Zahl der Krebskranken soll sich bis 2050 verdoppeln
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Zahl der Krebskranken soll sich bis 2050 verdoppeln
In den nächsten 40 Jahren werden die Krebsdiagnosen weltweit deutlich zunehmen. Hauptsächlich ist die steigende Lebenserwartung dafür verantwortlich. Ein zweiter wichtiger Faktor lässt sich aber vermeiden.
Die Hauptursachen für Krebs seien Rauchen, Übergewicht und körperliche Untätigkeit. Wer dies in den Griff bekomme, habe ein weitaus geringeres Risiko, an Krebs zu erkranken. Dennoch nutzten viele Menschen und ganze Gesellschaften diese Möglichkeit nicht, schreibt ein Forscherteam um Graham Colditz von der Washington University im Fachmagazin „Nature Translational Medicine“.
Die zunehmende Lebenserwartung ist wichtige Ursache
Lange Zeit erkrankten nur wenige Menschen Krebs – weil die meisten Männer und Frauen gar nicht alt genug dafür wurden. Sie starben für gewöhnlich früher als heute und an Krankheiten wie Pest oder Pocken. In den vergangenen 60 Jahren aber haben sich die Lebensbedingungen in vielen reichen und armen Ländern deutlich gewandelt, was die Krebsinzidenz nach oben treibt. „Diese Veränderungen werden die Zahl der Krebsdiagnosen zusammen mit dem steigenden Alter bis zum Jahr 2050 verdoppeln“, schreiben die Forscher.
Rauchen ist Risikofaktor Nummer eins
„Die Hauptursache ist der Tabakkonsum“, sagt Colditz. Er nennt das Beispiel zweier US-Staaten: Im Jahr 2009 rauchten in Utah 9,8 Prozent der Bevölkerung. In Kentucky waren es mehr als 25 Prozent. Unter Verweis auf das US-Krebsregister berichten die Wissenschaftler von den damit verbundenen Todesfällen durch Lungenkrebs: 97,7 je 100 000 Einwohner in Kentucky, 24,7 je 100 000 Einwohner in Utah. Die Rate sei dort somit 73 Prozent geringer. „Daher schätzen wir, dass sich 75 Prozent der Lungenkrebsfälle in den USA verhindern ließen, wenn Rauchen nicht erlaubt wäre“, sagt Colditz. In den USA verursacht Tabakkonsum insgesamt 33 Prozent aller Krebsfälle.
Übergewicht und Fettsucht haben 20 Prozent der Krebsfälle in den USA zur Folge – dies ließe sich um die Hälfte reduzieren. Vergleichszahlen aus Deutschland gibt es in der Studie nicht – aber die Lebensweisen unterscheiden sich in vielen Fällen nicht grundsätzlich. Mangelnde körperliche Bewegung hat fünf Prozent der Krebsfälle zur Folge, und 85 Prozent hiervon wären zu vermeiden, sagen die Forscher. Viren ziehen nach derzeitigem Kenntnisstand fünf Prozent der Krebsfälle nach sich, die sich zu 100 Prozent vermeiden ließen. Alkohol ist für drei Prozent der Krebsfälle die Ursache, 50 Prozent wären vermeidbar. Sonnenbaden und ionisierende Strahlung ziehen zwei Prozent der Krebserkrankungen nach sich, und auch hier wären 50 Prozent zu vermeiden.
Auch Jugendliche sollten ihren Lebensstil überdenken
Eines der Hindernisse im Kampf gegen Krebs ist der späte Beginn vieler Maßnahmen. „Wir wissen, dass eine Änderung des Lebensstils möglich ist und dass solche Änderungen das Krebsrisiko verringern. Aber die Grundfrage ist, ob wir früh genug im Leben eingreifen“, sagt Colditz. Bauchspeicheldrüsenkrebs forme sich in Zeiträumen von 13 bis 28 Jahren. Sport vor dem Auftreten der ersten Regelblutung bis zu den Wechseljahren könne Brustkrebs um mindestens ein Viertel verringern. Alkohol während der Adoleszenz hingegen erhöhe das Risiko für Brustkrebsvorstufen. Diese Beispiele zeigten, dass auch jüngere Menschen einbezogen werden müssten, um einen Durchbruch in der Krebsprävention zu schaffen. Im Hinblick darauf sei es für junge Frauen und Männer gleichermaßen wichtig, sich gegen Viren impfen zu lassen, die Zeit in der Sonne zu verringern und körperlich aktiv zu sein.
Zu den weiteren Hindernissen zählen Colditz den Streit unter Forschern. Statt zu diskutieren, sei es besser, loszulegen. „Wir haben eine moralische Verpflichtung, jetzt zu handeln, um die spätere Bürde zu verringern.“ Problematisch seien auch die vielen Widerstände, mit denen sich etwa die Tabakindustrie gegen Einschränkungen ihres Geschäftsmodells wehre. Aber die mittlerweile in vielen Ländern erlassenen Vorschriften und Gesetze gegen den Tabakrauch zeigten, dass sich auch auf diesem Gebiet etwas erreichen lasse.
