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Theobald von Bethmann Hollweg

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Theobald von Bethmann Hollweg Empty Theobald von Bethmann Hollweg

Beitrag  Andy Fr Sep 18, 2015 10:22 pm

Theobald Theodor Friedrich Alfred von Bethmann Hollweg (* 29. November 1856 in Hohenfinow, Provinz Brandenburg; † 2. Januar 1921 ebenda) war ein deutscher Politiker in der Zeit des Kaiserreichs. Seine Karriere begann als Verwaltungsbeamter und gipfelte in der Amtszeit als Reichskanzler von 1909 bis 1917.

Theobald von Bethmann Hollweg vertrat liberale Auffassungen und stand der Fortschrittlichen Volkspartei nahe. Er bemühte sich als überparteilicher Kanzler um einen Ausgleich zwischen Sozialdemokratie und Konservatismus (Politik der Diagonalen, Burgfriedenspolitik). Dieses Ansinnen brachte ihm Lob, aber vor allem Kritik beider Seiten ein. Seine Rolle beim Beginn des Ersten Weltkrieges ist umstritten. 1914/15 trat er dem extremen Annexionismus rechtsgerichteter Kreise entgegen, verfolgte aber auch selbst weitreichende Kriegsziele. 1916/17 bemühte er sich um einen „Verständigungsfrieden“ auf der Basis einer gestärkten deutschen Machtposition. Ein Konflikt mit der 3. Obersten Heeresleitung (Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff) führte am 13. Juli 1917 zu seiner Entlassung (Nachfolger wurde Georg Michaelis). Seine ethischen Werthaltungen und seine fortschrittliche Grundhaltung als Leitlinie der Politik beeinflussten den SeSiSo-Club, den Solf-Kreis und den Kreisauer Kreis. Dank seiner Kontakte zur SPD fand diese zeitweise eine gewisse Akzeptanz im Bürgertum.[1]

Theobald von Bethmann Hollweg Theobald_von_Bethmann-Hollweg_Portrait

Leben
Jugend

Theobald von Bethmann Hollweg 800px-Pforta_Torhaus
Landesschule Pforta

Theobald von Bethmann Hollweg wuchs in Hohenfinow in der Provinz Brandenburg auf, wohin seine Familie 1855 gezogen war. Theobalds erster Unterricht erfolgte durch Erzieherinnen und Hauslehrer. Die Erziehungsziele des Vaters Felix von Bethmann Hollweg waren Härte gegen sich selbst, Willenskraft, Treue und Pflichterfüllung. Dies spiegelte sich in den allgemeinen Lebensumständen Theobalds in Hohenfinow wider. Sein älterer Bruder Max verließ 1884 im Streit mit dem Vater Brandenburg, um nach Amerika auszuwandern, wo er noch vor der Jahrhundertwende in schlechten Verhältnissen verstarb.

Eine willkommene Abwechslung vom tristen, provinziellen Alltag war für die Söhne der alljährliche Besuch bei ihren Tanten, den Schwestern der weltgewandten Mutter, in Paris. Dort konnte Theobald frühzeitig die europäische Umwelt kennenlernen und mögliche Vorurteile bezüglich des vermeintlichen „Erbfeindes“ ablegen. Dazu kam ein besonders inniges Verhältnis zum Großvater, Moritz August von Bethmann Hollweg, der bei seinen Besuchen von Burg Rheineck in Hohenfinow mit seinem Enkel sprach, spielte und las. Moritz August von Bethmann Hollweg hatte in der Zeit des Vormärz’ eine gemäßigt konservative Politik betrieben und war – im Gegensatz zu seinem Sohn Felix, dem Vater Theobalds – liberalen Gedanken nicht verschlossen (siehe auch: Bethmann (Familie)). Sein Enkelsohn zeichnete sich durch eine überdurchschnittliche musische Begabung aus, die er im Klavierspiel unter Beweis stellte.

1869 trat er als Untertertianer in die Königliche Landesschule Pforta ein, wo er 1875 als Klassenbester die Reifeprüfung abschloss. Seine Abschlussarbeit behandelt Die ‚Perser’ von Äschylus vom Standpunkt der Poetik des Aristoteles betrachtet. Er verfasste sie, wie an altsprachlichen Gymnasien üblich, in lateinischer Sprache. Später äußerte sich Bethmann Hollweg dahingehend, dass er „nie so wie damals das Gefühl geistiger Überlastung“ gehabt habe. Aus diesen harten Schulerlebnissen erwuchs seine Kritik an der „Lehrmeisterin Geschichte“ und einer rückwärtsorientierten, weltfremden Einstellung. Gleichzeitig verdanke er Schulpforta „eine selbstständige Urteilsbildung“.[2]

Bei seinen Klassenkameraden war er wegen eines gewissen Maßes an geistigem Hochmut eher geduldet als gemocht. Seine beiden einzigen Schulfreunde, Karl Lamprecht und Wolfgang von Oettingen, behielt Bethmann Hollweg aber bis zum Tod. Für die bestandene Abschlussprüfung schenkte sein Großvater ihm eine mehrmonatige Italien-Reise. Über diese schrieb er an seinen Freund Oettingen:

