Vermeidbare Amputationen diabetischer Füße
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Vermeidbare Amputationen diabetischer Füße
Viele Fußamputationen bei Diabetikern wären vermeidbar
Jährlich müssen hierzulande rund 28.000 sogenannte diabetische Füße amputiert werden. Ein Großteil diese Amputationen wäre bei einer angemessenen medizinischen Versorgung der Diabetiker vermeidbar, erklärte der Direktor des Instituts für Klinische Pharmakologie an der Universität Rostock, Bernd Drewelow, im Vorfeld der 12. Rostocker Antiinfektivatagen am kommenden Wochenende.
Die im Zuge der Diabetes deutlich schlechtere Durchblutung der Füße hat zur Folge, dass Bakterien, die sich in offenen Wunden ansiedeln, nur unzureichend bekämpft werden können und schwerwiegende Infektionen drohen, erklärte Bernd Drewelow. Diabetiker leiden daher unter einer erhöhten Infektionsanfälligkeit, die im Bereich der Füße schon bei kleinsten Verletzungen gefährliche Geschwüre mit sich bringen kann, wodurch schlimmstenfalls eine Amputation des Fußes erforderlich wird, berichtete der Experte. Allerdings ließen sich „weit mehr als die Hälfte“ der rund 28.000 Amputationen diabetischer Füße pro Jahr vermeiden, wenn frühzeitig mit einer medizinischen Behandlung begonnen würde, betonte der Direktor des Instituts für Klinische Pharmakologie.
Ursachen diabetischer Füße
Der Entwicklung des Krankheitsbildes eines diabetischen Fußes gehen in der Regel Infektionen voraus, die durch Bakterien verursacht werden, welche bei Verletzungen in den Organismus eindringen und aufgrund der schlechten Durchblutung vom Immunsystem nicht ausreichend bekämpft werden können. Die Lebensbedingungen in den schlecht heilenden Wunden begünstigen das Wachstum der Bakterien und es drohen massive Geschwüre, die nicht selten eine Amputation des Fußes erforderlich machen, erklärte Bernd Drewelow.
Neben den Durchblutungsstörungen begünstigen laut Aussage des Experten weitere Faktoren bei Diabetikern das Risiko von Infektionen im Bereich der Füße. So werden im Zuge der Erkrankung oftmals die Nerven geschädigt, wodurch die Füße weniger Stoß- und Druck-empfindlich sind. Das Verletzungsrisiko steigt und oftmals werden kleinere Wunden von den Betroffenen gar nicht bemerkt, warnte der Drewelow. Da auch die Sehkraft bei Diabetikern relativ häufig beeinträchtigt ist, registrieren sie außerdem die entstehenden Entzündungen oftmals erst verspätet, so der Direktor des Instituts für Klinische Pharmakologie weiter.
Medizinsche Behandlung wichtig zur Amputationsvermeidung
Schwierigkeiten bei der Behandlung des diabetischen Fuß ergeben sich laut Aussage von Bernd Drewelow zum Beispiel aus dem Umgang des medizinischen Personals und der Ärzte mit der Erkrankung. So würden „viele Ärzte, auch Pfleger und die Betroffenen sich vor solchen Füßen selbst ekeln.“ Entsprechend zögerlich werde häufig mit der Behandlung begonnen. Doch die Amputationsvermeidung erfordert Drewelow zufolge umgehendes Handeln. So sollte dringend in einem ersten Schritt das abgestorbene Gewebe entfernt werden, um eine weitere Ausbreitung der Infektion zu vermeiden, erklärte der Fachmann. Im Anschluss ist eine Antibiotika basierte Behandlung zu empfehlen, wobei die Medikamente jedoch aufgrund der schlechten Gewebedurchblutung die betroffenen Bereich oftmals nur schwer erreichen können, so die Aussage des Direktors vom Institut für Klinische Pharmakologie. Nachdem die Bakterienstämme identifiziert wurden, müssen daher aus den rund 100 verfügbaren Antibiotika diejenigen zur Behandlung ausgewählt werden, die das betroffene Gewebe auch erreichen können, betonte Drewelow.
Durchblutung der Füße fördern
Den Diabetikern empfiehlt der Fachmann, auch selber etwas zur Verbesserung der Durchblutung in den Füßen zu unternehmen. Dabei können durch körperliche Aktivitäten und Bewegungsübung deutliche positive Effekte erzielt werden, erklärte Drewelow. Eine Verbesserung der Durchblutung in den Beinen und Füßen lässt sich außerdem zum Beispiel mit Hilfe sogenannter Kneipp-Kuren (Kneippgüsse und Wassertreten) erreichen. Um Infektionen und den damit verbundenen diabetischen Fuß zu vermeiden, ist laut Aussage von Bernd Drewelow darüber hinaus eine sorgsame Fußpflege besonders wichtig. (fp)
Quelle
Jährlich müssen hierzulande rund 28.000 sogenannte diabetische Füße amputiert werden. Ein Großteil diese Amputationen wäre bei einer angemessenen medizinischen Versorgung der Diabetiker vermeidbar, erklärte der Direktor des Instituts für Klinische Pharmakologie an der Universität Rostock, Bernd Drewelow, im Vorfeld der 12. Rostocker Antiinfektivatagen am kommenden Wochenende.
