Die HMS Beagle
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Die HMS Beagle
Die HMS Beagle war eine britische 10-Kanonen-Brigg (ten-gun brig oder brig sloop) der Cherokee-Klasse. Mit dem Schiff wurden Vermessungsfahrten für die Royal Navy unternommen. Es wurde vor allem dadurch bekannt, dass Charles Darwin von 1831 bis 1836 an der zweiten Expedition der Beagle teilnahm. Für die Vermessungsfahrten war die Beagle ab 1826 zur Bark umgetakelt, wurde jedoch landläufig – z. B. auch von Darwin in seinem Reisebericht – weiterhin als „ten-gun brig“ bezeichnet.
Die Beagle auf einem Aquarell von Owen Stanley (1841)
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Königreich (Seekriegsflagge) Vereinigtes Königreich
Schiffstyp Sloop
Klasse Cherokee-Klasse
Bauwerft Woolwich Dockyard, London
Baukosten 7.803 Pfund
Stapellauf 11. Mai 1820
Verbleib 1870 zum Abbruch verkauft
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
27,43 m (Lüa)
Breite 7,46 m
Tiefgang max. 3,35 m
Vermessung 235 tons (bm)
Besatzung 60 bis 64 Mann
Takelung und Rigg
Takelung Brigg
ab 1826: Bark
Anzahl Masten 2
als Bark: 3
Bewaffnung
2 × 9-Pfünder-Kanonen
4 × 6-Pfünder-Kanonen
1 × 6-Pfünder-Karronade
1 × 4-Pfünder-Haubitze
Geschichte
Die Beagle wurde 1817 geordert und im Juni 1818 in Woolwich auf Kiel gelegt. Am 11. Mai 1820 lief das Schiff vom Stapel (der Bau hatte 7.803 Pfund Sterling gekostet) und wurde anschließend sofort in Reserve gelegt. Im Mai des Jahres nahm die Beagle anlässlich der Krönungsfeierlichkeiten für Georg IV. an einer Flottenparade teil und fuhr dabei als erstes Kriegsschiff unter der alten London Bridge hindurch. Bis 1825 lag die Beagle wiederum in Reserve und wurde dann zum Vermessungsschiff umgebaut. Unter anderem wurde sie mit einer kleinen ‚Poop‘ (ein Deckshaus achtern mit Oberlicht) versehen, in der die Karten gezeichnet werden konnten, und als Bark umgetakelt, weil diese Takelage leichter und mit geringerer Besatzungsstärke als die Briggtakelung zu handhaben war. Außerdem wurde die Bewaffnung auf sechs Geschütze verringert. Der künftige Auftrag des Schiffs bestand in der Vermessung bislang schlecht kartographierter Küsten zunächst Südamerikas und später auch Australiens.
Kartierung der Region von Kap Hoorn durch die beiden Beagle-Expeditionen (1828–1836)
Von 1826 bis 1830 begleitete die Beagle eine Vermessungsreise an den Küsten Südamerikas. Die Leitung der Expedition hatte Phillip Parker King, der das Hauptschiff der Expedition, die Adventure, kommandierte. Kommandant der Beagle war Pringle Stokes. Nach dessen Selbstmord übernahm vorübergehend Lieutenant Skyring das Kommando. Im Dezember 1828 kam in Rio de Janeiro Robert FitzRoy an Bord, der das Schiff bis zur Rückkehr 1830 kommandierte.
Im folgenden Jahr wurde die Beagle in England repariert und erneut umgebaut. Bei diesem Umbau legte Commander FitzRoy großen Wert darauf, das Schiff den Erfordernissen besser anzupassen. Die Beagle erhielt neuartige Blitzableiter an allen drei Masten und am Bugspriet, das Deck wurde um einige Zentimeter angehoben, um die Wohnbereiche darunter zu vergrößern und das Schiff durch etwas mehr Freibord „trockener“ zu machen. Um die Deviation der für die Vermessungsarbeiten wichtigen Kompasse zu vermindern, wurden die in dieser Hinsicht problematischen eisernen Geschütze durch bronzene ersetzt, außerdem erhielt die Beagle ein neues Ruder und ein neues Spill.
