Der Hodentumor ist die häufigste bösartige Erkrankung des jungen Mannes...
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Der Hodentumor ist die häufigste bösartige Erkrankung des jungen Mannes...
Der Hodentumor ist die häufigste bösartige Erkrankung des jungen Mannes, die aber gleichzeitig zu den am besten heilbaren Tumorerkrankungen zählt. Besonders junge Männer im Alter zwischen 20 und 40 Jahren sind von diesem Tumor betroffen. Der Tumor entwickelt sich aus den Keimzellen des Hodens. Je nachdem welche Keimzelle entartet, können sich verschiedene Tumore des Hodens entwickeln, die nach ihren Ursprungszellen und dem Differenzierungsgrad benannt werden.
90 % der Hodentumore werden von den Keimzelltumoren ausgemacht, hierzu gehören:
* • Seminome, etwa 65 %, gehen von Spermatozyten oder unreifen Keimzellen aus
* • Nicht-Seminome, etwa 35%, dazu zählen alle reinen und gemischten Tumore (außer dem reinen Seminom), sie werden unterteilt in
o Teratome, gutartige Tumoranteile innerhalb eines Hodentumors.
o Embryonales Karzinom, geht ebenfalls von einer unreifen Keimzelle aus, Teratom und Embryonales Karzinom können gleichzeitig auftreten, dann spricht man von einem Teratokarzinom, welches als häufigste Gewebsmuster-Kombination auftritt.
o Dottersacktumor
10 % der Hodentumore fallen gehen nicht von den Keimzellen aus, z.B.:
• Leydig-Zell-Tumore, sind oft endokrin aktiv, erhöhte Testosteronproduktion im Kindesalter welches zu Pupertas praecox führt, im Erwachsenenalter überwiegt die Östrogenproduktion und führt zu einer Gynäkomastie und Libidoverlust. Sie treten selten als maligne Tumore auf, deshalb genügt hier eine Semikastration. Die Keimzellen wandern unter normalen Bedingungen während der Embryonalentwicklung in den Hoden, treten hier aber Probleme auf so verbleiben sie auf dem Weg und können maligne entarten. Somit kann sich auch ein Keimzelltumor außerhalb des Hodens entwickeln, z.B. im Bauchraum oder in der Brust, man spricht hier von extragonadalen Keimzelltumoren.
Hodentumore können sich unter Umständen auch lymphogen (über den Lymphabfluss) oder hämatogen (über die Blutbahn) im Körper ausbreiten.
Nicht-Seminome Tumore metastasieren viel häufiger als reine Seminome. Man unterscheidet 3 Tumorstadien ( nach Lugano):
• Stadium I: der Tumor ist auf den Hoden bzw. auf das umgebende Gewebe beschränkt
• Stadium II: Ausbreitung bis zum Zwerchfell, Lymphknotenmetastasen
• Stadium III: Metastasen auch oberhalb des Zwerchfells
Junge Männer die in ihrer Vergangenheit einen Leisten- oder Pendelhoden hatten, sollten besonders aufmerksam sein, da sich bei ihnen häufiger ein Hodentumor entwickeln kann. Jährlich treten etwa 3000 Neuerkrankungen auf. Insbesondere ist ein Anstieg in Nordeuropa und Nordamerika zu verzeichnen, da sich die Zahlen hier in den letzen 20 Jahren verdoppelt haben. Der Hodenkrebs wurde spätestens seit Lance Amstrong, mehrfacher Tour de France-Sieger, wieder in Erinnerung gerufen. Trotz ausgedehnter Absiedlungen in der Lunge und im Gehirn überstand der Radprofi seine Tumorerkrankung nach erfolgreicher Therapie in 3 Jahren.
