Wer gewinnt, wer verliert im Windkraft-Streit?
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Wer gewinnt, wer verliert im Windkraft-Streit?
Windkraft nicht nur auf hoher See, sondern auch im Landesinneren - das sieht das jüngst verabschiedete Energiekonzept des Landes Niedersachsen vor. Dass sich die Zahl der Windräder in einigen Regionen dadurch möglicherweise verdoppelt, ist für viele Anwohner eine unangenehme Aussicht. Aber vor allem die Landkreise Wolfenbüttel, Gifhorn und Helmstedt müssen sich mit diesem Thema auseinandersetzen, weil es dort laut einer ersten Flächenanalyse durch den Zweckverband Großraum Braunschweig viel Platz für die weißen Energieriesen gibt. Deshalb konnten die Bürger bis Mittwoch Stellungnahmen dazu abgeben. Auf den Schreibtischen der Planer stapeln sich nun rund 1.400 Einlassungen.
Für und Wider ausgeglichen
"So viele Stellungnahmen in einer so frühen Planungsphase habe ich noch nie erlebt", sagte Siegfried Thom vom Zweckverband Großraum Braunschweig. Darunter seien Landwirte, die Grundstücke verpachten und so ihre Einnahmen aufbessern wollen und Gemeinden, die auf höhere Gewerbesteuereinnahmen setzen. 70 Prozent der Gewerbesteuer durch Windräder gingen an die Kommunen, 30 Prozent an die Betreiber der Anlagen. Private Investoren locke die Einspeisevergütung. Dennoch gibt es auch Kommunen und Bürger, die befürchten, dass die Region, Grundstücke und Häuser durch den Bau von Windparks entwertet werden. Die knapp 200 Meter hohen Windräder verschandelten die Landschaft, so deren Befürchtung. Zudem wirkten die Schlagschatten und Blinklichter sowie die Geräusche der Rotorblätter möglicherweise störend. "Dass Privatleute mit Eingaben und Vorschlägen zu Flächen kommen, war vorher nie der Fall", so Thom.
Gegenwind aus Dettum
Besonders zwischen Elm und Asse blase kräftiger Gegenwind, sagte Willi Dietzsch (SPD), Ortsbürgermeister in Dettum im Landkreis Wolfenbüttel. 400 Unterschriften seien dort gegen einen Windpark zwischen Ahlum und Dettum gesammelt worden. Dietzsch Angaben zufolge ist die Anlage 1.000 Meter vor dem Ort geplant. In Liebenburg (Landkreis Goslar) zeigte sich Peter Wätjen von der Initiative "Rettet die Landschaft" besorgt, weil der Gemeinderat potenzielle Flächen weiter untersuchen lassen will: "Die Sorge ist groß, weil der Druck von den Investoren und von der Politik sehr hoch ist, überall, wo es noch geht, Windkraftanlagen aufzustellen."
Jens Palandt vom Zweckverband hofft, mit den Kommunen künftig flächendeckend an einem Strang zu ziehen. Man sei allen guten Argumenten im Verfahren zugänglich, "wenn aber jemand per se sagt 'nein, wir wollen das nicht', dann wird es schwierig." Dann sei es möglich, dass sich eine Verbandsversammlung, die vom Zweckverband einen Entwurf vorgelegt bekomme, als letzte Instanz über ein Votum einer Gemeinde hinwegsetze, so Palandt.
Fokus auf Erweiterung bestehender Parks
Laut Zweckverband sind noch 20.000 Hektar Fläche im Großraum Braunschweig zu erschließen. Es gebe aber zahlreiche Ausschlussverfahren, die einen Windpark verhindern können Thom. Es müsse zum Beispiel eine Pufferzone von fünf Kilometern zwischen einzelnen Parks liegen und ein Mindestabstand von 1.000 Metern zu Wohngebieten sowie 200 Metern zu Naturschutzgebieten bestehen. Noch sei unklar, wo letztlich neue Anlagen stehen werden. Das Hauptaugenmerk liege auf der Erweiterung bereits bestehender Parks und dem sogenannten Repowering, bei dem alte Anlagen ersetzt werden. Erstrebenswert seien bis zu 40 Windräder pro Park. Doch nun müssen zunächst die Stellungnahmen ausgewertet, Flächenpläne überarbeitet und erneut vorlegt werden. Mit endgültigen Beschlüssen rechnet der Zweckverband Mitte 2013.
