Weihnachten im Gefängnis
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Weihnachten im Gefängnis
Auch für die Häftlinge am Rennelberg ist die Weihnachtszeit etwas ganz Besonderes.
"Glücklich,
die vor ihrem Handeln nachdenken und vor dem Nachdenken beten.
Sie werden viele Dummheiten vermeiden."
Dieser kleine Spruch hängt direkt neben der Kirchentür, am Ende eines schmalen Ganges. Von dem Gang gehen noch viele weitere Türen ab. Diese Türen sind sehr massiv, haben dicke Schlösser und ein kleines Guckloch. Es sind die Türen zu den Zellen der Gefangenen.
Martin Burgdorf und Franz-Josef Christoph sind die beiden Gefängnis-Seelsorger der Justizvollzugsanstalt Wolfenbüttel, Abteilung Braunschweig. Wie ihre Kollegen außerhalb der Gefängnismauern hatten sie in den letzten Tagen vor Weihnachten alle Hände voll zu tun: die Gottesdienste mussten vorbereitet, die Kirche feierlich geschmückt und die Krippe aufgebaut werden. Die Krippenfiguren haben einst Gefangene gebastelt, mehr als 50 Jahre ist das her.
"Weihnachten ist auch im Gefängnis eine sehr besondere Zeit", erzählt Martin Burgdorf. Er trägt einen langen Pferdeschwanz, Haare und Bart sind ergraut. Seit mehr als 20 Jahren ist er Seelsorger am Rennelberg. "Weihnachten weckt Kindheitserinnerungen. Viele verbinden diese Zeit des Jahres mit Geborgenheit, Freude und einem besonders liebevollen Umgang in der Familie. All dies hätten auch unsere Gefangenen gerne – aber es fehlt hier völlig."
Zusammen mit seinem katholischen Kollegen Franz-Josef Christoph gibt er sich alle Mühe, ein bisschen Weihnachtszauber in den tristen Gefängnisalltag zu bringen. In der gefängniseigenen Kirche steht ein großer Weihnachtsbaum, vor dem Altar ist die Krippe aufgebaut.
Kerzen sind im Gefängnis eigentlich verboten. Aber heute Abend erhält jeder Gottesdienstbesucher ausnahmsweise eine große Kerze, die er mitnehmen darf in die Zelle. "Eine kleine Flamme mit großer Kraft in der Dunkelheit – das kann Hoffnung und Kraft geben", so Burgdorf.
Am 1.Advent gab es ein kleines Teelicht. "Ein Gefangener berichtete mir später, dass er das Teelicht nur ganz sparsam anzündet, so dass es bis Heilig Abend reicht", so der Pfarrer.
In der Weihnachtszeit finden täglich Gottesdienste in der Gefängniskirche statt. Die Stuhlreihen sind dann voll besetzt. Da im Braunschweiger Gefängnis fast ausnahmslos Untersuchungshäftlinge einsitzen, die noch nicht rechtskräftig verurteilt sind, ist es für viele das erste Weihnachtsfest hinter Gittern. "Das wird von vielen gefürchtet", weiß Burgdorf aus den Gesprächen mit den Gefangenen.
Auch der Besuchsdienst versucht, den Männern diese Zeit zu erleichtern. Er richtet jedes Jahr eine Weihnachtsfeier mit Live-Musik, Kuchen und Plätzchen aus. Burgdorf: "Da kommen fast alle, die Atomsphäre ist fast wie in einer Gemeinde." Weihnachtlich ist es also derzeit auch im Gefängnis, aber Geschenke gibt es keine. Früher durften die Gefangenen dreimal im Jahr ein Päckchen in den Knast geschickt bekommen – das ist inzwischen verboten, auch zu Weihnachten.
Etwas ganz Besonderes gibt es für die Jugendstation: Eine Feier, zu der jeder bis zu drei Besucher einladen darf. "Wir sitzen in der Kirche zusammen wie in einer großen Wohnstube", erzählt Burgdorf. Normalerweise sind Besuche nur alle 14 Tage für eine halbe Stunde erlaubt.
Wenn Martin Burgdorf und Franz-Josef Christoph heute die Weihnachtsgeschichte erzählen, hören viele der Gefangenen die Geschichte von Maria und Josef, dem Christuskind, den Engeln und Hirten zum ersten Mal in ihrem Leben. "Es ist leider so, dass viele erst hier mitbekommen, dass Weihnachten nicht nur etwas mit Geschenken, Glühwein und Lametta zu tun hat, sondern mit Religion und Gott", so Burgdorf: "Ich bin jedes Jahr aufs Neue für das kleine Einmaleins des Weihnachtsfestes zuständig."
Quelle
Manche haben den Sinn für Weihnachten ganz verloren, Weihnachtskonsum und Schenkrausch.
