Braunschweig-aktuell
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
Suchen
 
 

Ergebnisse in:
 


Rechercher Fortgeschrittene Suche

Neueste Themen
» Metallfilter Reinigung Dunstabzugshaube
Otto Erich Hartleben aus Clausthal Icon_minitimeHeute um 12:17 am von Admin

» Telefunken S950 Settings
Otto Erich Hartleben aus Clausthal Icon_minitimeSo Apr 28, 2024 7:24 am von Admin

» Füllstandanzeige
Otto Erich Hartleben aus Clausthal Icon_minitimeSo Apr 28, 2024 7:16 am von Admin

» ebike controller tester - E-Scooter Fehlersuche Diagnose - Motor / Controller / Gashebel prüfen
Otto Erich Hartleben aus Clausthal Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:23 am von checker

» Einfach erklärt - Funktionsweiße, Fehlersuche und Tuning. Bürstenloser Nabenmotor
Otto Erich Hartleben aus Clausthal Icon_minitimeMo März 18, 2024 6:15 am von checker

» Akne Filme Dr. Pimple Pooper
Otto Erich Hartleben aus Clausthal Icon_minitimeSa März 02, 2024 4:50 am von Andy

» R.I.P. Manni
Otto Erich Hartleben aus Clausthal Icon_minitimeSa Dez 30, 2023 6:31 am von checker

» R.i.P. Manfred Wüstefeld
Otto Erich Hartleben aus Clausthal Icon_minitimeSo Dez 10, 2023 9:07 am von checker

» R.I.P. Holger
Otto Erich Hartleben aus Clausthal Icon_minitimeFr Nov 03, 2023 9:33 pm von Andy

Navigation
 Portal
 Index
 Mitglieder
 Profil
 FAQ
 Suchen
Partner
free forum
Mai 2024
MoDiMiDoFrSaSo
  12345
6789101112
13141516171819
20212223242526
2728293031  

Kalender Kalender


Otto Erich Hartleben aus Clausthal

Nach unten

Otto Erich Hartleben aus Clausthal Empty Otto Erich Hartleben aus Clausthal

Beitrag  Andy Sa Apr 16, 2016 10:20 pm

Otto Erich Hartleben (* 3. Juni 1864 in Clausthal; † 11. Februar 1905 in Salò am Gardasee) war ein deutscher Schriftsteller. Zu Lebzeiten besonders als Dramatiker ungeheuer populär, kursierten zahlreiche Anekdoten um seine Person. Sein zunächst dem Naturalismus verpflichtetes Œuvre ist überschaubar; es wurde postum in drei Bänden veröffentlicht.

Otto Erich Hartleben aus Clausthal 220px-Otto_Erich_Hartleben_Portraet

Leben

Otto Erich Hartleben wurde nach dem Tod seiner Eltern, Elwine († 1876) und Herrmann Hartleben († 1879), früh Waise und wuchs zunächst bei seinem Großvater Senator Eduard Angerstein in Hannover auf. Von Herbst 1879 bis 1881 wurde er zur Erziehung nach Jever zu einem Freund seines verstorbenen Vaters, dem Gymnasialdirektor Ernst Ramdohr, geschickt, der dem aufsässigen Jugendlichen neben Schach und Bier auch Bücher, vor allem Gedichte von August Graf von Platen, nahebrachte. 1885 bestand Hartleben in Celle das Abitur und studierte ab 1886 Rechtswissenschaften an den Universitäten von Leipzig und Berlin.

Zu seinen Jugendfreunden in Hannover zählten Karl Henckell, Arthur Gutheil und der spätere Großindustrielle und Politiker Alfred Hugenberg, mit denen er 1886 den Gedichtband Quartett herausgab. Zu Hartlebens studentischen Bekanntschaften in Leipzig gehörten Hermann Conradi und Adolf Bartels. 1889 wurde er Gerichtsreferendar in Stolberg (Harz) und Magdeburg, gab seine Juristenlaufbahn aber bald auf: „Dann kam ich nach Magdeburg an die Strafkammer und da gings nicht mehr. Da hatt ich den Jammer, daß ich mit den Leuten auf der Anklagebank fast täglich lieber zu Abend gegessen hätte als mit meinen Collegen – auf die Dauer hätten das die einen den anderen übelgenommen“ (Autobiografie). Ab 1890 lebte er als freier Schriftsteller in Berlin. Nach dem Tod seines Großvaters 1893 erbte Hartleben 80.000 Mark (inflationsbereinigt in heutiger Währung: rund 509.000 Euro) und heiratete am 2. Dezember seine langjährige Lebensgefährtin, die ehemalige Kellnerin Selma Hesse, genannt „Moppchen“.

