Jeder zweite Student betrinkt sich maßlos
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Jeder zweite Student betrinkt sich maßlos
Braunschweigs Studenten saufen – mehr als ihre nicht studierenden Altersgenossen und die Normalbevölkerung.
![Jeder zweite Student betrinkt sich maßlos 120514-saufen](https://2img.net/h/www.braunschweiger-zeitung.de/img/Braunschweig/crop661807/2367565912-cwide-w472/120514-saufen.jpg)
Zu diesen Ergebnissen sind die Psychologen Nora Heine und Christian Hammerschmidt in ihren Doktorarbeiten am TU-Institut der Psychologie gekommen. Etwa die Hälfte der Studenten in der Stadt gibt sich dem Rauschtrinken, dem sogenannten Binge-Drinking hin. 2348 Studierende der Technischen Universität (TU), der Hochschule für Bildende Künste und der Ostfalia haben den anonymisierten Online-Fragebogen der Psychologen zu Trinkgewohnheit und psychischer Verfassung ausgefüllt. Die Güte des Online-Fragebogens haben die Psychologen mit 72 etwa zweistündigen diagnostischen Interviews überprüft. Sie hatten die Fragebogen-Ergebnisse bestätigt.
„Eine größere Studie zu diesen Themen gibt es in Deutschland nicht“, erzählt Nora Heine. Es gebe zwar etliche Untersuchungen zu spezifischen Studentengruppen, wie Medizinern, doch nur sehr wenige befassten sich mit den Studierenden insgesamt.
Ausgangspunkt für die Erhebungen der Doktorarbeit war die gemeinsame Diplomarbeit von Heine und Hammerschmidt. 2007 hatten sie bereits das Trinkverhalten von TU-Studierenden untersucht. Die Ergebnisse sind so interessant gewesen, dass sie weiterforschen wollten.
Der gefährliche Alkoholkonsum von Braunschweigs Studierenden ist doppelt so hoch wie bei nicht studierenden Altersgenossen. „Im Allgemeinen ist es so, dass beispielsweise Depressive Alkohol zur Selbstmedikation benutzen“, erklärt Christian Hammerschmidt.
Der Verdacht liegt auch bei Studierenden nahe: Sie stehen immer stärker unter Leistungsdruck, haben viel weniger Zeit ihr Studium zu beenden. Die Folge – Sie werden depressiv und trinken. Doch so ist es eben nicht. „Wir haben herausgefunden, dass gerade die Rauschtrinker psychisch am gesündesten sind“, sagt Hammerschmidt. Die Überlegung dahinter: Sie sind gesellig, haben Freunde, unternehmen etwas. Übrigens, die Alkoholikerquote ist bei Studierenden nicht höher als in der Normalbevölkerung.
Die meisten Binge-Drinker fanden sich bei den Ingenieuren. Vertreter dieser Fachrichtung gehörten gemeinsam mit denen der Informatik und Mathematik zu den am häufigsten Depressiven. „Wir vermuten, dass sie eben eher zu denen gehören, die mehr vor dem Computer sitzen, anstatt raus zu gehen“, erklärt Nora Heine.
In der Durchschnittsbevölkerung sind Frauen dreimal depressiver als Männer. Nicht so bei den Befragten: Männer waren marginal mehr betroffen als Frauen. Laut der Psychologin ein absolut überraschendes Ergebnis. Möglicherweise, sagt sie, hätten Männer offener geantwortet, weil seit einiger Zeit in der Gesellschaft mehr über das Thema Depression geredet werde.
„Aus den Fragebögen hat sich ergeben, dass 30 Prozent der Teilnehmer mindestens eine psychische Störung. hatten. Ein Hammer“, erklärt die 33-Jährige. So eine hohe Quote gebe es in keiner vergleichbaren Studie.
Ebenfalls hatten knapp 30 Prozent der Befragten körperliche Beschwerden wie Bauch-, Magen- oder Kopfschmerzen. Die Hypothese: Angst äußert sich körperlich.
Die Empfehlung der angehenden psychologischen Psychotherapeuten lautet: Dozenten sollten stärker auf ihre Studierenden achten und sie gegebenenfalls zu einer studentischen Beratungsstelle schicken. Zur Prävention wären mehr Seminare zu Arbeitstechniken, Hausaufgabenschreiben und Prüfungsangst nötig. Eine weitere Erkenntnis: Eine feste Partnerschaft und Arbeit – sie halten die Studierenden ab, vom Rauschtrinken und Depressionen.
