Maschinenbauer Manroland vor der Pleite
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Maschinenbauer Manroland vor der Pleite
Frankfurt - Die jahrelange Krise in der Druckmaschinenbranche fordert wohl ihr erstes prominentes Opfer. Die Nummer drei weltweit, Manroland, steht Unternehmenskreisen zufolge vor der Pleite. "Nur ein Wunder kann die Insolvenz noch verhindern", sagte ein Insider. Ein Investor, an den Mehrheitsaktionär Allianz Capital Partners und der ehemalige Eigentümer MAN den Konzern verkaufen wollten, sei überraschend abgesprungen. Es wäre die größte Insolvenz in Deutschland seit zwei Jahren. Manroland beschäftigt in seinen Werken in Augsburg, Offenbach und Plauen 6600 Mitarbeiter.
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Manroland: Das Ringen um die Jobs beginnt
Tausende Jobs sind nach der Pleite von Manroland in Gefahr. Nun hat es ein erstes Krisentreffen der "Allianz für Arbeit" gegeben. Unternehmensvertreter, IG Metall und Vertreter der Stadt Augsburg rufen die Beschäftigten auf, Manroland trotz der Pleite nicht zu verlassen.
Nach der Pleite des Druckmaschinenherstellers Manroland hat die IG Metall die Politik aufgefordert, den Beschäftigten zu helfen, damit sie nicht arbeitslos werden. Das Ziel aller Beteiligten müsse es sein, möglichst viele der 6 500 Manroland-Jobs zu erhalten, sagte der hessische Gewerkschaftschef Armin Schild der Frankfurter Rundschau. Vermutlich wird es aber nicht gelingen, alle Stellen zu retten. Deswegen müsse man auch alternative Beschäftigungsmöglichkeiten suchen. „Die hessische Landesregierung muss dabei eine aktive Rolle spielen“, fordert Schild. Dabei dürfe es keine ordnungspolitischen Tabus geben. „Deshalb müssen temporäre Beteiligungsmöglichkeiten, Landesbürgschaften und die Unterstützung für eine Transfergesellschaft ins Auge gefasst werden.“
Manroland selbst schließt nicht aus, dass sich der Konzern um staatliche Hilfe bemüht. „Es ist alles willkommen, was dazu beiträgt, das Unternehmen wieder nachhaltig in eine gute Zukunft zu bringen“, sagte ein Firmensprecher der FR.
Die Pleite von Manroland ist die größte Insolvenz seit rund zwei Jahren. 2009 waren Arcandor und Woolworth in die Knie gegangen.
Alternativ-Konzept gescheitert
Manroland hat derzeit im bayerischen Augsburg 2 400 Beschäftigte, im hessischen Offenbach 1 900 und im sächsischen Plauen 700 Mitarbeiter. Alle drei Landesregierungen hätten bereits signalisiert, dass sie helfen wollten, betonte der Firmensprecher. Am heutigen Montag ist ein Treffen mit Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) geplant.
In Hessen habe die IG Metall seit Wochen Gespräche mit der Landesregierung und der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit geführt, berichtet Schild. Denn es ist schon länger klar, dass Manroland in einer schwierigen Lage ist. Am Freitag stellte der Konzern dann einen Insolvenzantrag. Werner Schneider wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
Der Insolvenzverwalter müsse nun ein Konzept vorlegen mit dem Ziel, Beschäftigungsperspektiven für möglichst viele Mitarbeiter zu bieten, so Schild. Erst in einigen Tagen könne man konkrete Pläne für die Beschäftigten entwickeln. Vorstellbar sei zum Beispiel, eine Transfer-Gesellschaft einzurichten, die zunächst verhindert, dass die Menschen arbeitslos werden. Schnell geklärt werden muss auch, wie die Beschäftigten bezahlt werden. Laut Offenbacher Betriebsrat kann das Unternehmen die Löhne für November nicht mehr überweisen. Man gehe davon aus, dass die Belegschaft für November, Dezember und Januar Insolvenzgeld erhält, betonte der Firmensprecher. Ähnlich äußerte sich die IG Metall.
Interessent abgesprungen
Die Krise von Manroland ist Folge der Überkapazitäten auf dem Druckmaschinen-Markt, die es nach Ansicht von Branchenkennern seit vielen Jahren gibt. Seit der Krise 2008 hat sich der weltweite Markt nach Darstellung von Manroland sogar halbiert.
Die IG Metall wirft den drei deutschen Herstellern Manroland, Heidelberger Druck sowie König und Bauer vor, zu spät auf die Marktentwicklung reagiert zu haben. Seine Gewerkschaft habe schon vor etwa zehn Jahren eine Kooperation der drei Firmen vorgeschlagen, berichtet Schild. Auf diese Weise hätte man Überkapazitäten sozialverträglich abbauen können. Doch die Idee sei an den Vorständen und Anteilseignern der Konzerne gescheitert. „Das rächt sich jetzt.“ Dass Manroland in eine tiefe Krise geschlittert ist, sei auch das Ergebnis der „industriepolitischen Inkompetenz“ der Verantwortlichen in den drei Unternehmen.
