Weihnachtsgeschäft bringt Metro böse Überraschung
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Weihnachtsgeschäft bringt Metro böse Überraschung
Düsseldorf (Reuters) - Ein schwacher Start ins Weihnachtsgeschäft vor allem in den südeuropäischen Schuldenstaaten hat dem Handelsriesen Metro endgültig die Jahresprognose verhagelt.
Bei Gewinn und Umsatz werde der Konzern wohl unter den Zahlen des Vorjahres bleiben, räumte der scheidende Metro-Chef Eckhard Cordes am Dienstag ein, der in der Vergangenheit noch neue Rekordergebnisse angekündigt hatte. Sinkende Umsätze und Probleme in Italien, Griechenland und Spanien machen ihm nun aber einen Strich durch die Rechnung. Die Krise trifft den Konzern zur Unzeit, denn Cordes arbeitet am Verkauf der Warenhaustochter Kaufhof. Diese Pläne seien aber noch auf Kurs, versicherte ein Metro-Sprecher. Ein österreichischer Immobilien-Investor habe ein verbindliches Angebot für die Kette vorgelegt.
Cordes hatte zuletzt Anfang November ein dickes Fragezeichen hinter das Gewinnziel der Metro mit Töchtern wie Media-Saturn, Cash&Carry oder Real gesetzt. Die ursprüngliche Prognose eines Umsatzwachstums von "gut vier Prozent" für 2011 hatte der amtierende Finanzchef und designierte Cordes-Nachfolger Olaf Koch schon im Juli gekippt. Nur wenn das Weihnachtsgeschäft 2011 deutlich besser laufe als noch vor Jahresfrist, werde Metro das versprochene Ziel eines Wachstums des operativen Gewinns (Ebit) vor Sonderfaktoren von rund zehn Prozent erreichen, hatte Cordes in Aussicht gestellt - und sich zuversichtlich gezeigt, liefern zu können.
Doch die Geschäfte laufen doch nicht besser als im bereits schwachen Vorjahr, räumte Cordes nun ein. Sollte sich der "bisher schwache Verlauf" des Weihnachtsgeschäfts fortsetzen, werde der Umsatz "leicht unterhalb des Vorjahresniveaus von 67,3 Milliarden Euro" liegen und das Ebit vor Sonderfaktoren "leicht unterhalb des Vorjahresniveaus von 2,4 Milliarden Euro". Für den Handel ist das Weihnachtsgeschäft von zentraler Bedeutung - fahren sie hier doch den Löwenanteil ihrer Gewinne ein.
KONKURRENT DOUGLAS IST ZUFRIEDEN
An der Börse löste die Ankündigung deshalb Schockwellen aus. Die Metro-Aktie war mit einem Minus von über zehn Prozent größter Verlierer im Dax, auch Anteilsscheine von Konkurrenten wie Carrefour oder Tesco stürzten ab. Nicht alle Einzelhändler aber teilten die pessimistische Sicht auf das Weihnachtsgeschäft: "Wir sind mit dem bisherigen Verlauf des Weihnachtsgeschäftes in Deutschland recht zufrieden", erklärte Douglas-Chef Henning Kreke gegenüber Reuters. Insgesamt lägen die Umsätze bislang "im Rahmen unserer Erwartungen".
Der Branchenverband HDE hatte berichtet, die Händler in der Bundesrepublik richteten sich auf ein "lebhaftes Weihnachtsgeschäft" ein. Der Konsum in Deutschland trotze der Krisenangst, hatte der HDE jüngst erklärt - und sei ein "stabiler Konjunkturmotor". Im dritten Quartal waren laut Statistischem Bundesamt die Konsumausgaben der privaten Haushalte so stark gestiegen wie seit über vier Jahren nicht mehr.
Metro hat indes in den ersten neun Monaten 2011 über 60 Prozent des Umsatzes außerhalb des deutschen Heimatmarktes eingefahren. Der Konzern setzt auf einen strammen Expansionskurs im Ausland und ist unter anderem in Spanien, Griechenland oder Italien vertreten - Länder, die besonders schwer von der Schuldenkrise und die darauffolgenden drastischen Sparpakete der Regierungen sowie hoher Arbeitslosigkeit betroffen sind. Bereits bis Ende September verzeichnete Metro ein leichtes Umsatzminus, nur der Gewinn stieg auch durch Sparprogramme und Immobilienverkäufe getrieben an.
