Polizei durchsucht Wohnungen von NPD-Funktionären

Beamte des Landeskriminalamts haben am Mittwoch Wohn- und Geschäftsräume von zwei NPD-Funktionären und die Parteizentrale durchsucht.

Gegen die beiden 25 und 27 Jahre alten Männer werde laut Polizeiangaben wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt. Insgesamt seien mehr als 900 CDs mit mutmaßlich volksverhetzendem Inhalt sichergestellt worden, so die Polizei. Nach Informationen der Berliner Morgenpost handelt es sich bei den Beschuldigten um den NPD-Landesvorsitzenden Sebastian Schmidtke (27) sowie den Neuköllner Kreisvorsitzenden Sebastian Thom (25).

Gegen zehn Uhr morgens schlugen die Ermittler in der Wohnung von Schmidtke in Niederschöneweide sowie in der von Thom in Rudow zu. Darüber hinaus wurde auch der Laden "Hexogen", den Schmidtke in der Brückenstraße in Niederschöneweide betreibt, sowie die NPD-Parteizentrale in Köpenick durchsucht. Sowohl in Schmidtkes Laden als auch in der Wohnung von Thom fanden die Ermittler 880 CDs mit volksverhetzendem Inhalt. Mehr als 20 weitere CDs beschlagnahmten die Fahnder in der Parteizentrale. Laut Polizei werde auf den CDs unverhohlen zum Hass und Gewalttaten gegen Ausländer und Migranten aufgerufen. Die Beamten nahmen darüber hinaus auch 400 Booklets, Akten und weitere CDs mit mutmaßlich ebenfalls volksverhetzendem Inhalt mit.

Die NPD hatte bereits vor der Abgeordnetenhauswahl im vergangenen Jahr versucht, ähnliche CDs mit rechtsextremer Rockmusik an Berliner Schulen zu verteilen, um Jugendliche für die Partei zu begeistern. "Bei Jugendlichen von 16 bis 18 Jahren ist das ein wichtiges Mittel", sagte Sebastian Schmidtke damals. "Für viele, die zu uns gekommen sind, war Musik der Einstieg", so Schmidtke weiter. Die Senatsbildungsverwaltung hatte heftig dagegen protestiert und die Berliner Schulleiter aufgefordert, gegen die Verteilaktion der NPD vorzugehen und im Notfall die Polizei einzuschalten.

Quelle