Ursachen von Hodenkrebs
Eine genaue Ursache kann dem Hodenkrebs noch nicht zugeschrieben werden. Als Risikofaktoren werden diskutiert:
* vermehrter Einsatz von Pflanzenschutz- und Insektenvernichtungsmitteln
* Lösungsmittel-, Schwermetall- und Exposition gegenüber Chrom
* Viruserkrankungen
* früher Beginn der Pubertät
* familiäre Disposition
Zu den klinischen Risikofaktoren gehören:
* vorangegangener Hodentumor, 50 fach höheres Risiko an kontralateralem Hoden auch Krebs zu bekommen
* Maldeszensus testis, Korrektur des Leistenhodens durch eine Operation, trotzdem besteht ein 4-8 fach höheres Risiko an Krebs zu erkranken
* Leisten- oder Pendelhoden im Kindesalter
* unterentwickelter Hoden
* Chromosomen-Anomalien (Klinefelter-Syndrom)
Symptome
Leit- und Frühsymptom des Hodentumors ist die schmerzlose Größenzunahme des Hodens mit tastbarer Knotenbildung. Die Hodenschwellung kann sowohl schmerzlos, aber auch schmerzhaft sein. Neben der Schwellung im Hoden, kann sich um den Hoden zusätzlich Flüssigkeit ansammeln (Hydrozele). Die Patienten verspüren ein Ziehen oder Schweregefühl im Hoden oder in der Leiste. Gelegentlich treten auch Schwellungen und Schmerzen im Bereich der Brüste auf. Im fortgeschrittenen Stadium treten oft Gewichtsverlust und Nachtschweiß auf, sowie Rückenschmerzen, die durch die vergrößerten Lymphknoten im Bauchraum verursacht werden.
Diagnose
Besteht der Verdacht auf Hodenkrebs wird zunächst eine körperliche Untersuchung durchgeführt. Der Arzt tastet beide Hoden ab und vergleicht ihre Größe miteinander. Im nächsten Schritt wird eine Ultraschalluntersuchung der Hoden durchgeführt. Hier kann man bereits zwischen Seminomen (homogen) und Nicht-Seminomen (nicht homogen) unterscheiden. Gleichzeitig werden die Tumormarker im Blut bestimmt, das sind Substanzen die verstärkt von Tumorzellen gebildet werden.
Hodentumore produzieren häufig Tumormarker, die man im Blut gut nachweisen kann. Die wichtigsten Tumormarker hier sind das β-HCG (humanes Choriongonadotropin), AFP (Alpha-Fetoprotein) sowie das LDH (Laktatdehydrogenase). Durch die Bestimmung der Tumormarker kann man schon oft eine Aussage darüber treffen, um welche Art des Hodentumors es sich handelt (Seminom oder Nicht-Seminom). Die Tumormarker sind nicht nur für die Diagnose, sondern auch für die Kontrolle des Krankheitsverlaufs von Bedeutung. Außerdem kann man anhand der Marker feststellen ob es erneut zu einem Rezidiv (Krankheitsrückfall) gekommen ist.
Fallen alle diese Untersuchungen positiv aus, so liegt der Verdacht auf Hodenkrebs nahe. Der Hoden wird operativ eröffnet und begutachtet. Der Chirurg kann in der Regel mit bloßem Auge erkennen, ob es sich um einen bösartigen Tumor handelt. Häufig muss man zunächst den Ursprungstumor im Hoden komplett entfernen (Orchiektomie) und histologisch untersuchen.
Liegt die Diagnose des bösartigen Hodentumors fest, müssen im folgenden weitere Untersuchungen ablaufen um zu klären, ob eventuell Lymphknoten befallen sind oder sich Metastasen (Tochtergeschwülste) in anderen Körperorganen gebildet haben.
Wichtige Untersuchungsmethoden sind hier der Röntgenthorax (Metastasen in der Lunge) und das CT (Computertomographie) der Lunge und des Bauchraumes. Wenn Lungenmetastasen vorhanden sind, wird noch eine Skelettszintigraphie durchgeführt, um zu überprüfen, ob der Tumor auch in die Knochen gestreut ist.
Erst wenn alle Untersuchungen abgeschlossen sind, kann sich der Arzt ein Bild von der Erkrankung und der Ausbreitung des Tumors machen und gemeinsam mit dem Patienten besprechen, welche Behandlungsmaßnahmen für den Patienten am besten geeignet sind.
