3,1 Milliarden Euro: Kosten für Teilchenbeschleuniger klettern weiter
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3,1 Milliarden Euro: Kosten für Teilchenbeschleuniger klettern weiter
Mit einem riesigen Teilchenbeschleuniger wollen Forscher in Darmstadt den Rätseln des Universums nachgehen. Ein großes Fragezeichen stellen mittlerweile auch die finanziellen Dimensionen des Projekts dar - ursprünglich sollte es 1,3 Milliarden Euro kosten.
Die internationale Teilchenbeschleuniger-Anlage Fair in Darmstadt verteuert sich abermals kräftig. Das geht aus einem Schreiben des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesforschungsministerium hervor.
Demnach informierte die Geschäftsführung das Ministerium über erwartete Mehrkosten von 145 Millionen Euro für laufende, bereits beauftragte Baumaßnahmen bis 2025. Darüber hinaus gebe es Kostenrisiken in Höhe von 448 Millionen Euro, hieß es in dem Schreiben, das der Nachrichtenagentur dpa vorliegt.
Kosten von 1,3 auf 3,1 Milliarden Euro gestiegen
Die nordöstlich des GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung liegende Anlage gilt als eine der weltweit größten ihrer Art in physikalischer Grundlagenforschung. Auf Preisbasis des Jahres 2005 waren dafür ursprünglich rund 1,3 Milliarden Euro eingeplant.
Nachdem zuletzt 2019 eine Verteuerung um mehrere hundert Millionen Euro bekannt geworden war, lag die jüngste Schätzung der Gesamtinvestitionen auf Preisbasis des Jahres 2020 nach GSI-Angaben bei 3,1 Milliarden Euro.
Ministerium will Kostenprognose untersuchen
Dem Schreiben zufolge können insgesamt 93 Millionen der erwarteten Mehrkosten von 145 Millionen Euro in diesem und im kommenden Jahr im Zuge des Haushaltsvollzugs gedeckt werden. Grundsätzlich seien die Kostenschätzungen und die Risikoeinschätzung aus Sicht der Fair-Projektbegleitung und des Bundesforschungsministeriums "plausibel und nachvollziehbar", heißt es in dem Schreiben.
Das Ministerium will die Angaben der Fair GmbH aber noch einer vertieften Analyse unterziehen: "Hierzu wird eine externe Evaluierung erfolgen, deren Ergebnisse zum Jahreswechsel erwartet werden." Danach werde man dem Haushaltsausschuss des Bundestages berichten und Vorschläge zum weiteren Vorgehen vorlegen.
Hessen zahlt rund zehn Prozent
Hauptgeldgeber des Projekts sind der Bund und das Land Hessen. Als ausländische Partner sind Finnland, Frankreich, Indien, Polen, Rumänien, Russland, Schweden und Slowenien Gesellschafter von Fair. Hessen trägt nach Angaben des Finanzministeriums in Wiesbaden rund ein Zehntel der Kosten.
Die Prognose über die gestiegenen Kosten für das Projekt sei der Landesregierung bekannt, teilte das Ministerium am Mittwoch auf hr-Anfrage hin mit. Noch sei unklar, wann welche Mehrkosten auf Hessen zukommen werden. Das werde man erst nach der externen Evaluierung und weiteren Abstimmungen beziffern können. Der Schluss liegt nahe, dass Hessens Anteil entsprechend der Mehrkosten für das Gesamtprojekt steigt.
Entstehung des Universums beleuchten
Mit der Teilchenbeschleunigeranlage soll die Entstehung des Universums erforscht werden - in einem unvorstellbar kleinen Maßstab. Die Abkürzung "Fair" steht für "Facility for Antiproton and Ion Research", es handelt sich also um eine Anlage zur Forschung mit Antiprotonen und Ionen.
Mit der Anlage auf rund 150.000 Quadratmetern und mit insgesamt 20 Bauwerken kann früheren Angaben zufolge Materie im Labor erzeugt und erforscht werden, wie sie nur in entfernten Regionen des Universums vorkommt. Darüber hinaus könnten auch neuartige Anwendungen in Medizin und Technik entwickelt werden.