Viele sitzen auch unschuldig ein,Opfer von Sozialraub!
"Glücklich,
die vor ihrem Handeln nachdenken und vor dem Nachdenken beten.
Sie werden viele Dummheiten vermeiden."
Dieser kleine Spruch hängt direkt neben der Kirchentür, am Ende eines schmalen Ganges. Von dem Gang gehen noch viele weitere Türen ab. Diese Türen sind sehr massiv, haben dicke Schlösser und ein kleines Guckloch. Es sind die Türen zu den Zellen der Gefangenen.
Martin Burgdorf und Franz-Josef Christoph sind die beiden Gefängnis-Seelsorger der Justizvollzugsanstalt Wolfenbüttel, Abteilung Braunschweig. Wie ihre Kollegen außerhalb der Gefängnismauern hatten sie in den letzten Tagen vor Weihnachten alle Hände voll zu tun: die Gottesdienste mussten vorbereitet, die Kirche feierlich geschmückt und die Krippe aufgebaut werden. Die Krippenfiguren haben einst Gefangene gebastelt, mehr als 50 Jahre ist das her.
"Weihnachten ist auch im Gefängnis eine sehr besondere Zeit", erzählt Martin Burgdorf. Er trägt einen langen Pferdeschwanz, Haare und Bart sind ergraut. Seit mehr als 20 Jahren ist er Seelsorger am Rennelberg. "Weihnachten weckt Kindheitserinnerungen. Viele verbinden diese Zeit des Jahres mit Geborgenheit, Freude und einem besonders liebevollen Umgang in der Familie. All dies hätten auch unsere Gefangenen gerne – aber es fehlt hier völlig."
Zusammen mit seinem katholischen Kollegen Franz-Josef Christoph gibt er sich alle Mühe, ein bisschen Weihnachtszauber in den tristen Gefängnisalltag zu bringen. In der gefängniseigenen Kirche steht ein großer Weihnachtsbaum, vor dem Altar ist die Krippe aufgebaut.
Kerzen sind im Gefängnis eigentlich verboten. Aber heute Abend erhält jeder Gottesdienstbesucher ausnahmsweise eine große Kerze, die er mitnehmen darf in die Zelle. "Eine kleine Flamme mit großer Kraft in der Dunkelheit – das kann Hoffnung und Kraft geben", so Burgdorf.
Am 1.Advent gab es ein kleines Teelicht. "Ein Gefangener berichtete mir später, dass er das Teelicht nur ganz sparsam anzündet, so dass es bis Heilig Abend reicht", so der Pfarrer.
In der Weihnachtszeit finden täglich Gottesdienste in der Gefängniskirche statt. Die Stuhlreihen sind dann voll besetzt. Da im Braunschweiger Gefängnis fast ausnahmslos Untersuchungshäftlinge einsitzen, die noch nicht rechtskräftig verurteilt sind, ist es für viele das erste Weihnachtsfest hinter Gittern. "Das wird von vielen gefürchtet", weiß Burgdorf aus den Gesprächen mit den Gefangenen.
Auch der Besuchsdienst versucht, den Männern diese Zeit zu erleichtern. Er richtet jedes Jahr eine Weihnachtsfeier mit Live-Musik, Kuchen und Plätzchen aus. Burgdorf: "Da kommen fast alle, die Atomsphäre ist fast wie in einer Gemeinde." Weihnachtlich ist es also derzeit auch im Gefängnis, aber Geschenke gibt es keine. Früher durften die Gefangenen dreimal im Jahr ein Päckchen in den Knast geschickt bekommen – das ist inzwischen verboten, auch zu Weihnachten.
Etwas ganz Besonderes gibt es für die Jugendstation: Eine Feier, zu der jeder bis zu drei Besucher einladen darf. "Wir sitzen in der Kirche zusammen wie in einer großen Wohnstube", erzählt Burgdorf. Normalerweise sind Besuche nur alle 14 Tage für eine halbe Stunde erlaubt.
Wenn Martin Burgdorf und Franz-Josef Christoph heute die Weihnachtsgeschichte erzählen, hören viele der Gefangenen die Geschichte von Maria und Josef, dem Christuskind, den Engeln und Hirten zum ersten Mal in ihrem Leben. "Es ist leider so, dass viele erst hier mitbekommen, dass Weihnachten nicht nur etwas mit Geschenken, Glühwein und Lametta zu tun hat, sondern mit Religion und Gott", so Burgdorf: "Ich bin jedes Jahr aufs Neue für das kleine Einmaleins des Weihnachtsfestes zuständig."
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Manche haben den Sinn für Weihnachten ganz verloren, Weihnachtskonsum und Schenkrausch.
Viele sitzen auch unschuldig ein,Opfer von Sozialraub!
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