Kralenrieder leben in Angst
2 verfasser
Seite 1 von 1
Kralenrieder leben in Angst
Die Menschen im Stadtbezirk Schunteraue haben genug, und sie haben Angst. Das wurde während des Stadtteilabends Kralenriede in der Aula der Schule Schuntersiedlung deutlich. "Wir brauchen endlich Halbschranken, und zwar schnell", betonte Bezirksbürgermeisterin Gudrun Ohst (SPD).
Video
Was sie meinte, war jedem klar – und ist im Stadtbezirk auch kein neues Thema. Aber keiner hatte geahnt, dass das ohnehin geplante Schwerpunktthema Sicherheit am Bahnübergang Steinriedendamm durch den zweiten tödlichen Unfall innerhalb von neun Monaten solche brisante Aktualität erreichen würde. Ein 43-Jähriger starb am Samstag, nachdem er von einem Zug erfasst worden war. Ein 10-Jähriger war im Februar das Opfer gewesen.
Die meisten Zuhörer hätten es gern gehabt, wenn schon feststehen würde, dass die Züge an dieser gefährlichen Stelle künftig tatsächlich mit Schrittgeschwindigkeit fahren würden und der Übergang überdies taghell ausgeleuchtet würde, wie es unter anderem die Bürgerinitiative gefordert hatte. "Darüber wird zwischen der Stadt und der Bahn verhandelt", sagte Henning Noske, Leiter der BZ-Lokalredaktion und Moderator des Stadtteilabends.
"Jetzt muss etwas getan werden, und nicht erst, wenn ein neues Planfeststellungs- oder Plangenehmigungsverfahren in drei oder vier Jahren vielleicht beendet ist", legte Bezirksbürgermeisterin Ohst nach. "Wenn wir nach dem zweiten Todesfall in diesem Jahr tatsächlich so lange warten müssen, wäre das nicht auszuhalten", schlug der stellvertretende Bezirksbürgermeister Horst-Dieter Steinert (Grüne) in die gleiche Kerbe. Dritter in der Runde war Wolfgang Büchs von der Bürgerinitiative Kralenriede, zugleich Ratsherr der Bibs: "Man hat immer das Gefühl, dass erst etwas passieren muss, bevor entscheidende Maßnahmen ergriffen werden", kritisierte er.
Bezirksbürgermeisterin Ohst nahm aber auch die Stadt in die Pflicht. Die Ampelanlage, die nicht mehr in Betrieb und nicht mehr kompatibel mit der Warnlichtanlage der Bahn ist, sei eine städtische Einrichtung zur Schaltung der Kreuzung Steinriedendamm/Forststraße. "Man hat uns eine neue Ampel für Ende November zugesagt, jetzt haben wir schon fast Mitte Dezember und warten immer noch", schimpfte die Bezirksbürgermeisterin. "So kann es nicht weitergehen."
Diese Ampel soll dafür sorgen, dass der Bereich des Bahnübergangs vom Verkehr frei geräumt wird, wenn ein Zug kommt, und Rückstaus bis auf die Gleise nicht mehr möglich wären. Stadtbaurätin Maren Sommer hat angekündigt, mit dem Austausch der Signaltechnik solle am 16. Januar begonnen werden.
Auf Nachfrage des Moderators Noske berichtete Gudrun Ohst, dass es längst nicht nur für Bewohner der Landesaufnahmestelle für Asylbewerber im Bereich der ehemaligen Husarenkaserne, sondern auch für Bewohner der Stadtbezirke Schunteraue und Querum "eine Art Volkssport" geworden sei, die Gleise überall dort zu überqueren sei, wo es möglich und bequem sei. Zwischen Bienrode und Querum gebe es viele Stellen, "an denen viele einfach so über die Gleise huschen".
Auch Bürger meldeten sich während des Stadtteilabends zum Schwerpunktthema zu Wort. Werner Behm nahm Politik und Verwaltung in die Pflicht, bei dem Thema nicht locker zu lassen. Und Jann Döpke forderte: "Es muss noch intensiver am Thema gearbeitet werden, dass so schnell wie möglich etwas erreicht wird."
Für den Bezirksrat kündigte Bürgermeisterin Ohst eine Sondersitzung für kommende Woche an mit einem interfraktionellen Antrag, den Bahnübergang endlich besser zu sichern. Auch im Rat wird dieses Thema am Dienstag behandelt.
Quelle
Video
Was sie meinte, war jedem klar – und ist im Stadtbezirk auch kein neues Thema. Aber keiner hatte geahnt, dass das ohnehin geplante Schwerpunktthema Sicherheit am Bahnübergang Steinriedendamm durch den zweiten tödlichen Unfall innerhalb von neun Monaten solche brisante Aktualität erreichen würde. Ein 43-Jähriger starb am Samstag, nachdem er von einem Zug erfasst worden war. Ein 10-Jähriger war im Februar das Opfer gewesen.