Die im Zuge der Diabetes deutlich schlechtere Durchblutung der Füße hat zur Folge, dass Bakterien, die sich in offenen Wunden ansiedeln, nur unzureichend bekämpft werden können und schwerwiegende Infektionen drohen, erklärte Bernd Drewelow. Diabetiker leiden daher unter einer erhöhten Infektionsanfälligkeit, die im Bereich der Füße schon bei kleinsten Verletzungen gefährliche Geschwüre mit sich bringen kann, wodurch schlimmstenfalls eine Amputation des Fußes erforderlich wird, berichtete der Experte. Allerdings ließen sich „weit mehr als die Hälfte“ der rund 28.000 Amputationen diabetischer Füße pro Jahr vermeiden, wenn frühzeitig mit einer medizinischen Behandlung begonnen würde, betonte der Direktor des Instituts für Klinische Pharmakologie.
Ursachen diabetischer Füße
Der Entwicklung des Krankheitsbildes eines diabetischen Fußes gehen in der Regel Infektionen voraus, die durch Bakterien verursacht werden, welche bei Verletzungen in den Organismus eindringen und aufgrund der schlechten Durchblutung vom Immunsystem nicht ausreichend bekämpft werden können. Die Lebensbedingungen in den schlecht heilenden Wunden begünstigen das Wachstum der Bakterien und es drohen massive Geschwüre, die nicht selten eine Amputation des Fußes erforderlich machen, erklärte Bernd Drewelow.
Neben den Durchblutungsstörungen begünstigen laut Aussage des Experten weitere Faktoren bei Diabetikern das Risiko von Infektionen im Bereich der Füße. So werden im Zuge der Erkrankung oftmals die Nerven geschädigt, wodurch die Füße weniger Stoß- und Druck-empfindlich sind. Das Verletzungsrisiko steigt und oftmals werden kleinere Wunden von den Betroffenen gar nicht bemerkt, warnte der Drewelow. Da auch die Sehkraft bei Diabetikern relativ häufig beeinträchtigt ist, registrieren sie außerdem die entstehenden Entzündungen oftmals erst verspätet, so der Direktor des Instituts für Klinische Pharmakologie weiter.
Medizinsche Behandlung wichtig zur Amputationsvermeidung
Schwierigkeiten bei der Behandlung des diabetischen Fuß ergeben sich laut Aussage von Bernd Drewelow zum Beispiel aus dem Umgang des medizinischen Personals und der Ärzte mit der Erkrankung. So würden „viele Ärzte, auch Pfleger und die Betroffenen sich vor solchen Füßen selbst ekeln.“ Entsprechend zögerlich werde häufig mit der Behandlung begonnen. Doch die Amputationsvermeidung erfordert Drewelow zufolge umgehendes Handeln. So sollte dringend in einem ersten Schritt das abgestorbene Gewebe entfernt werden, um eine weitere Ausbreitung der Infektion zu vermeiden, erklärte der Fachmann. Im Anschluss ist eine Antibiotika basierte Behandlung zu empfehlen, wobei die Medikamente jedoch aufgrund der schlechten Gewebedurchblutung die betroffenen Bereich oftmals nur schwer erreichen können, so die Aussage des Direktors vom Institut für Klinische Pharmakologie. Nachdem die Bakterienstämme identifiziert wurden, müssen daher aus den rund 100 verfügbaren Antibiotika diejenigen zur Behandlung ausgewählt werden, die das betroffene Gewebe auch erreichen können, betonte Drewelow.
Durchblutung der Füße fördern
Den Diabetikern empfiehlt der Fachmann, auch selber etwas zur Verbesserung der Durchblutung in den Füßen zu unternehmen. Dabei können durch körperliche Aktivitäten und Bewegungsübung deutliche positive Effekte erzielt werden, erklärte Drewelow. Eine Verbesserung der Durchblutung in den Beinen und Füßen lässt sich außerdem zum Beispiel mit Hilfe sogenannter Kneipp-Kuren (Kneippgüsse und Wassertreten) erreichen. Um Infektionen und den damit verbundenen diabetischen Fuß zu vermeiden, ist laut Aussage von Bernd Drewelow darüber hinaus eine sorgsame Fußpflege besonders wichtig. (fp)
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