ThyssenKrupp will sich von Edelstahlsparte trennen
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ThyssenKrupp will sich von Edelstahlsparte trennen
ThyssenKrupp will sich von Edelstahlsparte trennen
Veröffentlicht am 23.01.2012 von euronewsde
http://de.euronews.net/ Deutschlands größter Stahlkonzern ThyssenKrupp erwägt einen Zusammenschluss seiner Edelstahlsparte mit der finnischen Outokumpu-Gruppe. Wie ein Unternehmenssprecher mitteilte, werden aber auch ein Börsengang, eine Ausgründung und ein Verkauf der Edelstahlsparte geprüft.
ThyssenKrupp hatte 2011 einen Milliardenverlust erlitten und steht mitten in einem weitreichenden Umbau des Konzerns. Dazu gehört auch die Trennung von der Edelstahlsparte. Diese beschäftigt derzeit rund 11 000 Mitarbeiter.
Veröffentlicht am 23.01.2012 von euronewsde
http://de.euronews.net/ Deutschlands größter Stahlkonzern ThyssenKrupp erwägt einen Zusammenschluss seiner Edelstahlsparte mit der finnischen Outokumpu-Gruppe. Wie ein Unternehmenssprecher mitteilte, werden aber auch ein Börsengang, eine Ausgründung und ein Verkauf der Edelstahlsparte geprüft.
ThyssenKrupp hatte 2011 einen Milliardenverlust erlitten und steht mitten in einem weitreichenden Umbau des Konzerns. Dazu gehört auch die Trennung von der Edelstahlsparte. Diese beschäftigt derzeit rund 11 000 Mitarbeiter.
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ThyssenKrupp vor Edelstahl-Verkauf für 2,7 Milliarden
Ein Weltmarktführer entsteht. Der deutsche Konzern verkauft seine Edelstahlsparte Inoxum nach Finnland. Dadurch entsteht ein Stahl-Gigant mit 18.000 Mitarbeitern.
Beim geplanten Verkauf der ThyssenKrupp-Edelstahltochter Inoxum an den finnischen Konkurrenten Outokumpu zeichnen sich die Details der Transaktion weitgehend ab. Nach Informationen von "Welt Online" aus dem Unternehmensumfeld soll Outokumpu sämtliche Aktivitäten von Inoxum übernehmen. Dadurch würde ein neuer Weltmarktführer mit rund 18.000 Mitarbeitern und mehr als zehn Milliarden Euro Umsatz entstehen.
ThyssenKrupp soll im Gegenzug zunächst eine Beteiligung von etwas weniger als 30 Prozent an Outukumpu erhalten, was den Finnen die Finanzierung der Transaktion erleichtert, ThyssenKrupp aber erspart, die Beteiligung konsolidieren zu müssen.
Außerdem kommt ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger damit dem Inoxum-Betriebsrat und der Gewerkschaft IG Metall entgegen, die den Essener Konzern zumindest vorübergehend als Großaktionär der Finnen sehen wollen. Mittel- bis langfristig will sich der Dax-Konzern aus dem Edelstahl-Geschäft allerdings vollständig zurückziehen. Das hatte Hiesinger zuletzt immer wie der betont. Die Mindesthaltefrist für die Beteiligung soll ein Jahr betragen.
Der Gesamtpreis liegt bei rund 2,7 Milliarden Euro – abhängig vom Wert der Outukumpu-Aktie. Er setzt sich zusammen aus drei Elementen: Neben der Beteiligung an dem finnischen Konzern bekommt ThyssenKrupp für den Verkauf seines Edelstahlgeschäfts einen Cash-Betrag überwiesen und kann zudem einen dreistelligen Millionenbetrag an Inoxum-Verbindlichkeiten auf Outokumpu übertragen
Nachdem sich die beiden Konzerne bereits seit Tagen in Grundzügen einig sind, gilt es nun auch die einflussreichen Arbeitnehmervertreter von ThyssenKrupp zu überzeugen. Bis zur entscheidenden Aufsichtsratssitzung am Dienstagabend sollen zwischen allen Beteiligten noch die Details verhandelt werden, dazu gehört unter anderem die Mindestdauer, mit der ThyssenKrupp an Outokumpu beteiligt bleiben muss.