Die meisten Zuhörer hätten es gern gehabt, wenn schon feststehen würde, dass die Züge an dieser gefährlichen Stelle künftig tatsächlich mit Schrittgeschwindigkeit fahren würden und der Übergang überdies taghell ausgeleuchtet würde, wie es unter anderem die Bürgerinitiative gefordert hatte. "Darüber wird zwischen der Stadt und der Bahn verhandelt", sagte Henning Noske, Leiter der BZ-Lokalredaktion und Moderator des Stadtteilabends.
"Jetzt muss etwas getan werden, und nicht erst, wenn ein neues Planfeststellungs- oder Plangenehmigungsverfahren in drei oder vier Jahren vielleicht beendet ist", legte Bezirksbürgermeisterin Ohst nach. "Wenn wir nach dem zweiten Todesfall in diesem Jahr tatsächlich so lange warten müssen, wäre das nicht auszuhalten", schlug der stellvertretende Bezirksbürgermeister Horst-Dieter Steinert (Grüne) in die gleiche Kerbe. Dritter in der Runde war Wolfgang Büchs von der Bürgerinitiative Kralenriede, zugleich Ratsherr der Bibs: "Man hat immer das Gefühl, dass erst etwas passieren muss, bevor entscheidende Maßnahmen ergriffen werden", kritisierte er.
Bezirksbürgermeisterin Ohst nahm aber auch die Stadt in die Pflicht. Die Ampelanlage, die nicht mehr in Betrieb und nicht mehr kompatibel mit der Warnlichtanlage der Bahn ist, sei eine städtische Einrichtung zur Schaltung der Kreuzung Steinriedendamm/Forststraße. "Man hat uns eine neue Ampel für Ende November zugesagt, jetzt haben wir schon fast Mitte Dezember und warten immer noch", schimpfte die Bezirksbürgermeisterin. "So kann es nicht weitergehen."
Diese Ampel soll dafür sorgen, dass der Bereich des Bahnübergangs vom Verkehr frei geräumt wird, wenn ein Zug kommt, und Rückstaus bis auf die Gleise nicht mehr möglich wären. Stadtbaurätin Maren Sommer hat angekündigt, mit dem Austausch der Signaltechnik solle am 16. Januar begonnen werden.
Auf Nachfrage des Moderators Noske berichtete Gudrun Ohst, dass es längst nicht nur für Bewohner der Landesaufnahmestelle für Asylbewerber im Bereich der ehemaligen Husarenkaserne, sondern auch für Bewohner der Stadtbezirke Schunteraue und Querum "eine Art Volkssport" geworden sei, die Gleise überall dort zu überqueren sei, wo es möglich und bequem sei. Zwischen Bienrode und Querum gebe es viele Stellen, "an denen viele einfach so über die Gleise huschen".
Auch Bürger meldeten sich während des Stadtteilabends zum Schwerpunktthema zu Wort. Werner Behm nahm Politik und Verwaltung in die Pflicht, bei dem Thema nicht locker zu lassen. Und Jann Döpke forderte: "Es muss noch intensiver am Thema gearbeitet werden, dass so schnell wie möglich etwas erreicht wird."
Für den Bezirksrat kündigte Bürgermeisterin Ohst eine Sondersitzung für kommende Woche an mit einem interfraktionellen Antrag, den Bahnübergang endlich besser zu sichern. Auch im Rat wird dieses Thema am Dienstag behandelt.
Quelle
checker- Moderator
- Anzahl der Beiträge : 49603
Anmeldedatum : 03.04.11
Ort : Braunschweig
Bahn lehnt Schritt-Tempo für Züge ab
Stadt, Politik und Bürger hatten eine Sofortreaktion gefordert, nachdem es vor einer Woche erneut zu einem tödlichen Unfall auf dem Bahnübergang Kralenriede gekommen war. Aber von einer Schrittgeschwindigkeit für Züge hält die Bahn nichts. Die würde die Sicherheit nicht erhöhen, so Bahnsprecher Egbert Meyer-Lovis Dies sei auch mit dem Eisenbahn-Bundesamt besprochen. Die Verantwortung liege bei den Straßenverkehrs-Teilnehmern.
Die Stadt Braunschweig reagierte enttäuscht. "Ich bedaure diese Entscheidung. Auf die Zuggeschwindigkeit haben wir allerdings keinen Einfluss. Sie liegt im Verantwortungsbereich der Bahn", sagte Baurätin Maren Sommer.
