Blitzer bringen Landkreisen Millionen

An der A 2 im Kreis Helmstedt blitzt es schon. In Peine, einige Kilometer weiter, soll in Kürze eine neue Anlage scharf gestellt werden. Für die Kommunen in unserer Region lohnt sich das Geschäft. Allein der Landkreis Gifhorn nimmt in diesem Jahr etwa 1,1 Millionen Euro an Bußgeldern ein.

Gifhorn, einer der größten Landkreise Niedersachsens, ist in unserer Region Spitzenreiter bei den aufgestellten Starenkästen. „Wir betreiben 31 feste Anlagen“, teilt Michael Funke, Leiter des Fachbereichs Verkehr, Ordnung, Veterinär, mit. Im vergangenen Jahr seien Bußgelder von 1,3 Millionen Euro zusammengekommen. „Für das laufende Jahr rechnen wir mit etwa 200.000 Euro weniger“, erklärt Funke.

Auch der Kreis Wolfenbüttel betreibt zwei Blitzer, einen an der B 79 bei Wittmar, einen an der B 6 bei Wartjenstedt. Letzterer arbeitet besonders effizient. Im vergangenen Jahr wurden dort mehr als 26.000 Fahrzeuge registriert, die das geforderte Tempo nicht eingehalten hatten. 2009 lag die Zahl sogar bei mehr als 38.000 Fällen. Der Landkreis erzielt mit festen und mobil eingesetzten Blitzern einen deutlichen Überschuss. Kosten für die Wartung von etwa 126.000 Euro stehen Einnahmen von fast 1,5 Millionen Euro gegenüber.

Der ADAC in Niedersachsen hat die „Blitzer-Offensive“ an der A 2 zum Anlass genommen, Kritik an den Kommunen zu üben. Die angedachten fünf Blitzer innerhalb von weniger als 40 Kilometern seien ein Zeichen dafür, dass die Kreise damit ihre Haushalte sanieren wollten.

Die angegriffenen Kommunen wehren sich. Peter Benke, Leiter des Helmstedter Ordnungsamtes und zuständig für den Aufbau der neuen Anlagen in Höhe Essehof: „Wir wollen damit die Sicherheit der Autofahrer an einem Unfall-Schwerpunkt erhöhen.“

Fakten:
Zahl der festinstallierten Blitzer Bußgelder 2010
Braunschweig 0 /
Gifhorn 31 ca. 1,3 Mio Euro
Helmstedt 2* k. A.
Landkreis Goslar 10 k. A.
Peine 6* k. A.
Salzgitter 2 ca. 940.000 Euro
Wolfenbüttel 2 ca. 1,3 Mio Euro
Wolfsburg 0 /
*inklusive neue A 2-Blitzer

Quelle