Differentialdiagnose
Da auch andere Erkrankungen ähnliche Beschwerden wie ein Hodentumor aufweisen können, muss man Differentialdiagnostisch denken an:
* akute Epididymitis, sehr schmerzhafte Schwellung und Rötung einer Skrotalhälfte, die aber zusätzlich durch Fieber, Pollakisurie (häufiges Wasserlassen in kleinen Mengen) und positiven Urinsedimenten begleitet wird
* Hydrozele (10 % aller Hodentumoren werden von einer Hydrozele begleitet)
* Spermatozele (Aufweitung des Nebenhodens, mit Abflussbehinderung)
* Hämatozele (Blutbruch, Blutansammlung)
* Skrotalhernie
Therapie
Behandlungsmethoden, die beim Hodenkrebs durchgeführt werden:
• Operation (Orchiektomie):
Der betroffene Hoden wird von der Leiste aus freigelegt. Handelt es sich um einen bösartigen Tumor, die man gut sehen kann, wird der Hoden vollständig entfernt. Ist dies aber unklar, wird noch während der Operation ein Stück Gewebe entnommen und histologisch untersucht. Bestätigt sich der Verdacht, so wird der Hoden mit Nebenhoden und Samenstrang komplett entfernt. Die Operation ist relativ einfach und komplikationslos. Die Semikastration (Entfernung eines einzelnen Hodens) hat keine einschränkende Wirkung auf die Sexualität und Potenz. Es bleibt weiterhin die Fähigkeit erhalten, Kinder zu zeugen, wovor sich viele Männer am meisten fürchten. Der gesunde Hoden übernimmt die Funktion des entfernten Hoden. Doch kann bei 50 % der Tumorpatienten eine eingeschränkte Samenproduktion im gesunden Hodens entstehen, dessen Ursache noch unklar ist. Auf Wunsch des Patienten kann an Stelle des entfernten Hodens als Ersatz eine Hodenprothese eingesetzt werden, der wie ein gesunder Hoden aussieht und sich auch so anfühlt.
• Strahlentherapie:
Die Strahlentherapie wird zur Behandlung von Seminomen eingesetzt, die sich noch im frühen Tumorstadium befinden, d.h. es liegen noch keine oder nur kleine Lymphknotenmetastasen vor und auch keine Organmetastasen. Bestrahlt wird im Bereich der Bauchhinterwand links und rechts der Bauchschlagader, damit sich keine Lymphknotenmetastasen bilden bzw. bereits bestehende Metastasen durch die Bestrahlung zerstört werden. Sind Lymphknotenmetastasen schon vorhanden, bestrahlt man auf der betroffenen Seite die Beckenregion entlang der Beckengefäße. Der Patient muss für die Bestrahlung nicht stationär aufgenommen werden, eine ambulante Behandlung reicht vollkommen aus. Wird der Hodentumor im Frühstadium erkannt, ist die Strahlentherapie auch Methode der Wahl.
Häufige Nebenwirkungen der Strahlentherapie sind z.B. Übelkeit, Erbrechen, körperliche Schwäche, Durchfall, Haarausfall und Entzündungen der Harnblase sowie der Haut, die aber nach der Therapie wieder abklingen. Es kann auch vorkommen das während einer Strahlentherapie der gesunde Hoden (trotz Schutz mit Bleikammer) mit beeinträchtigt wird. So kann sich unter anderem die Spermienproduktion und Zeugungsfähigkeit des gesunden Hodens mindern.
• Chemotherapie:
Bei der Chemotherapie versucht man durch Zytostatika (zellwachstumshemmende Medikamente) Krebszellen im ganzen Körper abzutöten. Die Chemotherapie kommt beim Hodenkrebs erst dann zum Einsatz, wenn sich der Tumor im ganzen Körper ausgebreitet hat. Sie wird insbesondere bei Seminomen eingesetzt, wenn bereits große Lymphknotenmetastasen oder Metastasen in anderen Organen vorliegen. Bei Nicht-Seminomen kann die Chemotherapie bereits in frühen Stadien eingesetzt werden. Nach einer Hodenentfernung oder einer Entfernung befallener Lymphknoten im Bauchraum, kann man die Chemotherapie als ergänzende Maßnahme durchführen. In fortgeschrittenen Stadien erhalten die Patienten generell eine Chemotherapie mit dem Ziel Lymphknoten- oder Organmetastasen zu reduzieren. Bei 50% der Patienten bleiben trotz Chemotherapie noch Tumorzellen am Leben, die operativ entfernt werden, wenn es sich um ein Nicht-Seminom handelt. Handelt es sich um ein Seminom werden die Tumorreste nach einer Chemotherapie zunächst nur beobachtet. Ein Zyklus mit Chemotherapiebehandlung umfasst 3 Wochen. Es werden nur an bestimmten Tagen Zytostatika verabreicht. Die Nebenwirkungen einer Chemotherapie können sich darstellen angefangen von Übelkeit, Erbrechen, Infektanfälligkeit bis hin zur Verschlechterung des Hörvermögens und Gefühlsstörungen. Sie sind je nach Dauer und Art der Therapie unterschiedlich ausgeprägt.Tritt im folgenden ein Rezidiv auf, versucht man den Tumor erneut durch Chemotherapie und nachfolgender Operation zu heilen.
