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Jugendliche nehmen häufiger Psychopharmaka

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Jugendliche nehmen häufiger Psychopharmaka  Empty Jugendliche nehmen häufiger Psychopharmaka

Beitrag  checker Do Okt 20, 2011 1:27 am

Hyperaktivität, Essstörungen und Depressionen – gerade bei Kindern nehmen die psychischen Probleme immer mehr zu. Oft helfen nur noch Medikamente. Doch in den vergangenen Jahren hat sich die Zahl der verschriebenen Rezepte deutlich erhöht.

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Nach Erkenntnissen der Techniker Krankenkasse (TK) erhalten anscheinend zunehmend mehr Kinder und Jugendliche Psychopharmaka. Wie die TK am Mittwoch in Hamburg unter Berufung auf Daten zu ihren eigenen Versicherten mitteilte, erhöhte sich die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die Mittel gegen das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) bekamen, zwischen 2006 und 2010 um statistische Effekte bereinigt um 32 Prozent. In dem selben Zeitraum verdoppelte sich die Zahl der Sechs- bis 17-Jährigen, die mit dem Wirkstoff Risperion gegen aggressive Verhaltensstörungen behandelt wurden.

Absolut gesehen stieg die Zahl der Verschreibungen von ADHS-Medikamenten unter den jungen TK-Versicherten in den vier Jahren demnach von knapp 20.000 auf rund 29.000. Die der Risperion-Empfänger lag auf einem deutlich niedrigeren Niveau bei 682 (2006) und erhöhte sich bis 2010 auf 1532. Es gab der TK-internen Auswertung zufolge aber auch gegenläufige Trends. So verlangsamte sich der Anstieg beim Antidepressiva-Einsatz seit 2006, während die Zahl der Schlafmittelverschreibungen bei Kindern und Jugendlichen um 14 Prozent sank.

Insgesamt warnte die TK vor dem leichtfertigen Einsatz von Psychopharmaka bei Heranwachsenden. Die Kinder stünden heute unter einem enormen familiären und schulischen Druck, erklärte der Vorsitzender der Kommission für Arzneimittelsicherheit im Kindesalter der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. Verhaltensauffälligkeiten sofort mit Medikamenten zu bekämpfen, sei dabei der falsche Weg. Vor dem Einsatz sollten die Ursachen der psychischen Störung genau untersucht und wenn möglich mit anderen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft werden, betonte der Experte. (afp)

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