Theaterintendant Ivan Nagel gestorben
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Theaterintendant Ivan Nagel gestorben
Abschied vom Mann mit den vier Berufen
Kaum ein anderer hat die Rezeption des deutschen Theaters so beeinflusst wie er: Ivan Nagel war als Dramaturg, Intendant, Kritiker und Bücherautor eine der prägenden Figuren des deutschen Nachkriegstheaters. Nun ist er im Alter von achtzig Jahren in Berlin gestorben.
Der frühere Theaterintendant Ivan Nagel ist tot. Er starb am Montag im Alter von 80 Jahren in Berlin, wie der Suhrkamp Verlag an diesem Dienstag mitteilte. Nagel bot Regisseuren und Schauspielern wie Rudolf Noelte, Claus Peymann oder Peter Zadek ein Podium.
Geboren 1931 in Budapest als Sohn jüdischer Eltern, entrann Nagel der Verhaftung und Ermordung durch die Nationalsozialisten nur knapp. Als Staatenloser kam er schließlich in die Bundesrepublik, wo er seit Ende der 50er Jahre wie kaum ein anderer das deutsche Theater geprägt hat. Man nannte ihn auch dessen "graue Eminenz".
Nagel war Intendant des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg und leitete das Württembergische Staatsschauspiel in Stuttgart, war Chefdramaturg der Münchner Kammerspiele und Gründer der Festivals "Theater der Nationen" und "Theater der Welt". Auch die Salzburger Festspiele leitete er als Nachfolger von Peter Stein, hörte allerdings nach nur einer Spielzeit Ende 1998 wieder auf.
Aber auch als Publizist machte sich Nagel einen Namen: Als Journalist begleitete er den Aufbruch einer neuen Generation von Theatermachern nach 1968. Zunächst als Kritiker für die Süddeutsche Zeitung, später auch als Kulturkorrespondent für die Frankfurter Allgemeine Zeitung in New York.
Nagel schrieb zahlreiche Bücher, darunter "Autonomie und Gnade - Über Mozarts Opern" und "Der Künstler als Kuppler - Goyas Nackte und Bekleidete Maja". Nagel selbst nannte einmal seine "vier Berufe als Kritiker, Dramaturg, Intendant und Bücherschreiber über Musik und Kunst". Seit 2010 erscheint sein Gesamtwerk im Suhrkamp Verlag.
Das Opus magnum seiner kunsttheoretisch-ästhetischen Veröffentlichungen ist die 2009 erschienene Publikation "Gemälde und Drama" über die Gründung abendländischer Malerei aus Geist und Körpern des Theaters.
Quelle
Kaum ein anderer hat die Rezeption des deutschen Theaters so beeinflusst wie er: Ivan Nagel war als Dramaturg, Intendant, Kritiker und Bücherautor eine der prägenden Figuren des deutschen Nachkriegstheaters. Nun ist er im Alter von achtzig Jahren in Berlin gestorben.
Der frühere Theaterintendant Ivan Nagel ist tot. Er starb am Montag im Alter von 80 Jahren in Berlin, wie der Suhrkamp Verlag an diesem Dienstag mitteilte. Nagel bot Regisseuren und Schauspielern wie Rudolf Noelte, Claus Peymann oder Peter Zadek ein Podium.
Geboren 1931 in Budapest als Sohn jüdischer Eltern, entrann Nagel der Verhaftung und Ermordung durch die Nationalsozialisten nur knapp. Als Staatenloser kam er schließlich in die Bundesrepublik, wo er seit Ende der 50er Jahre wie kaum ein anderer das deutsche Theater geprägt hat. Man nannte ihn auch dessen "graue Eminenz".
Nagel war Intendant des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg und leitete das Württembergische Staatsschauspiel in Stuttgart, war Chefdramaturg der Münchner Kammerspiele und Gründer der Festivals "Theater der Nationen" und "Theater der Welt". Auch die Salzburger Festspiele leitete er als Nachfolger von Peter Stein, hörte allerdings nach nur einer Spielzeit Ende 1998 wieder auf.
Aber auch als Publizist machte sich Nagel einen Namen: Als Journalist begleitete er den Aufbruch einer neuen Generation von Theatermachern nach 1968. Zunächst als Kritiker für die Süddeutsche Zeitung, später auch als Kulturkorrespondent für die Frankfurter Allgemeine Zeitung in New York.
Nagel schrieb zahlreiche Bücher, darunter "Autonomie und Gnade - Über Mozarts Opern" und "Der Künstler als Kuppler - Goyas Nackte und Bekleidete Maja". Nagel selbst nannte einmal seine "vier Berufe als Kritiker, Dramaturg, Intendant und Bücherschreiber über Musik und Kunst". Seit 2010 erscheint sein Gesamtwerk im Suhrkamp Verlag.
Das Opus magnum seiner kunsttheoretisch-ästhetischen Veröffentlichungen ist die 2009 erschienene Publikation "Gemälde und Drama" über die Gründung abendländischer Malerei aus Geist und Körpern des Theaters.
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