Der Uhrenturm des ehemaligen Nähmaschinenwerkes
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Der Uhrenturm des ehemaligen Nähmaschinenwerkes
Der Uhrenturm des ehemaligen Nähmaschinenwerkes Singer/Veritas in Wittenberge ist die größte freistehende Turmuhr auf dem europäischen Festland. Die architektonischen Formen des gelb verputzten Turms lassen eine Beeinflussung durch den Expressionismus und vor allem das Neue Bauen erkennen.
Anlass für den Bau des Uhrenturmes war die Errichtung von Wasserbehältern für die Versorgung der wachsenden Nähmaschinenfabrik mit Brauchwasser und für den Brandschutz. Aus dieser Notwendigkeit schuf der Architekt ein Bauwerk, das noch heute das Wahrzeichen der Stadt Wittenberge ist.
Mit dem Bau des Uhrenturmes begann die deutsche Singer AG im März 1928. Die Gesamtbauzeit betrug 14 Monate. Das Gesamtgewicht des Bauwerkes liegt bei 5000 Tonnen. Allein an Baustoffen verbrauchte man 210.000 Mauersteine, 1600 m³ Kies, 13.000 Sack Zement und 105 Tonnen Rundstahl. Mit Entwurf, Konstruktion und Bauausführung war die Hamburger Bauunternehmung Paul Thiele AG beauftragt, mit der baukünstlerischen Ausgestaltung war der Hamburger Architekt Felix Ascher betraut.
In den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges wurde die Turmuhr beschädigt und deshalb stillgelegt. Eine erste Instandsetzung begann im Jahre 1956 durch Schlosser der Großuhren- und Turmuhrenfabrik Bernhard Zachariä aus Leipzig. Am 20. Juni 1957 leuchtete die Uhr erneut.
Das Nähmaschinenwerk (1984)
Im Jahr 1988 erfolgte eine weitere Generalüberholung der Turmuhr, erneut vorgenommen von der Leipziger Spezialuhrenfirma.
Der Uhrenturm besitzt vier Turmuhrwerke. Für jedes der vier Zifferblätter gibt es ein eigenständiges Antriebswerk mit einem kleinen Drehstrommotor. Diese laufen als Nebenwerke und wurden bis 1994 von einer Hauptuhr mit Gewichtsantrieb, elektrischem Aufzug und einem Präzisionspendel gesteuert. Am 9. September 1994 brach auch für die „Berühmtheit“ das Funkzeitalter an. Sie wird jetzt über die Atomuhr der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig gesteuert. Funkimpulse setzen die kleinen Elektromotoren in Bewegung und drehen durch eine große Übersetzung das Uhrwerk um eine Minute weiter.
Kurioserweise kommt aber diese hochmoderne Technik mit der Uhr nicht zurecht – die Uhr ging nach über 65 ganggenauen Jahren erstmals vor.
Seit August 2007 sollen die Störungen der Uhrwerke der Vergangenheit angehören. Ursache des Vorgehens der Uhren war, dass jedes Uhrwerk von einem Mikrotaster mit zwei Schaltzuständen (über eine Zahnscheibe minutenweise abgetastet) gesteuert wurde. Das Nachlaufen der Motoren hat die Uhrwerke mitunter über einen Schaltzustand (die folgende Minute) hinweglaufen lassen. Dementsprechend ging das betreffende Uhrwerk dann zwei Minuten vor. Nun wird jedes Uhrwerk über eine kleine Elektronik, verbunden mit einer Gabel-Lichtschranke und einer Segmentscheibe gesteuert. Dadurch fällt das Nachlaufen der Motoren nicht mehr ins Gewicht. Außerdem spielt mechanischer Verschleiß keine Rolle mehr, da die Mikrotaster entfallen sind.
Der Uhrenturm kann in den Sommermonaten, jeweils am ersten Samstag in den Monaten Mai bis Oktober besichtigt werden.
Daten
Baujahr: 1928/1929
Turmhöhe: 49,40 m
Stufen: 192
Turmbreite: 11,30 m × 11,30 m
Durchmesser des Zifferblattes: 7,57 m (beleuchtet)
Zeiger: 3,30 m und 2,25 m (beleuchtet)
Ziffernhöhe: 1,00 m × 0,40 m (beleuchtet)
Die Turmuhr hat vier Zifferblätter (eines in jede Himmelsrichtung; dank der nächtlichen Beleuchtung ist aus bis zu ca. zwölf Kilometern Entfernung die Zeit abzulesen.
