NS Maler in der Bank
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NS Maler in der Bank
Nach heftigen Angriffen lud die Landessparkasse Kritiker zum Gespräch über das Gemälde „Brennendes Braunschweig“ des Nazi-Malers Walther Hoeck ein.
Dieses Gespräch war notwendig und gut. Bankdirektor Carsten Ueberschär hatte am Freitag in sein Büro gebeten, um den Kritikern zu signalisieren: Wir sind gesprächsbereit.
Nachdem die Landessparkasse Anfang Februar das Gemälde des bekennenden Nationalsozialisten Walther Hoeck erneut in seiner Niederlassung Dankwardstraße aufgehängt und damit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hatte, waren die Wogen hochgeschlagen.
Das Bündnis gegen Rechts hatte gefordert, das Bild unverzüglich wieder abzunehmen, weil unreflektiert ein Nazi-Maler zur Schau gestellt werde. Die grüne Ratsfrau Andrea Stahl hatte in einem offenen Brief an Ueberschär erklärt, der Umgang der Braunschweigischen Landessparkasse mit dieser Thematik stoße bei ihrer Fraktion auf Unbehagen und Verwunderung. „Ein Bild mit einer solchen Geschichte unzureichend kommentiert in einem öffentlichen Raum auszustellen, zeugt unseres Erachtens von scheinbarer und tatsächlicher Unkenntnis sowie mangelnder Sensibilität.“
Gestern nun ein reger Gedankenaustausch in Ueberschärs Büro. Am Gespräch nahmen neben Andrea Stahl auch David Janzen vom Bündnis gegen Rechts teil sowie Udo Sommerfeld (Die Linke), Hansi Volkmann (Deutscher Gewerkschaftsbund) und Banksprecher Lutz Tantow. Der Bankdirektor betonte, wie wichtig es seinem Hause sei, diese Diskussion offen zu führen; die Kritiker im Gegenzug lobten, dass die Bank die Auseinandersetzung nicht scheue. Ueberschär hatte erklärt, dass die Bank das Bild nicht abnehmen werde, aber auch keinesfalls zur Mystifizierung beitragen wolle.
Quintessenz am Ende: Alle könnten damit leben, wenn das Bild nicht unreflektiert im Raum hinge. Das Bild müsse unbedingt in einen kritischen historischen Kontext eingebunden werden.
Andrea Stahl regte an, die Zusammenarbeit mit ausgewiesenen Fachleuten zu suchen, zum Beispiel aus den Reihen des Historischen Seminars der TU, des Georg-Eckert-Instituts für Internationale Schulbuchforschung und dem Arbeitskreis Andere Geschichte. Janzen wollte in der Aufarbeitung auch den aktuellen Kontext berücksichtigt wissen. Der Bombenkrieg der Alliierten werde schließlich in der Ideologie der Neonazis instrumentalisiert.
Volkmann und Janzen hatten allerdings betont, dass sie dieses Bild nicht für geeignet hielten, über die Zeit des Nationalsozialismus aufzuklären. „Es ist nicht ein Mensch darauf zu sehen, der verbrannt ist. Das Inferno ist weit weg; es mag Menschen geben, die sich daran sogar ergötzen können“, so Volkmann.
Die Landessparkasse hat nach dem lautstarken Protest inzwischen eine Stellwand in der Nähe des umstrittenen Bildes aufgestellt mit kritischen Zeitungsartikeln und Leserbriefen, die die Debatte um die neuerliche Hängung des Bildes aufzeigen. Die Kritiker entsprachen dem Wunsch Ueberschärs, weiter mit der Bank im Gespräch zu bleiben, um eine optimale Lösung des Problems zu finden. Die Bank will auch den Vorschlag aufgreifen, eine Dokumentation der Debatte für die Gedenkstätte Schillstraße zur Verfügung zu stellen.
Quelle
Es ist zwar wichtig die Geschichte und zwar Wahrheitsgemäß aufzuarbeiten,aber bitte nicht so!
Dieses Gespräch war notwendig und gut. Bankdirektor Carsten Ueberschär hatte am Freitag in sein Büro gebeten, um den Kritikern zu signalisieren: Wir sind gesprächsbereit.
Nachdem die Landessparkasse Anfang Februar das Gemälde des bekennenden Nationalsozialisten Walther Hoeck erneut in seiner Niederlassung Dankwardstraße aufgehängt und damit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hatte, waren die Wogen hochgeschlagen.
Das Bündnis gegen Rechts hatte gefordert, das Bild unverzüglich wieder abzunehmen, weil unreflektiert ein Nazi-Maler zur Schau gestellt werde. Die grüne Ratsfrau Andrea Stahl hatte in einem offenen Brief an Ueberschär erklärt, der Umgang der Braunschweigischen Landessparkasse mit dieser Thematik stoße bei ihrer Fraktion auf Unbehagen und Verwunderung. „Ein Bild mit einer solchen Geschichte unzureichend kommentiert in einem öffentlichen Raum auszustellen, zeugt unseres Erachtens von scheinbarer und tatsächlicher Unkenntnis sowie mangelnder Sensibilität.“
Gestern nun ein reger Gedankenaustausch in Ueberschärs Büro. Am Gespräch nahmen neben Andrea Stahl auch David Janzen vom Bündnis gegen Rechts teil sowie Udo Sommerfeld (Die Linke), Hansi Volkmann (Deutscher Gewerkschaftsbund) und Banksprecher Lutz Tantow. Der Bankdirektor betonte, wie wichtig es seinem Hause sei, diese Diskussion offen zu führen; die Kritiker im Gegenzug lobten, dass die Bank die Auseinandersetzung nicht scheue. Ueberschär hatte erklärt, dass die Bank das Bild nicht abnehmen werde, aber auch keinesfalls zur Mystifizierung beitragen wolle.
Quintessenz am Ende: Alle könnten damit leben, wenn das Bild nicht unreflektiert im Raum hinge. Das Bild müsse unbedingt in einen kritischen historischen Kontext eingebunden werden.
Andrea Stahl regte an, die Zusammenarbeit mit ausgewiesenen Fachleuten zu suchen, zum Beispiel aus den Reihen des Historischen Seminars der TU, des Georg-Eckert-Instituts für Internationale Schulbuchforschung und dem Arbeitskreis Andere Geschichte. Janzen wollte in der Aufarbeitung auch den aktuellen Kontext berücksichtigt wissen. Der Bombenkrieg der Alliierten werde schließlich in der Ideologie der Neonazis instrumentalisiert.
Volkmann und Janzen hatten allerdings betont, dass sie dieses Bild nicht für geeignet hielten, über die Zeit des Nationalsozialismus aufzuklären. „Es ist nicht ein Mensch darauf zu sehen, der verbrannt ist. Das Inferno ist weit weg; es mag Menschen geben, die sich daran sogar ergötzen können“, so Volkmann.
Die Landessparkasse hat nach dem lautstarken Protest inzwischen eine Stellwand in der Nähe des umstrittenen Bildes aufgestellt mit kritischen Zeitungsartikeln und Leserbriefen, die die Debatte um die neuerliche Hängung des Bildes aufzeigen. Die Kritiker entsprachen dem Wunsch Ueberschärs, weiter mit der Bank im Gespräch zu bleiben, um eine optimale Lösung des Problems zu finden. Die Bank will auch den Vorschlag aufgreifen, eine Dokumentation der Debatte für die Gedenkstätte Schillstraße zur Verfügung zu stellen.
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Es ist zwar wichtig die Geschichte und zwar Wahrheitsgemäß aufzuarbeiten,aber bitte nicht so!
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