Demnächst wollen die Psychologen ihre Studie in einer Fachzeitschrift veröffentlichen. Weiterforschen, das ist erst einmal nicht drin. Obwohl in den Ergebnissen der Fragebögen noch mindestens eine Doktorarbeit steckt. Nora Heine arbeitet mit Borderline-Patienten in Königslutter, Christian Hammerschmidt in einer Hildesheimer Tagesklinik.
Quelle
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Zu diesen Ergebnissen sind die Psychologen Nora Heine und Christian Hammerschmidt in ihren Doktorarbeiten am TU-Institut der Psychologie gekommen. Etwa die Hälfte der Studenten in der Stadt gibt sich dem Rauschtrinken, dem sogenannten Binge-Drinking hin. 2348 Studierende der Technischen Universität (TU), der Hochschule für Bildende Künste und der Ostfalia haben den anonymisierten Online-Fragebogen der Psychologen zu Trinkgewohnheit und psychischer Verfassung ausgefüllt. Die Güte des Online-Fragebogens haben die Psychologen mit 72 etwa zweistündigen diagnostischen Interviews überprüft. Sie hatten die Fragebogen-Ergebnisse bestätigt.
„Eine größere Studie zu diesen Themen gibt es in Deutschland nicht“, erzählt Nora Heine. Es gebe zwar etliche Untersuchungen zu spezifischen Studentengruppen, wie Medizinern, doch nur sehr wenige befassten sich mit den Studierenden insgesamt.
Ausgangspunkt für die Erhebungen der Doktorarbeit war die gemeinsame Diplomarbeit von Heine und Hammerschmidt. 2007 hatten sie bereits das Trinkverhalten von TU-Studierenden untersucht. Die Ergebnisse sind so interessant gewesen, dass sie weiterforschen wollten.
Der gefährliche Alkoholkonsum von Braunschweigs Studierenden ist doppelt so hoch wie bei nicht studierenden Altersgenossen. „Im Allgemeinen ist es so, dass beispielsweise Depressive Alkohol zur Selbstmedikation benutzen“, erklärt Christian Hammerschmidt.
Der Verdacht liegt auch bei Studierenden nahe: Sie stehen immer stärker unter Leistungsdruck, haben viel weniger Zeit ihr Studium zu beenden. Die Folge – Sie werden depressiv und trinken. Doch so ist es eben nicht. „Wir haben herausgefunden, dass gerade die Rauschtrinker psychisch am gesündesten sind“, sagt Hammerschmidt. Die Überlegung dahinter: Sie sind gesellig, haben Freunde, unternehmen etwas. Übrigens, die Alkoholikerquote ist bei Studierenden nicht höher als in der Normalbevölkerung.
Die meisten Binge-Drinker fanden sich bei den Ingenieuren. Vertreter dieser Fachrichtung gehörten gemeinsam mit denen der Informatik und Mathematik zu den am häufigsten Depressiven. „Wir vermuten, dass sie eben eher zu denen gehören, die mehr vor dem Computer sitzen, anstatt raus zu gehen“, erklärt Nora Heine.
In der Durchschnittsbevölkerung sind Frauen dreimal depressiver als Männer. Nicht so bei den Befragten: Männer waren marginal mehr betroffen als Frauen. Laut der Psychologin ein absolut überraschendes Ergebnis. Möglicherweise, sagt sie, hätten Männer offener geantwortet, weil seit einiger Zeit in der Gesellschaft mehr über das Thema Depression geredet werde.
„Aus den Fragebögen hat sich ergeben, dass 30 Prozent der Teilnehmer mindestens eine psychische Störung. hatten. Ein Hammer“, erklärt die 33-Jährige. So eine hohe Quote gebe es in keiner vergleichbaren Studie.
Ebenfalls hatten knapp 30 Prozent der Befragten körperliche Beschwerden wie Bauch-, Magen- oder Kopfschmerzen. Die Hypothese: Angst äußert sich körperlich.
Die Empfehlung der angehenden psychologischen Psychotherapeuten lautet: Dozenten sollten stärker auf ihre Studierenden achten und sie gegebenenfalls zu einer studentischen Beratungsstelle schicken. Zur Prävention wären mehr Seminare zu Arbeitstechniken, Hausaufgabenschreiben und Prüfungsangst nötig. Eine weitere Erkenntnis: Eine feste Partnerschaft und Arbeit – sie halten die Studierenden ab, vom Rauschtrinken und Depressionen.
Demnächst wollen die Psychologen ihre Studie in einer Fachzeitschrift veröffentlichen. Weiterforschen, das ist erst einmal nicht drin. Obwohl in den Ergebnissen der Fragebögen noch mindestens eine Doktorarbeit steckt. Nora Heine arbeitet mit Borderline-Patienten in Königslutter, Christian Hammerschmidt in einer Hildesheimer Tagesklinik.
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