Die automobile welt eisenach
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Die automobile welt eisenach
Die automobile welt eisenach ist ein Fahrzeug- und Technikmuseum in Eisenach in Thüringen. Es bietet einen Überblick zur mehr als 100-jährigen Geschichte des Eisenacher Automobilbaus. Betrieben wird das Museum von der Stiftung automobile welt eisenach.[1]
Lageplan der ehemaligen Werksanlagen, Museumsgebäude rot dargestellt
Geschichte
Nachdem auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1967 der restaurierte Wartburg-Motorwagen der Öffentlichkeit präsentiert werden konnte, wuchs in Eisenach der Wunsch nach einer Ausstellung von Erzeugnissen der damals fast 70-jährigen Automobilbautradition. Begünstigt durch die 1967 in der Stadt stattfindenden Feierlichkeiten zu den Jubiläen 900 Jahre Wartburg und 450 Jahre Reformation wurden staatliche Mittel gewonnen, um an der Wartburgallee im Südviertel der Stadt einen Automobil-Ausstellungspavillon zu errichten, welcher am 27. Oktober 1967 als "Wartburgpavillon" feierlich eröffnet wurde und bereits 1977 seine einmillionste Besucherin begrüßen durfte.[2]
Die Automobilausstellung in der Wartburgallee (Innenansicht, 1989)
Als das Grundstück des Ausstellungspavillons nach der Wende Anfang der 1990er Jahre nicht mehr zur Verfügung stand, kam die Idee auf, ein Museum auf dem Gelände des ehemaligen Automobilwerkes Eisenach einzurichten. Um die Fahrzeugsammlung nach der Auflösung des Automobilwerkes Eisenach in der Stadt zu halten, wurde mit Unterstützung der Stadt der Verein Automobilbaumuseum Eisenach e.V. gegründet. Provisorisch fand vom 29. Oktober 1994 an eine Ausstellung historischer Fahrzeuge in Räumen der Wartburg-Sparkasse in der Friedrich-Naumann-Straße statt. 1997 erwarb die Stadt Eisenach das Gebäude "O2" des früheren Automobilwerkes mit dem Ziel, darin ein Automuseum einzurichten. Ein öffentlicher Wettbewerb zur Namensfindung der neuen Automobilausstellungshalle wurde ausgelobt und aus 113 Vorschlägen Automobile Welt Eisenach - AWE ausgewählt. Am 2. Mai 2005 schloss die provisorische Ausstellung im Gebäude der Sparkasse und am 4. Juni 2005 wurde das neue Museum feierlich eröffnet.[2]
Bis Ende des Jahres 2005 hatte das Museum mehr als 25.000 Besucher,[3] die Besucherzahl hat sich seitdem auf ca. 30.000 Gäste im Jahr eingepegelt.[2] Zum 1. April 2014 ging die Trägerschaft des Museums von der Stadt Eisenach auf die Stiftung automobile welt eisenach über.[1]
Gebäude
Das am 4. Juni 2005 neu eröffnete Technikmuseum befindet sich auf dem ehemaligen Gelände des Automobilwerk Eisenach. Zum Areal gehören die seit 1995 denkmalgeschützten[4] erhalten gebliebenen Gebäude des früheren Automobilwerkes, das ehemalige AWE-Haupttor und das als O2 (sprich: oh zwei) bezeichnete Industriegebäude von 1935, in dem sich die Ausstellung befindet. Perspektivisch soll in das Museum neben dem O2 auch das Gebäude O5 integriert werden, das bisher vom Verein zur Aufbewahrung seines Fundus genutzt wird.[3]
O2