Harte Verhandlungen bis tief in die Nacht
„Es stehen heute noch harte Verhandlungen bis tief in die Nacht an“, heißt es in gut informierten Kreisen. „Es geht langsam voran, aber es geht voran.“ Da sei auch viel Taktik im Spiel: „Die Arbeitnehmervertreter wissen, dass an diesem Zusammenschluss kein Weg vorbeiführt.“
Sollte es wider erwarten keine Einigung zwischen Management und Arbeitnehmervertretern geben, müsste ThyssenKrupp-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme von seinem Recht der Doppelstimme Gebrauch machen. Das wäre ein Novum in der Geschichte von ThyssenKrupp.
Für die Mitarbeiter von Inoxum wird die Übernahme durch Outokumpu Einschnitte bedeuten. Bis 2015 werden rund 1000 der bundesweit rund 5500 Arbeitsplätze wegfallen. Betroffen ist jeweils die Schmelze an den Standorten Bochum und Krefeld, also die sogenannte flüssige Phase im Produktionsprozess. Während Krefeld bereits 2013 dicht gemacht werden soll, dauert die Übergangszeit bis zur Schließung in Bochum bis 2015.
Zwar war am Montag noch die Verhandlungsposition der Arbeitnehmervertreter, dass die beiden Schmelz-Standorte erhalten bleiben müssten. Allerdings ist ein Kompromiss dem Vernehmen nach in Reichweite: So soll es keine Entlassungen geben, ein großzügiger Sozialplan steht bereits.
Nach Informationen von "Welt Online“ hatte ThyssenKrupp ohnehin geplant, den Standort Krefeld zu schließen, wenn es nicht zum Verkauf von Inoxum kommt. „Das wissen die Arbeitnehmervertreter längst“, sagt eine mit den Vorgängen vertraute Person.
Unternehmen ergänzen sich sehr gut
Ein wichtiger Grund für dieses Vorgehen ist, dass Stahlschmelzen große Mengen an Strom verbrauchen. Und den gibt es an anderen Standorten wesentlich billiger als in Deutschland, allen voran in Finnland. Outokumpu verfügt dort in Torneo über ein integriertes Edelstahlwerk. Und auch Inoxum hat im italienischen Terni einen wesentlich günstigeren Alternativstandort.
Ungeachtet dessen soll die Veredelung von Edelstahl weiterhin in Deutschland stattfinden – in Krefeld. Für ThyssenKrupp und Outokumpu macht die Zusammenlegung der Edelstahl-Aktivitäten aus Sicht von Branchenbeobachtern Sinn. „Beide Unternehmen ergänzen sich bei der Produktpalette, in der Marktabdeckung und bei der Kundenstruktur“, begründen Experten.
Allerdings ist noch fraglich, ob die Kartellbehörden einem solchen Deal ohne Einschränkung zustimmen werden. Denn der Edelstahlmarkt ist klein und überschaubar. Neben Inoxum und Outokumpu gibt es den spanischen Anbieter Acerinox und Aperam, eine Abspaltung des weltgrößten Stahlproduzenten ArcelorMittal, als Wettbewerber.
Dennoch geben sich die Beteiligten gelassen – mit Verweis auf neue Wettbewerber in Asien, insbesondere in China. Und ohne eine Voranfrage bei den Kartellwächtern dürften beide Unternehmen nicht so tief in die Verhandlungen eingestiegen sein.
ThyssenKrupp will sich von Inoxum trennen, um die eigene Schuldenlast zu verringern. Zum Ende des Geschäftsjahres 2010/2011 stand der Dax-Konzern mit fast vier Milliarden Euro in der Kreide. Und das lähmt den geplanten Konzernumbau, den Vorstandschef Hiesinger seit Mai letzten Jahres vorantreibt. Der frühere Siemens-Manager will ThyssenKrupp zu einem „diversifizierten Industriekonzern“ weiterentwickeln.