Prognose
Der Hodenkrebs gehört mittlerweile zu den am besten behandelbaren Krebserkrankungen. Hier spielt die Cisplatin-basierte Chemotherapie eine wichtige Rolle.
90-98% der Patienten können im Frühstadium der Krankheit dauerhaft geheilt werden. Bei weit fortgeschrittenen Stadien des Tumors beträgt die Heilungschance immer noch 70%, doch ist hier eine intensivere Behandlung erforderlich.
Seminome weisen gegenüber den Nicht-Seminomen eine günstigere Prognose auf. Die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt bei Seminomen im Stadium III ca. 70% und bei Nicht-Seminomen nur 60%, die in den ersten 5 Jahren nach der Therapie überleben.
Hinweise für Patienten
Die Früherkennung des Tumors ist für den Therapieerfolg von großer Bedeutung. Besonders Männer zwischen dem 15. bis 40. Lebensjahr sollten alle 2-4 Wochen eine Selbstuntersuchung durchführen, in dem sie ihren Hoden auf Schwellungen und evtl. Verhärtungen abtasten. Insbesondere Patienten mit einem erhöhten Risiko, z.B. Hodenhochstand sollten regelmäßig ihren Hoden begutachten.
Wird ein Hodentumor mit Zytostatika behandelt, sollte der Patient wissen, das die Medikamente die Samenproduktion beeinträchtigen können. Die Patienten sind in dieser Zeit mit hoher Wahrscheinlichkeit unfruchtbar, doch die Samenproduktion kann sich innerhalb von 2 Jahren auf die Ausgangsqualität erholen.
Durch die Therapie kann das Erbgut evtl. geschädigt werden, so dass es sinnvoll sein kann, dass man in den ersten zwei Jahren nach Behandlung auf Nachwuchs verzichtet.
Von großer Bedeutung sind die Nachuntersuchungen, die man keinesfalls vernachlässigen sollte, da immer wieder Krankheitsrückfälle auftreten können. Nach Abschluss einer Therapie ist in den ersten 2 Jahren alle 3 Monate eine erneute Untersuchung notwendig, dann alle 4-6 Monate und ab dem 5. Jahr nur noch einmal im Jahr.
Quelle
90 % der Hodentumore werden von den Keimzelltumoren ausgemacht, hierzu gehören:
* • Seminome, etwa 65 %, gehen von Spermatozyten oder unreifen Keimzellen aus
* • Nicht-Seminome, etwa 35%, dazu zählen alle reinen und gemischten Tumore (außer dem reinen Seminom), sie werden unterteilt in
o Teratome, gutartige Tumoranteile innerhalb eines Hodentumors.
o Embryonales Karzinom, geht ebenfalls von einer unreifen Keimzelle aus, Teratom und Embryonales Karzinom können gleichzeitig auftreten, dann spricht man von einem Teratokarzinom, welches als häufigste Gewebsmuster-Kombination auftritt.
o Dottersacktumor
10 % der Hodentumore fallen gehen nicht von den Keimzellen aus, z.B.:
• Leydig-Zell-Tumore, sind oft endokrin aktiv, erhöhte Testosteronproduktion im Kindesalter welches zu Pupertas praecox führt, im Erwachsenenalter überwiegt die Östrogenproduktion und führt zu einer Gynäkomastie und Libidoverlust. Sie treten selten als maligne Tumore auf, deshalb genügt hier eine Semikastration. Die Keimzellen wandern unter normalen Bedingungen während der Embryonalentwicklung in den Hoden, treten hier aber Probleme auf so verbleiben sie auf dem Weg und können maligne entarten. Somit kann sich auch ein Keimzelltumor außerhalb des Hodens entwickeln, z.B. im Bauchraum oder in der Brust, man spricht hier von extragonadalen Keimzelltumoren.
Hodentumore können sich unter Umständen auch lymphogen (über den Lymphabfluss) oder hämatogen (über die Blutbahn) im Körper ausbreiten.
