Der Lohner-Porsche,dass erste Hybridauto mit Allrad
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Der Lohner-Porsche,dass erste Hybridauto mit Allrad
Lohner-Porsche ist die Sammelbezeichnung für Fahrzeuge mit einem elektrischen Antrieb von den Lohner-Werken. Die Fahrzeuge heißen Lohner-Porsche Semper Vivus und Mixte-Wagen, werden jedoch oft als Lohner-Porsche Elektromobil oder nur als Lohner-Porsche bezeichnet. Die Fahrzeuge wurden von Ludwig Lohner und Ferdinand Porsche entwickelt. Die Automobile waren mit Otto- und Elektromotor ausgestattet. Der Mixte-Wagen war ein Fahrzeug mit Hybridantrieb. Gebaut wurde auch eine Sonderanfertigung mit Allradantrieb. Diese kann als erstes Automobil mit Allradantrieb in der Geschichte des Automobils gesehen werden. Das Fahrzeug wurde 1899 zum ersten Mal gebaut und 1900 auf der Pariser Weltausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt.
Emblem
Lohner-Porsche mit Allradantrieb (1900)
Video: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/transcoded/6/61/Lohner_Porsche_at_Gaisbergrennen_2011.ogv/Lohner_Porsche_at_Gaisbergrennen_2011.ogv.480p.ogv
Restaurierter Lohner-Porsche beim Salzburger Gaisbergrennen 2011
Ferdinand Porsche
Ferdinand Porsche entwickelte im Rahmen eines Auftrags der Hofwagenfabrik „Jacob Lohner & Co., Wien“ einen Radnabenmotor, mit welchem er 1897 zu Lohner wechselte. 1899 wurde ein Elektromobil „System Lohner-Porsche“ gebaut und auf der Pariser Weltausstellung 1900 als erster transmissionsloser Wagen und epochemachende technische Neuheit vorgestellt. Im selben Jahr entwickelte Ferdinand Porsche bei Lohner ein Hybridfahrzeug mit gemischt benzin-elektrischem Antrieb, das den Nachteil der mangelnden Reichweite des batteriebetriebenen Elektromobils behob und als Personen- und Nutzfahrzeug produziert wurde.[1]
Entwicklungen
„Semper Vivus“ (1900)
Die Lohner-Werke in Wien-Donaustadt waren der Hoflieferant der k.u.k. Monarchie Österreich-Ungarns. Nachdem Ludwig Lohner im Jahr 1897 das Werk von seinem Vater Jakob Lohner übernommen hatte, trat kurz darauf Ferdinand Porsche ein. Dieser fing mit Lohner mit der Entwicklung des Elektrofahrzeugs an.[2] Das Ende der Ära „Lohner-Porsche“ war im Jahr 1906. Die Produktion der Lohner-Porsche-Fahrzeuge wurde wegen eines Rechtsstreits um das Patent und zu hoher Entwicklungskosten aufgegeben. Ferdinand Porsche hat sich durch die Lohner-Porsche-Konstruktion einen guten Ruf als Konstrukteur und Erfinder gemacht. Er verließ das Unternehmen von Lohner und nahm eine Stelle als technischer Direktor und Chefkonstrukteur bei Austro-Daimler an.[3] Lohners Grund für ein Fahrzeug mit Elektromotor war, dass die Luft von den „in großer Anzahl auftretenden Benzinmotoren erbarmungslos verdorben [sein] würde“.[4] Das Porsche Museum in Stuttgart hat in einem Vier-Jahres-Projekt den Semper Vivus sorgfältig nachgebaut und im März 2011 erstmals auf der Genfer Automobilausstellung vorgestellt. Heute ist der Nachbau Teil der Sammlung des Porsche Museums in Stuttgart.[5]
Fahrzeug mit reinem Elektromotor
Im Jahr 1899 wurde ein Elektromobil gebaut, das Porsche als „Semper Vivus“ („Stets lebendig“ oder „immer lebendig“)[6] auf der Pariser Weltausstellung im Jahr 1900 präsentiert hat. Der auch als „Lohner-Porsche“ präsentierte Wagen wurde unter der Nr. 19645 beim Österreichischen Patentamt präsentiert. In der Patentschrift wurde ein „Antriebslenkrad mit Elektromotor“ eingetragen. Es verfügte über einen in der Form genau ausgearbeiteten, von Wirkungen auf die Lenkung freien Antrieb der Vorderräder. Das war bei Kraftfahrzeugen mit Verbrennungsmotoren erst einige Jahrzehnte später möglich. Das Fahrzeug hatte eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 50 km/h und eine Reichweite von 50 km mit der 410 kg schweren Bleibatterie.[7]
Eines der ersten allradgetriebenen Fahrzeuge
Nachbau des Hybridfahrzeugs „Mixte“
Im gleichen Jahr, also 1900, wurde für einen Briten namens E.W. Hart eine Sonderfertigung konstruiert und gebaut. Porsche montierte an die Hinterräder des Fahrzeug jeweils einen Radnabenmotor.[8] Somit war es eines der ersten allradgetriebenen Kraftfahrzeuge der Welt.[9] Da Batterien damals nicht viel Energie speichern konnten, um eine große Reichweite zu schaffen, wurde das Gewicht der Batterien von 410 auf 1800 kg erhöht. Das Fahrzeug erreichte eine Geschwindigkeit von 60 km/h und hatte einen Wirkungsgrad von 83 %. Verbrennungsmotoren haben hingegen einen Wirkungsgrad von etwa 10 bis 55 %.
