Suzuki nennt VW "Klotz am Bein"
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Suzuki nennt VW "Klotz am Bein"
Neue Attacke im Scheidungsstreit zwischen VW und Suzuki. Aus Japan ereilt die Wolfsburger eine Aufforderung mit dem Tenor: "Das nehmt Ihr zurück!" Der 81-jährige Patrarch Osamu Suzuki wird in einem Brief an VW-Chef Winterkorn deutlich.
Gäbe es eine Show "Die peinlichsten Unternehmensallianzen", hätten die beiden Streithähne vermutlich einen der vorderen Plätze sicher. Im Streit zwischen den beiden Kooperationspartnern Suzuki und VW gibt es ein neues Kapitel. Die Japaner wollen die Partnerschaft unbedingt beenden - und untersteichen das mit unschmeichelhaftem Vokabular.
Suzuki habe im Namen von Firmenchef Osamu Suzuki einen Brief an VW-Chef Martin Winterkorn geschickt, teilt der Autohersteller auf seiner Website mit. Der japanische Partner fordert Volkswagen ultimatitiv auf, den Vorwurf des Vertragsbruchs zurückzunehmen. VW solle bis zum 30. September seine Anschuldigungen öffentlich widerrufen. Das Verhalten der Wolfsburger sei rufschädigend.
Das ist eine Retourkutsche auf die Vorwürfe aus Niedersachsen. VW hatte moniert, Suzuki breche den Vertrag zwischen den Partnern, weil die Japaner Dieselmotoren von Fiat beziehen. Die Deutschen hatten jüngst die Japaner aufgefordert, ihr Verhalten zu korrigieren - und ebenfalls eine mehrwöchige Frist gesetzt.
Winterkorn hatte den Streit noch verschärft, als er zu Beginn der Automesse IAA in Frankfurt auf die Kräfteverhältnisse hinwies. Volkswagen ist mit knapp 20 Prozent ist größter Eigner des japanischen Unternehmens.
Osamu Suzuki ist am Ende seiner Geduld. In dem Schreiben nach Wolfsburg rechtfertigt er die Zusammenarbeit mit dem italienischen Autokonzern. Suzuki habe mit Volkswagen im vergangenen Jahr mehrere Monate lang über die Bedingungen für den Einsatz von VW-Aggregaten verhandelt. Doch die Anforderungen von Suzuki seien nicht erfüllt worden.
"Diese Partnerschaft brachte uns nicht den erhofften Nutzen, sondern behindert als Klotz am Bein unsere unternehmerische Unabhängigkeit", ließ sich Osamu Suzuki zitieren. Die Partnerschaft sei auf Initiative von VW gestartet, schreibt er - und schloss mit den Worten: "Ich denke, Sie können meine Auffassung teilen, warum Suzuki diese Parterschaft und die Überkreuzbeteiligung mit VW auflösen möchte".
Geduldig habe Suzuki versucht, die Zusammenarbeit mit Leben zu füllen und zu einer Win-win-Situation für beide Unternehmen zu machen, schrieb der Konzernchef. Er warf Volkswagen vor, Suzuki bei der Entwicklung neuer Produkte zu behindern. Mitten im öffentlich ausgetragenen Krach zwischen Deutschen und Japanern hatte sich jüngst Fiat als Kooperationspartner für Suzuki ins Spiel gebracht.
Ein VW-Sprecher bestätigte den Eingang des Schreibens. "Volkswagen kann nicht nachvollziehen, dass die Einforderung vertraglich festgelegter Rechte 'rufschädigend' sein soll." Die Art der Reaktion habe in Wolfsburg für Verstimmung gesorgt: "Es handelt sich nach unserer Auffassung um internen Schriftverkehr, der auch so behandelt werden sollte. Derlei plakative Aktionen sind wenig hilfreich. Wir werden uns an dieser öffentlichen Debatte nicht beteiligen."
