Schavan eine Mogelpackung?

Experte spricht von "Täuschungsabsicht" bei Schavan

Die Dissertation von Bildungsministerin Annette Schavan gerät zunehmend in die Kritik. Ein Rechtsprofessor spricht von "gravierenden Fehlern", ein Plagiatsexperte wird ebenfalls sehr deutlich.



n der Diskussion um die Doktorarbeit von Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat der Berliner Rechtsprofessor Gerhard Dannemann scharfe Kritik geäußert. "Es liegt ein gravierendes wissenschaftliches Fehlverhalten vor", sagte Dannemann dem Nachrichtenmagazin "Focus".

Dannemann lehrt an der Humboldt-Universität und gehört zu dem Team, das auf "VroniPlag" Schavans Dissertation überprüfte. Insgesamt seien "sicher mehr als 100 Quellen gesichtet" worden, so Dannemann. Bei Schavan habe die Gruppe besonders sorgfältig arbeiten wollen.

Auch der österreichische Medienwissenschaftler und Plagiatsexperte Stefan Weber sagte dem Magazin: "Sollten die präsentierten Vorwürfe berechtigt sein, dann handelt es sich um ein glasklares, absichtliches Plagiat."

Der Umfang bekannt gewordener Textstellen aus Schavans Dissertation genüge, um die Arbeit "wissenschaftlich wertlos" zu machen. Er unterstellte Schavan "Täuschungsabsicht". Sie sei als Ministerin nicht tragbar.

Rückendeckung aus der Union

Klare Rückendeckung bekommt Schavan dagegen aus der Union: "Ich habe keinen Grund, anzunehmen, dass irgend etwas faul ist an der Doktorarbeit von Annette Schavan", sagte der baden-württembergische CDU-Vorsitzende Thomas Strobl dem "Focus".

Bereits gestern hatte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Horst Hippler, angesichts der Plagiatsvorwürfe gegen die CDU-Politikerin vor vorschnellen Urteilen gewarnt. "Man kann vor jeder Art von Vorverurteilung nur warnen", sagte Hippler der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

Er halte es für das angemessene Vorgehen, dass nun die Promotionskommission der betroffenen Universität die Vorwürfe prüfen werde.

"Nicht unter den Tisch fallen lassen"

Ein anonymer Blogger wirft der CDU-Politikerin auf der eigens angelegten Internetseite "schavanplag" vor, in ihrer Doktorarbeit an mehreren Stellen abgeschrieben und Quellen nicht genannt zu haben.

Gegenüber "Spiegel Online" gab der Blogger – weiterhin anonym – am Samstag an, dass er seit längerem auch Mitglied des Recherchenetzwerks "VroniPlag" sei.

Weil es bei VroniPlag keine Mehrheit für eine Veröffentlichung der Rechercheergebnisse gegeben habe, veröffentlichte er die Schavan-Recherche im Alleingang: "Ich wollte das nicht unter den Tisch fallen lassen", sagte er gegenüber dem Online-Magazin.

Quelle

Die Burschenschaften sind auch ncht mehr das was sie mal waren,immer wieder schlampige Arbeiten.