Wie die Rüstungskonzerne am Cyberkrieg verdienen
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Wie die Rüstungskonzerne am Cyberkrieg verdienen
Kalter Krieg im Internet: Immer häufiger registriert die Nato Computer-Angriffe aus China und Russland. Sicherheitsexperten warnen vor verheerenden Folgen. Nur die Rüstungsindustrie dürfte frohlocken.
Achtung! Spione hören mit! Viele Vorstandschefs, Politiker und Militärs achten mittlerweile sehr genau darauf, was sie am Mobiltelefon besprechen und was sie besser vertraulich bereden. Ihre Redelust könnte eine Applikation steigern, die Cassidian, die Rüstungs- und Sicherheitstochter von EADS, für Smartphones entwickelt hat.
Moseo heißt das Programm und ist kinderleicht zu verstehen. Leuchtet auf dem Display die Farbe Rot auf, sollten Nutzer besser interne Informationen für sich behalten. Bei der Farbe Grün ist die Verbindung sicher und Lauscher sollten keine Chance haben.
In Programme wie Moseo setzt Cassidian große Hoffnungen. Das Unternehmen, derzeit vor allem als Hersteller des Kampfflugzeugs Eurofighter bekannt, investiert intensiv in eine Sparte zur Bekämpfung von Cyberkriminalität.
Cybersicherheit als Wachstumsmarkt
Vergangene Woche präsentierte es die Firma Cassidian Cyber Security (CSS), in dem künftig die Tochterbetriebe für IT-Sicherheit gebündelt werden. "Cybersicherheit ist ein Wachstumsmarkt", sagt EADS-Chef Louis Gallois. Bis 2017 soll das neue Unternehmen den Umsatz von 50 auf 500 Millionen Euro steigern.
Der Aufbau der Cybersparte passt zur Strategie von Cassidian-Chef Stefan Zoller. Er arbeitet schon länger daran, sein Unternehmen aus der Schmuddelecke der Rüstungskonzerne herauszuholen und zum umfassenden Sicherheitsdienstleister umzubauen.
Deshalb möchte er künftig verstärkt Städte und Industrieanlagen überwachen, Leitsysteme für Polizei und Feuerwehren bauen und Grenzen sichern. Es klingt nach Zukunftsmusik, wenn man sich die derzeitige Umsatzverteilung ansieht.
Denn noch ist Cassidian auf dem Papier ein klassischer Rüstungsbetrieb. So machen der Eurofighter und Raketen rund 50 bis 60 Prozent der Erlöse aus. Bisher sind nur acht Prozent des Geschäfts zivil.
Weltweite Militärausgaben stagnieren
Zum Umbau gibt es wenig Alternativen. Das Kerngeschäft von Rüstungsfirmen gerät angesichts neuer Bedrohungslagen und des Sparzwangs der Regierungen immer mehr unter Druck. Nachdem die globalen Militärausgaben fast 13 Jahre in Folge stark gestiegen waren, endete das Wachstum im Jahr 2011 abrupt.
Dem Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri zufolge stagnierten die weltweiten Militärausgaben im vergangenen Jahr. Wer in diesem Markt noch wachsen möchte, der muss auch Kunden im zivilen Sektor gewinnen.
Der Bedarf an Cybersicherheit wächst enorm. Die Computerangriffe auf Unternehmen, Militär- und andere Regierungseinrichtungen nehmen dramatisch zu. Einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) zufolge liegt die IT-Kriminalität bereits jetzt global an zweiter Stelle bei den häufigsten Finanzverbrechen.
Und die Bedrohung wächst, da die Zahl der Angriffsmöglichkeiten immer größer wird. "Inzwischen stellen auch Mobiltelefone, iPads und so weiter ein Risiko dar", sagt Jean-Paul Pinte, Cybersicherheitsexperte an der Universität Lille.
Gesellschaften immer verwundbarer
Die Angriffe werden darüber hinaus immer gefährlicher. Je mehr nämlich die Digitalisierung voranschreitet, desto verwundbarer werden die Gesellschaften. Neuwagen werden mit Leitzentralen vernetzt, elektronische Stromzähler mit dem Netz verbunden, Menschen über das Mobiltelefon ständig lokalisierbar.
Ein großer Angriff auf solche Systeme kann verheerende Folgen für eine Gesellschaft haben. Hans-Peter Bauer vom IT-Sicherheitsexperten McAfee warnt vor Terroranschlägen: "Sie können heute über das Internet ganze Infrastrukturen lahmlegen. Strom-, Wasser- und Transportnetze hängen alle am Internet." Die Nato hat Cyber-Angriffe auf die Infrastruktur von Staaten als offizielle Bedrohung in ihre Strategie aufgenommen.
