Bürgerprotest gegen Brückenbau und Schwerlastverkehr
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Bürgerprotest gegen Brückenbau und Schwerlastverkehr
Die Stöckheimer sind verärgert. Um Fördermittel zu bekommen, will die Stadt Schwerlastverkehr über die neue Brücke zulassen.
Lastwagenverkehr soll grundsätzlich aus Wohngebieten herausgehalten werden – das gilt auch für Stöckheim. Zwischen Stöckheim und Rüningen wird anstelle einer Behelfsbrücke über die Oker eine stabile Brücke geplant, auf der auch Schwerlastverkehr zugelassen werden soll.
Hintergrund ist, dass die Stadt dann eine Förderung vom Land erhält – immerhin rund 1,1 Millionen Euro von einer Gesamtbausumme von etwa 2,5 Millionen Euro.
Eine grundsätzliche Beschränkung der Brücke auf Fahrzeuge mit unter 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht sind laut Förderrichtlinien des Landes nicht möglich – jedenfalls nicht innerhalb der ersten fünf Jahre nach Inbetriebnahme, erklärte jetzt der Leiter der Abteilung Entwurf und Bau im städtischen Fachbereich Tiefbau und Verkehr, Burkhard Wiegel. Ansonsten müsste die Fördersumme von der Stadt an das Land zurückgezahlt werden.
Die neue Brücke soll etwas südlich der am 4. Mai geöffneten Behelfsbrücke an der Berkebuschstraße errichtet werden, damit während der Bauarbeiten die Behelfsbrücke weiter befahren werden kann. Entsprechend muss vor der Inbetriebnahme der neu gebauten Brücke die Straßenführung verändert werden.
Die Stöckheimer wehren sich dagegen, dass künftig Schwerlastverkehr über den Rüninger Weg und dann weiter über die Straßen Siekgraben, Hohes Feld oder Leiferdestraße zur Leipziger Straße oder weiter zur Autobahn 395 ermöglicht wird. Zu einer Podiumsdiskussion mit Vertretern fast aller Ratsparteien kamen am Dienstagabend 250 Anwohner in die Aula der Raabeschule. Umsichtig moderiert wurde die Veranstaltung von dem Stöckheimer Christian Schütz. Eingeladen hatte die Bürgerinitiative Verkehrskonzept Stöckheimer Brückenbau um deren Gründer Katja und Lutz Näthke.
„Mit dieser Million Fördergelder kauft man sich LKW-Verkehr ein“, räumte Wiegel in einer Stellungnahme ein. Die Verwaltung sei gehalten, Fördertöpfe auszuschöpfen.
Doch mit der Aussicht, dass Schwerlastverkehr dann durch ein Wohngebiet fahren dürfte und folglich Abzweigungen mit 90-Grad-Kurven nehmen müsste, „bei der die Gefahr gegeben ist, ein Kind im toten Winkel zu übersehen und zu verletzen oder tot zu fahren“, so Schütz, können sich die Stöckheimer nicht anfreunden. „Zu den Schulen und Kindergärten an diesen Strecken gehen jeden Tag 800 Kinder“, erklärte Näthke.
Bevor das Thema am 6. Juni im Umwelt- und Planungsausschuss des Rates behandelt werden soll, äußerten sich während der sehr sachlich verlaufenen Podiumsdiskussion Bürger und Ratsvertreter. Von der CDU bis zu den Piraten waren alle Vertreter grundsätzlich dafür, den Schwerlastverkehr aus Stöckheim herauszuhalten. „Es sind noch viele Fragen offen, die muss die Verwaltung erst beantworten, bevor wir eine Entscheidung treffen“, sagte Nicole Palm von der SPD.
Dazu gehört die Erörterung der Frage, ob nicht ein Brückenneubau an der alten Stelle, an der im Vorjahr eine marode Holzkonstruktion hatte abgerissen werden müssen, sinnvoller und billiger sei. Dann müssten die Anwohner allerdings noch mal eine Zeit der Umwege in Kauf nehmen.
Für eine solche Alternative gibt es bisher noch keine Kostenermittlung.
Sollte die Politik – nicht zuletzt unter dem Druck der Stöckheimer Anwohner – für eine Brücke mit Gewichtsbeschränkung votieren, müsste auf Fördergelder verzichtet werden.
Alle Partei-Vertreter sprachen sich zwar dafür aus, die Förderrichtlinien des Landes grundsätzlich auf den Prüfstand zu stellen. Doch Reinhard Manlik (CDU) stellte auch fest: „Wenn es auf eine Eigenfinanzierung der Brücke durch die Stadt hinausläuft, kann es sein, dass dann irgendwo im Stadtgebiet einen Kindergarten weniger gebaut werden kann.
Eine Grafik mit den drei möglichen Varianten, wie genau der Schwerlastverkehr durch den Ort verlaufen könnte, finden Sie in der Donnerstagausgabe der Braunschweiger Zeitung.
Info:
Aktion Menschenkette
Mit einer Menschenkette entlang der Zufahrtswege Siekgraben und Rüninger Weg zur Okerbrücke Berkebuschstraße wollen die Eltern der Schüler in Stöckheim und die Bürgerinitiative Verkehrskonzept Stöckheimer Brückenbau (Im Internet: http://ini.klmpn.de) am Donnerstag, 31. Mai, 11 Uhr, deutlich machen, wo und wie viele Schüler und Kindergartenkinder entlang einer möglichen Schwerlastverkehr-Route n unterwegs sind.