1831 stach die Beagle unter FitzRoy erneut mit dem Ziel Südamerika von Devonport aus in See, diesmal ohne die Adventure. Der Kommandant nahm auf eigene Initiative Charles Darwin als unbezahlten Naturforscher auf die Reise mit. Auf dieser Fahrt gewann Darwin die Erkenntnisse, aus denen er später seine Evolutionstheorie entwickelte; bedeutend dafür war der Besuch auf den Galapagosinseln 1835.
1836 kehrte die Beagle nach England zurück; mit ihr wurden in den Jahren 1837–1843 unter den Kommandanten John Clements Wickham und John Lort Stokes weitere Vermessungsfahrten unternommen, hauptsächlich in australischen Gewässern.
Ab 1847 wurde die Beagle zur Bekämpfung des Schmuggels als Wachtschiff mitten im Fluss Roach und 1850 nach Beschwerden lokaler Fischer an dessen Ufer verankert. Nach 1870 wurde der Wachtposten aufgehoben und das Schiff zum Abwracken verkauft. Im Jahre 2005 wurde am Ufer des Flusses Roach durch Bodenradar eine Struktur gefunden, bei der es sich um den Boden der Beagle handeln könnte.[2]
Nach diesem Schiff ist der am 22. Januar 1908 von A. Kopff entdeckte Asteroid (656) Beagle, der Beagle-Kanal im Süden Feuerlands sowie der Marskrater Beagle benannt. Die verschollene Marssonde Beagle 2, deren Mission unter anderem die Suche nach Lebensspuren auf dem roten Planeten war, wurde ebenfalls nach diesem Schiff benannt.
Siehe auch
HMS Beagle für andere Schiffe der Royal Navy mit diesem Namen
The Zoology of the Voyage of H.M.S. Beagle für die zoologischen Ergebnisse der zweiten Reise mit Darwin
Zeichnung der für eine Reparatur trocken gelegten Beagle von Conrad Martens (1834), graviert von Thomas Landseer (1838)
Quelle
Die Beagle auf einem Aquarell von Owen Stanley (1841)
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Königreich (Seekriegsflagge) Vereinigtes Königreich
Schiffstyp Sloop
Klasse Cherokee-Klasse
Bauwerft Woolwich Dockyard, London
Baukosten 7.803 Pfund
Stapellauf 11. Mai 1820
Verbleib 1870 zum Abbruch verkauft
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
27,43 m (Lüa)
Breite 7,46 m
Tiefgang max. 3,35 m
Vermessung 235 tons (bm)
Besatzung 60 bis 64 Mann
Takelung und Rigg
Takelung Brigg
ab 1826: Bark
Anzahl Masten 2
als Bark: 3
Bewaffnung
2 × 9-Pfünder-Kanonen
4 × 6-Pfünder-Kanonen
1 × 6-Pfünder-Karronade
1 × 4-Pfünder-Haubitze
Geschichte
Die Beagle wurde 1817 geordert und im Juni 1818 in Woolwich auf Kiel gelegt. Am 11. Mai 1820 lief das Schiff vom Stapel (der Bau hatte 7.803 Pfund Sterling gekostet) und wurde anschließend sofort in Reserve gelegt. Im Mai des Jahres nahm die Beagle anlässlich der Krönungsfeierlichkeiten für Georg IV. an einer Flottenparade teil und fuhr dabei als erstes Kriegsschiff unter der alten London Bridge hindurch. Bis 1825 lag die Beagle wiederum in Reserve und wurde dann zum Vermessungsschiff umgebaut. Unter anderem wurde sie mit einer kleinen ‚Poop‘ (ein Deckshaus achtern mit Oberlicht) versehen, in der die Karten gezeichnet werden konnten, und als Bark umgetakelt, weil diese Takelage leichter und mit geringerer Besatzungsstärke als die Briggtakelung zu handhaben war. Außerdem wurde die Bewaffnung auf sechs Geschütze verringert. Der künftige Auftrag des Schiffs bestand in der Vermessung bislang schlecht kartographierter Küsten zunächst Südamerikas und später auch Australiens.
