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„Seid vorsichtig mit euren persönlichen Daten!“

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„Seid vorsichtig mit euren persönlichen Daten!“ Empty „Seid vorsichtig mit euren persönlichen Daten!“

Beitrag  Andy Mo Jun 11, 2012 10:02 pm

Unlöschbare Daten, Mobbing und Chat-Freunde mit bösen Absichten: Im Gespräch mit vier unserer Leser warnte Internetfahnder Rainer Richard vor Gefahren im Netz.

„Seid vorsichtig mit euren persönlichen Daten!“ 28654241

Es geht so schnell und einfach: Fotos hochladen, fix eine Statusmeldung schreiben, die persönlichen Daten ändern - und schon wissen die Freunde im sozialen Netzwerk Facebook, wie schön der Urlaub auf den Kanaren war, dass man gerade eine wichtige Prüfung bestanden hat oder dass man jetzt in einer anderen Stadt wohnt. Was viele dabei vergessen: Nicht nur die Freunde interessiert das, sondern auch Facebook selber - und der Konzern speichert die Daten.

Davor warnte der erste deutsche Internetfahnder Rainer Richard im „Leser fragen“-Interview mit unseren Lesern Gudrun Bäßler, Claudio Fernandez, Philip Heinrich und Reinhard Rodemann. „Was einmal im Netz ist, bleibt im Netz“, machte der Münchner Kriminalhauptkommissar am Rande eines Vortrags in der Wolfsburger Autostadt deutlich. Wer Fotos oder Videos einstelle, trete automatisch die Rechte an Facebook ab. Und selbst wer sich Jahre nach der Löschung seines ersten Profils wieder neu in dem sozialen Netzwerk anmelde, könne dort immer noch auf seine alten Informationen stoßen. „Ich kann es eigentlich nicht häufig genug wiederholen: Seid vorsichtig mit euren Daten“, mahnte Richard.

Richard hält regelmäßig an Schulen Vorträge zu den Gefahren im Netz, will aber auch Eltern für die Risiken sensibilisieren. Häufig seien sie entsetzt, wenn man ihnen vor Augen halte, welche Daten ihre Kinder auf den Rechnern hätten. Ihm gehe es nicht darum, dass Eltern ihre Kinder kontrollieren - sie sollten aber gesundes Augenmaß walten lassen. „Es geht ja nicht nur darum, Kinder davor zu schützen, Opfer zu werden, sondern auch darum, aufzupassen, dass sie nicht zum Täter werden“, erläuterte der Internet-Experte. Denn im Internet werde viel gemobbt - teilweise in einem Maß, das ihn und seine Kollegen erschrecke: „Es ist schockierend, wie brutal Kinder mit Worten umgehen können“, stellte Richard fest. Hier rate er Eltern, sehr sensibel zu reagieren - und im Zweifel auch den Gang zur Polizei nicht zu scheuen.

Genauso sollten Eltern ein Auge darauf haben, mit wem die Kinder im Netz Kontakt haben - unter anderem, um nicht an Pädophile zu geraten. Selbst Kinder, die bereits Unterricht zu den Gefahren im Netz hatten, haben laut Richard bei Versuchen in München ihre Daten und die ihrer Eltern an Lockvögel herausgegeben.

Rainer Richard meidet den Suchdienst Google seit Jahren, weil auch dieser die Daten der Nutzer speichert. Stattdessen empfiehlt er die Suchmaschinen Ixquick oder Duckduckgo. Auch Facebook nutze er privat nicht. Dem sozialen Netzwerk prognostiziert der IT-Sachverständige innerhalb der nächsten 20 Jahre das Aus. „Es werden aber neue Netzwerke nachkommen. Darum bleibt die Kompetenz, mit ihnen richtig umzugehen, auf jeden Fall sehr wichtig“, unterstrich Richard.

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