Volocopter
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Volocopter
Volocopter ist die Bezeichnung für ein neuartiges Hubschrauber-Konzept für elektrisch angetriebene personentragende Multikopter, das von dem Karlsruher Unternehmen e-volo entwickelt wird.
Erstflug des Volocopter Typs VC 1 im Oktober 2011 mit Pilot
Volocopter der Firma E-Volo, Prototyp
Funktionsprinzip
Volocopter benötigen zur Steuerung im Gegensatz zu normalen Hubschraubern keine mechanischen Komponenten wie zum Beispiel Taumelscheiben, Blattverstellung, Heckrotor oder Ruder. Die Propeller sind fest an den Motoren montiert. Änderungen des Auftriebs oder auch Vortrieb erfolgen allein durch Erhöhung oder Verringerung der jeweiligen Motordrehzahl. Wird die Drehzahl aller Motoren gleichzeitig erhöht oder verringert, steigt oder sinkt der Volocopter (Senkrechtstart und -landung). Ein zusätzlicher (geplanter) Motor in Längsachse soll zusätzlichen Schub für den Vortrieb erzeugen. Die Steuerung erfolgt nach dem Prinzip des Fly-by-wire mit einem Joystick. Die automatische Lageregelung und die Richtungssteuerung übernehmen mehrere unabhängige und sich gegenseitig überwachende Computer (Redundanz), die jeden Motor auch separat in seiner Drehzahl regeln.
Klassifizierung
Mit einer Abflugmasse von 450 kg gehört der Volocopter formal zu den Ultraleichtflugzeugen, zu denen neben aerodynamisch gesteuerten Maschinen auch ultraleichte Tragschrauber gehören. Um diese fliegen zu dürfen, benötigt man in Deutschland nur eine Sportpilotenlizenz. Zum Fliegen eines ultraleichten Hubschraubers ist jedoch ein deutlich aufwändiger zu erwerbender Luftfahrerschein für Privathubschrauberführer notwendig. Da der Volocopter nicht als Tragschrauber zugelassen werden kann,[1] wird von e-volo angestrebt, durch die zuständigen Verbände Deutscher Ultraleichtflugverband und Deutscher Aero Club sowie das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) innerhalb der Ultraleichtflugzeuge eine eigene Luftfahrzeugklasse zu schaffen. Dadurch soll vermieden werden, dass Volocopter nur mit Helikopterlizenz geflogen werden dürfen. Gleichzeitig sollen auch entsprechende Bauvorschriften und die Betriebsordnung geschaffen sowie eine Ausbildungsordnung entwickelt werden.
Anwendungen des Volocopter-Konzepts
VC 1
Die erste praktische Umsetzung des Volocopter-Konzepts erfolgte durch e-volo mit dem Prototyp „VC 1“, der im Oktober 2011 den weltweit ersten bemannten Flug mit einem rein elektrisch angetriebenen Hubschrauber durchführte.
VC 200
Nach der Zusage von Fördermitteln über zwei Millionen Euro durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) Mitte 2012 baute e-volo den Doppelsitzer „VC 200“, der mit 18 Einzelmotoren ausgerüstet ist.[2] Ziel der Entwicklung war im Januar 2013 ein zulassungsfähiger zweisitziger Volocopter, basierend auf der Konzeptstudie VC Evolution 2P mit folgenden Flugleistungen:[2]
Geschwindigkeit: über 100 km/h (54 kn)
Erreichbare Flughöhe: über 6.500 ft (ca. 2.000 m)
Abflugmasse: 450 kg
Flugdauer: rund 1 Stunde
Am 17. November 2013 fand der erste unbemannte Flug des Prototyps in der dm-arena der Messe Karlsruhe statt.[3] Auf der Luftfahrtausstellung Aero Friedrichshafen präsentierte das Unternehmen im April 2014 einen Prototypen der Maschine.[4]
Den ersten bemannten Flug führte der Geschäftsführer Alexander Zosel am 30. März 2016 durch.[5] Im Sommer 2017 verfügte das Unternehmen über eine vorläufige Flugzulassung für das Gerät.
