Nordmeyer: Alle Gesellschaften insolvent

Die Nordmeyer-Insolvenz nimmt neue Dimensionen an: Nachdem bislang
lediglich zwei der ingesamt vier Gesellschaften des
Traditionsherstellers von Bohrgeräten Insolvenz angemeldet hatten, sind
nun auch die Nordmeyer Grundstücksgesellschaft und die Nordmeyer
Drilling Rig Service GmbH betroffen - obwohl letztere bis zuletzt
Gewinne im operativen Geschäft verbuchte.






Grund für die Insolvenz von Drilling sei, dass diese Firma als Teil
der Unternehmensgruppe auch für die Schulden der Hauptgesellschaft, der
Nordmeyer Maschinen- und Brunnenbohrgerätebau, haften müsse, erklärt der
neu berufene Geschäftsführer Dr. Kristian Schneider.
Drilling hat 15 Beschäftigte, der Insolvenzantrag wurde bereits am vorvergangen Mittwoch beim Amtsgericht Gifhorn gestellt.
Ebenfalls
aus Haftungsgründen ging gestern die Nordmeyer Grundstücksgesellschaft,
in der die Betriebsgebäude verwaltet werden, in die Insolvenz. Dieser
Schritt habe allerdings keine größeren Auswirkungen, da dort keine
Mitarbeiter beschäftigt sind, so Schneider.
Unter dem Strich sieht
der Geschäftsführer immer noch gute Chancen für die Fortführung des
Gesamtunternehmens. Die Insolvenz nunmehr aller Gesellschaften könne
dabei sogar ein Vorteil sein. Denn für einen potenziellen Investor
vereinfache sich damit eine Übernahme. Laut Schneider hätten bereits
mehrere Unternehmen vom Mittelständler bis zum Großkonzern Interesse an
Nordmeyer bekunden. Konkrete Verhandlungen habe es aber noch nicht
gegeben.
Die gute Nachricht für die 120 Mitarbeiter der
Nordmeyer-Gruppe: Das noch ausstehende Weihnachtsgeld soll mit dem
Dezembergehalt ausgezahlt werden – allerdings wohl nicht in voller Höhe,
sondern „anteilig“, sagt Schneider. Die Zahlungen würden individuell
von der Agentur für Arbeit geprüft. Die Fortzahlung der Gehälter
generell sei bis Ende Januar ebenfalls gesichert. Bis dahin soll ein
Investor gefunden worden sein.



Quelle

Nah dann frohe Weihnachten!