Quelle
Die Hauptursachen für Krebs seien Rauchen, Übergewicht und körperliche Untätigkeit. Wer dies in den Griff bekomme, habe ein weitaus geringeres Risiko, an Krebs zu erkranken. Dennoch nutzten viele Menschen und ganze Gesellschaften diese Möglichkeit nicht, schreibt ein Forscherteam um Graham Colditz von der Washington University im Fachmagazin „Nature Translational Medicine“.
Die zunehmende Lebenserwartung ist wichtige Ursache
Lange Zeit erkrankten nur wenige Menschen Krebs – weil die meisten Männer und Frauen gar nicht alt genug dafür wurden. Sie starben für gewöhnlich früher als heute und an Krankheiten wie Pest oder Pocken. In den vergangenen 60 Jahren aber haben sich die Lebensbedingungen in vielen reichen und armen Ländern deutlich gewandelt, was die Krebsinzidenz nach oben treibt. „Diese Veränderungen werden die Zahl der Krebsdiagnosen zusammen mit dem steigenden Alter bis zum Jahr 2050 verdoppeln“, schreiben die Forscher.
Rauchen ist Risikofaktor Nummer eins
„Die Hauptursache ist der Tabakkonsum“, sagt Colditz. Er nennt das Beispiel zweier US-Staaten: Im Jahr 2009 rauchten in Utah 9,8 Prozent der Bevölkerung. In Kentucky waren es mehr als 25 Prozent. Unter Verweis auf das US-Krebsregister berichten die Wissenschaftler von den damit verbundenen Todesfällen durch Lungenkrebs: 97,7 je 100 000 Einwohner in Kentucky, 24,7 je 100 000 Einwohner in Utah. Die Rate sei dort somit 73 Prozent geringer. „Daher schätzen wir, dass sich 75 Prozent der Lungenkrebsfälle in den USA verhindern ließen, wenn Rauchen nicht erlaubt wäre“, sagt Colditz. In den USA verursacht Tabakkonsum insgesamt 33 Prozent aller Krebsfälle.
Übergewicht und Fettsucht haben 20 Prozent der Krebsfälle in den USA zur Folge – dies ließe sich um die Hälfte reduzieren. Vergleichszahlen aus Deutschland gibt es in der Studie nicht – aber die Lebensweisen unterscheiden sich in vielen Fällen nicht grundsätzlich. Mangelnde körperliche Bewegung hat fünf Prozent der Krebsfälle zur Folge, und 85 Prozent hiervon wären zu vermeiden, sagen die Forscher. Viren ziehen nach derzeitigem Kenntnisstand fünf Prozent der Krebsfälle nach sich, die sich zu 100 Prozent vermeiden ließen. Alkohol ist für drei Prozent der Krebsfälle die Ursache, 50 Prozent wären vermeidbar. Sonnenbaden und ionisierende Strahlung ziehen zwei Prozent der Krebserkrankungen nach sich, und auch hier wären 50 Prozent zu vermeiden.
Auch Jugendliche sollten ihren Lebensstil überdenken
Eines der Hindernisse im Kampf gegen Krebs ist der späte Beginn vieler Maßnahmen. „Wir wissen, dass eine Änderung des Lebensstils möglich ist und dass solche Änderungen das Krebsrisiko verringern. Aber die Grundfrage ist, ob wir früh genug im Leben eingreifen“, sagt Colditz. Bauchspeicheldrüsenkrebs forme sich in Zeiträumen von 13 bis 28 Jahren. Sport vor dem Auftreten der ersten Regelblutung bis zu den Wechseljahren könne Brustkrebs um mindestens ein Viertel verringern. Alkohol während der Adoleszenz hingegen erhöhe das Risiko für Brustkrebsvorstufen. Diese Beispiele zeigten, dass auch jüngere Menschen einbezogen werden müssten, um einen Durchbruch in der Krebsprävention zu schaffen. Im Hinblick darauf sei es für junge Frauen und Männer gleichermaßen wichtig, sich gegen Viren impfen zu lassen, die Zeit in der Sonne zu verringern und körperlich aktiv zu sein.
Zu den weiteren Hindernissen zählen Colditz den Streit unter Forschern. Statt zu diskutieren, sei es besser, loszulegen. „Wir haben eine moralische Verpflichtung, jetzt zu handeln, um die spätere Bürde zu verringern.“ Problematisch seien auch die vielen Widerstände, mit denen sich etwa die Tabakindustrie gegen Einschränkungen ihres Geschäftsmodells wehre. Aber die mittlerweile in vielen Ländern erlassenen Vorschriften und Gesetze gegen den Tabakrauch zeigten, dass sich auch auf diesem Gebiet etwas erreichen lasse.
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