Quelle
Für und Wider ausgeglichen
"So viele Stellungnahmen in einer so frühen Planungsphase habe ich noch nie erlebt", sagte Siegfried Thom vom Zweckverband Großraum Braunschweig. Darunter seien Landwirte, die Grundstücke verpachten und so ihre Einnahmen aufbessern wollen und Gemeinden, die auf höhere Gewerbesteuereinnahmen setzen. 70 Prozent der Gewerbesteuer durch Windräder gingen an die Kommunen, 30 Prozent an die Betreiber der Anlagen. Private Investoren locke die Einspeisevergütung. Dennoch gibt es auch Kommunen und Bürger, die befürchten, dass die Region, Grundstücke und Häuser durch den Bau von Windparks entwertet werden. Die knapp 200 Meter hohen Windräder verschandelten die Landschaft, so deren Befürchtung. Zudem wirkten die Schlagschatten und Blinklichter sowie die Geräusche der Rotorblätter möglicherweise störend. "Dass Privatleute mit Eingaben und Vorschlägen zu Flächen kommen, war vorher nie der Fall", so Thom.
Gegenwind aus Dettum
Besonders zwischen Elm und Asse blase kräftiger Gegenwind, sagte Willi Dietzsch (SPD), Ortsbürgermeister in Dettum im Landkreis Wolfenbüttel. 400 Unterschriften seien dort gegen einen Windpark zwischen Ahlum und Dettum gesammelt worden. Dietzsch Angaben zufolge ist die Anlage 1.000 Meter vor dem Ort geplant. In Liebenburg (Landkreis Goslar) zeigte sich Peter Wätjen von der Initiative "Rettet die Landschaft" besorgt, weil der Gemeinderat potenzielle Flächen weiter untersuchen lassen will: "Die Sorge ist groß, weil der Druck von den Investoren und von der Politik sehr hoch ist, überall, wo es noch geht, Windkraftanlagen aufzustellen."
Jens Palandt vom Zweckverband hofft, mit den Kommunen künftig flächendeckend an einem Strang zu ziehen. Man sei allen guten Argumenten im Verfahren zugänglich, "wenn aber jemand per se sagt 'nein, wir wollen das nicht', dann wird es schwierig." Dann sei es möglich, dass sich eine Verbandsversammlung, die vom Zweckverband einen Entwurf vorgelegt bekomme, als letzte Instanz über ein Votum einer Gemeinde hinwegsetze, so Palandt.
Fokus auf Erweiterung bestehender Parks
Laut Zweckverband sind noch 20.000 Hektar Fläche im Großraum Braunschweig zu erschließen. Es gebe aber zahlreiche Ausschlussverfahren, die einen Windpark verhindern können Thom. Es müsse zum Beispiel eine Pufferzone von fünf Kilometern zwischen einzelnen Parks liegen und ein Mindestabstand von 1.000 Metern zu Wohngebieten sowie 200 Metern zu Naturschutzgebieten bestehen. Noch sei unklar, wo letztlich neue Anlagen stehen werden. Das Hauptaugenmerk liege auf der Erweiterung bereits bestehender Parks und dem sogenannten Repowering, bei dem alte Anlagen ersetzt werden. Erstrebenswert seien bis zu 40 Windräder pro Park. Doch nun müssen zunächst die Stellungnahmen ausgewertet, Flächenpläne überarbeitet und erneut vorlegt werden. Mit endgültigen Beschlüssen rechnet der Zweckverband Mitte 2013.
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