„Der köstlichste Gewinn, den eine Reise nach Rom bringt, ist der, dass man vor der Großartigkeit der Geschichte und der Natur die Sentimentalität etwas unterdrücken lernt.“[3]

Studium

Theobald von Bethmann Hollweg 800px-Absolute_Palais_Universitaire_01
Universität Straßburg

Im Anschluss an die Reise begann er ein Studium der Rechtswissenschaften in Straßburg, die nächste Station seiner Ausbildung war 1876 die Universität Leipzig. Nach seinem Dienst als Einjährig-Freiwilliger in Berlin fühlte er sich „faul und apathisch“, lebte in den Tag hinein und fand seinen jugendlichen Idealismus „verdammt fadenscheinig“.

Nach dem gescheiterten zweiten Attentat auf Kaiser Wilhelm I. am 2. Juni 1878 schrieb er, er sei von seinem utopischen Ideal „der Auflösung des einzelnen Vaterlandes in einen allgemeinen Weltbrei für immer geheilt“. Doch trotz seines Protests gegen die „niederträchtigen sozialistischen Bestrebungen“ ordnete er sich nicht einer der bestehenden politischen Richtungen zu. In gleichem Maße verurteilte er „doktrinär liberale Bemühungen“, die „unglaublich dummen Reaktionäre“ und die „selbsternannten Kreuzzeitungsritter“. Die sich herauszeichnende politische Linie war die der Mitte, des Kompromisses zwischen nicht-revolutionärer Sozialdemokratie und monarchistischem Konservatismus.

An der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin legte Bethmann Hollweg seine Abschlussprüfung ab. Sein Lehrmeister dort war Rudolf von Gneist. Sein Studium in der Hauptstadt erfolgte sicher nicht aus patriotischen Gründen: Bethmann Hollweg wollte schon bald so schnell wie möglich „zurück an den Rhein“. Jedoch blieb er in Berlin und arbeitete als Referendar am Amtsgericht Berlin I. Er las viel, vornehmlich auf Englisch und Französisch, und diskutierte mit seinen Studienfreunden. Doch er selbst beurteilte seinen gesellschaftlichen Verkehr „als Fehler meiner Schwerfälligkeit“ als beschränkt und bekannte, dass man „wohl in aller Ewigkeit ein langweiliger Kerl bleibt“. Entgegen dem Trend der Zeit schloss er sich keiner Studentenverbindung an.

Seiner Liebe zur Jagd folgend, reiste er 1879 in die Karpaten, nachdem er sich zuvor doch noch entschlossen hatte, das preußische Offizierspatent zu erwerben. Bethmann Hollweg besuchte Wien und Budapest und schrieb an Oettingen: „Fremdes Land und fremde Sitten, wie köstlich ist das für uns nordische Biber“. Darin wird deutlich, dass Bethmann Hollweg stets den Blick über den Horizont des deutschen Nationalstaates hinaus richtete. Er befasste sich mit anderen Völkern, und seine Fremdsprachenkenntnisse waren für einen preußischen Referendar nicht der Normalfall. Im Oktober 1880 kam der Jurist ans Amtsgericht Frankfurt (Oder).

Verwaltungsbeamter

Theobald von Bethmann Hollweg Brandenburg_Kr_Oberbarnim
Karte des Landkreises Oberbarnim

1882 trat Bethmann Hollweg zur Bezirksregierung Frankfurt (Oder) über, bevor er zu seinem Vater ans Landratsamt nach Freienwalde wechselte. 1884 legte er in Frankfurt die Assessorprüfung „mit Auszeichnung“ ab. Seine Amtseinführung als königlicher Regierungsassessor erfolgte am 10. Dezember 1884. Im Jahr darauf ging Bethmann Hollweg zur brandenburgischen Provinzialregierung nach Potsdam. Bereits Mitte 1885 wünschte Felix von Bethmann Hollweg seinen Landratsposten im Landkreis Oberbarnim aufzugeben, weshalb der Sohn zunächst interimistisch, am 20. Januar 1886 aber durch seine offizielle Ernennung das Amt übernahm. Mit nur 29 Jahren wurde Bethmann Hollweg zum jüngsten Landrat der Provinz Brandenburg.

Im Juli 1889 heiratete er Martha von Pfuel (* 21. April 1865; † 11. Mai 1914), die Tochter des Hauptritterschaftsdirektors Gustav von Pfuel auf Schloss Wilkendorf (bei Strausberg). Die Heirat der Nichte des preußischen Ministerpräsidenten Ernst von Pfuel stellt gleichzeitig ein Symbol für die Akklimatisierung Bethmann Hollwegs im „schwerfälligen Osten“ dar. Schließlich hatte Bethmann Hollweg wegen seiner westdeutschen, bürgerlichen Abstammung lange Zeit als „Frankfurter Bankiersspross“ gegolten, was in den Kreisen des konservativen Adels als Makel gesehen wurde. Der Ehe entsprossen vier Kinder (eines starb früh). Laut Gerhard von Mutius (Bethmann Hollwegs Vetter) „war und blieb er in allen Phasen seines Lebens ein einsamer Mensch. Er war weder pädagogisch, noch spielerisch genug, um sich dem Familienleben hinzugeben“.[4]