Zudem machen dem Konzern interne Baustellen zu schaffen. Der langjährige Wachstumsbringer Media-Saturn war im zweiten Quartal in die Verlustzone gerutscht. Cordes liegt zudem im Clinch mit den Alteignern der größten europäischen Elektrohandelskette. Auch hielt ein über Monate offen ausgetragener Machtkampf den Konzern in Atem - Aufsichtsratschef Jürgen Kluge nahm seinen Hut, Cordes verlässt Metro zum Jahresende. Im neuen Jahr könne dann der neue Metro-Chef Koch "für neue Impulse" sorgen, schrieben Analysten der NordLB.
Ob Cordes selbst den angestrebten Verkauf der Tochter Kaufhof noch in trockene Tücher bringen kann, ist offen. Investor Rene Benko mit seiner Signa Holding habe eine bindende Offerte für die Kette vorgelegt, sagte ein Metro-Sprecher. Benko hatte bereits seit Wochen die Bücher der Kette mit rund 140 Standorten und über 18.000 Mitarbeitern geprüft - und hat die Nase im Rennen um die Kette vorn. Aber auch Karstadt-Eigner Nicolas Berggruen hat die Fühler nach dem Wettbewerber ausgestreckt. Das Metro-Management muss nun entscheiden, mit welchem Bewerber konkrete Verhandlungen aufgenommen werden.
Quelle
Bei Gewinn und Umsatz werde der Konzern wohl unter den Zahlen des Vorjahres bleiben, räumte der scheidende Metro-Chef Eckhard Cordes am Dienstag ein, der in der Vergangenheit noch neue Rekordergebnisse angekündigt hatte. Sinkende Umsätze und Probleme in Italien, Griechenland und Spanien machen ihm nun aber einen Strich durch die Rechnung. Die Krise trifft den Konzern zur Unzeit, denn Cordes arbeitet am Verkauf der Warenhaustochter Kaufhof. Diese Pläne seien aber noch auf Kurs, versicherte ein Metro-Sprecher. Ein österreichischer Immobilien-Investor habe ein verbindliches Angebot für die Kette vorgelegt.
Cordes hatte zuletzt Anfang November ein dickes Fragezeichen hinter das Gewinnziel der Metro mit Töchtern wie Media-Saturn, Cash&Carry oder Real gesetzt. Die ursprüngliche Prognose eines Umsatzwachstums von "gut vier Prozent" für 2011 hatte der amtierende Finanzchef und designierte Cordes-Nachfolger Olaf Koch schon im Juli gekippt. Nur wenn das Weihnachtsgeschäft 2011 deutlich besser laufe als noch vor Jahresfrist, werde Metro das versprochene Ziel eines Wachstums des operativen Gewinns (Ebit) vor Sonderfaktoren von rund zehn Prozent erreichen, hatte Cordes in Aussicht gestellt - und sich zuversichtlich gezeigt, liefern zu können.
Doch die Geschäfte laufen doch nicht besser als im bereits schwachen Vorjahr, räumte Cordes nun ein. Sollte sich der "bisher schwache Verlauf" des Weihnachtsgeschäfts fortsetzen, werde der Umsatz "leicht unterhalb des Vorjahresniveaus von 67,3 Milliarden Euro" liegen und das Ebit vor Sonderfaktoren "leicht unterhalb des Vorjahresniveaus von 2,4 Milliarden Euro". Für den Handel ist das Weihnachtsgeschäft von zentraler Bedeutung - fahren sie hier doch den Löwenanteil ihrer Gewinne ein.
KONKURRENT DOUGLAS IST ZUFRIEDEN
An der Börse löste die Ankündigung deshalb Schockwellen aus. Die Metro-Aktie war mit einem Minus von über zehn Prozent größter Verlierer im Dax, auch Anteilsscheine von Konkurrenten wie Carrefour oder Tesco stürzten ab. Nicht alle Einzelhändler aber teilten die pessimistische Sicht auf das Weihnachtsgeschäft: "Wir sind mit dem bisherigen Verlauf des Weihnachtsgeschäftes in Deutschland recht zufrieden", erklärte Douglas-Chef Henning Kreke gegenüber Reuters. Insgesamt lägen die Umsätze bislang "im Rahmen unserer Erwartungen".