Wie verheerend die Folgen einer erfolgreichen Attacke sein können, zeigt etwa der Stromausfall in den USA im Jahr 2003, bei dem wegen des Ausfalls eines einzigen Kraftwerks eine Kettenreaktion ausgelöst wurde, die 50 Millionen Haushalte über zwei Tage von der Elektrizität abschnitt.
Der Schaden, der nach offiziellen Angaben nicht durch einen Hackerangriff verursacht worden war, betrug gut sechs Milliarden Dollar. Janet Napolitano, Chefin der US-Behörde für Innere Sicherheit, bezeichnete Anfang März im US-Senat Internetattacken als am "schnellsten wachsende Gefahr", der die USA derzeit begegneten.
Nato registriert 30 Angriffe pro Tag
Wie ernst die Angreifer zu nehmen sind, zeigen Attacken auf Regierungs- und Militäreinrichtungen, die immer häufiger betroffen sind. So attackierten Cyber-Piraten Anfang 2011 die Computer des französischen Wirtschaftsministeriums und versuchten, Zugang zu streng vertraulichen Dokumenten zu G-20-Gipfeln zu erlangen.
Das Verteidigungsbündnis Nato registriert täglich bis zu 30 Angriffe auf Nato-Computernetzwerke oder Einzelrechner. Die meisten Angriffe kommen aus China und Russland. Auch das US-Verteidigungsministerium ist alarmiert. "Unser nächstes Pearl Harbor könnte sehr wohl eine Cyberattacke sein", warnte US-Verteidigungsminister Leon Panetta und Ex-Chef des Geheimdienstes CIA bei einer Anhörung im Juni im US-Kongress.
Samuel Cox, Direktor des U.S. Cyber Command, erklärte jüngst: "Die Anzahl der Cyberattacken aus China steigt signifikant." Vor allem Angriffe auf private Rüstungsunternehmen hätten zugenommen, seitdem das Pentagon die eigene IT besser schütze.
"Die suchen sich immer das schwächste Glied", sagte Cox. "Und sie sind dabei sehr erfolgreich." Im Mai 2011 konnten unbekannte Angreifer sogar in die Computersysteme des Kampfjetherstellers Lockheed Martin eindringen.
Rüstungsfirmen dürften gut verdienen
Der neue Cyberkrieg wird längst offensiv geführt. Das ist spätestens deutlich, seitdem der Computerwurm Stuxnet mehrere Tausend iranische Zentrifugen zur Anreicherung von Uran zerstörte. Der Virus war womöglich über einen USB-Stick in das Computersystem der iranischen Atomanlage eingeschleust worden.
Er war eigens dafür programmiert, das von Siemens stammende Steuerungsprogramm zu infizieren. Experten sagen: Der Wurm wurde so aufwendig programmiert, dass er nur von einer staatlichen Stelle kommen könne.
Um die Sicherheit von Unternehmen kümmern sich noch in erster Linie zivile Spezialisten wie Symantec und McAfee sowie eine ganze Schar an kleineren, hoch spezialisierten Beratern. Doch inzwischen tummeln sich eben auch immer mehr Rüstungsfirmen auf dem Markt.
Sie werden künftig gut verdienen. PwC beziffert den globalen Markt für Netzsicherheit auf 60 Milliarden Dollar. In den kommenden drei bis fünf Jahren dürfte er um durchschnittlich zehn Prozent jährlich wachsen.
Verteidigungsminister schichten Budgets um
Die größten Märkte sind derzeit noch die USA, gefolgt von Japan und Großbritannien. In Deutschland werden nach Angaben des IT-Branchenverbands Bitkom derzeit zwischen zwei und drei Milliarden Euro für IT-Sicherheit ausgegeben, in Frankreich ähnlich viel.
Paul MacGregor, der die Cybersparte des italienischen Rüstungsunternehmens Finmeccanica leitet, erwartet, dass die Nato-Staaten in den kommenden drei bis fünf Jahren insgesamt zwei Milliarden Euro investieren werden, um ihre Netzsicherheit zu verbessern.
Die Verteidigungsministerien schichten wegen all dieser Gefahren ihre Budgets um. Allen voran die USA. Zwar kündigte US-Präsident Barack Obama zu Jahresbeginn massive Einschnitte im Militärhaushalt an – bis 2017 sollen 259 Milliarden Dollar eingespart werden. Doch bei intelligenten Systemen, etwa Aufklärungssatelliten sowie der IT-Sicherheit, wird der Etat nicht gekürzt.