Kartierung der Region von Kap Hoorn durch die beiden Beagle-Expeditionen (1828–1836)
Von 1826 bis 1830 begleitete die Beagle eine Vermessungsreise an den Küsten Südamerikas. Die Leitung der Expedition hatte Phillip Parker King, der das Hauptschiff der Expedition, die Adventure, kommandierte. Kommandant der Beagle war Pringle Stokes. Nach dessen Selbstmord übernahm vorübergehend Lieutenant Skyring das Kommando. Im Dezember 1828 kam in Rio de Janeiro Robert FitzRoy an Bord, der das Schiff bis zur Rückkehr 1830 kommandierte.
Im folgenden Jahr wurde die Beagle in England repariert und erneut umgebaut. Bei diesem Umbau legte Commander FitzRoy großen Wert darauf, das Schiff den Erfordernissen besser anzupassen. Die Beagle erhielt neuartige Blitzableiter an allen drei Masten und am Bugspriet, das Deck wurde um einige Zentimeter angehoben, um die Wohnbereiche darunter zu vergrößern und das Schiff durch etwas mehr Freibord „trockener“ zu machen. Um die Deviation der für die Vermessungsarbeiten wichtigen Kompasse zu vermindern, wurden die in dieser Hinsicht problematischen eisernen Geschütze durch bronzene ersetzt, außerdem erhielt die Beagle ein neues Ruder und ein neues Spill.
1831 stach die Beagle unter FitzRoy erneut mit dem Ziel Südamerika von Devonport aus in See, diesmal ohne die Adventure. Der Kommandant nahm auf eigene Initiative Charles Darwin als unbezahlten Naturforscher auf die Reise mit. Auf dieser Fahrt gewann Darwin die Erkenntnisse, aus denen er später seine Evolutionstheorie entwickelte; bedeutend dafür war der Besuch auf den Galapagosinseln 1835.
1836 kehrte die Beagle nach England zurück; mit ihr wurden in den Jahren 1837–1843 unter den Kommandanten John Clements Wickham und John Lort Stokes weitere Vermessungsfahrten unternommen, hauptsächlich in australischen Gewässern.
Ab 1847 wurde die Beagle zur Bekämpfung des Schmuggels als Wachtschiff mitten im Fluss Roach und 1850 nach Beschwerden lokaler Fischer an dessen Ufer verankert. Nach 1870 wurde der Wachtposten aufgehoben und das Schiff zum Abwracken verkauft. Im Jahre 2005 wurde am Ufer des Flusses Roach durch Bodenradar eine Struktur gefunden, bei der es sich um den Boden der Beagle handeln könnte.[2]
Nach diesem Schiff ist der am 22. Januar 1908 von A. Kopff entdeckte Asteroid (656) Beagle, der Beagle-Kanal im Süden Feuerlands sowie der Marskrater Beagle benannt. Die verschollene Marssonde Beagle 2, deren Mission unter anderem die Suche nach Lebensspuren auf dem roten Planeten war, wurde ebenfalls nach diesem Schiff benannt.
Siehe auch
HMS Beagle für andere Schiffe der Royal Navy mit diesem Namen
The Zoology of the Voyage of H.M.S. Beagle für die zoologischen Ergebnisse der zweiten Reise mit Darwin
Zeichnung der für eine Reparatur trocken gelegten Beagle von Conrad Martens (1834), graviert von Thomas Landseer (1838)
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