Peking: Tausende Kinder plötzlich ohne Schulen

Peking: Tausende Kinder plötzlich ohne Schulen



Hochgeladen von NTDde am 30.08.2011

Ihre Eltern kamen nach Peking, in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Doch die ist für die Kinder nun ungewiss. Dort wo jetzt diese Kinder spielen, stand ihre Schule. Sie wurde am Montag, drei Tage vor Schulbeginn, abgerissen.

Seit Juni haben die Behörden in Peking zwei Dutzend solcher Schulen rund um Peking geschlossen. Die Schule „Neue Hoffnung" in der Stadt Dongsheng im Gebiet Haidian hatte 800 Schüler. Nun haben diese mit weiteren 14.000 anderen Kindern keine Schule mehr, die sie besuchen könnten.

Die Schulen waren hauptsächlich für Kinder von Wanderarbeitern. Die meisten haben nicht die nötigen Niederlassungsbescheinigungen, um sich in Pekings öffentlichen Schulen anmelden zu können.

Viele Schulen gab es seit Jahren. Doch seit 2009 wird eine nach der anderen durch die Behörden geschlossen. Grund: zu wenig Anmeldungen, ungenügende Ausstattung oder Nichterreichen von Sicherheitsstandards.

Der Pekinger Anwalt Xu Zhiyong meint, einige Schulen sollten dennoch erhalten bleiben.

[Xu Zhiyong, Anwalt, Peking]:
„Eigentlich sind einige Schulen genehmigt und legal. Aber einige haben den Ort geändert oder haben aus anderem Grund bei der jährlichen Inspektion versagt, was ihre Legalität beeinflusst. Fakt ist, diese Schulen könnten weiter geführt werden. Ich ging zu so einer Schule, es gab keine Sicherheitsprobleme und sie hatte einen Sportplatz und entsprach dem Standard."

Die Eltern reagierten wütend auf die zerstörte Schule. Dieses Online-Video zeigt einen Vater. Er liegt aus Protest auf dem Boden und schreit: „Warum wurden wir nicht benachrichtigt? Wir haben die Gebühren bezahlt, warum kann mein Kind nicht in die Schule?"

China hat Millionen Wanderarbeiter. Sie verließen die ländlichen Gegenden in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Doch das Leben ist für sie schwer, denn ihr ländlicher Status versagt ihnen grundlegende Versorgung bei Krankheit oder Bildung.

Die betroffenen Kinder können nun versuchen auf eine öffentliche Schule zu kommen, oder sie verlassen ihre Eltern, um in ihrem Heimatort zur Schule zu gehen.