Im Gegenteil. Bis 2017 möchte Obama sogar 18 Milliarden Dollar in die Abwehr von Cyberattacken investieren. Die USA wollen dabei auch verstärkt mit Rüstungsfirmen kooperieren. So hat das US-Verteidigungsministerium gerade angekündigt, ein bestehendes Pilotprojekt, in dem Rüstungsbetriebe und die US-Behörden Informationen über IT-Attacken miteinander teilen, deutlich auszuweiten.
Harter Wettbewerb in zersplitterter Branche
Rüstungsunternehmen wittern nun satte Geschäfte und bauen ihre Sparten für Netzsicherheit aus. Zahlreiche Firmen taten es Cassidian gleich und kauften in den vergangenen Jahren kleinere Spezialisten auf.
Die Einkaufsliste war vor allem bei der britischen BAE Systems lang. Das Unternehmen kaufte im vergangenen Jahr für 217 Millionen Pfund (266 Millionen Euro) den in Irland und London notierten IT-Spezialisten Norkom, der sich auf die Abwehr von Finanzkriminalität konzentriert, sowie L-1 Identity Solutions und Stratsec.net.
Zuvor hatte BAE bereits Detica und den dänischen Dienstleister ETI erworben. BAE macht mittlerweile gut 1,4 Milliarden Pfund (1,7 Milliarden Euro) Umsatz in diesem Bereich, das sind sieben Prozent des Gesamtumsatzes des Unternehmens.
Doch der Wettbewerb wird immer härter. Denn zahlreiche Unternehmen tun es BAE gleich und investieren in den Bereich IT-Sicherheit. Beispiel Boeing: Das Unternehmen kaufte 2010 die IT-Sicherheitsspezialisten Narus und Argon. Cobham, Honeywell, Raytheon und Mantech verstärkten sich ebenfalls mit zahlreichen kleineren Betrieben.
Auch die neue Cassidian-Tochter CSS soll durch Akquisitionen wachsen. Denn noch sei die Branche sehr zersplittert und es gebe viele kleine Anbieter, meint Cassidian-Chef Stefan Zoller. Als größte Konkurrenten sieht er neben dem Rüstungselektronikkonzern Thales aus Frankreich die italienische Finmeccanica sowie Northrop Grumman und Hewlett-Packard aus den USA.
Neue Laserwaffen verschaffen dem Militär einen Abglanz des einst geplanten Sternenkrieges.
Quelle
Achtung! Spione hören mit! Viele Vorstandschefs, Politiker und Militärs achten mittlerweile sehr genau darauf, was sie am Mobiltelefon besprechen und was sie besser vertraulich bereden. Ihre Redelust könnte eine Applikation steigern, die Cassidian, die Rüstungs- und Sicherheitstochter von EADS, für Smartphones entwickelt hat.
Moseo heißt das Programm und ist kinderleicht zu verstehen. Leuchtet auf dem Display die Farbe Rot auf, sollten Nutzer besser interne Informationen für sich behalten. Bei der Farbe Grün ist die Verbindung sicher und Lauscher sollten keine Chance haben.
In Programme wie Moseo setzt Cassidian große Hoffnungen. Das Unternehmen, derzeit vor allem als Hersteller des Kampfflugzeugs Eurofighter bekannt, investiert intensiv in eine Sparte zur Bekämpfung von Cyberkriminalität.
Cybersicherheit als Wachstumsmarkt
Vergangene Woche präsentierte es die Firma Cassidian Cyber Security (CSS), in dem künftig die Tochterbetriebe für IT-Sicherheit gebündelt werden. "Cybersicherheit ist ein Wachstumsmarkt", sagt EADS-Chef Louis Gallois. Bis 2017 soll das neue Unternehmen den Umsatz von 50 auf 500 Millionen Euro steigern.
Der Aufbau der Cybersparte passt zur Strategie von Cassidian-Chef Stefan Zoller. Er arbeitet schon länger daran, sein Unternehmen aus der Schmuddelecke der Rüstungskonzerne herauszuholen und zum umfassenden Sicherheitsdienstleister umzubauen.
Deshalb möchte er künftig verstärkt Städte und Industrieanlagen überwachen, Leitsysteme für Polizei und Feuerwehren bauen und Grenzen sichern. Es klingt nach Zukunftsmusik, wenn man sich die derzeitige Umsatzverteilung ansieht.
Denn noch ist Cassidian auf dem Papier ein klassischer Rüstungsbetrieb. So machen der Eurofighter und Raketen rund 50 bis 60 Prozent der Erlöse aus. Bisher sind nur acht Prozent des Geschäfts zivil.