Ein durchschlagender Erfolg wurde 1900 seine Offizierstragödie Rosenmontag, die das Scheitern einer Liebe zwischen einem einfachen Mädchen und einem Leutnant aus alter Offiziersfamilie zum Thema hat. Von den Einnahmen kaufte er sich die Villa Halkyone in Salò am Gardasee, in der er ab 1903 mit seiner Geliebten Ellen Birr lebte. Dort stiftete er 1903 die „Halkyonische Akademie für unangewandte Wissenschaften“, der u. a. Peter Behrens, Otto Julius Bierbaum, Franz Blei, Gerhart Hauptmann, Alfred Kubin, Ferdinand Pfohl und Emil Orlik angehörten und deren Satzung in zwei Paragraphen festgelegt wurde: „§ 1. Die Zugehörigkeit zur Halkyonischen Akademie bringt weder Pflichten noch Rechte mit sich. § 2. Alles Übrige regelt sich im Geiste halkyonischer Gemeinschaft.“

Im literarischen Leben um die Jahrhundertwende hat sich Hartleben vor allem als Gründer und Mitglied zahlreicher Künstler-Stammtische und literarischer Vereine einen legendären Ruf erworben: Noch als Gymnasiast in Celle rief er um 1885 die B.B.B.V. (Bairisch-Böhmische-Bier-Vetterschaft) in Hannover ins Leben, gründete um 1890 in Magdeburg den Menschenclub, um 1891 in Berlin den Karlsbader-Idealisten-Club, ebenfalls in Berlin um 1896 den Verbrechertisch, wirkte am Berliner Naturalistenverein Durch mit, am Verein Freie Bühne (Berlin), an der Freien litterarischen Gesellschaft (Berlin), war Teilnehmer des Leipziger Augurenkollegs und nahm regen Anteil am Friedrichshagener Dichterkreis.

Daneben war er von Juli 1897 bis März 1900 Mitherausgeber der wöchentlich erscheinenden Literaturzeitschrift Magazin für Litteratur (zusammen mit Rudolf Steiner). Beiträge von ihm erschienen zudem in der Jugend.

Eine seiner bekanntesten Figuren war der „Serenissimus“, ein vertrottelter Duodezfürst eines imaginären Zwergstaates.

Seine Werke sind heute nahezu vergessen. Lediglich seine sehr freie Übertragung des Pierrot Lunaire von Albert Giraud wird im Zusammenhang mit der Vertonung von Arnold Schönberg immer wieder genannt und ist 2005 neu erschienen. Die erste Buchausgabe von 1893 hat gegenüber dem ersten Druck von 1892 zwei vom Übersetzer eingeschmuggelte Gedichte, die nicht auf den belgischen Dichter zurückgehen. Franz Blei veranlasste 1911 einen Neudruck mit vier Musikstücken von Otto Vrieslander, in dem wiederum ein Gedicht zu finden ist, das weder von Hartleben, noch von Giraud stammt.

Ferdinand Pfohl vertonte schon im Jahr 1891, also vor der ersten Drucklegung, fünf der „phantastischen Szenen“ seines Freundes Hartleben als „Mondrondels“. Weitere Vertonungen des Gedicht-Zyklus sind von Max Marschalk (zwei Rondels, gesungen bei der Otto-Erich-Hartleben-Gedenkfeier 1905) und Max Kowalski (sechs Gedichte, Opus 4, 1913). Hartleben selbst hielt diese Gedichtfolge stets für seine gelungenste Arbeit.

Auszeichnungen und Ehrungen

Otto Erich Hartleben aus Clausthal Hartleben_Grab
Familiengrab Pallat, Göttingen, um 1985 aufgenommen mit der mittlerweile verschwundenen OEH-Urne

Im Jahr 1902 erhielt er den Franz-Grillparzer-Preis für Rosenmontag.

