Molesme das Kloster Cîteaux und nannte es „Novum monasterium“, „neues Kloster“. Dessen erste Äbte führten Neuerungen ein, die den Zisterzienserorden noch heute charakterisieren. In Cîteaux wurde besonderen Wert auf Einfachheit gelegt. Es gab keine kostbare Ausstattung, kein wertvolles Kirchengerät und keinen Bauschmuck. Nichts sollte die Mönche von der Liturgie ablenken. Die Räume des Klosters waren ganzjährig weitgehend unbeheizt. Einfachheit und Funktionalität sind Kriterien, die die mittelalterlichen Klosterbauten der Zisterzienser ebenso kennzeichnen wie monumentale Größe und ästhetische Raumwirkung. Andererseits erfahren selbst Durchgänge oder Küchen in vielen Zisterzienserklöstern eine Gestaltung, die weit über ihre Funktionalität hinausgeht.
Die Architektur der Zisterzienserabteien entwickelte Bernhard von Clairvaux. Im Inneren wurde auf Ornamentierung und Bauschmuck weitgehend verzichtet. Daher üben die Klöster des 12. und 13. Jahrhunderts eine starke Wirkung auf den Betrachter aus. Die Bauregeln sahen außerdem für die Klosterkirche einen krypten- und turmlosen Bau mit flach abschließendem Chor (keine Apsis) vor. Die Kirche wurde als Basilika mit höherem Mittelschiff und niedrigen Seitenschiffen errichtet. Hinzu kommt bei nicht wenigen Bauten eine offene Vorhalle, angegliedert an die Westfront (Kloster Maulbronn). Bernhard verbietet das Anbringen von Skulpturen, Bildern und Schmuckformen. In der Abteikirche von Fontenay ist der Chor so gebildet, dass das an die Vierung anschließende Chorquadrat von schmalen rechteckigen Kapellen für Einzelandachten und Bußübungen flankiert wird.
Als Neuerung im Idealgrundriss gegenüber dem bisher üblichen Konzept der Benediktinerklöster lässt sich der sogenannte Konversengang erkennen, ein parallel zum Südteil des Kreuzgangs verlaufender und mit diesem nicht verbundener Gang, der es den Laienbrüdern (Konversen) ermöglicht, in die Kirche zu kommen, ohne den Kreuzgang als Bereich der Chormönche (der Klausur) zu betreten.
Am Ende des 12. Jahrhunderts kamen Kapellen hinzu, die sich um einen rechtwinklig um das Chorquadrat geführten Umgang gruppieren. Unter dem Eindruck der großen Umgangschöre wurde das Chorquadrat mit einer polygonalen Apsis abgeschlossen und auch der Umgang entsprechend gestaltet. Die Kapellen behielten ihren rechteckigen Grundriss und wirken wie voneinander isolierte Joche eines äußeren Umgangs (Abteikirche in Clairvaux). Im Lauf des 13. Jahrhunderts erhielten auch die Kapellen einen polygonalen Abschluss (Royaumont, Altenberg), so dass man den Grundriss einer Zisterzienserkirche kaum noch von dem einer anderen Abtei- oder Domkirche unterscheiden kann. Im Innern entsteht durch Festhalten an schlichten Rundstützen und sparsame Verwendung von Profilen und Schmuckmotiven der Eindruck großer Schlichtheit. Auch die Fenster sollten so einfach wie möglich gehalten werden. So setzte sich bald die Grisailletechnik durch: Es wurden Grausilbergläser eingesetzt, deren einzelne Glasfelder durch dunkles Blei zusammengefügt wurden; die Konturen der grauen Glasfelder wurden durch den Auftrag schwarzer Farbe hinzugefügt.
In der Zeit Bernhards von Clairvaux entstand ein Standardtypus für die Klöster, an dem viele Neugründungen sich orientierten. So kommt es, dass vor allem die frühen Neugründungen oftmals einen ähnlichen Grundriss aufweisen (sogenannter „bernhardinischer Plan“).[18] Schon in der Frühzeit des Ordens wurden Prinzipien für die Lage der Klöster festgelegt: Alle Zisterzen sollten an Orten weit entfernt von menschlichem Verkehr gegründet werden. Daraus ergibt sich die bis heute charakteristische Lage der frühen Klöster in bewaldeten Tälern fernab der großen Städte und bedeutenden Handelsrouten. Zisterzienserklöster auf Bergen oder Höhenzügen sind daher selten und vielfach nur dadurch begründet, dass ein bereits bestehendes Kloster von den Zisterziensern übernommen wurde (Wörschweiler). In dieser strengen Form wurden die Regeln allerdings nur in der Frühzeit des Ordens angewandt (Fontenay ist ein Beispiel), ab 1150 jedoch immer mehr aufgeweicht.