Im Herbst 2017 begann ein fünfjähriges Versuchsprogramm in Dubai. Dabei soll ein angestrebter Betrieb autonomer Lufttaxis als öffentliches Verkehrsmittel erprobt werden.[6]
Als Heimat des Projekts gilt der Flugplatz in Bruchsal (ICAO-Code: EDTC), dort befindet sich das Werk des Mitentwicklers DG Flugzeugbau, in dem die Zelle des „VC 200“ in Kohlenstofffaserverbund-Leichtbauweise gefertigt wird.
Die VC 200 wird mit einem Fallschirm-Rettungssystem ausgestattet, was ein Novum bei Hubschraubern darstellt. Bei normalen Hubschraubern und Tragschraubern (Autogyros) ist der Weg nach oben durch den Hauptrotor versperrt und der Einsatz eines Gesamtrettungssystems nicht möglich. Zuvor war nur bei Hubschraubern von Kamow durch Absprengen der beiden Hauptrotoren und den nachfolgenden Einsatz eines Schleudersitzes eine Rettungsmöglichkeit vorgesehen.
Volocopter 2X auf der IAA 2017
Auszeichnungen
2012: e-volo gewann den Lindbergh Innovationspreis 2012, gestiftet von der Lindbergh-Foundation.[7]
2013: CyberChampions Award 2013/14 – Sonderpreis „Hightech Pioneer“[8]
„So wurde beim CyberChampions Award 2013/14 erstmals der Sonderpreis 'Hightech Pioneer' verliehen. Gewonnen hat ihn die e-volo GmbH, die den ersten bemannten Flug mit einem rein elektrisch betriebenen und senkrecht startenden Fluggerät ermöglicht. Mit ihrem Volocopter, dem 'grünen' Hubschrauber der Zukunft, hat e-volo in der Luftfahrt-Branche weltweit für Aufsehen gesorgt. Das Verkehrsministerium hat eigens für den Volocopter ein Erprobungsprogramm zur Schaffung einer neuen Luftfahrtklasse beauftragt.“
– CyberForum[8]
Quelle
Erstflug des Volocopter Typs VC 1 im Oktober 2011 mit Pilot
Volocopter der Firma E-Volo, Prototyp
Funktionsprinzip
Volocopter benötigen zur Steuerung im Gegensatz zu normalen Hubschraubern keine mechanischen Komponenten wie zum Beispiel Taumelscheiben, Blattverstellung, Heckrotor oder Ruder. Die Propeller sind fest an den Motoren montiert. Änderungen des Auftriebs oder auch Vortrieb erfolgen allein durch Erhöhung oder Verringerung der jeweiligen Motordrehzahl. Wird die Drehzahl aller Motoren gleichzeitig erhöht oder verringert, steigt oder sinkt der Volocopter (Senkrechtstart und -landung). Ein zusätzlicher (geplanter) Motor in Längsachse soll zusätzlichen Schub für den Vortrieb erzeugen. Die Steuerung erfolgt nach dem Prinzip des Fly-by-wire mit einem Joystick. Die automatische Lageregelung und die Richtungssteuerung übernehmen mehrere unabhängige und sich gegenseitig überwachende Computer (Redundanz), die jeden Motor auch separat in seiner Drehzahl regeln.
Klassifizierung
Mit einer Abflugmasse von 450 kg gehört der Volocopter formal zu den Ultraleichtflugzeugen, zu denen neben aerodynamisch gesteuerten Maschinen auch ultraleichte Tragschrauber gehören. Um diese fliegen zu dürfen, benötigt man in Deutschland nur eine Sportpilotenlizenz. Zum Fliegen eines ultraleichten Hubschraubers ist jedoch ein deutlich aufwändiger zu erwerbender Luftfahrerschein für Privathubschrauberführer notwendig. Da der Volocopter nicht als Tragschrauber zugelassen werden kann,[1] wird von e-volo angestrebt, durch die zuständigen Verbände Deutscher Ultraleichtflugverband und Deutscher Aero Club sowie das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) innerhalb der Ultraleichtflugzeuge eine eigene Luftfahrzeugklasse zu schaffen. Dadurch soll vermieden werden, dass Volocopter nur mit Helikopterlizenz geflogen werden dürfen. Gleichzeitig sollen auch entsprechende Bauvorschriften und die Betriebsordnung geschaffen sowie eine Ausbildungsordnung entwickelt werden.
