Die Herren von Dorstadt
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Die Herren von Dorstadt
Vermutlich siedeln schon seit dem 6. oder 7. Jahrhundert hier Menschen, in der Flussauenlandschaft zwischen Oker und Warne. Der Name Dorstadt taucht jedoch „erst“ im Jahr 1110 in einer Urkunde auf: ein Tauschvertrag zwischen Eiko von Dorstadt, dem freien sächsischen Edelherrn, und dem Bistum Hildesheim. Getauscht wird Grundbesitz. Eiko bekommt die bischöfliche Burg Schladen, nach dem Tausch wird er zum Grafen erhoben. Den entscheidenden Schritt geht ein anderer: Arnold von Dorstadt nimmt als Ritter im Umfeld von Herzog Heinrich, dem berühmten Löwen, am Italienfeldzug teil. Siegreich zurückgekehrt, lässt Arnold eine neue Kirche samt Kloster errichten – aus religiösen Gründen und ohne männlichen Erben. 1189 weiht Bischof Adelog von Hildesheim das Kloster zur Ehre des Heiligen Kreuzes. Dieses spätere Nonnenkloster wird dem Augustinerorden gewidmet. Ab 1249 hinterlassen die Herren von Dorstadt keine Spuren mehr in ihrem Heimatort. Der Grundbesitz – Bauernstellen, Pfarrkirche, Mühlen – gehört jetzt zum Kloster. Um 1457 erlischt das Geschlecht mit Arndt von Dorstadt in Hoheneggelsen.
Die Zeit des Klosters
Gut 600 Jahre lang ist die Dorstädter Geschichte auch die des Klosters. Geschickt mehren seine Bewohner den Besitz: Im 13. Jahrhundert umgeben bereits 3.000 Morgen Ackerland das Kloster. Aber die Historie ist wechselvoll. Im Jahr 1438 brennt der größte Teil der Klostergebäude nieder, zum ersten Mal. Klosterreform, Stiftsfehde – Irrungen und Wirrungen spiegeln sich auch im Wechsel zwischen Katholizismus und reformatorischem Eifer. Im Jahr 1543 muss das Kloster den evangelischen Glauben annehmen; Herzog Heinrich von Braunschweig, damals Klosterherr, flieht. Bereits vier Jahre später ist er wieder im Land, die Nonnen dürfen wieder katholisch werden. Nur 20 Jahre später reformiert sein Sohn Herzog Julius das Kloster erneut. Bis 1620 gehört es zu Braunschweig und ist lutherisch. Per Gerichtsurteil kehrt dann der katholische Glaube zurück, die lutherischen Frauen müssen gehen.1646 wütet wieder ein Großfeuer, die Klostermauern erstehen aus der Asche neu: im Stil des Frühbarock. Doch dann erreichen politische Großereignisse auch das Nonnenkloster in Dorstadt. 1802 fällt es an das Königreich Preußen, besteht aber zunächst fort. Nach der preußischen Niederlage werfen die neuen französischen Machthaber ihr Auge auf das reiche Kloster. Was Feuer, religiöse und politische Wirren nicht vermochten, bewirkt Napoleon. Im Zuge der Säkularisation löst er im Jahr 1810 das Kloster auf.
Die Familie von Löbbecke
Im selben Jahr, 1810, erwirbt der Bankier Wilhelm Löbbecke aus Braunschweig das Dorstädter Kloster. Kirche, Schule, Friedhof und Pfarrei sind vom Verkauf ausgenommen, die Konventualinnen haben lebenslang ein freies Wohnrecht. Im Jahr 1850 wird der Gutsbesitzer adelig: Wilhelm von Löbbecke wird in die Hildesheimer Ritterschaft aufgenommen und bewirtschaftet seinen Grundbesitz weiter als Rittergut. Im Jahr 1919 brennen Kloster und Kirche aus, nur das Kloster erbaut man neu. Dessen Westflügel brennt 1947 noch einmal ab – 1983 macht ein Satteldach in Form des Originaldachstuhls den Wiederaufbau komplett.