Die Partnerschaft mit dem japanischen Autobauer war VW vor zwei Jahren eingegangen, um seine Position im Zukunftsmarkt Indien auszubauen. In der Allianz hing jedoch von Anfang an der Haussegen schief. Suzuki - mit 1,5 Prozent an VW beteiligt - fühlte sich von dem viel größeren deutschen Konzern dominiert und fürchtete um seine Selbstständigkeit, da VW die Japaner schon als nächste Marke in ihrem Riesenreich sah. Suzuki wirft den Deutschen vor, sie würden die Eigenständigkeit des familiengeführten Konzerns missachten.
Mittlerweile ist der Krach zwischen den beiden Herstellern zu einem Dauerbrenner in den Medien geworden. "Die Trennung ist sehr einfach, weil es glücklicherweise keine fortgeschrittenen Projekte gibt", sagte Konzernchef Osamu Suzuki vor einigen Tagen. Im Juli hatte der von Beobachtern als Patriarch charakterisierte Konzernchef moniert, dass er bei VW keine Technik vorgefunden habe, die er in seine Autos einbauen wolle.
Während Suzuki die Scheidung will, hatte VW zuletzt immer wieder betont, man halte sich alle Optionen offen und sei an einer Zusammenarbeit weiter interessiert. Am Wochenende hatte das Nachrichtenmagazin "Spiegel" unter Berufung auf einen ranghohen VW-Manager berichtet, dass Europas größter Autobauer eine Übernahme Suzukis nicht ausschließe.
Zu solchen Spekulationen sagt VW nichts. "Solche Vermutungen beziehen sich auf Inhalte unseres Kooperationsvertrags mit Suzuki - und die sind vertraulich", hieß es Anfang der Woche aus der Unternehmenszentrale. "Wir sind aber weiter gesprächsoffen, und wir halten an dem Investment fest."
Trennen sich die Unternehmen, verlöre Volkswagen seinen strategischen Partner für weite Teile Asiens. Der Kleinwagenspezialist hat dort mit der Tochter Maruti mehr als 50 Prozent Marktanteil. Ohne Suzuki hätte es VW schwer, die Ambitionen auf dem rasch wachsenden indischen Automarkt zu verfolgen, wo die Wolfsburger bisher kaum vertreten sind.
Suzuki kündigte nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo News inzwischen an, in Indien im Alleingang weiter zu investieren. Im Bundesstaat Gujarat werde ein neues Suzuki-Werk geplant - ohne Beteiligung von VW. Winterkorn war schon zuvor in die Offensive gegangen: "Wir können es dort auch allein", sagte der Manager.
Quelle
Gäbe es eine Show "Die peinlichsten Unternehmensallianzen", hätten die beiden Streithähne vermutlich einen der vorderen Plätze sicher. Im Streit zwischen den beiden Kooperationspartnern Suzuki und VW gibt es ein neues Kapitel. Die Japaner wollen die Partnerschaft unbedingt beenden - und untersteichen das mit unschmeichelhaftem Vokabular.
Suzuki habe im Namen von Firmenchef Osamu Suzuki einen Brief an VW-Chef Martin Winterkorn geschickt, teilt der Autohersteller auf seiner Website mit. Der japanische Partner fordert Volkswagen ultimatitiv auf, den Vorwurf des Vertragsbruchs zurückzunehmen. VW solle bis zum 30. September seine Anschuldigungen öffentlich widerrufen. Das Verhalten der Wolfsburger sei rufschädigend.
Das ist eine Retourkutsche auf die Vorwürfe aus Niedersachsen. VW hatte moniert, Suzuki breche den Vertrag zwischen den Partnern, weil die Japaner Dieselmotoren von Fiat beziehen. Die Deutschen hatten jüngst die Japaner aufgefordert, ihr Verhalten zu korrigieren - und ebenfalls eine mehrwöchige Frist gesetzt.
Winterkorn hatte den Streit noch verschärft, als er zu Beginn der Automesse IAA in Frankfurt auf die Kräfteverhältnisse hinwies. Volkswagen ist mit knapp 20 Prozent ist größter Eigner des japanischen Unternehmens.
Osamu Suzuki ist am Ende seiner Geduld. In dem Schreiben nach Wolfsburg rechtfertigt er die Zusammenarbeit mit dem italienischen Autokonzern. Suzuki habe mit Volkswagen im vergangenen Jahr mehrere Monate lang über die Bedingungen für den Einsatz von VW-Aggregaten verhandelt. Doch die Anforderungen von Suzuki seien nicht erfüllt worden.