An Unterstützung mangelt es Braunschweig nicht im Kampf für einen sicheren Bahnübergang. Bundes- und Landtagsabgeordnete setzen sich dafür ein, dass Bahn und Eisenbahnbundesamt die Voraussetzungen schaffen, dass es keine weiteren tödlichen Unfälle gibt.
Wie berichtet, starb vor einer Woche ein 43-Jähriger, nachdem er von einem Zug erfasst worden war. Im Februar war ein 10-Jähriger zum Opfer geworden. Beide hatten erst wenige Tage in der Landesaufnahmebehörde für Asylbewerber gewohnt.
Die Braunschweiger Bundestagsabgeordnete Carola Reimann (SPD) kündigte an, in Berlin mit einem Repräsentanten des Unternehmens über den gefährlichen Übergang sprechen zu wollen. Die Braunschweiger Landtagsabgeordnete Heidemarie Mundlos (CDU) hat bereits Landesverkehrsminister Jörg Bode eingeschaltet. Sie bat den FDP-Mann um Unterstützung beim Weg durch die Instanzen, damit in Kralenriede die Schranken weit schneller als erst in drei Jahren stehen.
Der Braunschweiger CDU-Landtagsabgeordnete Carsten Höttcher ärgert sich über die Bürokratie: "Es kann nicht sein, dass es drei Jahre und vielleicht sogar noch länger dauert, bis das Genehmigungsverfahren für die Umgestaltung eines gefährlichen Bahnübergangs abgeschlossen ist. Das muss viel schneller gehen."
Quelle
Die Stadt Braunschweig reagierte enttäuscht. "Ich bedaure diese Entscheidung. Auf die Zuggeschwindigkeit haben wir allerdings keinen Einfluss. Sie liegt im Verantwortungsbereich der Bahn", sagte Baurätin Maren Sommer.
An Unterstützung mangelt es Braunschweig nicht im Kampf für einen sicheren Bahnübergang. Bundes- und Landtagsabgeordnete setzen sich dafür ein, dass Bahn und Eisenbahnbundesamt die Voraussetzungen schaffen, dass es keine weiteren tödlichen Unfälle gibt.
Wie berichtet, starb vor einer Woche ein 43-Jähriger, nachdem er von einem Zug erfasst worden war. Im Februar war ein 10-Jähriger zum Opfer geworden. Beide hatten erst wenige Tage in der Landesaufnahmebehörde für Asylbewerber gewohnt.
Die Braunschweiger Bundestagsabgeordnete Carola Reimann (SPD) kündigte an, in Berlin mit einem Repräsentanten des Unternehmens über den gefährlichen Übergang sprechen zu wollen. Die Braunschweiger Landtagsabgeordnete Heidemarie Mundlos (CDU) hat bereits Landesverkehrsminister Jörg Bode eingeschaltet. Sie bat den FDP-Mann um Unterstützung beim Weg durch die Instanzen, damit in Kralenriede die Schranken weit schneller als erst in drei Jahren stehen.
Der Braunschweiger CDU-Landtagsabgeordnete Carsten Höttcher ärgert sich über die Bürokratie: "Es kann nicht sein, dass es drei Jahre und vielleicht sogar noch länger dauert, bis das Genehmigungsverfahren für die Umgestaltung eines gefährlichen Bahnübergangs abgeschlossen ist. Das muss viel schneller gehen."
Quelle
Andy- Admin
- Anzahl der Beiträge : 36186
Anmeldedatum : 03.04.11
Ähnliche Themen
» Depressionen - Die Angst vor dem Leben
» Oberbürgermeister schaltet sich in Kralenrieder Ampel-Diskussion ein
» Wer hat Angst?
» Oberbürgermeister schaltet sich in Kralenrieder Ampel-Diskussion ein
» Wer hat Angst?
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten
Fr Nov 15, 2024 3:20 am von Heiliger Hotze
» Halflives
Fr Nov 15, 2024 3:18 am von Heiliger Hotze
» Kupfergold
Fr Nov 15, 2024 3:15 am von Heiliger Hotze
» Whitesnake
Fr Nov 15, 2024 3:13 am von Heiliger Hotze
» ( ENGELSEIN ) ENGELHAI
Fr Nov 15, 2024 3:11 am von Heiliger Hotze
» MALIGNANT TUMOUR
Fr Nov 15, 2024 3:04 am von Heiliger Hotze
» - LEEAAV -
Fr Nov 15, 2024 3:02 am von Heiliger Hotze
» (( ifa ))
Fr Nov 15, 2024 3:00 am von Heiliger Hotze
» AOP Records
Fr Nov 15, 2024 2:57 am von Heiliger Hotze