Nicht-Seminome Tumore metastasieren viel häufiger als reine Seminome. Man unterscheidet 3 Tumorstadien ( nach Lugano):
• Stadium I: der Tumor ist auf den Hoden bzw. auf das umgebende Gewebe beschränkt
• Stadium II: Ausbreitung bis zum Zwerchfell, Lymphknotenmetastasen
• Stadium III: Metastasen auch oberhalb des Zwerchfells
Junge Männer die in ihrer Vergangenheit einen Leisten- oder Pendelhoden hatten, sollten besonders aufmerksam sein, da sich bei ihnen häufiger ein Hodentumor entwickeln kann. Jährlich treten etwa 3000 Neuerkrankungen auf. Insbesondere ist ein Anstieg in Nordeuropa und Nordamerika zu verzeichnen, da sich die Zahlen hier in den letzen 20 Jahren verdoppelt haben. Der Hodenkrebs wurde spätestens seit Lance Amstrong, mehrfacher Tour de France-Sieger, wieder in Erinnerung gerufen. Trotz ausgedehnter Absiedlungen in der Lunge und im Gehirn überstand der Radprofi seine Tumorerkrankung nach erfolgreicher Therapie in 3 Jahren.
Ursachen von Hodenkrebs
Eine genaue Ursache kann dem Hodenkrebs noch nicht zugeschrieben werden. Als Risikofaktoren werden diskutiert:
* vermehrter Einsatz von Pflanzenschutz- und Insektenvernichtungsmitteln
* Lösungsmittel-, Schwermetall- und Exposition gegenüber Chrom
* Viruserkrankungen
* früher Beginn der Pubertät
* familiäre Disposition
Zu den klinischen Risikofaktoren gehören:
* vorangegangener Hodentumor, 50 fach höheres Risiko an kontralateralem Hoden auch Krebs zu bekommen
* Maldeszensus testis, Korrektur des Leistenhodens durch eine Operation, trotzdem besteht ein 4-8 fach höheres Risiko an Krebs zu erkranken
* Leisten- oder Pendelhoden im Kindesalter
* unterentwickelter Hoden
* Chromosomen-Anomalien (Klinefelter-Syndrom)
Symptome
Leit- und Frühsymptom des Hodentumors ist die schmerzlose Größenzunahme des Hodens mit tastbarer Knotenbildung. Die Hodenschwellung kann sowohl schmerzlos, aber auch schmerzhaft sein. Neben der Schwellung im Hoden, kann sich um den Hoden zusätzlich Flüssigkeit ansammeln (Hydrozele). Die Patienten verspüren ein Ziehen oder Schweregefühl im Hoden oder in der Leiste. Gelegentlich treten auch Schwellungen und Schmerzen im Bereich der Brüste auf. Im fortgeschrittenen Stadium treten oft Gewichtsverlust und Nachtschweiß auf, sowie Rückenschmerzen, die durch die vergrößerten Lymphknoten im Bauchraum verursacht werden.
Diagnose
Besteht der Verdacht auf Hodenkrebs wird zunächst eine körperliche Untersuchung durchgeführt. Der Arzt tastet beide Hoden ab und vergleicht ihre Größe miteinander. Im nächsten Schritt wird eine Ultraschalluntersuchung der Hoden durchgeführt. Hier kann man bereits zwischen Seminomen (homogen) und Nicht-Seminomen (nicht homogen) unterscheiden. Gleichzeitig werden die Tumormarker im Blut bestimmt, das sind Substanzen die verstärkt von Tumorzellen gebildet werden.
Hodentumore produzieren häufig Tumormarker, die man im Blut gut nachweisen kann. Die wichtigsten Tumormarker hier sind das β-HCG (humanes Choriongonadotropin), AFP (Alpha-Fetoprotein) sowie das LDH (Laktatdehydrogenase). Durch die Bestimmung der Tumormarker kann man schon oft eine Aussage darüber treffen, um welche Art des Hodentumors es sich handelt (Seminom oder Nicht-Seminom). Die Tumormarker sind nicht nur für die Diagnose, sondern auch für die Kontrolle des Krankheitsverlaufs von Bedeutung. Außerdem kann man anhand der Marker feststellen ob es erneut zu einem Rezidiv (Krankheitsrückfall) gekommen ist.