1957 tritt Hans-Jost von Löbbecke das Familienerbe in Dorstadt an, bevor 2006 der älteste Sohn, Konstantin von Löbbecke, Freiherr von Girsewald, den Betrieb übernimmt. Große Veranstaltungen auf dem Rittergut erwecken in den folgenden Jahren mit zahlreichen Darstellern die Geschichte dieser Region zum Leben.
Das Rittergut hat aber nicht nur Geschichte von damals, sondern kann heute auch
zbs. für Veranstaltungen gebucht werden.
Hotel ist dort vorhanden, sowie ein kleiner Flugplatz.
Weiteres dazu im Link:
http://www.rittergut-dorstadt.de/
Die Zeit des Klosters
Gut 600 Jahre lang ist die Dorstädter Geschichte auch die des Klosters. Geschickt mehren seine Bewohner den Besitz: Im 13. Jahrhundert umgeben bereits 3.000 Morgen Ackerland das Kloster. Aber die Historie ist wechselvoll. Im Jahr 1438 brennt der größte Teil der Klostergebäude nieder, zum ersten Mal. Klosterreform, Stiftsfehde – Irrungen und Wirrungen spiegeln sich auch im Wechsel zwischen Katholizismus und reformatorischem Eifer. Im Jahr 1543 muss das Kloster den evangelischen Glauben annehmen; Herzog Heinrich von Braunschweig, damals Klosterherr, flieht. Bereits vier Jahre später ist er wieder im Land, die Nonnen dürfen wieder katholisch werden. Nur 20 Jahre später reformiert sein Sohn Herzog Julius das Kloster erneut. Bis 1620 gehört es zu Braunschweig und ist lutherisch. Per Gerichtsurteil kehrt dann der katholische Glaube zurück, die lutherischen Frauen müssen gehen.1646 wütet wieder ein Großfeuer, die Klostermauern erstehen aus der Asche neu: im Stil des Frühbarock. Doch dann erreichen politische Großereignisse auch das Nonnenkloster in Dorstadt. 1802 fällt es an das Königreich Preußen, besteht aber zunächst fort. Nach der preußischen Niederlage werfen die neuen französischen Machthaber ihr Auge auf das reiche Kloster. Was Feuer, religiöse und politische Wirren nicht vermochten, bewirkt Napoleon. Im Zuge der Säkularisation löst er im Jahr 1810 das Kloster auf.
Die Familie von Löbbecke
Im selben Jahr, 1810, erwirbt der Bankier Wilhelm Löbbecke aus Braunschweig das Dorstädter Kloster. Kirche, Schule, Friedhof und Pfarrei sind vom Verkauf ausgenommen, die Konventualinnen haben lebenslang ein freies Wohnrecht. Im Jahr 1850 wird der Gutsbesitzer adelig: Wilhelm von Löbbecke wird in die Hildesheimer Ritterschaft aufgenommen und bewirtschaftet seinen Grundbesitz weiter als Rittergut. Im Jahr 1919 brennen Kloster und Kirche aus, nur das Kloster erbaut man neu. Dessen Westflügel brennt 1947 noch einmal ab – 1983 macht ein Satteldach in Form des Originaldachstuhls den Wiederaufbau komplett.
1957 tritt Hans-Jost von Löbbecke das Familienerbe in Dorstadt an, bevor 2006 der älteste Sohn, Konstantin von Löbbecke, Freiherr von Girsewald, den Betrieb übernimmt. Große Veranstaltungen auf dem Rittergut erwecken in den folgenden Jahren mit zahlreichen Darstellern die Geschichte dieser Region zum Leben.
Das Rittergut hat aber nicht nur Geschichte von damals, sondern kann heute auch
zbs. für Veranstaltungen gebucht werden.
Hotel ist dort vorhanden, sowie ein kleiner Flugplatz.
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