Teilnehmen können auch Erwachsene, Sammelpunkte sind gegen 10.45 Uhr die Raabeschule, Siekgraben, und die Grundschule, Rüninger Weg 11.
Quelle
Lastwagenverkehr soll grundsätzlich aus Wohngebieten herausgehalten werden – das gilt auch für Stöckheim. Zwischen Stöckheim und Rüningen wird anstelle einer Behelfsbrücke über die Oker eine stabile Brücke geplant, auf der auch Schwerlastverkehr zugelassen werden soll.
Hintergrund ist, dass die Stadt dann eine Förderung vom Land erhält – immerhin rund 1,1 Millionen Euro von einer Gesamtbausumme von etwa 2,5 Millionen Euro.
Eine grundsätzliche Beschränkung der Brücke auf Fahrzeuge mit unter 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht sind laut Förderrichtlinien des Landes nicht möglich – jedenfalls nicht innerhalb der ersten fünf Jahre nach Inbetriebnahme, erklärte jetzt der Leiter der Abteilung Entwurf und Bau im städtischen Fachbereich Tiefbau und Verkehr, Burkhard Wiegel. Ansonsten müsste die Fördersumme von der Stadt an das Land zurückgezahlt werden.
Die neue Brücke soll etwas südlich der am 4. Mai geöffneten Behelfsbrücke an der Berkebuschstraße errichtet werden, damit während der Bauarbeiten die Behelfsbrücke weiter befahren werden kann. Entsprechend muss vor der Inbetriebnahme der neu gebauten Brücke die Straßenführung verändert werden.
Die Stöckheimer wehren sich dagegen, dass künftig Schwerlastverkehr über den Rüninger Weg und dann weiter über die Straßen Siekgraben, Hohes Feld oder Leiferdestraße zur Leipziger Straße oder weiter zur Autobahn 395 ermöglicht wird. Zu einer Podiumsdiskussion mit Vertretern fast aller Ratsparteien kamen am Dienstagabend 250 Anwohner in die Aula der Raabeschule. Umsichtig moderiert wurde die Veranstaltung von dem Stöckheimer Christian Schütz. Eingeladen hatte die Bürgerinitiative Verkehrskonzept Stöckheimer Brückenbau um deren Gründer Katja und Lutz Näthke.
„Mit dieser Million Fördergelder kauft man sich LKW-Verkehr ein“, räumte Wiegel in einer Stellungnahme ein. Die Verwaltung sei gehalten, Fördertöpfe auszuschöpfen.
Doch mit der Aussicht, dass Schwerlastverkehr dann durch ein Wohngebiet fahren dürfte und folglich Abzweigungen mit 90-Grad-Kurven nehmen müsste, „bei der die Gefahr gegeben ist, ein Kind im toten Winkel zu übersehen und zu verletzen oder tot zu fahren“, so Schütz, können sich die Stöckheimer nicht anfreunden. „Zu den Schulen und Kindergärten an diesen Strecken gehen jeden Tag 800 Kinder“, erklärte Näthke.
Bevor das Thema am 6. Juni im Umwelt- und Planungsausschuss des Rates behandelt werden soll, äußerten sich während der sehr sachlich verlaufenen Podiumsdiskussion Bürger und Ratsvertreter. Von der CDU bis zu den Piraten waren alle Vertreter grundsätzlich dafür, den Schwerlastverkehr aus Stöckheim herauszuhalten. „Es sind noch viele Fragen offen, die muss die Verwaltung erst beantworten, bevor wir eine Entscheidung treffen“, sagte Nicole Palm von der SPD.
Dazu gehört die Erörterung der Frage, ob nicht ein Brückenneubau an der alten Stelle, an der im Vorjahr eine marode Holzkonstruktion hatte abgerissen werden müssen, sinnvoller und billiger sei. Dann müssten die Anwohner allerdings noch mal eine Zeit der Umwege in Kauf nehmen.
Für eine solche Alternative gibt es bisher noch keine Kostenermittlung.
Sollte die Politik – nicht zuletzt unter dem Druck der Stöckheimer Anwohner – für eine Brücke mit Gewichtsbeschränkung votieren, müsste auf Fördergelder verzichtet werden.
Alle Partei-Vertreter sprachen sich zwar dafür aus, die Förderrichtlinien des Landes grundsätzlich auf den Prüfstand zu stellen. Doch Reinhard Manlik (CDU) stellte auch fest: „Wenn es auf eine Eigenfinanzierung der Brücke durch die Stadt hinausläuft, kann es sein, dass dann irgendwo im Stadtgebiet einen Kindergarten weniger gebaut werden kann.
Eine Grafik mit den drei möglichen Varianten, wie genau der Schwerlastverkehr durch den Ort verlaufen könnte, finden Sie in der Donnerstagausgabe der Braunschweiger Zeitung.
Info:
Aktion Menschenkette
Mit einer Menschenkette entlang der Zufahrtswege Siekgraben und Rüninger Weg zur Okerbrücke Berkebuschstraße wollen die Eltern der Schüler in Stöckheim und die Bürgerinitiative Verkehrskonzept Stöckheimer Brückenbau (Im Internet: http://ini.klmpn.de) am Donnerstag, 31. Mai, 11 Uhr, deutlich machen, wo und wie viele Schüler und Kindergartenkinder entlang einer möglichen Schwerlastverkehr-Route n unterwegs sind.
Teilnehmen können auch Erwachsene, Sammelpunkte sind gegen 10.45 Uhr die Raabeschule, Siekgraben, und die Grundschule, Rüninger Weg 11.
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