Weltweite Militärausgaben stagnieren
Zum Umbau gibt es wenig Alternativen. Das Kerngeschäft von Rüstungsfirmen gerät angesichts neuer Bedrohungslagen und des Sparzwangs der Regierungen immer mehr unter Druck. Nachdem die globalen Militärausgaben fast 13 Jahre in Folge stark gestiegen waren, endete das Wachstum im Jahr 2011 abrupt.
Dem Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri zufolge stagnierten die weltweiten Militärausgaben im vergangenen Jahr. Wer in diesem Markt noch wachsen möchte, der muss auch Kunden im zivilen Sektor gewinnen.
Der Bedarf an Cybersicherheit wächst enorm. Die Computerangriffe auf Unternehmen, Militär- und andere Regierungseinrichtungen nehmen dramatisch zu. Einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) zufolge liegt die IT-Kriminalität bereits jetzt global an zweiter Stelle bei den häufigsten Finanzverbrechen.
Und die Bedrohung wächst, da die Zahl der Angriffsmöglichkeiten immer größer wird. "Inzwischen stellen auch Mobiltelefone, iPads und so weiter ein Risiko dar", sagt Jean-Paul Pinte, Cybersicherheitsexperte an der Universität Lille.
Gesellschaften immer verwundbarer
Die Angriffe werden darüber hinaus immer gefährlicher. Je mehr nämlich die Digitalisierung voranschreitet, desto verwundbarer werden die Gesellschaften. Neuwagen werden mit Leitzentralen vernetzt, elektronische Stromzähler mit dem Netz verbunden, Menschen über das Mobiltelefon ständig lokalisierbar.
Ein großer Angriff auf solche Systeme kann verheerende Folgen für eine Gesellschaft haben. Hans-Peter Bauer vom IT-Sicherheitsexperten McAfee warnt vor Terroranschlägen: "Sie können heute über das Internet ganze Infrastrukturen lahmlegen. Strom-, Wasser- und Transportnetze hängen alle am Internet." Die Nato hat Cyber-Angriffe auf die Infrastruktur von Staaten als offizielle Bedrohung in ihre Strategie aufgenommen.
Wie verheerend die Folgen einer erfolgreichen Attacke sein können, zeigt etwa der Stromausfall in den USA im Jahr 2003, bei dem wegen des Ausfalls eines einzigen Kraftwerks eine Kettenreaktion ausgelöst wurde, die 50 Millionen Haushalte über zwei Tage von der Elektrizität abschnitt.
Der Schaden, der nach offiziellen Angaben nicht durch einen Hackerangriff verursacht worden war, betrug gut sechs Milliarden Dollar. Janet Napolitano, Chefin der US-Behörde für Innere Sicherheit, bezeichnete Anfang März im US-Senat Internetattacken als am "schnellsten wachsende Gefahr", der die USA derzeit begegneten.
Nato registriert 30 Angriffe pro Tag
Wie ernst die Angreifer zu nehmen sind, zeigen Attacken auf Regierungs- und Militäreinrichtungen, die immer häufiger betroffen sind. So attackierten Cyber-Piraten Anfang 2011 die Computer des französischen Wirtschaftsministeriums und versuchten, Zugang zu streng vertraulichen Dokumenten zu G-20-Gipfeln zu erlangen.
Das Verteidigungsbündnis Nato registriert täglich bis zu 30 Angriffe auf Nato-Computernetzwerke oder Einzelrechner. Die meisten Angriffe kommen aus China und Russland. Auch das US-Verteidigungsministerium ist alarmiert. "Unser nächstes Pearl Harbor könnte sehr wohl eine Cyberattacke sein", warnte US-Verteidigungsminister Leon Panetta und Ex-Chef des Geheimdienstes CIA bei einer Anhörung im Juni im US-Kongress.
Samuel Cox, Direktor des U.S. Cyber Command, erklärte jüngst: "Die Anzahl der Cyberattacken aus China steigt signifikant." Vor allem Angriffe auf private Rüstungsunternehmen hätten zugenommen, seitdem das Pentagon die eigene IT besser schütze.
"Die suchen sich immer das schwächste Glied", sagte Cox. "Und sie sind dabei sehr erfolgreich." Im Mai 2011 konnten unbekannte Angreifer sogar in die Computersysteme des Kampfjetherstellers Lockheed Martin eindringen.
