Hans Ledwinka
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Hans Ledwinka
Hans Ledwinka (* 14. Februar 1878 in Klosterneuburg; † 2. März 1967 in München) war ein österreichischer Automobilkonstrukteur. Zusammen mit Siegfried Marcus und Ferdinand Porsche zählt er zu den bedeutendsten Automobilpionieren Österreichs.
Leben und Wirken
Hans Ledwinka studierte an der „k.k. Bau- und Maschinengewerbeschule“ in Wien und arbeitete ab 1897 für die Nesselsdorfer Wagenbau-Fabriks-Gesellschaft (1923 in Tatra umbenannt). Bereits 1905 war er Chefkonstrukteur des Unternehmens in Nesselsdorf/Mähren (ab 1919: Kopřivnice) und brachte dort zwischen 1911 und 1914 unter anderem die Vierradbremse zur Serienreife.
1917 wechselte er zur Oesterreichischen Waffenfabriks-Gesellschaft, wo er als Chefkonstrukteur für die Automobilproduktion tätig war. Im Jahr 1920 bekam Ledwinka, obwohl er nur die niedere Wiener „k.k. Staats-Gewerbeschule“ besucht hatte, aufgrund seiner Tätigkeit bei der Österreichischen Waffenfabriks-Gesellschaft das Recht zugesprochen, die Standesbezeichnung „Ingenieur“ zu führen.
1921 nahm er ein Angebot der Nesselsdorfer Wagenbau-Fabriks-Gesellschaft an und war bis 1945 als technischer Direktor hauptverantwortlich für die Entwicklung. In dieser Zeit baute Ledwinka einen Vierzylindermotor mit acht obenliegenden Nockenwellen für einen Serienwagen, Ende 1921 konstruierte er den Tatra 11 mit dem damals neuartigen Zentralrohrrahmen, Pendelachse und luftgekühltem Zweizylinder-Boxermotor. 1944 verlieh ihm die Technische Hochschule Wien die Ehrendoktorwürde.
Er konstruierte nach dem Tatra 12 den 57, welcher neben dem Tatra V 570 Vorbild für den bereits aerodynamischen Luxuswagen Tatra 77, später auch den KdF-Wagen war. Die späteren erfolgreichen Nachkriegnachfolgerreihen VW Käfer und Porsche 356 basieren auf den Entwürfen Ledwinkas.
1945 wurde das im Sudetenland gelegene Nesselsdorf wieder Teil der Tschechoslowakei. Ledwinka wurde aufgrund der Beneš-Dekrete enteignet, verzichtete aber auf eine Flucht und wurde in einem Schauprozess zu sechs Jahren Haft verurteilt. 1992 erfolgte die vollständige Rehabilitierung durch das Oberste Gericht der CSFR.
Nach Verbüßung der Haft übersiedelte Ledwinka 1954 nach München. Ab 1955 arbeitete er, mit 77 Jahren, für den Maschinenbauer Harald Friedrich in dessen Firma Alzmetall an dem Kleinwagen „Spatz“.
Ledwinka heiratete 1901 in Neutitschein Mizzi Graffe-Fabig; aus der Ehe gingen die Söhne Fritz und Erich (ebenfalls Automobilkonstrukteur) hervor. Seine Frau starb 1926. 1953 heiratete er die ebenfalls aus Neutitschein stammende Ludwiga Kopka.
Auszeichnungen
1944 Doktor der technischen Wissenschaften ehrenhalber der Technischen Hochschule in Wien[1]
1961 Rudolf-Diesel-Medaille
1961 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
1965 Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband
Siehe auch
Steyr Daimler Puch
Nesselsdorfer Wagenbau-Fabriks-Gesellschaft
Tatra (Automobilhersteller)
Quelle - literatur & Einzelnachweise
Leben und Wirken
Hans Ledwinka studierte an der „k.k. Bau- und Maschinengewerbeschule“ in Wien und arbeitete ab 1897 für die Nesselsdorfer Wagenbau-Fabriks-Gesellschaft (1923 in Tatra umbenannt). Bereits 1905 war er Chefkonstrukteur des Unternehmens in Nesselsdorf/Mähren (ab 1919: Kopřivnice) und brachte dort zwischen 1911 und 1914 unter anderem die Vierradbremse zur Serienreife.
1917 wechselte er zur Oesterreichischen Waffenfabriks-Gesellschaft, wo er als Chefkonstrukteur für die Automobilproduktion tätig war. Im Jahr 1920 bekam Ledwinka, obwohl er nur die niedere Wiener „k.k. Staats-Gewerbeschule“ besucht hatte, aufgrund seiner Tätigkeit bei der Österreichischen Waffenfabriks-Gesellschaft das Recht zugesprochen, die Standesbezeichnung „Ingenieur“ zu führen.
1921 nahm er ein Angebot der Nesselsdorfer Wagenbau-Fabriks-Gesellschaft an und war bis 1945 als technischer Direktor hauptverantwortlich für die Entwicklung. In dieser Zeit baute Ledwinka einen Vierzylindermotor mit acht obenliegenden Nockenwellen für einen Serienwagen, Ende 1921 konstruierte er den Tatra 11 mit dem damals neuartigen Zentralrohrrahmen, Pendelachse und luftgekühltem Zweizylinder-Boxermotor. 1944 verlieh ihm die Technische Hochschule Wien die Ehrendoktorwürde.
Er konstruierte nach dem Tatra 12 den 57, welcher neben dem Tatra V 570 Vorbild für den bereits aerodynamischen Luxuswagen Tatra 77, später auch den KdF-Wagen war. Die späteren erfolgreichen Nachkriegnachfolgerreihen VW Käfer und Porsche 356 basieren auf den Entwürfen Ledwinkas.
1945 wurde das im Sudetenland gelegene Nesselsdorf wieder Teil der Tschechoslowakei. Ledwinka wurde aufgrund der Beneš-Dekrete enteignet, verzichtete aber auf eine Flucht und wurde in einem Schauprozess zu sechs Jahren Haft verurteilt. 1992 erfolgte die vollständige Rehabilitierung durch das Oberste Gericht der CSFR.
Nach Verbüßung der Haft übersiedelte Ledwinka 1954 nach München. Ab 1955 arbeitete er, mit 77 Jahren, für den Maschinenbauer Harald Friedrich in dessen Firma Alzmetall an dem Kleinwagen „Spatz“.
Ledwinka heiratete 1901 in Neutitschein Mizzi Graffe-Fabig; aus der Ehe gingen die Söhne Fritz und Erich (ebenfalls Automobilkonstrukteur) hervor. Seine Frau starb 1926. 1953 heiratete er die ebenfalls aus Neutitschein stammende Ludwiga Kopka.
Auszeichnungen
1944 Doktor der technischen Wissenschaften ehrenhalber der Technischen Hochschule in Wien[1]
1961 Rudolf-Diesel-Medaille
1961 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
1965 Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband
Siehe auch
Steyr Daimler Puch
Nesselsdorfer Wagenbau-Fabriks-Gesellschaft
Tatra (Automobilhersteller)
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