Drogeriekette Ihr Platz - Expertise im eigenen Haus
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Drogeriekette Ihr Platz - Expertise im eigenen Haus
Schon 2005 überwand die Drogeriekette Ihr Platz die Insolvenz. Mit den Erfahrungen von damals könnte sie der heutigen Konzernmutter Schlecker den Weg weisen.
Auf die Angestellten der Drogeriemarke Ihr Platz muss die Insolvenz ihres Mutterunternehmens Schlecker wie ein böses Déjà-vu wirken. Fehlentscheidungen im Management, schlecht kalkulierte Investitionen, unübersichtliche Ramschläden und mangelhafter Service - das haben sie schon einmal gehört: 2005, als die damals noch unabhängige Osnabrücker Drogeriekette Ihr Platz selbst ihren Gläubigern nichts mehr zahlen konnte.
Nun ist die unabhängig von den Schlecker-Drogerien geführte Zweitmarke eine Art Vorbild für die Muttergesellschaft. Ihr Platz, von der aktuellen Schlecker-Insolvenz nicht betroffen, meldete vor sieben Jahren Insolvenz an. Das Unternehmen wurde damals mit einem Insolvenzplan in Eigenverwaltung saniert - das Verfahren, das Schlecker nun selbst anstrebt.
Schon die Vorzeichen beider Insolvenzen gleichen sich. Wie aktuell bei Schlecker waren die Umsätze von Ihr Platz seit Jahren gesunken, zuletzt von rund 1,2 Mrd. Euro auf fast 700 Mio. Euro im Jahr vor der Insolvenz. Der Kauf von etwa 250 Drospa-Filialen, die vorher zu Douglas gehörten, brach Ihr Platz das Genick.
In der Insolvenz entwickelte das 1895 gegründete Familienunternehmen einen ehrgeizigen Plan: binnen sechs Monaten Gewinn machen. "Es klingt paradox, aber nach vorn hieß in unserem Fall: in die Insolvenz", sagte Michael Keppel, damals Mitglied der Geschäftsführung, nach der Sanierung.
Die Mitarbeiter erhielten drei Monate lang ihre Gehälter von der Arbeitsagentur, Ihr Platz sparte rund 15 Mio. Euro Personalkosten. 100 Filialen wurden geschlossen, insgesamt 1400 Mitarbeiter entlassen. Die Gründerfamilie Frömbling überschrieb alle Anteile an Goldman Sachs. Die Investmentbank wurde nach Bündelung der Kredite im Volumen von 120 Mio. Euro zum Hauptgläubiger. Die Berater Michael Keppel und Sankar Krishnan von Alvarez & Marsal sollten Ihr Platz retten.
Um den Wiederverkaufswert zu steigern, investierte Goldman Sachs in ein neues Image. Mit einer blühenden Margerite im Logo sollte Ihr Platz für Familien und Frauen attraktiv werden. Gesundheitsprodukte mit einer hohen Marge kamen ins Sortiment, Putzmittel wurde verbannt.
Der Plan ging auf: "Im operativen Geschäft haben wir im zweiten Halbjahr 2006 schwarze Zahlen geschrieben", sagte Michael Wilmes, der Keppel und Krishnan als Geschäftsführer folgte. Auch wenn der Umsatz Branchenkreisen zufolge bei 700 Mio. Euro stagniert gilt die Planinsolvenz von Ihr Platz seither als Paradebeispiel, bei dem mehrere Dinge gut gelaufen waren: die Vorbereitung, die Mitwirkung der Eigentümer, das Interesse der Investoren am Geschäftsmodell.
Zumindest bei Letzterem endet das Déjà-vu-Erlebnis für die Ihr-Platz-Angestellten. Denn während Schlecker Ihr Platz vor vier Jahren kaufte, um den Abschmelzprozess beim eigenen Unternehmen zu bremsen, halten sich die potenziellen Interessenten für Schlecker noch bedeckt.
Quelle
Auf die Angestellten der Drogeriemarke Ihr Platz muss die Insolvenz ihres Mutterunternehmens Schlecker wie ein böses Déjà-vu wirken. Fehlentscheidungen im Management, schlecht kalkulierte Investitionen, unübersichtliche Ramschläden und mangelhafter Service - das haben sie schon einmal gehört: 2005, als die damals noch unabhängige Osnabrücker Drogeriekette Ihr Platz selbst ihren Gläubigern nichts mehr zahlen konnte.
Nun ist die unabhängig von den Schlecker-Drogerien geführte Zweitmarke eine Art Vorbild für die Muttergesellschaft. Ihr Platz, von der aktuellen Schlecker-Insolvenz nicht betroffen, meldete vor sieben Jahren Insolvenz an. Das Unternehmen wurde damals mit einem Insolvenzplan in Eigenverwaltung saniert - das Verfahren, das Schlecker nun selbst anstrebt.
Schon die Vorzeichen beider Insolvenzen gleichen sich. Wie aktuell bei Schlecker waren die Umsätze von Ihr Platz seit Jahren gesunken, zuletzt von rund 1,2 Mrd. Euro auf fast 700 Mio. Euro im Jahr vor der Insolvenz. Der Kauf von etwa 250 Drospa-Filialen, die vorher zu Douglas gehörten, brach Ihr Platz das Genick.
In der Insolvenz entwickelte das 1895 gegründete Familienunternehmen einen ehrgeizigen Plan: binnen sechs Monaten Gewinn machen. "Es klingt paradox, aber nach vorn hieß in unserem Fall: in die Insolvenz", sagte Michael Keppel, damals Mitglied der Geschäftsführung, nach der Sanierung.
Die Mitarbeiter erhielten drei Monate lang ihre Gehälter von der Arbeitsagentur, Ihr Platz sparte rund 15 Mio. Euro Personalkosten. 100 Filialen wurden geschlossen, insgesamt 1400 Mitarbeiter entlassen. Die Gründerfamilie Frömbling überschrieb alle Anteile an Goldman Sachs. Die Investmentbank wurde nach Bündelung der Kredite im Volumen von 120 Mio. Euro zum Hauptgläubiger. Die Berater Michael Keppel und Sankar Krishnan von Alvarez & Marsal sollten Ihr Platz retten.
Um den Wiederverkaufswert zu steigern, investierte Goldman Sachs in ein neues Image. Mit einer blühenden Margerite im Logo sollte Ihr Platz für Familien und Frauen attraktiv werden. Gesundheitsprodukte mit einer hohen Marge kamen ins Sortiment, Putzmittel wurde verbannt.
Der Plan ging auf: "Im operativen Geschäft haben wir im zweiten Halbjahr 2006 schwarze Zahlen geschrieben", sagte Michael Wilmes, der Keppel und Krishnan als Geschäftsführer folgte. Auch wenn der Umsatz Branchenkreisen zufolge bei 700 Mio. Euro stagniert gilt die Planinsolvenz von Ihr Platz seither als Paradebeispiel, bei dem mehrere Dinge gut gelaufen waren: die Vorbereitung, die Mitwirkung der Eigentümer, das Interesse der Investoren am Geschäftsmodell.
Zumindest bei Letzterem endet das Déjà-vu-Erlebnis für die Ihr-Platz-Angestellten. Denn während Schlecker Ihr Platz vor vier Jahren kaufte, um den Abschmelzprozess beim eigenen Unternehmen zu bremsen, halten sich die potenziellen Interessenten für Schlecker noch bedeckt.
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