Gotik
Die Zisterzienser spielten eine wesentliche Rolle bei der Verbreitung der gotischen Architektur in Deutschland.
Generaläbte der Zisterzienser OCist
Vor der Französischen Revolution war der Abt von Cîteaux der Generalabt des Ordens.[19]
Raimondo Giovannini, 1814–1820
Sisto Benigni, 1820–1825
Giuseppe Fontana, 1825 († 21. Januar 1826)
Venceslao Nasini, 1826–1830
Sisto Benigni, 1830–1835 (zweite Amtszeit)
Nivardo Tassini, 1835–1845
Livio Fabretti, 1845–1850
Tommaso Mossi (San Bernardo alle Terme), 1850–1853
Angelo Geniani (Cortemilia), 1853–1856
Teobaldo Cesari (San Bernardo alle Terme), 1856–1879
Gregorio Bartolini, 1880–1890
Leopold Wackarž (Hohenfurth), 1891–1900
Amadeus de Bie, Abtei St. Bernhard (Bornem), 1900–1920
Kassian Haid (Mehrerau) 1920–1927
Franziskus Janssens (Achel, dann Notre-Dame de Pont-Colbert), 1927–1936
Edmondo Bernardini (Santa Croce in Gerusalemme), 1937–1950
Matthäus Quatember (Hohenfurth), 1950–1953
Sighard Kleiner (Hauterive), 1953–1985
Polikárp Zakar (Zirc), 1985–1995
Maurus Esteva Alsina (Poblet), 1995–2010
Mauro-Giuseppe Lepori (Hauterive), seit 2010
Generaläbte der Zisterzienser von der strengeren Observanz (Trappisten)
1. Sébastien Wyart (Mont-des-Cats und Sept-Fons), 1892–1904
2. Augustin Marre (Igny), 1904–1922
3. Jean-Baptiste Ollitrault de Kéryvallan (Melleray), 1922–1929
4. Herman-Joseph Smets (Westmalle), 1929–1943
5. Dominique Nogues (Timadeuc), Vicarius (Sedisvakanz) ab 1943, 1946–1951
6. Gabriel Sortais (Bellefontaine), 1951–1963
7. Ignace Gillet (Dombes und Aiguebelle), 1964–1974
8. Ambrose Southey (Mount St. Bernard), 1974–1990
9. Bernardo Olivera (Azul), 1990–2008
10. Eamon Fitzgerald (Mount Melleray), seit September 2008[20]
Generalprokuratoren der Zisterzienser
Ferdinando Ughelli, um 1637
Ilarione Rancati
Alano Bagattì (Congregatio S. Bernardi in Italia), 1789–1798
Raimondo Giovannini, 1798–1801 (wurde Abtpräses der Congregatio S. Bernardo in Italia, und 1815 Generalabt)
Colombino Fatteschi, 1801–1805
Sisto Benigni, 1805–1820 (wurde Generalabt)
Malachia Leoni, 1820–1825
Venceslao Nasini, 1825 (wurde im selben Jahr Generalabt)
Paolo Pancaldi, 1826–1833
Nivardo Passini, 1833–1835
Urbano Poggiarelli, 1835–1840
Girolamo Bottino, 1840–1845
Alberico Amatori, 1845–1847
Tommaso Mossi, 1847–1850
Teobaldo Cesari, 1850–1856 (wurde Generalabt)
Venceslao Marchini, 1856–1860
Girolamo Bottino, 1860–1871
Heinricus Smeulders (Bornem), 1871–1892
Bernardo Dell'Uomo (S. Bernardo), 1892
Mauro Tinti (Congregatio S. Bernardi), 1892–1900
Placido Magnanensi (Congregatio S. Bernardi), 1900–1910
Ernö (Sándor) Szeghy (Zirc), 1910–1917
Raimondo Bazzichi (Santa Croce in Gerusalemme), 1920–1934
Matthäus Quatember (Hohenfurth), 1934–1950
Sighard Kleiner (Hauterive), 1950–1953
Gregorio Battista (Casamari), 1953–1995
Meinrad Tomann (Heiligenkreuz), 1995–2015
Lluc Torcal (Poblet), seit 2015[21]
Bekannte Zisterzienser
Hl. Bernhard von Clairvaux (1090–1153), Abt, Prediger, Schriftsteller, Mystiker. Er zählt mit seinem Freund Wilhelm von Saint-Thierry, dem Engländer Aelred von Rievaulx und dem Belgier Guerric von Igny zu den „vier Evangelisten von Cîteaux“.
