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Lehrer geben sozial schwachen Schülern schlechtere Noten

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Lehrer geben sozial schwachen Schülern schlechtere Noten Empty Lehrer geben sozial schwachen Schülern schlechtere Noten

Beitrag  checker Mi Dez 14, 2011 10:13 pm

Studie belegt: Akademikerkinder profitieren von ihrer Herkunft. Forscher plädieren für Einführung eines standardisierten Leistungstests

Unterschiedliche Benotung selbst bei gleicher Leistung. Migrationshintergrund spielt kaum noch eine Rolle

Fast jeder Schüler wird von sich sagen, er sei einmal "ungerecht" benotet worden. Doch inwieweit hat etwa die soziale Herkunft Einfluss auf die Noten und auf die Empfehlung, welche weiterführende Schule das Kind besuchen soll? Dieser Frage sind Forscher der Universität Potsdam, der Universität Tübingen und der Universität Freiburg in der Schweiz im Auftrag der Vodafone Stiftung nachgegangen. Sie haben dafür die Daten dreier großer Bildungsstudien aus Deutschland (TIMSS, ELEMENT und TOSCA) sowie einer weiteren aus der Schweiz untersucht.

Ihr Fazit: Nicht nur die Leistung, sondern auch der soziale Hintergrund der Schüler beeinflusst die Noten wie auch die Empfehlung für die weiterführende Schule. Kinder aus bildungsfernen Schichten haben - selbst bei gleicher Leistung - durchschnittlich schlechtere Noten als Kinder aus Akademikerfamilien. Das könne sowohl in der Grundschule als auch am Ende der gymnasialen Oberstufe nachgewiesen werden, sagte Kai Maaz, Professor der Bildungswissenschaften an der Universität Potsdam.

Besonders gravierend wirkten sich diese sozialen Nachteile in der Schullaufbahnempfehlung beim Übergang von der Grundschule zum Gymnasium aus. Das wichtigste Merkmal des sogenannten sozialen Herkunftseffekts ist dabei die tatsächliche Leistung. Es beeinflusst aber nur zu knapp 50 Prozent die Notenvergabe. Zurückzuführen sind die sozial bedingten Leistungsunterschiede unter anderem auf die familiären Bedingungen und eine geringere Förderung durch das Elternhaus bei sozial schwachen Schülern. Die kognitiven Grundfähigkeiten der Schüler spielen bei der Benotung vor dem Hintergrund der Herkunft zu 21 Prozent eine Rolle, der Bildungshintergrund der Eltern macht 19,4 Prozent aus, die Frage, ob sich im Elternhaus Bücher befinden oder nicht, 18,3 Prozent. Ob Schüler einen Migrationshintergrund hatten oder nicht, spielte bei der Notenvergabe praktisch keine Rolle. Schüler aus Einwandererfamilien mit gleicher Leistung wurden auch gleich benotet.

Ermittelt wurde die Leistung durch standardisierte Tests. Bei 23,4 Prozent hatten die Schüler unterschiedliche Schulempfehlungen erhalten, obwohl sie im Test gleich abgeschnitten hatten. Zu 25,5 Prozent entstand die soziale Verzerrung bei der Empfehlung durch ungleiche Notenvergabe bei gleicher Leistung während der Grundschulzeit.

Aufgrund dieser Ergebnisse nahmen die Forscher eine Simulation vor. Derzeit liegt die Gymnasialquote von Arbeiterkindern bei 19,2 Prozent. Würde sich die soziale Herkunft nicht mehr auf die schulische Leistung auswirken, so würden nach dieser Berechnung 31,7 Prozent der Arbeiterkinder ein Gymnasium besuchen - und damit 12,5 Prozentpunkte mehr als jetzt. Würden Lehrer bei gleicher Leistung Arbeiterkinder nicht mehr ungleich benoten, so würde sich der Anteil auf 28,5 Prozent steigern. Und würden Eltern bei der Wahl der Schulform unabhängig von ihrer sozialen Schicht entscheiden, so würde der Anteil der Arbeiterkinder an den Gymnasiasten 32,5 Prozent betragen. Denn diese, so die Forscher, würde sich manchmal aus Unsicherheit, aus finanziellen Gründen oder aus Desinteresse selbst dann gegen das Gymnasium entscheiden, wenn das Kind eine entsprechende Empfehlung bekommen habe.

Auch die Lehrer wurden im Rahmen der Studien befragt: Ihren Angaben zufolge erhielt etwas mehr als jeder 20. Schüler eine Gymnasialempfehlung, obwohl die Lehrkraft persönlich diese für nicht wirklich angemessen hielt. Somit erhielt im Schnitt pro Klasse ein Schüler oder eine Schülerin eine "zu gute" Empfehlung. Deutlich wurde auch, welche wichtige Rolle Lehrer dem familiären und sozialen Umfeld der Schüler zumessen. Keine Belege fanden die Bildungsforscher hingegen dafür, dass Kinder aus sozial schwachen Familien deshalb schlechtere Noten bekommen, weil sie weniger Bereitschaft zeigen, sich im Unterricht anzustrengen.

"Die Studie zeigt, wie wichtig individuelle Förderung sozial schwacher Kinder ist, damit diese nicht schon in einem frühen Stadium ihrer Bildungslaufbahn wegen schlechterer Leistungen abgehängt werden", sagte Mark Speich, Geschäftsführer der Vodafone Stiftung Deutschland bei der Vorstellung der Studie in Berlin. Die Tatsache, dass auch Noten und Schulempfehlungen zur sozialen Ungleichheit beitrügen, dürfe nun aber nicht zu verstärkter Lehrerschelte führen: "Vielmehr sollten die üblichen Formen der Leistungsdiagnostik und Übertrittsregelungen überdacht werden." Wie das geht, macht das Beispiel aus der deutschsprachigen Schweiz deutlich: Im schweizerischen Freiburg werden bei der Empfehlung für die weiterführende Schule nicht nur die Noten, die Einschätzung der Lehrer und die Wünsche der Eltern berücksichtigt. Die Schüler müssen zudem einen standardisierten Test absolvieren, der anonymisiert ausgewertet wird. Auch dessen Ergebnis fließt in die Bewertung mit ein.

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