Fallen alle diese Untersuchungen positiv aus, so liegt der Verdacht auf Hodenkrebs nahe. Der Hoden wird operativ eröffnet und begutachtet. Der Chirurg kann in der Regel mit bloßem Auge erkennen, ob es sich um einen bösartigen Tumor handelt. Häufig muss man zunächst den Ursprungstumor im Hoden komplett entfernen (Orchiektomie) und histologisch untersuchen.
Liegt die Diagnose des bösartigen Hodentumors fest, müssen im folgenden weitere Untersuchungen ablaufen um zu klären, ob eventuell Lymphknoten befallen sind oder sich Metastasen (Tochtergeschwülste) in anderen Körperorganen gebildet haben.
Wichtige Untersuchungsmethoden sind hier der Röntgenthorax (Metastasen in der Lunge) und das CT (Computertomographie) der Lunge und des Bauchraumes. Wenn Lungenmetastasen vorhanden sind, wird noch eine Skelettszintigraphie durchgeführt, um zu überprüfen, ob der Tumor auch in die Knochen gestreut ist.
Erst wenn alle Untersuchungen abgeschlossen sind, kann sich der Arzt ein Bild von der Erkrankung und der Ausbreitung des Tumors machen und gemeinsam mit dem Patienten besprechen, welche Behandlungsmaßnahmen für den Patienten am besten geeignet sind.
Differentialdiagnose
Da auch andere Erkrankungen ähnliche Beschwerden wie ein Hodentumor aufweisen können, muss man Differentialdiagnostisch denken an:
* akute Epididymitis, sehr schmerzhafte Schwellung und Rötung einer Skrotalhälfte, die aber zusätzlich durch Fieber, Pollakisurie (häufiges Wasserlassen in kleinen Mengen) und positiven Urinsedimenten begleitet wird
* Hydrozele (10 % aller Hodentumoren werden von einer Hydrozele begleitet)
* Spermatozele (Aufweitung des Nebenhodens, mit Abflussbehinderung)
* Hämatozele (Blutbruch, Blutansammlung)
* Skrotalhernie
Therapie
Behandlungsmethoden, die beim Hodenkrebs durchgeführt werden:
• Operation (Orchiektomie):
Der betroffene Hoden wird von der Leiste aus freigelegt. Handelt es sich um einen bösartigen Tumor, die man gut sehen kann, wird der Hoden vollständig entfernt. Ist dies aber unklar, wird noch während der Operation ein Stück Gewebe entnommen und histologisch untersucht. Bestätigt sich der Verdacht, so wird der Hoden mit Nebenhoden und Samenstrang komplett entfernt. Die Operation ist relativ einfach und komplikationslos. Die Semikastration (Entfernung eines einzelnen Hodens) hat keine einschränkende Wirkung auf die Sexualität und Potenz. Es bleibt weiterhin die Fähigkeit erhalten, Kinder zu zeugen, wovor sich viele Männer am meisten fürchten. Der gesunde Hoden übernimmt die Funktion des entfernten Hoden. Doch kann bei 50 % der Tumorpatienten eine eingeschränkte Samenproduktion im gesunden Hodens entstehen, dessen Ursache noch unklar ist. Auf Wunsch des Patienten kann an Stelle des entfernten Hodens als Ersatz eine Hodenprothese eingesetzt werden, der wie ein gesunder Hoden aussieht und sich auch so anfühlt.
• Strahlentherapie:
Die Strahlentherapie wird zur Behandlung von Seminomen eingesetzt, die sich noch im frühen Tumorstadium befinden, d.h. es liegen noch keine oder nur kleine Lymphknotenmetastasen vor und auch keine Organmetastasen. Bestrahlt wird im Bereich der Bauchhinterwand links und rechts der Bauchschlagader, damit sich keine Lymphknotenmetastasen bilden bzw. bereits bestehende Metastasen durch die Bestrahlung zerstört werden. Sind Lymphknotenmetastasen schon vorhanden, bestrahlt man auf der betroffenen Seite die Beckenregion entlang der Beckengefäße. Der Patient muss für die Bestrahlung nicht stationär aufgenommen werden, eine ambulante Behandlung reicht vollkommen aus. Wird der Hodentumor im Frühstadium erkannt, ist die Strahlentherapie auch Methode der Wahl.