Manroland hatte bis zuletzt auf Rettung durch einen Investor gehofft. Die Schweizer Beteiligungsgesellschaft Capvis wollte sich nach eigenen Angaben an dem Konzern beteiligen und den Geschäftsbetrieb auch weiterführen. Eine Kapitalerhöhung sollte das nötige Geld für einen Umbau des Druckmaschinenherstellers liefern. Erste Gespräche führten die Schweizer demnach bereits im September. Aktualisierte Zahlen habe Capvis allerdings erst Mitte November erhalten, kritisierte die Beteiligungsgesellschaft in einer Mitteilung am Sonntag. Sie hätten deutlich unter den Erwartungen gelegen, die Kosten für den Umbau dagegen deutlich darüber. Daher habe Capvis das Projekt „leider nicht weiterverfolgen können“. (mit afp)
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Nach der Pleite des Druckmaschinenherstellers Manroland hat die IG Metall die Politik aufgefordert, den Beschäftigten zu helfen, damit sie nicht arbeitslos werden. Das Ziel aller Beteiligten müsse es sein, möglichst viele der 6 500 Manroland-Jobs zu erhalten, sagte der hessische Gewerkschaftschef Armin Schild der Frankfurter Rundschau. Vermutlich wird es aber nicht gelingen, alle Stellen zu retten. Deswegen müsse man auch alternative Beschäftigungsmöglichkeiten suchen. „Die hessische Landesregierung muss dabei eine aktive Rolle spielen“, fordert Schild. Dabei dürfe es keine ordnungspolitischen Tabus geben. „Deshalb müssen temporäre Beteiligungsmöglichkeiten, Landesbürgschaften und die Unterstützung für eine Transfergesellschaft ins Auge gefasst werden.“
Manroland selbst schließt nicht aus, dass sich der Konzern um staatliche Hilfe bemüht. „Es ist alles willkommen, was dazu beiträgt, das Unternehmen wieder nachhaltig in eine gute Zukunft zu bringen“, sagte ein Firmensprecher der FR.
Die Pleite von Manroland ist die größte Insolvenz seit rund zwei Jahren. 2009 waren Arcandor und Woolworth in die Knie gegangen.
Alternativ-Konzept gescheitert
Manroland hat derzeit im bayerischen Augsburg 2 400 Beschäftigte, im hessischen Offenbach 1 900 und im sächsischen Plauen 700 Mitarbeiter. Alle drei Landesregierungen hätten bereits signalisiert, dass sie helfen wollten, betonte der Firmensprecher. Am heutigen Montag ist ein Treffen mit Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) geplant.
In Hessen habe die IG Metall seit Wochen Gespräche mit der Landesregierung und der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit geführt, berichtet Schild. Denn es ist schon länger klar, dass Manroland in einer schwierigen Lage ist. Am Freitag stellte der Konzern dann einen Insolvenzantrag. Werner Schneider wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
Der Insolvenzverwalter müsse nun ein Konzept vorlegen mit dem Ziel, Beschäftigungsperspektiven für möglichst viele Mitarbeiter zu bieten, so Schild. Erst in einigen Tagen könne man konkrete Pläne für die Beschäftigten entwickeln. Vorstellbar sei zum Beispiel, eine Transfer-Gesellschaft einzurichten, die zunächst verhindert, dass die Menschen arbeitslos werden. Schnell geklärt werden muss auch, wie die Beschäftigten bezahlt werden. Laut Offenbacher Betriebsrat kann das Unternehmen die Löhne für November nicht mehr überweisen. Man gehe davon aus, dass die Belegschaft für November, Dezember und Januar Insolvenzgeld erhält, betonte der Firmensprecher. Ähnlich äußerte sich die IG Metall.
Interessent abgesprungen
Die Krise von Manroland ist Folge der Überkapazitäten auf dem Druckmaschinen-Markt, die es nach Ansicht von Branchenkennern seit vielen Jahren gibt. Seit der Krise 2008 hat sich der weltweite Markt nach Darstellung von Manroland sogar halbiert.
Die IG Metall wirft den drei deutschen Herstellern Manroland, Heidelberger Druck sowie König und Bauer vor, zu spät auf die Marktentwicklung reagiert zu haben. Seine Gewerkschaft habe schon vor etwa zehn Jahren eine Kooperation der drei Firmen vorgeschlagen, berichtet Schild. Auf diese Weise hätte man Überkapazitäten sozialverträglich abbauen können. Doch die Idee sei an den Vorständen und Anteilseignern der Konzerne gescheitert. „Das rächt sich jetzt.“ Dass Manroland in eine tiefe Krise geschlittert ist, sei auch das Ergebnis der „industriepolitischen Inkompetenz“ der Verantwortlichen in den drei Unternehmen.
Manroland hatte bis zuletzt auf Rettung durch einen Investor gehofft. Die Schweizer Beteiligungsgesellschaft Capvis wollte sich nach eigenen Angaben an dem Konzern beteiligen und den Geschäftsbetrieb auch weiterführen. Eine Kapitalerhöhung sollte das nötige Geld für einen Umbau des Druckmaschinenherstellers liefern. Erste Gespräche führten die Schweizer demnach bereits im September. Aktualisierte Zahlen habe Capvis allerdings erst Mitte November erhalten, kritisierte die Beteiligungsgesellschaft in einer Mitteilung am Sonntag. Sie hätten deutlich unter den Erwartungen gelegen, die Kosten für den Umbau dagegen deutlich darüber. Daher habe Capvis das Projekt „leider nicht weiterverfolgen können“. (mit afp)
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