Das denkmalgeschützte Betriebsgebäude O2 wurde im Jahr 1935 im Norden des Betriebsgeländes am Südufer der Hörsel errichtet. Die frühere Werkshalle wurde zu Zeiten des VEB AWE als Verwaltungsgebäude genutzt und dient nach umfassender, denkmalgerechter Sanierung seit 2005 als Ausstellungshalle.[5] Für 2013 sind weitere Sanierungsarbeiten an dem Gebäude geplant, unter anderem soll mit dem Anbau einer Feuertreppe auch die erste Etage für Ausstellungen nutzbar gemacht und mit einem Außenaufzug die Barrierefreiheit des Gebäudes hergestellt werden.[6]
Vor dem O2 wurde am 27. August 2007 eine fast 80 Tonnen schwere Doppelhebel-Tiefziehpresse als Technisches Denkmal aufgestellt. Die Presse wurde 1928 von der Firma Schuler aus Göppingen hergestellt und diente seitdem im Karosseriebau der Fahrzeugfabrik Eisenach. Mit ihr wurden im Laufe der Jahre Karosserieteile für DIXI, BMW, EMW und Wartburg abgepresst.[7] Die 10,50 Meter hohe, 6,50 Meter breite und 3,70 Meter lange Presse war fast 70 Jahre bis 1998 in Betrieb und steht seit 2000 als Industriedenkmal unter Denkmalschutz.[8]
O5
Das Gebäude O5 wurde 1936 nach Plänen des Eisenacher Architekten Georg Schroeder als Kameradschaftsgebäude für die BMW AG errichtet. Im Erbauungszustand verfügte das O5 über einen großen Saal mit insgesamt 550 Sitzplätzen. In das Betriebsgelände wurde der Bau mit einem großen Freiraum für Versammlungen eingebunden. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Haus vor allem als Kantine zur Versorgung der Arbeiter des Automobilwerkes Eisenach, aber auch weiterhin für politische und kulturelle Veranstaltungen aller Art. 1947 wurden an den Längsseiten des Hauses Seitenflügel angebracht, um die Kapazität weiter zu erhöhen. Seine Lage im östlichen Teil des AWE-Betriebsgeländes brachte dem Gebäude die Bezeichnung Ostkantine ein.
Derzeit dient das denkmalgeschützte Gebäude dem Automobilbau-Museum Eisenach e.V. als Vereinsquartier und Lager.[9]
Haupttor
Das frühere AWE-Haupttor wurde beim Wiederaufbau des Automobilwerkes nach dem Zweiten Weltkrieg von der ehemaligen BMW-Flugmotorenfabrik am Dürrerhof an seinen heutigen Standort umgesetzt und überspannt seitdem die Friedrich-Naumann-Straße. Zu Zeiten des VEB AWE beherbergte das Gebäude den Betriebsschutz und eine Außenstelle der Volkspolizei. Nach der Schließung des Werkes konnte es vor dem Abriss bewahrt werden und ist heute Sitz der Stiftung Automobile Welt Eisenach.[6]
Ausstellung
Das Museum belegt mit zahlreichen Exponaten und originalen Fahrzeugen die über hundertjährige Automobilbautradition in Eisenach, beginnend mit der Fahrzeugfabrik Eisenach AG, über die DIXI-Werke, BMW-, EMW, und Wartburg-Ära bis zum Produktionsstart des Opelwerkes Eisenach im Jahr 1992.
Die Ausstellung ist in mehrere Abschnitte gegliedert:[5]
Anfänge des Automobilbaus
Dixi und Übernahme durch BMW
Nationalsozialismus und Motorisierung in den 1930er Jahren
Kriegsproduktion
Nachkriegszeit
Fahrzeuge der DDR-Zeit und abgebrochene Entwicklungen
Neubeginn nach 1990.
2015 wurde der Ausstellungsraum neu gestaltet.
