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Der Ernst-August-Stollen

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Der Ernst-August-Stollen  Empty Der Ernst-August-Stollen

Beitrag  checker Di Jul 21, 2015 7:28 am

Der Ernst-August-Stollen ist der jüngste, längste und tiefste Wasserlösungsstollen des Oberharzer Bergbaus und damit Teil des Oberharzer Wasserregals. Er entstand zwischen 1851 und 1864, hatte eine Gesamtlänge von rund 26 Kilometer und erreichte auf der Grube Caroline in Clausthal eine Teufe von 204 Lachtern (392 m) unter Tage.[1] Von Gittelde aus entwässerte er die Gruben der Bergreviere Grund, Silbernaal, Wildemann, Zellerfeld, Clausthal, Bockswiese und Lautenthal im Oberharz. Benannt ist der Stollen nach dem hannoverschen König Ernst-August.

Der Ernst-August-Stollen  220px-Lower_Saxony_location_map.svg
Niedersachsen

Geschichte

Der Ernst-August-Stollen  220px-Grundriss_Gruben_Oberharz
Grundriss mit dem Verlauf des Ernst-August-Stollens (braune Linie)

Der Ernst-August-Stollen  800px-Ernst-August-Stollen001
Portalbauwerk des Mundloches

Projekt

Bereits wenige Jahrzehnte nach der Fertigstellung des Tiefen Georg-Stollens im Jahre 1799 wurde der königlich-hannoverschen Bergverwaltung klar, dass dieses Bauwerk für die geplante Zukunft des Oberharzer Bergbaus nicht ausreichen würde. Besonders bei Hochwasser vermochte der Tiefe Georg-Stollen die Wassermassen kaum zu bewältigen. Daher wurde der Plan zu einem noch tieferen Stollen gefasst. Er sollte direkt an die bereits vorhandene Sumpfstrecke des Clausthaler, Rosenhöfer und Zellerfelder Reviers, die Tiefe Wasserstrecke (oder Schiffbare Wasserstrecke) angeschlossen werden, die etwa 120 m unter dem Tiefen Georg-Stollen verlief. Das Mundloch wurde schließlich auf dem Schützenanger bei Gittelde vorgesehen. Dadurch konnte auch die damals neue vielversprechende Grube Hilfe Gottes in Grund entwässert werden. Der Verlauf war weitestgehend mit dem des Tiefen Georg-Stollens identisch geplant, um dessen Lichtlöcher weiter zu nutzen und die Kosten für neue Schachtanlagen zu sparen.
Bau

Der Bau des Stollens begann am 21. Juli 1851. Er wurde im Gegenortbetrieb von neun Stellen aus gleichzeitig in beide Richtungen aufgefahren, also von 18 Örtern aus. Durch die Verkürzung der Schichtzeit von acht auf vier Stunden unter Beibehaltung des Gedinges von drei Bohrlöchern pro Hauer und Schicht, sowie Sonntagsarbeit konnte die Vortriebsleistung während der Arbeiten nahezu verdoppelt werden. Der Stollen wurde wie schon der Tiefe Georg-Stollen vollständig in Schießarbeit mit Schwarzpulver hergestellt. Die Löcher wurden von Hand mit dem Schlägel und dem Handbohrer hergestellt. Der letzte Durchschlag fand am 22. Juni 1864, nach etwas mehr als der Hälfte der veranschlagten Bauzeit, zwischen der Grube Ernst-August und Haus Sachsen in Wildemann statt. Die geplanten Kosten von 500.000 Talern wurden um etwa 70.000 Taler überschritten. Das lag hauptsächlich daran, dass rund 30 % der Strecke ausgemauert werden mussten.

Der Erfolg des Projektes ist vor allem dem Oberbergamtsmarkscheider Eduard Borchers zu verdanken. Er berechnete den Verlauf des Stollens und die Durchschlagspunkte auf höchste Genauigkeit und setzte diese Berechnung mit den damaligen einfachen Messinstrumenten um. Die maximale Abweichung lag unter 4 cm.

Im Jahre 1880 wurde über ein Flügelort das Bergrevier Lautenthal und Bockwiese an den Ernst-August-Stollen angeschlossen.
Stilllegung

Durch die Einstellung des Bergbaus in den Berginspektionen Clausthal und Lautenthal 1930 verlor der Ernst-August-Stollen seine Bedeutung als Wasserlösungsstollen für diese Reviere. Bis 1980 wurden der Stollen bis zum Schacht Schreibfeder in Zellerfeld und die Tiefe Wasserstrecke von der ehemaligen Grube Bergwerkswohlfahrt (Silbernaal) unterhalten, um die Abschlagswasser der Grubenkraftwerke Ottiliae- und Kaiser-Wilhelm-Schacht abzuführen. Im Jahre 1992 wurde das Erzbergwerk Grund stillgelegt und der letzte Teil, zwischen dem Mundloch und dem Wiemannsbuchtschacht, aufgegeben. Trotzdem fließen noch heute die Grubenwasser der angeschlossenen ehemaligen Bergwerke aus dem Mundloch in Gittelde aus. Neben dem Mundloch bildet heute der zum Bergbaumuseum umgenutzte, offene Förderschacht der Grube Lautenthalsglück den einzigen Zugang zum Ernst-August-Stollen.
Technische Beschreibung

Die Hauptstrecke verlief zwischen dem Mundloch und dem Schacht Silberne Schreibfeder. Der Stollen berührt die Schächte der Grundner Gruben und biegt am Medingschacht in Richtung Süden zum Blindschacht Ernst-August ab. Von dort aus folgt er dem Zellerfelder Gangzug in westlicher Richtung bis zum Schreibfeder-Schacht. An diesem Schacht trifft die Hauptstrecke mit der Tiefen Wasserstrecke (die eine Länge von 3422 Lachter bzw. 6583 m hat) und dem Flügelort nach Bockswiese (mit einer Länge von 1650 Lachtern bzw. 3174 m) zusammen.[1] Der Stollen (Hauptstrecke) hat eine Höhe von 2,5 m, in der Mitte eine Breite von 1,7 m und ein Gefälle von 1:1.500. Die Tiefe Wasserstrecke ist totsöhlig, d. h. ohne Gefälle und fast einen Meter breiter. Dieses hing mit der bis 1895 betriebenen Erzkahnförderung zusammen.

Die Längen der Einzelabschnitte betragen vom Mundloch bis zur Grube Hilfe Gottes 1347 Lachter (2591 m), von der Grube Hilfe Gottes bis zum Querschlag Grube Haus Braunschweig 1811 Lachter (3484 m), von dort bis zum Ernst-August-Schacht 928 Lachter (1785 m) und letztendlich zur Grube Silberne Schreibfeder 1346 Lachter (2589 m). Somit betrug die Länge der Hauptstrecke 5432 Lachter (10450 m).[1]

Als neue Sumpfstrecke diente die 230 m unter dem Ernst-August-Stollen gelegene Tiefste Wasserstrecke. Von dieser wurden die Wasser aus den Tiefbauen über den Königin-Marien-Schacht auf das Niveau des Ernst-August-Stollens gehoben. Der Ernst-August-Stollen lag tiefer als die stark wasserzuführenden alten Abbaue aus der Frühzeit des Oberharzer Bergbaus und unterhalb der wesentlichen wasserführenden Gesteinsklüfte. Deshalb stellte er bis zum Ende des Bergbaus eine befriedigende Lösung dar. Bereits wegen Wasserproblemen aufgegebene Grubenbaue konnten erneut in Betrieb genommen werden (z. B. Grube Ernst-August, vormals Alter Deutscher Wildemann in Wildemann). Das Mundloch in Gittelde mit seinem neoklassizistischen Portalbau ist bis heute erhalten. Der Ernst-August-Stollen endet hier mit einem durchschnittlichen Gefälle von 5 \tfrac{4}{10} Zoll pro 100 Lachter.[1]

Siehe auch

Liste von Bergwerken im Harz


Quelle - Literatur & Einzelnachweise
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