ThyssenKrupp macht fünf Milliarden Euro Verlust
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ThyssenKrupp macht fünf Milliarden Euro Verlust
Wegen der Stahlwerke in Übersee muss ThyssenKrupp einen Milliardenverlust verbuchen. Das Unternehmen will jetzt den Neuanfang – und entlässt die Hälfte seines Vorstands.
Deutschlands größter Stahlkonzern ThyssenKrupp hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Verlust von fünf Milliarden Euro verbucht. Auf das Geschäft mit Stahlwerken in Übersee seien im Geschäftsjahr 2011/2012 (30.9.) Wertberichtigungen von 3,6 Milliarden Euro vorgenommen worden, teilte der Konzern nach einer Aufsichtsratssitzung mit. Im Jahr zuvor hatte der Verlust noch bei 1,8 Milliarden Euro gelegen. Eine Dividende will das Unternehmen zum ersten Mal in seiner Geschichte nicht ausschütten. Im laufenden Geschäftsjahr peilt ThyssenKrupp einen bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von rund einer Milliarde Euro an.
"Das Projekt Steel Americas und die verschiedenen Compliance-Verstöße haben nicht nur einen immensen finanziellen Schaden verursacht", sagte Vorstandschef Heinrich Hiesinger. Der Konzern habe damit auch an Vertrauen und Glaubwürdigkeit verloren. Der Aufsichtsrat bestätigte die vorzeitige Trennung von den Vorständen Olaf Berlien, Edwin Eichler und Jürgen Claassen. Das Kontrollgremium habe mit den Veränderungen im Vorstand ein klares Zeichen für einen Neuanfang gesetzt, so Hiesinger. "Wir etablieren konsequent eine neue Führungskultur, die auf Ehrlichkeit, Transparenz und Leistungsorientierung basiert."
Das Stahlgeschäft in Übersee wird künftig als nicht fortgeführte Aktivität in der Bilanz geführt. Der erst seit 2011 amtierende Hiesinger hatte die Anlagen in Brasilien und den USA im Mai zum Verkauf gestellt. Der Verkaufsprozess sei fortgeschritten, teilte das Unternehmen mit. Ein Käufer wurde jedoch noch nicht präsentiert. Zu einem Zeitplan für den Verkauf wollte ein Sprecher keine Stellung nehmen. Die zum Verkauf stehenden Werke standen zuletzt noch mit rund sieben Milliarden Euro in den Büchern. Jüngst war über einen Verkaufspreis von drei bis vier Milliarden Euro spekuliert worden. Der Börsenwert des gesamten Konzerns liegt inzwischen nur noch bei 8,3 Milliarden Euro.
Die Arbeitnehmervertreter in dem Konzern kündigten an, den weiteren Umbau des Konzerns unterstützen zu wollen. "Das Unternehmen braucht einen echten Neuanfang", sagte IG Metall-Vorstandsmitglied Bertin Eichler. Eichler ist auch stellvertretender Vorsitzender des ThyssenKrupp-Aufsichtsrats.
Steinbrück verlässt Aufsichtsrat
Zudem hat das Unternehmen mit den Folgen illegaler Kartellabsprachen, Korruptionsvorwürfen, Schadenersatzforderungen und einem Zerwürfnis des Aufsichtsrats mit dem ehemaligen Management zu kämpfen. In der Kritik steht auch Aufsichtsratschef Gerhard Cromme. Der Dachverband Kritischer Aktionärinnen und Aktionäre macht ihn für die Schwierigkeiten mitverantwortlich und fordert seinen Rücktritt.
Den Aufsichtsrat verlassen wird SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück. Er werde zum Jahresende aus dem Kontrollgremium ausscheiden, teilte die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung mit. Die Stiftung ist mit einem Anteil von gut 25 Prozent wichtigster Großaktionär des Konzerns und kann über ein sogenanntes Entsenderecht bis zu drei Vertreter ohne Beschluss der Hauptversammlung in den Aufsichtsrat schicken. Auch Cromme war von der Stiftung entsandt worden.
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Deutschlands größter Stahlkonzern ThyssenKrupp hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Verlust von fünf Milliarden Euro verbucht. Auf das Geschäft mit Stahlwerken in Übersee seien im Geschäftsjahr 2011/2012 (30.9.) Wertberichtigungen von 3,6 Milliarden Euro vorgenommen worden, teilte der Konzern nach einer Aufsichtsratssitzung mit. Im Jahr zuvor hatte der Verlust noch bei 1,8 Milliarden Euro gelegen. Eine Dividende will das Unternehmen zum ersten Mal in seiner Geschichte nicht ausschütten. Im laufenden Geschäftsjahr peilt ThyssenKrupp einen bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von rund einer Milliarde Euro an.
"Das Projekt Steel Americas und die verschiedenen Compliance-Verstöße haben nicht nur einen immensen finanziellen Schaden verursacht", sagte Vorstandschef Heinrich Hiesinger. Der Konzern habe damit auch an Vertrauen und Glaubwürdigkeit verloren. Der Aufsichtsrat bestätigte die vorzeitige Trennung von den Vorständen Olaf Berlien, Edwin Eichler und Jürgen Claassen. Das Kontrollgremium habe mit den Veränderungen im Vorstand ein klares Zeichen für einen Neuanfang gesetzt, so Hiesinger. "Wir etablieren konsequent eine neue Führungskultur, die auf Ehrlichkeit, Transparenz und Leistungsorientierung basiert."
Das Stahlgeschäft in Übersee wird künftig als nicht fortgeführte Aktivität in der Bilanz geführt. Der erst seit 2011 amtierende Hiesinger hatte die Anlagen in Brasilien und den USA im Mai zum Verkauf gestellt. Der Verkaufsprozess sei fortgeschritten, teilte das Unternehmen mit. Ein Käufer wurde jedoch noch nicht präsentiert. Zu einem Zeitplan für den Verkauf wollte ein Sprecher keine Stellung nehmen. Die zum Verkauf stehenden Werke standen zuletzt noch mit rund sieben Milliarden Euro in den Büchern. Jüngst war über einen Verkaufspreis von drei bis vier Milliarden Euro spekuliert worden. Der Börsenwert des gesamten Konzerns liegt inzwischen nur noch bei 8,3 Milliarden Euro.
Die Arbeitnehmervertreter in dem Konzern kündigten an, den weiteren Umbau des Konzerns unterstützen zu wollen. "Das Unternehmen braucht einen echten Neuanfang", sagte IG Metall-Vorstandsmitglied Bertin Eichler. Eichler ist auch stellvertretender Vorsitzender des ThyssenKrupp-Aufsichtsrats.
Steinbrück verlässt Aufsichtsrat
Zudem hat das Unternehmen mit den Folgen illegaler Kartellabsprachen, Korruptionsvorwürfen, Schadenersatzforderungen und einem Zerwürfnis des Aufsichtsrats mit dem ehemaligen Management zu kämpfen. In der Kritik steht auch Aufsichtsratschef Gerhard Cromme. Der Dachverband Kritischer Aktionärinnen und Aktionäre macht ihn für die Schwierigkeiten mitverantwortlich und fordert seinen Rücktritt.
Den Aufsichtsrat verlassen wird SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück. Er werde zum Jahresende aus dem Kontrollgremium ausscheiden, teilte die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung mit. Die Stiftung ist mit einem Anteil von gut 25 Prozent wichtigster Großaktionär des Konzerns und kann über ein sogenanntes Entsenderecht bis zu drei Vertreter ohne Beschluss der Hauptversammlung in den Aufsichtsrat schicken. Auch Cromme war von der Stiftung entsandt worden.
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