Robert, Alberich, und Stephan sind die Gründeräbte der Zisterzienser und sind für die Anfänge der Bewegung maßgebend
Eugen III. († 8. Juli 1153), Papst von 1145 bis 1153
Sel. Otto von Freising (1112–1158), Geschichtsschreiber
Isaak von Stella († 1178), englischer Zisterzienserabt und Schriftsteller
Lucius III. († 1185), Papst von 1181 bis 1185
Alanus ab Insulis, auch Alan de Lille oder Alanus de Insulis genannt, (1120–1202), Scholastiker
Balduin von Exeter (1125–1190), englischer Zisterzienserabt, Kreuzzugsprediger und Erzbischof von Canterbury
Sel. Diego von Osma († 1207), Zisterziensermönch, Bischof von Osma, Missionar und Mitgründer des Dominikanerordens
Peter von Castelnau († 1208), Zisterziensermönch, Legat im Albigenserland, 1208 ermordet
Adam von Perseigne († 1221), französischer Zisterzienserabt und Schriftsteller
Arnold Amalrich († 1225), Führer des Albigenserkreuzzugs, Abt von Cîteaux (1210–1212) und Erzbischof von Narbonne (1212–1225)
Konrad von Urach (um 1180–1227), Abt von Clairvaux (ab 1213/14) und Cîteaux (1217–1219), Kreuzzugsprediger und Kardinal
Fulko von Toulouse (um 1150–1231), Troubador, Kreuzzugsprediger, Zisterzienserabt und Bischof von Toulouse
Caesarius von Heisterbach (um 1180–1240), Chronist und Erzähler
Gottfried von Lekno, auch Gottfried von Oliva oder Christian von Preußen genannt, (um 1180–1245), Zisterzienserabt, Missionar und erster Bischof von Preußen
Arnulf von Löwen (um 1200–1250), Abt, Verfasser der dem hl. Bernhard zugeschriebenen rhythmica oratio (Vorlage für O Haupt voll Blut und Wunden)
Mechthild von Magdeburg (1207–1282), Mystikerin
Mechthild von Hackeborn (1231–1291), Mystikerin
Hl. Gertrud von Helfta (1256–1302), Mystikerin
Johann von Viktring (1270–1347), Geschichtsschreiber
Benedikt XII. (1285–1342), Papst von 1334 bis 1342
Angélique Arnauld (1591–1661), Äbtissin von Port-Royal
Mauritius Knauer (1613–1664), Abt und Universalgelehrter
Nikolaus Göldlin von Tiefenau (1625–1686), Abt von Tennenbach und Wettingen, Generalvikar der Oberdeutschen Zisterzienserkongregation
Armand Jean Le Bouthillier de Rancé (1626–1700), Reformabt des Zisterzienserklosters La Trappe
Franz Pfanner (1825–1909), Trappist und Gründer der Mariannhiller Missionare
Dominikus Willi (1844–1913), Zisterzienserabt und Bischof von Limburg (1898–1913)
hl. Rafael Arnáiz Barón (1911–1938), spanischer Trappist und Mystiker
Thomas Merton (1915–1968), amerikanischer Trappist und Mystiker
Klaus Berger (* 1940), Bibelwissenschaftler in Heidelberg 1974–2006, als Familiar seit 2005
Gregor Henckel-Donnersmarck (* 1943), 1999 bis 2011 Abt des Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz
Bernardin Schellenberger (* 1944), Schriftsteller, vormals Trappist
Karl Wallner (* 1963), Buchautor, Hochschulrektor
Bestehende und ehemalige Zisterzienserklöster
Eine Liste der weltweit bestehenden und ehemaligen Zisterzienserklöster ist zu finden unter: Liste der Zisterzienserklöster.
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