Sendung: hr4, 21.04.2021, 7.30 Uhr
Audio : https://www.hessenschau.de/panorama/darmstaedter-teilchenbeschleuniger-wird-noch-teurer,audio-51992.html
Die internationale Teilchenbeschleuniger-Anlage Fair in Darmstadt verteuert sich abermals kräftig. Das geht aus einem Schreiben des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesforschungsministerium hervor.
Demnach informierte die Geschäftsführung das Ministerium über erwartete Mehrkosten von 145 Millionen Euro für laufende, bereits beauftragte Baumaßnahmen bis 2025. Darüber hinaus gebe es Kostenrisiken in Höhe von 448 Millionen Euro, hieß es in dem Schreiben, das der Nachrichtenagentur dpa vorliegt.
Kosten von 1,3 auf 3,1 Milliarden Euro gestiegen
Die nordöstlich des GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung liegende Anlage gilt als eine der weltweit größten ihrer Art in physikalischer Grundlagenforschung. Auf Preisbasis des Jahres 2005 waren dafür ursprünglich rund 1,3 Milliarden Euro eingeplant.
Nachdem zuletzt 2019 eine Verteuerung um mehrere hundert Millionen Euro bekannt geworden war, lag die jüngste Schätzung der Gesamtinvestitionen auf Preisbasis des Jahres 2020 nach GSI-Angaben bei 3,1 Milliarden Euro.
Ministerium will Kostenprognose untersuchen
Dem Schreiben zufolge können insgesamt 93 Millionen der erwarteten Mehrkosten von 145 Millionen Euro in diesem und im kommenden Jahr im Zuge des Haushaltsvollzugs gedeckt werden. Grundsätzlich seien die Kostenschätzungen und die Risikoeinschätzung aus Sicht der Fair-Projektbegleitung und des Bundesforschungsministeriums "plausibel und nachvollziehbar", heißt es in dem Schreiben.
Das Ministerium will die Angaben der Fair GmbH aber noch einer vertieften Analyse unterziehen: "Hierzu wird eine externe Evaluierung erfolgen, deren Ergebnisse zum Jahreswechsel erwartet werden." Danach werde man dem Haushaltsausschuss des Bundestages berichten und Vorschläge zum weiteren Vorgehen vorlegen.
Hessen zahlt rund zehn Prozent
Hauptgeldgeber des Projekts sind der Bund und das Land Hessen. Als ausländische Partner sind Finnland, Frankreich, Indien, Polen, Rumänien, Russland, Schweden und Slowenien Gesellschafter von Fair. Hessen trägt nach Angaben des Finanzministeriums in Wiesbaden rund ein Zehntel der Kosten.
Die Prognose über die gestiegenen Kosten für das Projekt sei der Landesregierung bekannt, teilte das Ministerium am Mittwoch auf hr-Anfrage hin mit. Noch sei unklar, wann welche Mehrkosten auf Hessen zukommen werden. Das werde man erst nach der externen Evaluierung und weiteren Abstimmungen beziffern können. Der Schluss liegt nahe, dass Hessens Anteil entsprechend der Mehrkosten für das Gesamtprojekt steigt.
Entstehung des Universums beleuchten
Mit der Teilchenbeschleunigeranlage soll die Entstehung des Universums erforscht werden - in einem unvorstellbar kleinen Maßstab. Die Abkürzung "Fair" steht für "Facility for Antiproton and Ion Research", es handelt sich also um eine Anlage zur Forschung mit Antiprotonen und Ionen.
Mit der Anlage auf rund 150.000 Quadratmetern und mit insgesamt 20 Bauwerken kann früheren Angaben zufolge Materie im Labor erzeugt und erforscht werden, wie sie nur in entfernten Regionen des Universums vorkommt. Darüber hinaus könnten auch neuartige Anwendungen in Medizin und Technik entwickelt werden.
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