Geplant sind Investitionen in zukunftsträchtige Geschäfte wie den Anlagen- und den Aufzugbau. Im Gegenzug will Hiesinger Konzernbereiche mit insgesamt zehn Milliarden Euro Umsatz und 35.000 Beschäftigten abstoßen, darunter den zivilen Schiffbau, Teile des Autozuliefergeschäfts und als größten Brocken Inoxum. Die Arbeitnehmer unterstützen diesen Kurs. Dafür allerdings hatten sie sich umfangreiche Mitspracherechte bei der Käufersuche einräumen lassen.
Quelle
Beim geplanten Verkauf der ThyssenKrupp-Edelstahltochter Inoxum an den finnischen Konkurrenten Outokumpu zeichnen sich die Details der Transaktion weitgehend ab. Nach Informationen von "Welt Online" aus dem Unternehmensumfeld soll Outokumpu sämtliche Aktivitäten von Inoxum übernehmen. Dadurch würde ein neuer Weltmarktführer mit rund 18.000 Mitarbeitern und mehr als zehn Milliarden Euro Umsatz entstehen.
ThyssenKrupp soll im Gegenzug zunächst eine Beteiligung von etwas weniger als 30 Prozent an Outukumpu erhalten, was den Finnen die Finanzierung der Transaktion erleichtert, ThyssenKrupp aber erspart, die Beteiligung konsolidieren zu müssen.
Außerdem kommt ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger damit dem Inoxum-Betriebsrat und der Gewerkschaft IG Metall entgegen, die den Essener Konzern zumindest vorübergehend als Großaktionär der Finnen sehen wollen. Mittel- bis langfristig will sich der Dax-Konzern aus dem Edelstahl-Geschäft allerdings vollständig zurückziehen. Das hatte Hiesinger zuletzt immer wie der betont. Die Mindesthaltefrist für die Beteiligung soll ein Jahr betragen.
Der Gesamtpreis liegt bei rund 2,7 Milliarden Euro – abhängig vom Wert der Outukumpu-Aktie. Er setzt sich zusammen aus drei Elementen: Neben der Beteiligung an dem finnischen Konzern bekommt ThyssenKrupp für den Verkauf seines Edelstahlgeschäfts einen Cash-Betrag überwiesen und kann zudem einen dreistelligen Millionenbetrag an Inoxum-Verbindlichkeiten auf Outokumpu übertragen
Nachdem sich die beiden Konzerne bereits seit Tagen in Grundzügen einig sind, gilt es nun auch die einflussreichen Arbeitnehmervertreter von ThyssenKrupp zu überzeugen. Bis zur entscheidenden Aufsichtsratssitzung am Dienstagabend sollen zwischen allen Beteiligten noch die Details verhandelt werden, dazu gehört unter anderem die Mindestdauer, mit der ThyssenKrupp an Outokumpu beteiligt bleiben muss.
Harte Verhandlungen bis tief in die Nacht
„Es stehen heute noch harte Verhandlungen bis tief in die Nacht an“, heißt es in gut informierten Kreisen. „Es geht langsam voran, aber es geht voran.“ Da sei auch viel Taktik im Spiel: „Die Arbeitnehmervertreter wissen, dass an diesem Zusammenschluss kein Weg vorbeiführt.“
Sollte es wider erwarten keine Einigung zwischen Management und Arbeitnehmervertretern geben, müsste ThyssenKrupp-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme von seinem Recht der Doppelstimme Gebrauch machen. Das wäre ein Novum in der Geschichte von ThyssenKrupp.
Für die Mitarbeiter von Inoxum wird die Übernahme durch Outokumpu Einschnitte bedeuten. Bis 2015 werden rund 1000 der bundesweit rund 5500 Arbeitsplätze wegfallen. Betroffen ist jeweils die Schmelze an den Standorten Bochum und Krefeld, also die sogenannte flüssige Phase im Produktionsprozess. Während Krefeld bereits 2013 dicht gemacht werden soll, dauert die Übergangszeit bis zur Schließung in Bochum bis 2015.