Eines der ersten Hybridfahrzeuge
1902 wurde die größte Schwäche der Fahrzeuge erkannt. Sie waren zu schwer und hatten dadurch eine zu geringe Reichweite. Porsche konstruierte deswegen das Fahrzeug erneut um. Es entstand ein Hybridelektrofahrzeug. Porsche nannte das Fahrzeug Mixte-Wagen, weil der Akku mit Hilfe eines Verbrennungsmotors von Daimler aufgeladen wurde. Das Fahrzeug hatte nur einen Antrieb der vorderen Räder.[2][10]
Einsatz und bekannte Besitzer
Die Wiener Feuerwehr besaß 40 Fahrzeuge, die nach dem Lohner-Porsche-Prinzip angetrieben wurden. In Berlin und weiteren Städten fuhren Lohner-Porsche-Wagen als Taxen.[4] Da die Fahrzeuge etwa 10.000 bis 35.000 Österreichische Kronen kosteten, was für damalige Zeit im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren recht viel war, konnten sich nur wohlhabende Menschen einen Lohner-Porsche leisten. So wurden insgesamt nur 300 Fahrzeuge hergestellt. Bekannte Besitzer waren der Händler Julius Meinl, Markgraf Sandor Pallavicini, Fürst Egon zu Fürstenberg, Schokoladenfabrikant Ludwig Stollwerck und der Baron Nathan Rothschild.[11] Die Lohner-Porsche-Fahrzeuge konnten sich wegen der geringen Reichweite nicht durchsetzen.
Quelle - Literatur & einzelnachweise
Emblem
Lohner-Porsche mit Allradantrieb (1900)
Video: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/transcoded/6/61/Lohner_Porsche_at_Gaisbergrennen_2011.ogv/Lohner_Porsche_at_Gaisbergrennen_2011.ogv.480p.ogv
Restaurierter Lohner-Porsche beim Salzburger Gaisbergrennen 2011
Ferdinand Porsche
Ferdinand Porsche entwickelte im Rahmen eines Auftrags der Hofwagenfabrik „Jacob Lohner & Co., Wien“ einen Radnabenmotor, mit welchem er 1897 zu Lohner wechselte. 1899 wurde ein Elektromobil „System Lohner-Porsche“ gebaut und auf der Pariser Weltausstellung 1900 als erster transmissionsloser Wagen und epochemachende technische Neuheit vorgestellt. Im selben Jahr entwickelte Ferdinand Porsche bei Lohner ein Hybridfahrzeug mit gemischt benzin-elektrischem Antrieb, das den Nachteil der mangelnden Reichweite des batteriebetriebenen Elektromobils behob und als Personen- und Nutzfahrzeug produziert wurde.[1]
Entwicklungen
„Semper Vivus“ (1900)
Die Lohner-Werke in Wien-Donaustadt waren der Hoflieferant der k.u.k. Monarchie Österreich-Ungarns. Nachdem Ludwig Lohner im Jahr 1897 das Werk von seinem Vater Jakob Lohner übernommen hatte, trat kurz darauf Ferdinand Porsche ein. Dieser fing mit Lohner mit der Entwicklung des Elektrofahrzeugs an.[2] Das Ende der Ära „Lohner-Porsche“ war im Jahr 1906. Die Produktion der Lohner-Porsche-Fahrzeuge wurde wegen eines Rechtsstreits um das Patent und zu hoher Entwicklungskosten aufgegeben. Ferdinand Porsche hat sich durch die Lohner-Porsche-Konstruktion einen guten Ruf als Konstrukteur und Erfinder gemacht. Er verließ das Unternehmen von Lohner und nahm eine Stelle als technischer Direktor und Chefkonstrukteur bei Austro-Daimler an.[3] Lohners Grund für ein Fahrzeug mit Elektromotor war, dass die Luft von den „in großer Anzahl auftretenden Benzinmotoren erbarmungslos verdorben [sein] würde“.[4] Das Porsche Museum in Stuttgart hat in einem Vier-Jahres-Projekt den Semper Vivus sorgfältig nachgebaut und im März 2011 erstmals auf der Genfer Automobilausstellung vorgestellt. Heute ist der Nachbau Teil der Sammlung des Porsche Museums in Stuttgart.[5]