Rüstungsfirmen dürften gut verdienen
Der neue Cyberkrieg wird längst offensiv geführt. Das ist spätestens deutlich, seitdem der Computerwurm Stuxnet mehrere Tausend iranische Zentrifugen zur Anreicherung von Uran zerstörte. Der Virus war womöglich über einen USB-Stick in das Computersystem der iranischen Atomanlage eingeschleust worden.
Er war eigens dafür programmiert, das von Siemens stammende Steuerungsprogramm zu infizieren. Experten sagen: Der Wurm wurde so aufwendig programmiert, dass er nur von einer staatlichen Stelle kommen könne.
Um die Sicherheit von Unternehmen kümmern sich noch in erster Linie zivile Spezialisten wie Symantec und McAfee sowie eine ganze Schar an kleineren, hoch spezialisierten Beratern. Doch inzwischen tummeln sich eben auch immer mehr Rüstungsfirmen auf dem Markt.
Sie werden künftig gut verdienen. PwC beziffert den globalen Markt für Netzsicherheit auf 60 Milliarden Dollar. In den kommenden drei bis fünf Jahren dürfte er um durchschnittlich zehn Prozent jährlich wachsen.
Verteidigungsminister schichten Budgets um
Die größten Märkte sind derzeit noch die USA, gefolgt von Japan und Großbritannien. In Deutschland werden nach Angaben des IT-Branchenverbands Bitkom derzeit zwischen zwei und drei Milliarden Euro für IT-Sicherheit ausgegeben, in Frankreich ähnlich viel.
Paul MacGregor, der die Cybersparte des italienischen Rüstungsunternehmens Finmeccanica leitet, erwartet, dass die Nato-Staaten in den kommenden drei bis fünf Jahren insgesamt zwei Milliarden Euro investieren werden, um ihre Netzsicherheit zu verbessern.
Die Verteidigungsministerien schichten wegen all dieser Gefahren ihre Budgets um. Allen voran die USA. Zwar kündigte US-Präsident Barack Obama zu Jahresbeginn massive Einschnitte im Militärhaushalt an – bis 2017 sollen 259 Milliarden Dollar eingespart werden. Doch bei intelligenten Systemen, etwa Aufklärungssatelliten sowie der IT-Sicherheit, wird der Etat nicht gekürzt.
Im Gegenteil. Bis 2017 möchte Obama sogar 18 Milliarden Dollar in die Abwehr von Cyberattacken investieren. Die USA wollen dabei auch verstärkt mit Rüstungsfirmen kooperieren. So hat das US-Verteidigungsministerium gerade angekündigt, ein bestehendes Pilotprojekt, in dem Rüstungsbetriebe und die US-Behörden Informationen über IT-Attacken miteinander teilen, deutlich auszuweiten.
Harter Wettbewerb in zersplitterter Branche
Rüstungsunternehmen wittern nun satte Geschäfte und bauen ihre Sparten für Netzsicherheit aus. Zahlreiche Firmen taten es Cassidian gleich und kauften in den vergangenen Jahren kleinere Spezialisten auf.
Die Einkaufsliste war vor allem bei der britischen BAE Systems lang. Das Unternehmen kaufte im vergangenen Jahr für 217 Millionen Pfund (266 Millionen Euro) den in Irland und London notierten IT-Spezialisten Norkom, der sich auf die Abwehr von Finanzkriminalität konzentriert, sowie L-1 Identity Solutions und Stratsec.net.
Zuvor hatte BAE bereits Detica und den dänischen Dienstleister ETI erworben. BAE macht mittlerweile gut 1,4 Milliarden Pfund (1,7 Milliarden Euro) Umsatz in diesem Bereich, das sind sieben Prozent des Gesamtumsatzes des Unternehmens.
Doch der Wettbewerb wird immer härter. Denn zahlreiche Unternehmen tun es BAE gleich und investieren in den Bereich IT-Sicherheit. Beispiel Boeing: Das Unternehmen kaufte 2010 die IT-Sicherheitsspezialisten Narus und Argon. Cobham, Honeywell, Raytheon und Mantech verstärkten sich ebenfalls mit zahlreichen kleineren Betrieben.
Auch die neue Cassidian-Tochter CSS soll durch Akquisitionen wachsen. Denn noch sei die Branche sehr zersplittert und es gebe viele kleine Anbieter, meint Cassidian-Chef Stefan Zoller. Als größte Konkurrenten sieht er neben dem Rüstungselektronikkonzern Thales aus Frankreich die italienische Finmeccanica sowie Northrop Grumman und Hewlett-Packard aus den USA.
Neue Laserwaffen verschaffen dem Militär einen Abglanz des einst geplanten Sternenkrieges.
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