Burnout - wenn der Lebensakku leer ist
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Burnout - wenn der Lebensakku leer ist
"Es war, als wenn jemand den Stecker rausgezogen hätte", sagt Manfred Gutzmann. Der 61-Jährige geht durch den neu gefallenen Schnee in Clausthal-Zellerfeld. Seine Winterstiefel drücken das weiße Pulver knirschend zusammen. "Es war Anfang August, als gar nichts mehr ging", blickt der gelernte Hotelkaufmann zurück. Er leidet unter Burnout. In einem Rehabilitations-Zentrum im Harz lernt der Norderneyer, sein Leben neu zu strukturieren.
Nachdem Gutzmann vor zehn Jahren seine Selbstständigkeit aufgab und wieder ein normales Arbeitnehmerverhältnis aufnahm, geriet sein Leben ins Wanken. Der Stress wurde immer größer - doch die Anerkennung fehlte. Als dann auch noch ein guter Freund von ihm starb, brach er im August zusammen.
"Ich war nur noch Hülle - wie ein Roboter"
Immer wieder verliert der Norderneyer seine Stimme - der Tinnitus raubt ihm seine Nerven, an Arbeit ist nicht mehr zu denken. Doch dort erntete er erst nur Hohn. Von Verständnis bei einigen Mitarbeitern fehlte jede Spur. "Einer sagte mir auf der Arbeit: Mensch, bei Burnout, da musst du doch gebrannt haben. Sie haben gar nicht gebrannt." Gutzmann nimmt seinen Mut zusammen und geht zum Arzt, ein lange überfälliger Schritt. "Ich war nur noch eine Hülle - wie ein Roboter."
Sofort schrieb ihn der Arzt krank und verordnete eine Psychotherapie. Im Januar kam Gutzmann in ein Rehazentrum in den Harz. Sechs Wochen darf er sich nun in Clausthal-Zellerfeld erholen. Er malt mit anderen Burnout-Opfern Bilder, sitzt in Gruppen- und Einzelgesprächen. Vor allem aber hat er endlich die Möglichkeit, seinen leeren Lebensakku wieder aufzuladen.
"Ich habe Spaß an meiner Arbeit!"
"Ich fühle mich hier wie im Trainingslager", sagt Gutzmann. Aber zu Hause sei er dann wieder für sich selbst verantwortlich. "Ich muss dann das weiterführen, was mir hier beigebracht wurde", hat er sich für die Zeit nach der Therapie vorgenommen. Eine Woche lang kann er noch entspannen, dann ist die Reha vorbei. "In unserer Gesellschaft wird viel Druck ausgeübt, den die meisten nicht aushalten können", sagt er. Er selbst habe es lange versucht. "Aber irgendwann ging gar nichts mehr."
Manfred Gutzmann lässt den Blick schweifen über den gefrorenen See. Eine dünne Schneedecke hat sich darauf gebildet. Langsam versinkt die goldgelbe Sonne hinter den hohen Mauern seines Rehazentrums. Bald wird er die Sonne wieder im Meer versinken sehen. Ab dem 20. Februar soll er nach sechs harten Monaten Kampf wieder arbeiten. In seinem alten Job auf Norderney.
Quelle & Video
Nachdem Gutzmann vor zehn Jahren seine Selbstständigkeit aufgab und wieder ein normales Arbeitnehmerverhältnis aufnahm, geriet sein Leben ins Wanken. Der Stress wurde immer größer - doch die Anerkennung fehlte. Als dann auch noch ein guter Freund von ihm starb, brach er im August zusammen.
"Ich war nur noch Hülle - wie ein Roboter"
Immer wieder verliert der Norderneyer seine Stimme - der Tinnitus raubt ihm seine Nerven, an Arbeit ist nicht mehr zu denken. Doch dort erntete er erst nur Hohn. Von Verständnis bei einigen Mitarbeitern fehlte jede Spur. "Einer sagte mir auf der Arbeit: Mensch, bei Burnout, da musst du doch gebrannt haben. Sie haben gar nicht gebrannt." Gutzmann nimmt seinen Mut zusammen und geht zum Arzt, ein lange überfälliger Schritt. "Ich war nur noch eine Hülle - wie ein Roboter."
Sofort schrieb ihn der Arzt krank und verordnete eine Psychotherapie. Im Januar kam Gutzmann in ein Rehazentrum in den Harz. Sechs Wochen darf er sich nun in Clausthal-Zellerfeld erholen. Er malt mit anderen Burnout-Opfern Bilder, sitzt in Gruppen- und Einzelgesprächen. Vor allem aber hat er endlich die Möglichkeit, seinen leeren Lebensakku wieder aufzuladen.
"Ich habe Spaß an meiner Arbeit!"
"Ich fühle mich hier wie im Trainingslager", sagt Gutzmann. Aber zu Hause sei er dann wieder für sich selbst verantwortlich. "Ich muss dann das weiterführen, was mir hier beigebracht wurde", hat er sich für die Zeit nach der Therapie vorgenommen. Eine Woche lang kann er noch entspannen, dann ist die Reha vorbei. "In unserer Gesellschaft wird viel Druck ausgeübt, den die meisten nicht aushalten können", sagt er. Er selbst habe es lange versucht. "Aber irgendwann ging gar nichts mehr."
Manfred Gutzmann lässt den Blick schweifen über den gefrorenen See. Eine dünne Schneedecke hat sich darauf gebildet. Langsam versinkt die goldgelbe Sonne hinter den hohen Mauern seines Rehazentrums. Bald wird er die Sonne wieder im Meer versinken sehen. Ab dem 20. Februar soll er nach sechs harten Monaten Kampf wieder arbeiten. In seinem alten Job auf Norderney.
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