Als Exponate sind unter anderem ausgestellt:
Wartburg-Motorwagen von 1899
Serien- und Sonderfahrzeuge der Marken Dixi, BMW (u.a. BMW 3/15 und BMW 328) und EMW (u.a. EMW 327 und EMW 340)
Serien- und Sonderfahrzeuge sowie Prototypen des VEB AWE (Wartburg 311, 312, 313, 353, 1.3)
AWE Rennsportwagen (von 1956)
der erste in Eisenach hergestellte Opel Vectra
Flugmotor BMW 801
diverse Motorräder von BMW/EMW (u.a. BMW R 35, EMW R 35) und weiterer Hersteller
Maschinen und Werkzeuge sowie Karosserie-Studien
Quelle - literatur & einzelnachweise
Lageplan der ehemaligen Werksanlagen, Museumsgebäude rot dargestellt
Geschichte
Nachdem auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1967 der restaurierte Wartburg-Motorwagen der Öffentlichkeit präsentiert werden konnte, wuchs in Eisenach der Wunsch nach einer Ausstellung von Erzeugnissen der damals fast 70-jährigen Automobilbautradition. Begünstigt durch die 1967 in der Stadt stattfindenden Feierlichkeiten zu den Jubiläen 900 Jahre Wartburg und 450 Jahre Reformation wurden staatliche Mittel gewonnen, um an der Wartburgallee im Südviertel der Stadt einen Automobil-Ausstellungspavillon zu errichten, welcher am 27. Oktober 1967 als "Wartburgpavillon" feierlich eröffnet wurde und bereits 1977 seine einmillionste Besucherin begrüßen durfte.[2]
Die Automobilausstellung in der Wartburgallee (Innenansicht, 1989)
Als das Grundstück des Ausstellungspavillons nach der Wende Anfang der 1990er Jahre nicht mehr zur Verfügung stand, kam die Idee auf, ein Museum auf dem Gelände des ehemaligen Automobilwerkes Eisenach einzurichten. Um die Fahrzeugsammlung nach der Auflösung des Automobilwerkes Eisenach in der Stadt zu halten, wurde mit Unterstützung der Stadt der Verein Automobilbaumuseum Eisenach e.V. gegründet. Provisorisch fand vom 29. Oktober 1994 an eine Ausstellung historischer Fahrzeuge in Räumen der Wartburg-Sparkasse in der Friedrich-Naumann-Straße statt. 1997 erwarb die Stadt Eisenach das Gebäude "O2" des früheren Automobilwerkes mit dem Ziel, darin ein Automuseum einzurichten. Ein öffentlicher Wettbewerb zur Namensfindung der neuen Automobilausstellungshalle wurde ausgelobt und aus 113 Vorschlägen Automobile Welt Eisenach - AWE ausgewählt. Am 2. Mai 2005 schloss die provisorische Ausstellung im Gebäude der Sparkasse und am 4. Juni 2005 wurde das neue Museum feierlich eröffnet.[2]
Bis Ende des Jahres 2005 hatte das Museum mehr als 25.000 Besucher,[3] die Besucherzahl hat sich seitdem auf ca. 30.000 Gäste im Jahr eingepegelt.[2] Zum 1. April 2014 ging die Trägerschaft des Museums von der Stadt Eisenach auf die Stiftung automobile welt eisenach über.[1]
Gebäude
Das am 4. Juni 2005 neu eröffnete Technikmuseum befindet sich auf dem ehemaligen Gelände des Automobilwerk Eisenach. Zum Areal gehören die seit 1995 denkmalgeschützten[4] erhalten gebliebenen Gebäude des früheren Automobilwerkes, das ehemalige AWE-Haupttor und das als O2 (sprich: oh zwei) bezeichnete Industriegebäude von 1935, in dem sich die Ausstellung befindet. Perspektivisch soll in das Museum neben dem O2 auch das Gebäude O5 integriert werden, das bisher vom Verein zur Aufbewahrung seines Fundus genutzt wird.[3]
O2