Fahrzeug mit reinem Elektromotor
Im Jahr 1899 wurde ein Elektromobil gebaut, das Porsche als „Semper Vivus“ („Stets lebendig“ oder „immer lebendig“)[6] auf der Pariser Weltausstellung im Jahr 1900 präsentiert hat. Der auch als „Lohner-Porsche“ präsentierte Wagen wurde unter der Nr. 19645 beim Österreichischen Patentamt präsentiert. In der Patentschrift wurde ein „Antriebslenkrad mit Elektromotor“ eingetragen. Es verfügte über einen in der Form genau ausgearbeiteten, von Wirkungen auf die Lenkung freien Antrieb der Vorderräder. Das war bei Kraftfahrzeugen mit Verbrennungsmotoren erst einige Jahrzehnte später möglich. Das Fahrzeug hatte eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 50 km/h und eine Reichweite von 50 km mit der 410 kg schweren Bleibatterie.[7]
Eines der ersten allradgetriebenen Fahrzeuge
Nachbau des Hybridfahrzeugs „Mixte“
Im gleichen Jahr, also 1900, wurde für einen Briten namens E.W. Hart eine Sonderfertigung konstruiert und gebaut. Porsche montierte an die Hinterräder des Fahrzeug jeweils einen Radnabenmotor.[8] Somit war es eines der ersten allradgetriebenen Kraftfahrzeuge der Welt.[9] Da Batterien damals nicht viel Energie speichern konnten, um eine große Reichweite zu schaffen, wurde das Gewicht der Batterien von 410 auf 1800 kg erhöht. Das Fahrzeug erreichte eine Geschwindigkeit von 60 km/h und hatte einen Wirkungsgrad von 83 %. Verbrennungsmotoren haben hingegen einen Wirkungsgrad von etwa 10 bis 55 %.
Eines der ersten Hybridfahrzeuge
1902 wurde die größte Schwäche der Fahrzeuge erkannt. Sie waren zu schwer und hatten dadurch eine zu geringe Reichweite. Porsche konstruierte deswegen das Fahrzeug erneut um. Es entstand ein Hybridelektrofahrzeug. Porsche nannte das Fahrzeug Mixte-Wagen, weil der Akku mit Hilfe eines Verbrennungsmotors von Daimler aufgeladen wurde. Das Fahrzeug hatte nur einen Antrieb der vorderen Räder.[2][10]
Einsatz und bekannte Besitzer
Die Wiener Feuerwehr besaß 40 Fahrzeuge, die nach dem Lohner-Porsche-Prinzip angetrieben wurden. In Berlin und weiteren Städten fuhren Lohner-Porsche-Wagen als Taxen.[4] Da die Fahrzeuge etwa 10.000 bis 35.000 Österreichische Kronen kosteten, was für damalige Zeit im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren recht viel war, konnten sich nur wohlhabende Menschen einen Lohner-Porsche leisten. So wurden insgesamt nur 300 Fahrzeuge hergestellt. Bekannte Besitzer waren der Händler Julius Meinl, Markgraf Sandor Pallavicini, Fürst Egon zu Fürstenberg, Schokoladenfabrikant Ludwig Stollwerck und der Baron Nathan Rothschild.[11] Die Lohner-Porsche-Fahrzeuge konnten sich wegen der geringen Reichweite nicht durchsetzen.
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