Die Otto-Erich-Straße in Berlin-Wannsee wurde auf Initiative von Ludwig Pallat nach ihm benannt. Eine weitere Otto-Erich-Straße findet sich im benachbarten Potsdam. In Clausthal gibt es einen vermutlich nach ihm benannten Hartleben-Weg. Im Jahr 1933 wurde in Wien-Donaustadt die Hartlebengasse nach ihm benannt.
Werke

   Studenten-Tagebuch 1885–1886, Zürich 1886
   Zwei verschiedene Geschichten, Leipzig, Berlin, 1887
   Der Frosch. Familiendrama in einem Act nach Henrik Ipse, Parodie, 1889
   Angele, Komödie, 1891
   Die Serényi, Erzählungen, 1891 (Neuauflage von Zwei verschiedene Geschichten)
   Die Erziehung zur Ehe, Komödie, 1893
   Hanna Jagert, Komödie, 1893
   Die Geschichte vom abgerissenen Knopfe, Erzählungen, 1893; München 1969
   Ein Ehrenwort, Schauspiel, 1894
   Meine Verse, Gedichte, 1895
   Vom gastfreien Pastor, Erzählungen, 1895
   Die sittliche Forderung. Comödie in einem Act, 1897
   Der römische Maler, Novelle, 1898
   Ein wahrhaft guter Mensch, Komödie, 1899
   Die Befreiten, Einakterzyklus, 1899
   Rosenmontag. Eine Offiziers-Tragödie in fünf Acten, 1900
   Von reifen Früchten. Meine Verse, zweiter Teil, Gedichte, 1902
   Der Halkyonier. Ein Buch Schlußreime, 1904
   Liebe kleine Mama, Erzählungen, 1904
   Diogenes. Szenen einer Komödie in Versen, 1905
   Im grünen Baum zur Nachtigall, Studentenstück, 1905
   Das Ehefest, Novellen, Wien 1906
   Tagebuch. Fragment eines Lebens, München 1906
   Ausgewählte Werke, 3 Bände (Gedichte – Prosa – Dramen), Berlin 1909
   Aphorismen, Innsbruck 1920; Salò 1938

Übersetzungen

   Albert Giraud: Pierrot Lunaire. [Rondels.] Berlin, Der Verlag Deutscher Phantasten 1893. (Die „Rondels“ erschienen zuerst 1892 „autographiert“ in einer Auflage von 60 Exemplaren)
   Amalie Skram: Agnete. Drama in drei Acten. Für die deutsche Bühne bearbeitet von Therese Krüger und OEH. Berlin 1895.
   Maurice Maeterlinck: Der Ungebetene, Berlin 1898
   Enrico Annibale Butti: Lucifer. Drama in vier Acten (gemeinsam mit Ottomar Piltz). Berlin 1904
   Albert Giraud; Otto Erich Hartleben: Pierrot Lunaire. Hrsg. und mit einem Nachw. vers. von Eckhard Fürlus. Bielefeld, Aisthesis Verl., 2005.

Briefe

   Briefe an seine Frau 1887–1905, hrsg. u. eingeleitet v. Franz Ferdinand Heitmueller. Fischer, Berlin 1908. (= Briefe; 1)
   Briefe an Freunde, hrsg. u. eingeleitet v. Franz Ferdinand Heitmueller. Fischer, Berlin 1912. (= Briefe; 2)
   Briefe an seine Freundin, hrsg. u. eingeleitet v. Fred B. Hardt. Reißner, Dresden 1910.
   Briefe an den Großvater. 1879–1893. Ohne Ort und Jahr [Berlin um 1960?]. (Privatdruck. Maschinenschriftliche Abschriften)
   Aus dem Leben eines Satyrs. Otto Erich Hartleben: Briefe an Heinrich Rickert, hrsg. v. Wolfgang Rasch. Luttertaler Händedruck, Bargfeld 1997, ISBN 3-928779-17-6.

Verfilmungen

   1930: Rosenmontag, Regie Hans Steinhoff
   1942: Sommerliebe, Regie Erich Engel


Quelle
Andy
Andy
Admin

Anzahl der Beiträge : 36059
Anmeldedatum : 03.04.11

Nach oben Nach unten

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten