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Die Jüdische Diaspora

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Die Jüdische Diaspora Empty Die Jüdische Diaspora

Beitrag  checker Di Feb 17, 2015 9:24 am

Die Jüdische Diaspora bzw. hebräisch ‏גלות‎ galut ist die bis heute anhaltende Zerstreuung (= griech. Diaspora) der Juden. Sie begann mit der ersten babylonischen Eroberung des Reiches Juda im Jahr 597 v. Chr., wobei viele Judäer nach Babylon exiliert wurden.

Vorgeschichte

Weit vor dem Untergang des Reiches Juda gab es schon jüdische Handelsniederlassungen außerhalb des Landes Israel (vgl. 1. Buch der Könige 20,34). Auch gab es einige Juden, die aus wirtschaftlichen Gründen ihre Heimat verließen (vgl. Buch Ruth 1,1).[1] Nach dem Tod König Salomos 926 v. Chr. kam es nach der biblischen Überlieferung zu einer Teilung des israelitischen Reiches. Das Nordreich Israel wurde zwischen 722 und 721 v. Chr. von Assyrien erobert. Ein Teil der Einwohner wurde zwangsumgesiedelt und durch deportierte Bewohner anderer Teile des assyrischen Großreichs ersetzt. Im Laufe der Zeit vermischten sich die Einwohner zum Volk der Samaritaner. Die deportierten Bewohner des Nordreiches gelten bis heute als verschollen und werden als die Verlorene Stämme Israels bezeichnet.

Das Südreich Juda, bestehend aus den Stämmen Juda, Benjamin sowie dem Priesterstamm der Leviten, konnte vorerst noch weiter bestehen.
Entstehung

597 v. Chr. eroberte der babylonische König Nebukadnezar II. Jerusalem und das Königreich Juda. Dabei verschleppte er einen Teil der Bevölkerung Judäas, etwa 10.000 Menschen, vor allem Angehörige der Oberschicht nach Babylon und siedelte sie dort an.

586 v. Chr. nach einem weiteren Kriegszug der Babylonier unter Nebukadnezar II., der zum Untergang des Reiches Juda und zur Zerstörung des salomonischen Tempels führte, wurden mindestens genauso viele Juden nach Babylon exiliert.

Die Babylonier siedelten die Judäer in geschlossenen Siedlungen an, unter anderem am Fluss Kebar (vgl. Ezechiel (Prophet) 1,1 und 3). Damit konnten die Judäer ihre Traditionen und ihren Glauben innerhalb einer andersgläubigen Bevölkerung bewahren. Diese Lebensweise als Minderheit mit eigenem jüdischen Glauben und oft auch mit unterschiedlichem Rechtsstatus unter Andersgläubigen ist das Charakteristische an der jüdischen Diaspora. [2] [3]

Gemäß dem Buch Jeremia (Jer 52, 28–30) kam es 582 v. Chr. zu einer dritten, kleineren Deportation, vermutlich als Folge der Ermordung des von den Babyloniern eingesetzten Statthalters Gedalja ben Achikams.

Sicher belegt ist, dass nach 597 v. Chr. Namen von Hebräern aus der privilegierten Oberschicht in babylonischen Urkunden auftauchen.
Weitere Entwicklung
In der Antike

Aus Furcht vor der Vergeltung Nebukadnezar II. für die Ermordung des von ihm eingesetzten Statthalter Gedalja ben Achikam im Jahr 586 v. Chr. flohen viele der noch auf dem Gebiet des ehemaligen Königreichs Juda lebenden Juden nach Ägypten, siehe hierzu auch Buch Jeremia Kapitel 43 und 44. Im 6. Jahrhundert v. Chr. siedelte eine in ägyptischen Diensten stehende judäische Militärkolonie in Elephantine im Süden Ägyptens.

539 v. Chr. eroberte der persische König Kyros II. das babylonische Reich. Er erlaubte im Jahr 538 v. Chr. den Exilanten in einem Erlass die Rückkehr in die nun persische Provinz Jehūdāh. Davon machte aber nur ein kleinerer Teil Gebrauch. Die Rückkehrer in die persische Provinz Jehūdāh waren die ersten, die Juden genannt wurden.

Von Babylonien und von Palästina aus breitete sich in den folgenden Jahrhunderten der altpersischen Herrschaft die jüdische Diaspora im syrischen Raum, Kleinasien, in den Norden Mesopotamiens, nach Persien im Osten, auf die arabische Halbinsel und nach Zentralasien aus.

332 v. Chr. besetzte Alexander der Große das persische Reich. Nach der Aufteilung unter die Diadochen fiel die Provinz Jehūdāh an die Ptolemäer.

In hellenistischer Zeit entstand die nach Babylonien größte Siedlungsdichte in Ägypten. Nach der Gründung von Alexandria siedelten sich viele Juden dort an. Kleinere Gemeinden entstanden in der Kyrenaika, an der Küste des Schwarzen Meeres, in Griechenland und in fast allen bedeutenden Hafen- und Handelsstädten des östlichen Mittelmeerraumes.

Die Jüdische Diaspora 450px-Image-Diaspora_synagogues_in_Antiquity
Synagogen in der Antike um 200 n. Chr.

Die Seleukiden übernahmen 198 v. Chr. die Provinz Jehūdāh von den Ptolemäern. König Antiochos IV. versuchte mit aller Macht, das Judentum durch den Hellenismus zu ersetzen, was im Jahr 168 v. Chr. zum Makkabäeraufstand führte. 141 v. Chr. konnten die Juden einen unabhängigen Staat unter der Dynastie der Hasmonäer gründen.

Im Jahre 63 v. Chr. verlor das Reich nach der Eroberung durch Pompeius seine Unabhängigkeit. Es existierte als römischer Klientelstaat fort.

Die Hasmonäer verloren im Jahre 37 v. Chr. endgültig ihre Macht, und der Idumäer Herodes der Große wurde König. Im Jahre 6 n. Chr. wurde das Königreich durch Kaiser Augustus in die römische Provinz Judäa umgewandelt und verlor damit seine Eigenstaatlichkeit.

Der jüdische Geschichtswissenschaftler Salo W. Baron schätzt, dass es damals etwa zwei Millionen Juden in Palästina gab, aber vier Millionen Juden im Römischen Reich außerhalb Palästinas und mindestens eine weitere Million in Babylonien und in anderen Ländern, die nicht von Rom regiert wurden.[4]

In der folgenden Zeit kam es immer wieder zu Aufständen und Rebellionen, die in den Jüdischen Krieg von 66 bis 74 n. Chr. mündeten. Viele Juden wurden nach dem verlorenen Krieg versklavt oder verließen ihre verwüstete Heimat und kamen so in alle Teile des römischen Reiches. Einige wanderten auch ins Perserreich.
In der Spätantike
→ Hauptartikel: Jüdische Geschichte (Spätantike)
Im Mittelalter
→ Hauptartikel: Geschichte der Juden (Mittelalter)
In der Neuzeit
→ Hauptartikel: Geschichte der Juden (Neuzeit)

Siehe auch: Holocaust und Antisemitismus (bis 1945)
Seit der Staatsgründung

Siehe auch: Geschichte des Staates Israel und Antisemitismus (nach 1945)
Chronologie

Bedeutsame Ereignisse in der jüdischen Diaspora waren:
In der Antike

597 v. Chr. Eroberung des Königreichs Juda durch Nebukadnezar II. und Verschleppung von etwa 10.000 Judäern nach Babylon
586 v. Chr. Nebukadnezar II. besiegte Juda erneut und zerstörte den salomonischen Tempels. Weitere ca. 10.000 Juden kamen nach Babylon. Viele flohen danach nach Ägypten.
516 v. Chr. Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem. Dieses Datum markiert nach jüdischer Auffassung das Ende des babylonischen Exils.
332 v. Chr. Eroberung durch Alexander den Großen, Beginn der hellenistischen Zeit
301 v. Chr. Aufteilung in die Diadochenstaaten, das Land Juda fällt zusammen mit Ägypten an Ptolemais.
198 v. Chr. Die Seleukiden eroberten das Land Juda.
167 v. Chr. Beginn des Aufstands der Makkabäer
164 v. Chr. Friedensschluss, Wiedereinweihung des Tempels
142 v. Chr. Jüdische Autonomie unter den Hasmonäern nach der Vertreibung der seleukidische Besatzung
63 v. Chr. Der römische Feldherr Pompejus eroberte Jerusalem.
37 v. Chr. Herodes der Große regierte Israel
49 Kaiser Claudius verwies alle Juden aus der Stadt Rom.
66–74 Jüdischer Krieg, viele Juden wurden nach dem Krieg versklavt oder verließen ihre verwüstete Heimat und kamen in alle Teile des römischen Reiches.
115–117 Diasporaaufstand
132–135 Bar-Kochba-Aufstand gegen die Römer, Vernichtung des letzten größeren jüdischen Siedlungsgebiets

In der Spätantike

212 Der römische Kaiser Caracalla gab den jüdischen Bewohnern seines Reiches das Bürgerrecht.
313–638 Palästina gehörte zum byzantinischen Reich.
417 und 423 Judengesetze des byzantinisches Kaisers Theodosius II.
534 Judengesetze des byzantinischen Kaisers Justinian I., sie degradierten die Juden zu Bürgern minderen Rechts.
590–604 Papst Gregor der Große legte die päpstliche Judenpolitik des Mittelalters fest: Ablehnung der Zwangstaufe, Gewinnung durch Vergünstigungen, schutzbedürftige Fremde, die durch den König gewährt wird (= Königsmunt).
614 Die Perser verwüsteten Palästina.
634 Die Araber eroberten unter Kalif Omar Palästina.
750 Die Abbasiden aus Bagdad eroberten Palästina.

Im Mittelalter

996 Die Fatimiden eroberten Palästina.
1012 Vertreibung der Juden aus Mainz zur Zeit des Kaisers Heinrich II.
1017 und 1020 Papst Benedikt VIII. ließ die Juden Roms enthaupten oder verbrennen.
1066 Massaker an den Juden in Granada durch Berber.
1071 Die türkischen Seldschuken eroberten Palästina.
1084 In Speyer entstand das erste urkundlich belegte Ghetto.
1096 Zu Beginn des 1. Kreuzzuges wurden Juden in Worms, Geldern, Kerpen, Wesel, Neuss, Moers, Xanten, Bonn, Köln, Altenahr, Mainz, Speyer, Trier und in anderen rheinischen Städten, insgesamt über 12.000, sowie alle Juden in Prag ermordet; Beginn der Wanderung nach Osteuropa.
1099 1. Kreuzzug, bei der Eroberung Jerusalems wurden ca. 65.000 Juden und Moslems getötet.
1100 Die Kreuzfahrer brachten alle Juden in Haifa um.
1144 Im englischen Norwich wurde erstmals der Vorwurf eines Ritualmordes gegen Juden erhoben.
1147 Beginn des 2. Kreuzzuges mit Massakern an Juden in Nordfrankreich und Würzburg
1171 Vertreibung der Juden aus Bologna
1179 Das 3. Laterankonzil beschloss, dass Juden nur aus reiner Menschlichkeit geduldet werden.
1182 Vertreibung der Juden aus der Ile-de-France in Frankreich
1189 Zu Beginn des 3. Kreuzzuges wurden viele englische Juden ermordet.
1215 Das 4. Laterankonzil beschloss einheitliche abweichende Kleidung und ein Ämterverbot für Juden.
1235–1236 Massaker an Juden in Fulda und in West- und Nordfrankreich nach Ritualmordlegenden
1236 Kaiser Friedrich II. stellte alle Juden im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gegen Bezahlung von Gebühren unter seinen Schutz (= Judenregal). Dies führte zu einer persönlichen und wirtschaftlichen Abhängigkeit vom Kaiser (= Kammerknechtschaft).
1290 Vertreibung aller Juden aus England durch Edward I., bis 1655
1298 Während des Rintfleisch-Pogroms wurden mindestens 4000–5000 Juden in Süddeutschland ermordet.
1306 Vertreibung aller Juden aus Frankreich unter Philipp IV.
1336–1338 Massaker an Juden in Franken, im Elsass und in Südwestdeutschland durch die Armledererhebung.
1348–1351 Etwa eine Million Juden, etwa ein Drittel der jüdischen Bevölkerung, wurden in ganz Europa als angebliche Urheber der Pest ermordet, siehe Judenverfolgungen zur Zeit des Schwarzen Todes.

In der Neuzeit

1391 Beginn von Judenverfolgungen in Spanien mit mehr als 25.000 Toten
1394 Ausweisung der Juden aus Frankreich
1478 Offizieller Beginn der katholischen Inquisition in Spanien mit über 30.000 jüdischen Opfern
1484 Durch die Hexenbulle des Papstes Innozenz VIII. wurden viele Frauen, darunter viele jüdische, als Hexen verbrannt.
1492 Vertreibung aller Juden aus Spanien unter Ferdinand II. und Isabella I.
1496 Vertreibung aller Juden aus dem Herzogtum Österreich unter Maximilian I.
1497 Vertreibung aller Juden aus Portugal
1511 Im Augenspiegel forderte Johannes Reuchlin die Wiederherstellung des ursprünglichen römischen Rechts gegenüber den Juden
1517 Der türkische Sultan Selim I. eroberte Palästina.
1614 Vertreibung aller Juden aus Frankfurt während des Fettmilch-Aufstandes
1648–1657 Ermordung vieler Juden durch ukrainische Kosaken während des Chmelnyzkyj-Aufstands.
1654 Brasilianische Marranen gründeten in Neu Amsterdam die erste jüdische Gemeinde auf dem Gebiet der späteren USA.
1776 Bürgerliche Gleichstellung in den neugegründeten USA
1791 Bürgerliche Gleichstellung in Frankreich
1796 Katharina II. beschränkte den Lebensraum der Juden im Russischen Kaiserreich auf ein 400.000 km² großes Gebiet (= Ansiedlungsrayon).
1819 Hep-Hep-Unruhen in vielen Städten Europas
1821 Pogrom in Odessa, Russisches Kaiserreich
1864 Judenverfolgungen in Marokko
1867 Judenverfolgungen in Rumänien
1881–1884 Pogrome im Russischen Kaiserreich
1882 Beginn der Einwanderungswellen nach Palästina (= Alijas)
1903–1906 Pogromwelle im Russischen Kaiserreich
1917–1921 Pogrome in Russland und der Ukraine während des Russischen Bürgerkriegs
1933 Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten begann die Verfolgung in Deutschland.
1938 Mit den Novemberpogromen begann die systematische Verfolgung durch die Nationalsozialisten.
1941–1945 Holocaust, ca. sechs Millionen ermordete Juden
1941 Massaker von Jedwabne, 1.600 ermordete polnische Juden
1946 Pogrome in Krakau und Kielce, 353 ermordete Juden

Seit der Staatsgründung 1948

1972 Die Geiselnahme von München
2002 Der Anschlag auf die al-Ghriba-Synagoge auf Djerba in Tunesien
2003 Die Anschläge von Casablanca, Marokko
2003 Terroranschläge auf zwei Synagogen in Istanbul
2012 Amoklauf in der jüdischen Schule in Toulouse, Frankreich
2014 Bei einem Anschlag auf das jüdische Museum von Belgien wurden am 24. Mai 2014 vier Menschen erschossen.
2015 Anschlag auf einen jüdischen Supermarkt von Dschihadisten in Frankreich, Paris.

Siehe auch

Jüdische Geschichte: Aufstellung von Hauptartikeln.

Afrika:
→ Hauptartikel: Judentum in Afrika

Äthiopien, Dschibuti, Libyen, São Tomé, Uganda, Südafrika

Amerika:

Barbados, Kuba, Vereinigte Staaten

Asien:

Afghanistan, Aserbaidschan, China, Indien, Indonesien, Irak, Jemen, Libanon, Saudi-Arabien, Türkei, Usbekistan

Europa:
→ Hauptartikel: Juden in Osteuropa

Bosnien-Herzegowina, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Lettland, Litauen, Norwegen, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schweiz, Slowakei, Spanien, Tschechien, Ungarn.


Quelle - literatur & Einzelnachweise
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