Das denkmalgeschützte Betriebsgebäude O2 wurde im Jahr 1935 im Norden des Betriebsgeländes am Südufer der Hörsel errichtet. Die frühere Werkshalle wurde zu Zeiten des VEB AWE als Verwaltungsgebäude genutzt und dient nach umfassender, denkmalgerechter Sanierung seit 2005 als Ausstellungshalle.[5] Für 2013 sind weitere Sanierungsarbeiten an dem Gebäude geplant, unter anderem soll mit dem Anbau einer Feuertreppe auch die erste Etage für Ausstellungen nutzbar gemacht und mit einem Außenaufzug die Barrierefreiheit des Gebäudes hergestellt werden.[6]
Vor dem O2 wurde am 27. August 2007 eine fast 80 Tonnen schwere Doppelhebel-Tiefziehpresse als Technisches Denkmal aufgestellt. Die Presse wurde 1928 von der Firma Schuler aus Göppingen hergestellt und diente seitdem im Karosseriebau der Fahrzeugfabrik Eisenach. Mit ihr wurden im Laufe der Jahre Karosserieteile für DIXI, BMW, EMW und Wartburg abgepresst.[7] Die 10,50 Meter hohe, 6,50 Meter breite und 3,70 Meter lange Presse war fast 70 Jahre bis 1998 in Betrieb und steht seit 2000 als Industriedenkmal unter Denkmalschutz.[8]
O5
Das Gebäude O5 wurde 1936 nach Plänen des Eisenacher Architekten Georg Schroeder als Kameradschaftsgebäude für die BMW AG errichtet. Im Erbauungszustand verfügte das O5 über einen großen Saal mit insgesamt 550 Sitzplätzen. In das Betriebsgelände wurde der Bau mit einem großen Freiraum für Versammlungen eingebunden. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Haus vor allem als Kantine zur Versorgung der Arbeiter des Automobilwerkes Eisenach, aber auch weiterhin für politische und kulturelle Veranstaltungen aller Art. 1947 wurden an den Längsseiten des Hauses Seitenflügel angebracht, um die Kapazität weiter zu erhöhen. Seine Lage im östlichen Teil des AWE-Betriebsgeländes brachte dem Gebäude die Bezeichnung Ostkantine ein.
Derzeit dient das denkmalgeschützte Gebäude dem Automobilbau-Museum Eisenach e.V. als Vereinsquartier und Lager.[9]
Haupttor
Das frühere AWE-Haupttor wurde beim Wiederaufbau des Automobilwerkes nach dem Zweiten Weltkrieg von der ehemaligen BMW-Flugmotorenfabrik am Dürrerhof an seinen heutigen Standort umgesetzt und überspannt seitdem die Friedrich-Naumann-Straße. Zu Zeiten des VEB AWE beherbergte das Gebäude den Betriebsschutz und eine Außenstelle der Volkspolizei. Nach der Schließung des Werkes konnte es vor dem Abriss bewahrt werden und ist heute Sitz der Stiftung Automobile Welt Eisenach.[6]
Ausstellung
Das Museum belegt mit zahlreichen Exponaten und originalen Fahrzeugen die über hundertjährige Automobilbautradition in Eisenach, beginnend mit der Fahrzeugfabrik Eisenach AG, über die DIXI-Werke, BMW-, EMW, und Wartburg-Ära bis zum Produktionsstart des Opelwerkes Eisenach im Jahr 1992.
Die Ausstellung ist in mehrere Abschnitte gegliedert:[5]
Anfänge des Automobilbaus
Dixi und Übernahme durch BMW
Nationalsozialismus und Motorisierung in den 1930er Jahren
Kriegsproduktion
Nachkriegszeit
Fahrzeuge der DDR-Zeit und abgebrochene Entwicklungen
Neubeginn nach 1990.
2015 wurde der Ausstellungsraum neu gestaltet.
Als Exponate sind unter anderem ausgestellt:
Wartburg-Motorwagen von 1899
Serien- und Sonderfahrzeuge der Marken Dixi, BMW (u.a. BMW 3/15 und BMW 328) und EMW (u.a. EMW 327 und EMW 340)
Serien- und Sonderfahrzeuge sowie Prototypen des VEB AWE (Wartburg 311, 312, 313, 353, 1.3)
AWE Rennsportwagen (von 1956)
der erste in Eisenach hergestellte Opel Vectra
Flugmotor BMW 801
diverse Motorräder von BMW/EMW (u.a. BMW R 35, EMW R 35) und weiterer Hersteller
Maschinen und Werkzeuge sowie Karosserie-Studien
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