Was versteht man unter einen Klageweib?
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Was versteht man unter einen Klageweib?
Nun liebe Männer, ich weiß ihr meint jetzt bestimmt eure Frauen gehören zu der Kategorie,dem ist aber nicht so,auch wenn dies den anschein erwecken sollte.
Dazu findet sich folgendes geschrieben:
Als Klageweib wird eine Frau bezeichnet, die gewerbsmäßig die rituelle Totenklage gegen Honorar ausübt.Könnte man auch Klageprostituierte nennen.
Klageweiber auf einem Fragment einer Keramik aus Attika
Klageweiber gab es in orientalischen, alten Ägyptischen und seltener auch in griechischen und römischen Trauerbräuchen, hier vor allem seit der hellenistischen Zeit bei Bestattungen wohlhabender Verstorbener. Die Totenklage blieb aber im Allgemeinen Sache der weiblichen Angehörigen. Klageweiber gibt es auch heute noch vereinzelt in verschiedenen Kulturkreisen wie zum Beispiel in Montenegro (Narikača).
Ernst Götzinger definierte 1885:
„alte, mancherorts noch bestehende Name der bei den alten Völkern allgemein verbreiteten Totenklagen, eigentlich Wehgeschrei über den Toten, dann Wehklage mit wohlgesetzter Rede und gewissen Gebärden, wozu die Verwandten helfen mussten. Als Attribute solcher Totenklage erscheint oft sich selbst Raufen und Schlagen der Brust, auch Abreissen der Kleider. Später pflegte man diesen lästigen zeremoniellen Vorgang bestellten und bezahlten Klageweibern zu überlassen. Hildebrand in Grimms Wörterb.“
– Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 500.[1]
Klageszene auf einem Keramikfragment aus Attika
In der Kulturwissenschaft und der Psychoanalyse zählt dieses Verhalten zum Bereich der Interpassivität.
m Alten Ägypten machten Klageweiber, die gegen Naturalien, später gegen Geld, bei Trauerfeiern den Festumzug begleiteten und dabei bewusst durch lautes Klagen und Zetern, aber auch durch Gesang und Tanz auf den Tod des zu Bestattenden aufmerksam. Klageweiber sind seit dem Alten Reich belegt. Klagefrauen konnten regelrecht gemietet werden, wobei die Anzahl an Klagefrauen Auskunft über das Vermögen der trauernden Familie geben konnte. Zum Festumzug trugen sie schlichte, weiße Kleider und keinerlei Schmuck. Ihre Handlungen bestanden im Schlagen mit den Händen auf ihre meist entblößten Oberkörper und im Sich-bewerfen mit Asche. Auch rauften sie sich die Haare. Dabei heulten sie nicht nur, sondern rezitierten verschiedenste Gebete und Klagelieder. Angeführt wurden die Klageprozessionen von Priesterinnen, welche die symbolische Rolle von Isis und Nephthys übernahmen.
Trauernde Frau (bemalte Statue, Ägypten 18. Dynastie, vermutlich Isis, die um Osiris trauert)
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Dazu findet sich folgendes geschrieben:
Als Klageweib wird eine Frau bezeichnet, die gewerbsmäßig die rituelle Totenklage gegen Honorar ausübt.Könnte man auch Klageprostituierte nennen.
Klageweiber auf einem Fragment einer Keramik aus Attika
Klageweiber gab es in orientalischen, alten Ägyptischen und seltener auch in griechischen und römischen Trauerbräuchen, hier vor allem seit der hellenistischen Zeit bei Bestattungen wohlhabender Verstorbener. Die Totenklage blieb aber im Allgemeinen Sache der weiblichen Angehörigen. Klageweiber gibt es auch heute noch vereinzelt in verschiedenen Kulturkreisen wie zum Beispiel in Montenegro (Narikača).
Ernst Götzinger definierte 1885:
„alte, mancherorts noch bestehende Name der bei den alten Völkern allgemein verbreiteten Totenklagen, eigentlich Wehgeschrei über den Toten, dann Wehklage mit wohlgesetzter Rede und gewissen Gebärden, wozu die Verwandten helfen mussten. Als Attribute solcher Totenklage erscheint oft sich selbst Raufen und Schlagen der Brust, auch Abreissen der Kleider. Später pflegte man diesen lästigen zeremoniellen Vorgang bestellten und bezahlten Klageweibern zu überlassen. Hildebrand in Grimms Wörterb.“
– Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 500.[1]
Klageszene auf einem Keramikfragment aus Attika
In der Kulturwissenschaft und der Psychoanalyse zählt dieses Verhalten zum Bereich der Interpassivität.
m Alten Ägypten machten Klageweiber, die gegen Naturalien, später gegen Geld, bei Trauerfeiern den Festumzug begleiteten und dabei bewusst durch lautes Klagen und Zetern, aber auch durch Gesang und Tanz auf den Tod des zu Bestattenden aufmerksam. Klageweiber sind seit dem Alten Reich belegt. Klagefrauen konnten regelrecht gemietet werden, wobei die Anzahl an Klagefrauen Auskunft über das Vermögen der trauernden Familie geben konnte. Zum Festumzug trugen sie schlichte, weiße Kleider und keinerlei Schmuck. Ihre Handlungen bestanden im Schlagen mit den Händen auf ihre meist entblößten Oberkörper und im Sich-bewerfen mit Asche. Auch rauften sie sich die Haare. Dabei heulten sie nicht nur, sondern rezitierten verschiedenste Gebete und Klagelieder. Angeführt wurden die Klageprozessionen von Priesterinnen, welche die symbolische Rolle von Isis und Nephthys übernahmen.
Trauernde Frau (bemalte Statue, Ägypten 18. Dynastie, vermutlich Isis, die um Osiris trauert)
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