Der Branchenverband HDE hatte berichtet, die Händler in der Bundesrepublik richteten sich auf ein "lebhaftes Weihnachtsgeschäft" ein. Der Konsum in Deutschland trotze der Krisenangst, hatte der HDE jüngst erklärt - und sei ein "stabiler Konjunkturmotor". Im dritten Quartal waren laut Statistischem Bundesamt die Konsumausgaben der privaten Haushalte so stark gestiegen wie seit über vier Jahren nicht mehr.
Metro hat indes in den ersten neun Monaten 2011 über 60 Prozent des Umsatzes außerhalb des deutschen Heimatmarktes eingefahren. Der Konzern setzt auf einen strammen Expansionskurs im Ausland und ist unter anderem in Spanien, Griechenland oder Italien vertreten - Länder, die besonders schwer von der Schuldenkrise und die darauffolgenden drastischen Sparpakete der Regierungen sowie hoher Arbeitslosigkeit betroffen sind. Bereits bis Ende September verzeichnete Metro ein leichtes Umsatzminus, nur der Gewinn stieg auch durch Sparprogramme und Immobilienverkäufe getrieben an.
Zudem machen dem Konzern interne Baustellen zu schaffen. Der langjährige Wachstumsbringer Media-Saturn war im zweiten Quartal in die Verlustzone gerutscht. Cordes liegt zudem im Clinch mit den Alteignern der größten europäischen Elektrohandelskette. Auch hielt ein über Monate offen ausgetragener Machtkampf den Konzern in Atem - Aufsichtsratschef Jürgen Kluge nahm seinen Hut, Cordes verlässt Metro zum Jahresende. Im neuen Jahr könne dann der neue Metro-Chef Koch "für neue Impulse" sorgen, schrieben Analysten der NordLB.
Ob Cordes selbst den angestrebten Verkauf der Tochter Kaufhof noch in trockene Tücher bringen kann, ist offen. Investor Rene Benko mit seiner Signa Holding habe eine bindende Offerte für die Kette vorgelegt, sagte ein Metro-Sprecher. Benko hatte bereits seit Wochen die Bücher der Kette mit rund 140 Standorten und über 18.000 Mitarbeitern geprüft - und hat die Nase im Rennen um die Kette vorn. Aber auch Karstadt-Eigner Nicolas Berggruen hat die Fühler nach dem Wettbewerber ausgestreckt. Das Metro-Management muss nun entscheiden, mit welchem Bewerber konkrete Verhandlungen aufgenommen werden.
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Metro kassiert eigene Ziele
Deutschlands größter Handelskonzern Metro bekommt die Verunsicherung der europäischen Verbraucher durch die Euro-Krise massiv zu spüren. Die Kaufzurückhaltung der Kunden im wichtigen Weihnachtsgeschäft zwang den Konzern zu einer Gewinnwarnung. Das Unternehmen senkte seine Umsatz- und Ergebnisprognose für das Jahr 2011 deutlich und kündigte an, es rechne wegen des schwach angelaufenen Weihnachtsgeschäfts inzwischen für das Gesamtjahr nur noch mit einem Umsatz und einem operativen Ergebnis (Ebit vor Sonderfaktoren) leicht unterhalb des Vorjahresniveaus. Bislang hatte Metro mit einem Umsatz über dem Vorjahresniveau und einem Ergebniswachstum vor Sonderfaktoren von rund zehn Prozent gerechnet.
Der scheidende Konzernchef Eckhard Cordes sagte, in vielen Ländern Europas seien die Kunden infolge der sich verschärfenden Staatsschuldenkrise, der hohen Arbeitslosigkeit und der Sparprogramme stark verunsichert. Außerdem habe sich das konjunkturelle Gesamtbild weiter eingetrübt.
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Der scheidende Konzernchef Eckhard Cordes sagte, in vielen Ländern Europas seien die Kunden infolge der sich verschärfenden Staatsschuldenkrise, der hohen Arbeitslosigkeit und der Sparprogramme stark verunsichert. Außerdem habe sich das konjunkturelle Gesamtbild weiter eingetrübt.
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