Anwendungen des Volocopter-Konzepts
VC 1
Die erste praktische Umsetzung des Volocopter-Konzepts erfolgte durch e-volo mit dem Prototyp „VC 1“, der im Oktober 2011 den weltweit ersten bemannten Flug mit einem rein elektrisch angetriebenen Hubschrauber durchführte.
VC 200
Nach der Zusage von Fördermitteln über zwei Millionen Euro durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) Mitte 2012 baute e-volo den Doppelsitzer „VC 200“, der mit 18 Einzelmotoren ausgerüstet ist.[2] Ziel der Entwicklung war im Januar 2013 ein zulassungsfähiger zweisitziger Volocopter, basierend auf der Konzeptstudie VC Evolution 2P mit folgenden Flugleistungen:[2]
Geschwindigkeit: über 100 km/h (54 kn)
Erreichbare Flughöhe: über 6.500 ft (ca. 2.000 m)
Abflugmasse: 450 kg
Flugdauer: rund 1 Stunde
Am 17. November 2013 fand der erste unbemannte Flug des Prototyps in der dm-arena der Messe Karlsruhe statt.[3] Auf der Luftfahrtausstellung Aero Friedrichshafen präsentierte das Unternehmen im April 2014 einen Prototypen der Maschine.[4]
Den ersten bemannten Flug führte der Geschäftsführer Alexander Zosel am 30. März 2016 durch.[5] Im Sommer 2017 verfügte das Unternehmen über eine vorläufige Flugzulassung für das Gerät.
Im Herbst 2017 begann ein fünfjähriges Versuchsprogramm in Dubai. Dabei soll ein angestrebter Betrieb autonomer Lufttaxis als öffentliches Verkehrsmittel erprobt werden.[6]
Als Heimat des Projekts gilt der Flugplatz in Bruchsal (ICAO-Code: EDTC), dort befindet sich das Werk des Mitentwicklers DG Flugzeugbau, in dem die Zelle des „VC 200“ in Kohlenstofffaserverbund-Leichtbauweise gefertigt wird.
Die VC 200 wird mit einem Fallschirm-Rettungssystem ausgestattet, was ein Novum bei Hubschraubern darstellt. Bei normalen Hubschraubern und Tragschraubern (Autogyros) ist der Weg nach oben durch den Hauptrotor versperrt und der Einsatz eines Gesamtrettungssystems nicht möglich. Zuvor war nur bei Hubschraubern von Kamow durch Absprengen der beiden Hauptrotoren und den nachfolgenden Einsatz eines Schleudersitzes eine Rettungsmöglichkeit vorgesehen.
Volocopter 2X auf der IAA 2017
Auszeichnungen
2012: e-volo gewann den Lindbergh Innovationspreis 2012, gestiftet von der Lindbergh-Foundation.[7]
2013: CyberChampions Award 2013/14 – Sonderpreis „Hightech Pioneer“[8]
„So wurde beim CyberChampions Award 2013/14 erstmals der Sonderpreis 'Hightech Pioneer' verliehen. Gewonnen hat ihn die e-volo GmbH, die den ersten bemannten Flug mit einem rein elektrisch betriebenen und senkrecht startenden Fluggerät ermöglicht. Mit ihrem Volocopter, dem 'grünen' Hubschrauber der Zukunft, hat e-volo in der Luftfahrt-Branche weltweit für Aufsehen gesorgt. Das Verkehrsministerium hat eigens für den Volocopter ein Erprobungsprogramm zur Schaffung einer neuen Luftfahrtklasse beauftragt.“
– CyberForum[8]
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