Quelle
Anlass für den Bau des Uhrenturmes war die Errichtung von Wasserbehältern für die Versorgung der wachsenden Nähmaschinenfabrik mit Brauchwasser und für den Brandschutz. Aus dieser Notwendigkeit schuf der Architekt ein Bauwerk, das noch heute das Wahrzeichen der Stadt Wittenberge ist.
Mit dem Bau des Uhrenturmes begann die deutsche Singer AG im März 1928. Die Gesamtbauzeit betrug 14 Monate. Das Gesamtgewicht des Bauwerkes liegt bei 5000 Tonnen. Allein an Baustoffen verbrauchte man 210.000 Mauersteine, 1600 m³ Kies, 13.000 Sack Zement und 105 Tonnen Rundstahl. Mit Entwurf, Konstruktion und Bauausführung war die Hamburger Bauunternehmung Paul Thiele AG beauftragt, mit der baukünstlerischen Ausgestaltung war der Hamburger Architekt Felix Ascher betraut.
In den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges wurde die Turmuhr beschädigt und deshalb stillgelegt. Eine erste Instandsetzung begann im Jahre 1956 durch Schlosser der Großuhren- und Turmuhrenfabrik Bernhard Zachariä aus Leipzig. Am 20. Juni 1957 leuchtete die Uhr erneut.
Das Nähmaschinenwerk (1984)
Im Jahr 1988 erfolgte eine weitere Generalüberholung der Turmuhr, erneut vorgenommen von der Leipziger Spezialuhrenfirma.
Der Uhrenturm besitzt vier Turmuhrwerke. Für jedes der vier Zifferblätter gibt es ein eigenständiges Antriebswerk mit einem kleinen Drehstrommotor. Diese laufen als Nebenwerke und wurden bis 1994 von einer Hauptuhr mit Gewichtsantrieb, elektrischem Aufzug und einem Präzisionspendel gesteuert. Am 9. September 1994 brach auch für die „Berühmtheit“ das Funkzeitalter an. Sie wird jetzt über die Atomuhr der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig gesteuert. Funkimpulse setzen die kleinen Elektromotoren in Bewegung und drehen durch eine große Übersetzung das Uhrwerk um eine Minute weiter.
Kurioserweise kommt aber diese hochmoderne Technik mit der Uhr nicht zurecht – die Uhr ging nach über 65 ganggenauen Jahren erstmals vor.
Seit August 2007 sollen die Störungen der Uhrwerke der Vergangenheit angehören. Ursache des Vorgehens der Uhren war, dass jedes Uhrwerk von einem Mikrotaster mit zwei Schaltzuständen (über eine Zahnscheibe minutenweise abgetastet) gesteuert wurde. Das Nachlaufen der Motoren hat die Uhrwerke mitunter über einen Schaltzustand (die folgende Minute) hinweglaufen lassen. Dementsprechend ging das betreffende Uhrwerk dann zwei Minuten vor. Nun wird jedes Uhrwerk über eine kleine Elektronik, verbunden mit einer Gabel-Lichtschranke und einer Segmentscheibe gesteuert. Dadurch fällt das Nachlaufen der Motoren nicht mehr ins Gewicht. Außerdem spielt mechanischer Verschleiß keine Rolle mehr, da die Mikrotaster entfallen sind.
Der Uhrenturm kann in den Sommermonaten, jeweils am ersten Samstag in den Monaten Mai bis Oktober besichtigt werden.
Daten
Baujahr: 1928/1929
Turmhöhe: 49,40 m
Stufen: 192
Turmbreite: 11,30 m × 11,30 m
Durchmesser des Zifferblattes: 7,57 m (beleuchtet)
Zeiger: 3,30 m und 2,25 m (beleuchtet)
Ziffernhöhe: 1,00 m × 0,40 m (beleuchtet)
Die Turmuhr hat vier Zifferblätter (eines in jede Himmelsrichtung; dank der nächtlichen Beleuchtung ist aus bis zu ca. zwölf Kilometern Entfernung die Zeit abzulesen.
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