Das Amt des Landrates übte er mit größter Genauigkeit und beherztem Engagement aus. War sein Vater noch im Stil des preußischen Junkertums verfahren, zog mit dem ausgebildeten Juristen ein neues Amtsverständnis ein: Er fuhr selbst auf die Dörfer, sprach nicht nur mit Gutsherren, sondern auch mit deren Arbeitern, überprüfte die jährlichen Investitionen. Als Repräsentant des preußischen Königs ließ Bethmann Hollweg große Gerechtigkeit walten. Seine Arbeit beruhte auf dem Prinzip der freiwilligen Mitwirkung der Bürger, weniger auf autoritären Anweisungen. Das ausgeprägte Gefühl für seine „Schutzbefohlenen“ machte ihn zu einem der fortschrittlichsten Landräte seiner Zeit.[5]

1890 stellten Konservative, Nationalliberale und Freikonservative Bethmann Hollweg als gemeinsamen Kandidaten für den Reichstag auf. Damit trat er politisch in die Fußstapfen seines Vaters Felix, der seinem zögernden Sohn zur Kandidatur geraten hatte. Mit einer Mehrheit von nur einer Stimme war die Kandidatur zwar erfolgreich, doch Proteste der gegnerischen Kandidaten wegen vermeintlicher Unregelmäßigkeiten sorgten für eine Neuwahl, bei der der freikonservative Landrat nicht mehr teilnahm. Damit war die kurze Episode Bethmann Hollwegs als Parteipolitiker beendet. Zeit seines Lebens blieb ihm das Parteiwesen unsympathisch.

Nach zehn Jahren Landratszeit erfolgte 1896 seine Beförderung zum Oberpräsidialrat im Oberregierungspräsidum Potsdam. In diesem Amt verblieb er drei Jahre, bevor er am 1. Juli 1899 zum Regierungspräsidenten in Bromberg ernannt wurde. Nur drei Monate später war Theobald von Bethmann Hollweg mit 43 Jahren als jüngster Oberpräsident Preußens an die Spitze der Provinz Brandenburg aufgestiegen. Dieser schnelle berufliche Erfolg war durch mehrere Faktoren ermöglicht worden: Einerseits durch sein eigenes Talent in staatsmännischen Tätigkeiten, dann durch das Prestige des Großvaters und andererseits durch die Fürsprache des Reichskanzlers Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst, der den Aufstieg des jungen Oberpräsidenten seit einiger Zeit beobachtet hatte.[6]

An der Spitze einer der bedeutendsten Provinzen des Königreichs boten sich für Bethmann Hollweg nun ganz neue Möglichkeiten gesellschaftlicher Kontaktaufnahme. Die rasante Entwicklung der Weltstadt Berlin warf für ihn komplexe Fragen der neuen Industriegesellschaft auf. Nannten ihn seine Zeitgenossen einen „geborenen Oberpräsidenten“,[7] fühlte sich Bethmann Hollweg selbst deplaziert: Er fluchte in goethe’scher Manier über das „geschäftige Nichtstun“ der „Narren, Philister und Schelme von Beamten“. Zudem nahm er den Briefverkehr mit seinem Freund Oettingen nach beinahe fünfzehnjähriger Unterbrechung wieder auf. Ohne dass ein besonderer Grund vorlag, waren sich Oettingen und Bethmann Hollweg einander fremd geworden. Letzterer hatte in dieser Zeit unter der beruflichen Pflichterfüllung seine sozialen Kontakte vernachlässigt. 1901 machte er jedoch einen Schritt zur Wiederaufnahme der Beziehung und schrieb an Oettingen:

„Ich bin ein Mensch, der der Fülle der ihm gestellten Aufgaben nie gewachsen war, der darin zu einem oberflächlichen und darum unbefriedigten Dilettanten geworden ist, und dem trotzdem Stellung über Stellung restlos zugeflogen ist. […] Wann wird sich bei mir der Neid der Götter offenbaren, oder verbüße ich meine Schuld dadurch, dass ich das unverdiente Glück nicht voll und rein genießen kann? Dass ich das Verhältnis zwischen Kraft und Pflicht täglich peinigend erlebe?“[8]


Oberpräsident Bethmann Hollweg orientierte sich an den Entwicklungen im europäischen Ausland: Als „preußischer Kosmopolit“[9] weilte er 1904 in Paris. Zuvor hatte er sich in London als Gast Paul Metternichs fortgebildet: In Berlin stand die Eingemeindung von Vororten auf der Tagesordnung und Bethmann Hollweg nahm sich für diese Aufgabe den Stadtverband Groß-London zum Vorbild.

An dieser stelle brechen wir ab,da es gier etwas länger dauern würde die geschichte zu erzählen.
Wer sich weiter dafür interressiert,dem sei der Link ans Herz gelegt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Theobald_von_Bethmann_Hollweg

Andy
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