"Diese Partnerschaft brachte uns nicht den erhofften Nutzen, sondern behindert als Klotz am Bein unsere unternehmerische Unabhängigkeit", ließ sich Osamu Suzuki zitieren. Die Partnerschaft sei auf Initiative von VW gestartet, schreibt er - und schloss mit den Worten: "Ich denke, Sie können meine Auffassung teilen, warum Suzuki diese Parterschaft und die Überkreuzbeteiligung mit VW auflösen möchte".
Geduldig habe Suzuki versucht, die Zusammenarbeit mit Leben zu füllen und zu einer Win-win-Situation für beide Unternehmen zu machen, schrieb der Konzernchef. Er warf Volkswagen vor, Suzuki bei der Entwicklung neuer Produkte zu behindern. Mitten im öffentlich ausgetragenen Krach zwischen Deutschen und Japanern hatte sich jüngst Fiat als Kooperationspartner für Suzuki ins Spiel gebracht.
Ein VW-Sprecher bestätigte den Eingang des Schreibens. "Volkswagen kann nicht nachvollziehen, dass die Einforderung vertraglich festgelegter Rechte 'rufschädigend' sein soll." Die Art der Reaktion habe in Wolfsburg für Verstimmung gesorgt: "Es handelt sich nach unserer Auffassung um internen Schriftverkehr, der auch so behandelt werden sollte. Derlei plakative Aktionen sind wenig hilfreich. Wir werden uns an dieser öffentlichen Debatte nicht beteiligen."
Die Partnerschaft mit dem japanischen Autobauer war VW vor zwei Jahren eingegangen, um seine Position im Zukunftsmarkt Indien auszubauen. In der Allianz hing jedoch von Anfang an der Haussegen schief. Suzuki - mit 1,5 Prozent an VW beteiligt - fühlte sich von dem viel größeren deutschen Konzern dominiert und fürchtete um seine Selbstständigkeit, da VW die Japaner schon als nächste Marke in ihrem Riesenreich sah. Suzuki wirft den Deutschen vor, sie würden die Eigenständigkeit des familiengeführten Konzerns missachten.
Mittlerweile ist der Krach zwischen den beiden Herstellern zu einem Dauerbrenner in den Medien geworden. "Die Trennung ist sehr einfach, weil es glücklicherweise keine fortgeschrittenen Projekte gibt", sagte Konzernchef Osamu Suzuki vor einigen Tagen. Im Juli hatte der von Beobachtern als Patriarch charakterisierte Konzernchef moniert, dass er bei VW keine Technik vorgefunden habe, die er in seine Autos einbauen wolle.
Während Suzuki die Scheidung will, hatte VW zuletzt immer wieder betont, man halte sich alle Optionen offen und sei an einer Zusammenarbeit weiter interessiert. Am Wochenende hatte das Nachrichtenmagazin "Spiegel" unter Berufung auf einen ranghohen VW-Manager berichtet, dass Europas größter Autobauer eine Übernahme Suzukis nicht ausschließe.
Zu solchen Spekulationen sagt VW nichts. "Solche Vermutungen beziehen sich auf Inhalte unseres Kooperationsvertrags mit Suzuki - und die sind vertraulich", hieß es Anfang der Woche aus der Unternehmenszentrale. "Wir sind aber weiter gesprächsoffen, und wir halten an dem Investment fest."
Trennen sich die Unternehmen, verlöre Volkswagen seinen strategischen Partner für weite Teile Asiens. Der Kleinwagenspezialist hat dort mit der Tochter Maruti mehr als 50 Prozent Marktanteil. Ohne Suzuki hätte es VW schwer, die Ambitionen auf dem rasch wachsenden indischen Automarkt zu verfolgen, wo die Wolfsburger bisher kaum vertreten sind.
Suzuki kündigte nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo News inzwischen an, in Indien im Alleingang weiter zu investieren. Im Bundesstaat Gujarat werde ein neues Suzuki-Werk geplant - ohne Beteiligung von VW. Winterkorn war schon zuvor in die Offensive gegangen: "Wir können es dort auch allein", sagte der Manager.
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