Häufige Nebenwirkungen der Strahlentherapie sind z.B. Übelkeit, Erbrechen, körperliche Schwäche, Durchfall, Haarausfall und Entzündungen der Harnblase sowie der Haut, die aber nach der Therapie wieder abklingen. Es kann auch vorkommen das während einer Strahlentherapie der gesunde Hoden (trotz Schutz mit Bleikammer) mit beeinträchtigt wird. So kann sich unter anderem die Spermienproduktion und Zeugungsfähigkeit des gesunden Hodens mindern.
• Chemotherapie:
Bei der Chemotherapie versucht man durch Zytostatika (zellwachstumshemmende Medikamente) Krebszellen im ganzen Körper abzutöten. Die Chemotherapie kommt beim Hodenkrebs erst dann zum Einsatz, wenn sich der Tumor im ganzen Körper ausgebreitet hat. Sie wird insbesondere bei Seminomen eingesetzt, wenn bereits große Lymphknotenmetastasen oder Metastasen in anderen Organen vorliegen. Bei Nicht-Seminomen kann die Chemotherapie bereits in frühen Stadien eingesetzt werden. Nach einer Hodenentfernung oder einer Entfernung befallener Lymphknoten im Bauchraum, kann man die Chemotherapie als ergänzende Maßnahme durchführen. In fortgeschrittenen Stadien erhalten die Patienten generell eine Chemotherapie mit dem Ziel Lymphknoten- oder Organmetastasen zu reduzieren. Bei 50% der Patienten bleiben trotz Chemotherapie noch Tumorzellen am Leben, die operativ entfernt werden, wenn es sich um ein Nicht-Seminom handelt. Handelt es sich um ein Seminom werden die Tumorreste nach einer Chemotherapie zunächst nur beobachtet. Ein Zyklus mit Chemotherapiebehandlung umfasst 3 Wochen. Es werden nur an bestimmten Tagen Zytostatika verabreicht. Die Nebenwirkungen einer Chemotherapie können sich darstellen angefangen von Übelkeit, Erbrechen, Infektanfälligkeit bis hin zur Verschlechterung des Hörvermögens und Gefühlsstörungen. Sie sind je nach Dauer und Art der Therapie unterschiedlich ausgeprägt.Tritt im folgenden ein Rezidiv auf, versucht man den Tumor erneut durch Chemotherapie und nachfolgender Operation zu heilen.
Prognose
Der Hodenkrebs gehört mittlerweile zu den am besten behandelbaren Krebserkrankungen. Hier spielt die Cisplatin-basierte Chemotherapie eine wichtige Rolle.
90-98% der Patienten können im Frühstadium der Krankheit dauerhaft geheilt werden. Bei weit fortgeschrittenen Stadien des Tumors beträgt die Heilungschance immer noch 70%, doch ist hier eine intensivere Behandlung erforderlich.
Seminome weisen gegenüber den Nicht-Seminomen eine günstigere Prognose auf. Die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt bei Seminomen im Stadium III ca. 70% und bei Nicht-Seminomen nur 60%, die in den ersten 5 Jahren nach der Therapie überleben.
Hinweise für Patienten
Die Früherkennung des Tumors ist für den Therapieerfolg von großer Bedeutung. Besonders Männer zwischen dem 15. bis 40. Lebensjahr sollten alle 2-4 Wochen eine Selbstuntersuchung durchführen, in dem sie ihren Hoden auf Schwellungen und evtl. Verhärtungen abtasten. Insbesondere Patienten mit einem erhöhten Risiko, z.B. Hodenhochstand sollten regelmäßig ihren Hoden begutachten.
Wird ein Hodentumor mit Zytostatika behandelt, sollte der Patient wissen, das die Medikamente die Samenproduktion beeinträchtigen können. Die Patienten sind in dieser Zeit mit hoher Wahrscheinlichkeit unfruchtbar, doch die Samenproduktion kann sich innerhalb von 2 Jahren auf die Ausgangsqualität erholen.
Durch die Therapie kann das Erbgut evtl. geschädigt werden, so dass es sinnvoll sein kann, dass man in den ersten zwei Jahren nach Behandlung auf Nachwuchs verzichtet.
Von großer Bedeutung sind die Nachuntersuchungen, die man keinesfalls vernachlässigen sollte, da immer wieder Krankheitsrückfälle auftreten können. Nach Abschluss einer Therapie ist in den ersten 2 Jahren alle 3 Monate eine erneute Untersuchung notwendig, dann alle 4-6 Monate und ab dem 5. Jahr nur noch einmal im Jahr.
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