Braunschweiger rechenkünste:Stadion-Ausbau wird wohl teurer als geplant

Wird der Ausbau des Eintracht-Stadions teurer als die ursprünglich geplanten 14,5 Millionen Euro? Die Stadt Braunschweig schließt dies nicht mehr aus.



Allein bei den Abrissarbeiten gebe es 150 000 Euro Mehrkosten. Das teilte Stadtbaurat Heinz-Georg-Leuer gestern mit. Der Stadt waren die Bauherrenaufgaben Ende Februar vom Rat der Stadt übertragen worden, nachdem im November 2011 eine Kosten-Panne bei den VIP-Logen bekannt geworden war.

Die zunächst vom Rat als Projektsteuerer eingesetzte Stadthallen-GmbH hatte auf Wunsch von Eintracht Braunschweig die Zahl der Business-Plätze im VIP-Bereich von 1000 auf 1100 erhöht – ohne den Rat zu fragen, was erforderlich gewesen wäre bei einem Bauvorhaben, das die öffentliche Hand zahlt. Zwischenzeitlich hat sich Eintracht bereit erklärt, die Mehrkosten von 440 000 Euro zu tragen.

Und nun stehen bereits die nächsten Mehrkosten an. Nach einer Bestandsaufnahme habe man festgestellt, dass die „Projektreserve für unvorhergesehene Ausgaben“ in Höhe von 448 000 Euro derzeit bereits auf 129 000 Euro abgesunken sei, so Leuer weiter. Gründe dafür seien folgende Mehrkosten:

•149 000 Euro mehr koste der Bestandsbau (Abbrucharbeiten, Bodenkontaminierung, Aufzug, Regenrückhaltung),

•50 000 Euro mehr die Vergabe einer Leistung sowie

•10 000 Euro mehr die Ingenieursleistungen.

•Zudem müssten Leistungen an der Schnittstelle zur Nordkurve (75 000 Euro) anders als zunächst vorgesehen dem Westtribünenausbau zugerechnet werden und nicht wie bisher dem Nordkurvenprojekt..

Da noch ein Bauvolumen von rund neun Millionen Euro ausgeschrieben werden müsse, so Leuer, müsste die Reserve nach Ansicht von Projektleiter und Bauverwaltung zu Beginn der Rohbauarbeiten noch mindestens fünf Prozent der Gesamtinvestition betragen, führte Leuer aus. Da das schon jetzt nicht mehr der Fall sei, müsse damit gerechnet werden, dass es zu Kostensteigerungen komme.

Vor dem Hintergrund des Absinkens der Projektreserve habe mit einer zusätzlichen, vertieften Prüfung der vom Architekten stammenden Kostenberechnung begonnen. Die weitere Kostenentwicklung hänge natürlich auch stark vom Ausschreibungsergebnis für die noch nicht beauftragten Leistungen ab, so Leuer.

Eine Aufstockung wäre nach Ansicht der Verwaltung in inhaltlichem Einklang mit der Bürgerbefragung Anfang 2011 zum Stadionausbau und könnte deshalb vom Rat beschlossen werden, wenn dies politischer Wille sei. Bei der Bürgerbefragung wurden nämlich die Kosten auf „nach aktueller Kostenberechnung rund 14,5 Mio. Euro“ beziffert. In dieser Formulierung sei eine mögliche Abweichung vom genannten Betrag nach aktualisierter Kostenberechnung und insbesondere im Falle unvorhersehbarer Mehrkosten angelegt. Die Verwaltung werde die Gremien beteiligen, sobald die aktualisierte Kostenberechnung und die Ausschreibungsergebnisse vorliegen. Dann müsse der Rat entscheiden.

Quelle

Wir haben nichts anderes erwartet.
In Braunschweig passt doch nie eine Planung,sei es bei den Schulen,FBZ,Stibbiox,Schwimmbad,Vorhängeschloss,A39, usw.
Wir haben hier nur Fachkräfte aller erster Güte.
Wer es nicht schafft dreimal hintereinander einen Eimer Wasser umzutreten, sollte sich bei der Stadt bewerben.
Solche Fachkräfte werden Händeringend gesucht, nicht das wir noch Analphabeten aus dem Ausland holen müssen.

Die Kosten für den Stadionausbau dürfen durchaus die bei der Bürgerbefragung zugrunde gelegten 14,5 Millionen Euro übersteigen.



Der Rat der Stadt muss etwaige Mehrkosten nicht jeweils genehmigen. Diese Meinung vertrat heute der Bauausschuss des Rates. Einhellige Meinung: Es sei üblich, dass veranschlagte Baukosten höher ausfallen. Das sagte etwa Ausschuss-Mitglied Udo Sommerfeld (Linke). Er habe schon seinerzeit in der entscheidenden Ratssitzung erklärt, dass man die Maßnahme an sich beschließe und nicht einen Kostenrahmen in Höhe von 14,5 Millionen Euro. „Denn jeder weiß, dass Baumaßnahmen stets teurer werden als geplant, und genauso ist’s jetzt gekommen.“ Man müsse „das jetzt so durchziehen, denn es ist nun mal so beschlossen worden“. Etwas anderes wäre es, wenn sich grundsätzlich etwas am Ausbau ändern würde. „Dann müsste man neu nachdenken.“

Michaela Springhorn vom städtischen Fachbereich Gebäudemanagement erläuterte auf Anfrage, welche Änderungen sich aktuell beim Stadionausbau ergeben haben. Zum einen seien unerwartet kontaminierte Böden gefunden worden, versteckt unter Fundamenten. „Der verbaute Schutt stammt noch vom Anfang des 20. Jahrhunderts und ist so stark belastet, dass er sonderdeponiert werden muss.“

Ein Notstromaggregat müsse man nachträglich einbauen (50 000 Euro), bei den alten Plänen eingezeichneten Regenwasserleitungen habe man Überraschungen erlebt, denn die Leitungen seien teilweise nicht vorhanden und müssten neu gebaut werden. Zudem könnten Leistungen an der Schnittstelle zur Nordkurve diesem Projekt nicht wie bisher geplant zugerechnet werden (75 000 Euro), sondern der Haupttribüne. Auch eine Dämmung müsse man ersetzen (35 000 Euro).

Manfred Pesditschek (SPD) zeigte sich verwundert, warum die Baubehörde sich dazu entschlossen habe, zum jetzigen Zeitpunkt mit den sich abzeichnenden Mehrkosten an die Öffentlichkeit zu gehen. „Ich habe den Eindruck, der Fachbereich, der die Projektleitung im März 2012 von der Stadthallen GmbH übernommen hat, möchte sich damit freizeichnen für den Fall der Fälle – nach der Devise: Wir waren es nicht, sondern unser Vorgänger.“

Pesditschek: „Dabei gibt es gar keinen Grund, die Pferde scheu zu machen. Denn noch bewege sich das Projekt im Kostenrahmen, nur seien die Reserven weitgehend aufgezehrt. Er lege Wert darauf, dass nun zügig weitergebaut und nicht stets aufs Neue diskutiert werde – auch bei Mehrkosten. „Wir haben uns zu dem Projekt bekannt und nicht zu den 14,5 Millionen Euro.“

Quelle

Genau, wer wird dann da so knauserig sein.
Solange wir Behinderte und ALG II Empfänger ausnehmen können, ist das so wieso egal.
Anderswo verpulvern wir da Geld eben so, schließlich haben wir ja genug davon.
Gut es reicht eben nicht für soziale Einrichtungen,nicht dazu die eigenen Schulden zu begleichen,aber so war das und wird es so immer bleiben.