Zwar war am Montag noch die Verhandlungsposition der Arbeitnehmervertreter, dass die beiden Schmelz-Standorte erhalten bleiben müssten. Allerdings ist ein Kompromiss dem Vernehmen nach in Reichweite: So soll es keine Entlassungen geben, ein großzügiger Sozialplan steht bereits.
Nach Informationen von "Welt Online“ hatte ThyssenKrupp ohnehin geplant, den Standort Krefeld zu schließen, wenn es nicht zum Verkauf von Inoxum kommt. „Das wissen die Arbeitnehmervertreter längst“, sagt eine mit den Vorgängen vertraute Person.
Unternehmen ergänzen sich sehr gut
Ein wichtiger Grund für dieses Vorgehen ist, dass Stahlschmelzen große Mengen an Strom verbrauchen. Und den gibt es an anderen Standorten wesentlich billiger als in Deutschland, allen voran in Finnland. Outokumpu verfügt dort in Torneo über ein integriertes Edelstahlwerk. Und auch Inoxum hat im italienischen Terni einen wesentlich günstigeren Alternativstandort.
Ungeachtet dessen soll die Veredelung von Edelstahl weiterhin in Deutschland stattfinden – in Krefeld. Für ThyssenKrupp und Outokumpu macht die Zusammenlegung der Edelstahl-Aktivitäten aus Sicht von Branchenbeobachtern Sinn. „Beide Unternehmen ergänzen sich bei der Produktpalette, in der Marktabdeckung und bei der Kundenstruktur“, begründen Experten.
Allerdings ist noch fraglich, ob die Kartellbehörden einem solchen Deal ohne Einschränkung zustimmen werden. Denn der Edelstahlmarkt ist klein und überschaubar. Neben Inoxum und Outokumpu gibt es den spanischen Anbieter Acerinox und Aperam, eine Abspaltung des weltgrößten Stahlproduzenten ArcelorMittal, als Wettbewerber.
Dennoch geben sich die Beteiligten gelassen – mit Verweis auf neue Wettbewerber in Asien, insbesondere in China. Und ohne eine Voranfrage bei den Kartellwächtern dürften beide Unternehmen nicht so tief in die Verhandlungen eingestiegen sein.
ThyssenKrupp will sich von Inoxum trennen, um die eigene Schuldenlast zu verringern. Zum Ende des Geschäftsjahres 2010/2011 stand der Dax-Konzern mit fast vier Milliarden Euro in der Kreide. Und das lähmt den geplanten Konzernumbau, den Vorstandschef Hiesinger seit Mai letzten Jahres vorantreibt. Der frühere Siemens-Manager will ThyssenKrupp zu einem „diversifizierten Industriekonzern“ weiterentwickeln.
Geplant sind Investitionen in zukunftsträchtige Geschäfte wie den Anlagen- und den Aufzugbau. Im Gegenzug will Hiesinger Konzernbereiche mit insgesamt zehn Milliarden Euro Umsatz und 35.000 Beschäftigten abstoßen, darunter den zivilen Schiffbau, Teile des Autozuliefergeschäfts und als größten Brocken Inoxum. Die Arbeitnehmer unterstützen diesen Kurs. Dafür allerdings hatten sie sich umfangreiche Mitspracherechte bei der Käufersuche einräumen lassen.
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TKN: Reaktionen auf den Verkauf an Outokumpu
TKN: Reaktionen auf den Verkauf an Outokumpu
Hochgeladen von wzkrefeld am 02.02.2012
02.02.2012 Seit Dienstagabend ist der Verkauf der ThyssenKrupp-Tochter Inoxum an den finnischen Konzern Outokumpu beschlossen. Die Westdeutsche Zeitung war vor Ort und hat mit den Stahldorfern über die Konsequenzen gesprochen.
Hochgeladen von wzkrefeld am 02.02.2012
02.02.2012 Seit Dienstagabend ist der Verkauf der ThyssenKrupp-Tochter Inoxum an den finnischen Konzern Outokumpu beschlossen. Die Westdeutsche Zeitung war vor Ort und hat mit den Stahldorfern über die Konsequenzen gesprochen.
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