Nacht- und Schichtarbeit erhöhen Krebsrisiko
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Nacht- und Schichtarbeit erhöhen Krebsrisiko
Ob Krankenschwester oder Flugbegleiter: Schichtarbeiter haben ein deutlich höheres Krebsrisiko. Das belegen zwei Studien, die unabhängig voneinander zu gravierenden Ergebnissen kommen.
Nachtarbeit erhöht bei Frauen laut einer französischen Studie das Brustkrebsrisiko um 30 Prozent. Eine Untersuchung bei Krankenschwestern habe ein deutlich höheres Risiko bei den Frauen gezeigt, die nachts arbeiten, berichtete Pascal Guénel von Forschungszentrum des Inserm-Instituts, der die Untersuchung leitete.
Das gelte vor allem, wenn die Frauen mehr als vier Jahre lang Nachtschichten machten und sich Tag- und Nachtarbeit abwechselten. Ein sogar um 50 Prozent erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, haben der Studie zufolge Frauen, die mit der Nachtarbeit vor ihrer ersten Schwangerschaft angefangen haben.
Bei ihnen seien die Brustdrüsen noch nicht voll differenziert und dadurch anfälliger für Störungen, sagte Guénel, dessen Erkenntnisse im "International Journal of Cancer" veröffentlicht wurden.
Für Brustkrebs ist Nachtarbeit nach Ansicht von Guénel ein ebenso großer Risikofaktor wie eine Hormonbehandlung, eine späte erste Schwangerschaft oder eine genetische Vorbelastung. Für seine Studie verwandte der Wissenschaftler die Daten von 1250 Französinnen, die an Brustkrebs erkrankten und 1350 nicht betroffenen Frauen.
30 Studien aus der ganzen Welt ausgewertet
Erst im Mai dieses Jahres hatten Arbeitsmediziner der Universität Köln insgesamt 30 Studien aus aller Welt zum Thema Schichtarbeit und Krebs ausgewertet und dabei bei Flugpersonal ein um 70 Prozent höheres Brustkrebsrisiko ermittelt. Bei Prostatakrebs stieg das Risiko um rund 40 Prozent.
Für Schichtpersonal – den Schwerpunkt bildeten hierbei Krankenschwestern – seien ähnliche Zahlen ermittelt worden, sagte Institutsleiter Thomas Erren. Dabei ging es in den Untersuchungen vor allem um Nachtarbeit, aber auch um den Wechsel von Früh-, Spät- und Nachtschichten.
Die Internationale Agentur für Krebsforschung – eine Einrichtung der Weltgesundheitsorganisation WHO - hatte bereits Ende 2007 bestimmte Formen der Schichtarbeit als krebserregend eingestuft. Zugleich hatte die Agentur aber eingeschränkt, dass diese Einschätzung noch "suggestiv" sei.
Die Auswertung der 30 Studien in Köln habe jedoch quasi als Querschnitts-Ergebnis klar zutage gefördert, dass das Krebsrisiko bei dem untersuchten Flug- und Schichtpersonal in jedem Fall statistisch signifikant erhöht ist, so Erren.
Zugleich habe sich aber gezeigt, dass künftige Untersuchungen zu dem Thema besser miteinander vergleichbar sein müssten, um zu einer verlässlichen Aussage zu kommen. Dazu seien international einheitliche Standards nötig und auch Untersuchungen von Schichtarbeitern aus anderen Berufsgruppen.
Lichtverhältnisse und Melatonin spielen große Rolle
Besonders die Lichtverhältnisse und das Hormon Melatonin spielten nach bisherigen Erkenntnissen "eine große, aber nicht die allein entscheidende Rolle", ergänzte Erren. Das Licht – wichtigster "Zeitgeber" für den Körper – beeinflusse die Produktion von Melatonin: Das Hormon wird nur bei Dunkelheit produziert.
Tierversuche hätten deutlich gezeigt, dass Melatonin vor Krebs schütze. Es sei zwar falsch, wenn man dieses Ergebnis einfach auf den Menschen übertragen wollte, betonte Erren. Es sei aber davon auszugehen, dass eine Veränderung des Melatoninspiegels das Risiko für eine Krebserkrankung erhöhen könne.
Bei dem noch jungen Forschungsfeld müsse auch das Thema Nahrungsaufnahme untersucht werden, sagte Erren. Diese sei bei Schichtarbeitern und Flugpersonal, das durch verschiedene Zeitzonen fliege, deutlich verändert.
Quelle
Nachtarbeit erhöht bei Frauen laut einer französischen Studie das Brustkrebsrisiko um 30 Prozent. Eine Untersuchung bei Krankenschwestern habe ein deutlich höheres Risiko bei den Frauen gezeigt, die nachts arbeiten, berichtete Pascal Guénel von Forschungszentrum des Inserm-Instituts, der die Untersuchung leitete.
Das gelte vor allem, wenn die Frauen mehr als vier Jahre lang Nachtschichten machten und sich Tag- und Nachtarbeit abwechselten. Ein sogar um 50 Prozent erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, haben der Studie zufolge Frauen, die mit der Nachtarbeit vor ihrer ersten Schwangerschaft angefangen haben.
Bei ihnen seien die Brustdrüsen noch nicht voll differenziert und dadurch anfälliger für Störungen, sagte Guénel, dessen Erkenntnisse im "International Journal of Cancer" veröffentlicht wurden.
Für Brustkrebs ist Nachtarbeit nach Ansicht von Guénel ein ebenso großer Risikofaktor wie eine Hormonbehandlung, eine späte erste Schwangerschaft oder eine genetische Vorbelastung. Für seine Studie verwandte der Wissenschaftler die Daten von 1250 Französinnen, die an Brustkrebs erkrankten und 1350 nicht betroffenen Frauen.
30 Studien aus der ganzen Welt ausgewertet
Erst im Mai dieses Jahres hatten Arbeitsmediziner der Universität Köln insgesamt 30 Studien aus aller Welt zum Thema Schichtarbeit und Krebs ausgewertet und dabei bei Flugpersonal ein um 70 Prozent höheres Brustkrebsrisiko ermittelt. Bei Prostatakrebs stieg das Risiko um rund 40 Prozent.
Für Schichtpersonal – den Schwerpunkt bildeten hierbei Krankenschwestern – seien ähnliche Zahlen ermittelt worden, sagte Institutsleiter Thomas Erren. Dabei ging es in den Untersuchungen vor allem um Nachtarbeit, aber auch um den Wechsel von Früh-, Spät- und Nachtschichten.
Die Internationale Agentur für Krebsforschung – eine Einrichtung der Weltgesundheitsorganisation WHO - hatte bereits Ende 2007 bestimmte Formen der Schichtarbeit als krebserregend eingestuft. Zugleich hatte die Agentur aber eingeschränkt, dass diese Einschätzung noch "suggestiv" sei.
Die Auswertung der 30 Studien in Köln habe jedoch quasi als Querschnitts-Ergebnis klar zutage gefördert, dass das Krebsrisiko bei dem untersuchten Flug- und Schichtpersonal in jedem Fall statistisch signifikant erhöht ist, so Erren.
Zugleich habe sich aber gezeigt, dass künftige Untersuchungen zu dem Thema besser miteinander vergleichbar sein müssten, um zu einer verlässlichen Aussage zu kommen. Dazu seien international einheitliche Standards nötig und auch Untersuchungen von Schichtarbeitern aus anderen Berufsgruppen.
Lichtverhältnisse und Melatonin spielen große Rolle
Besonders die Lichtverhältnisse und das Hormon Melatonin spielten nach bisherigen Erkenntnissen "eine große, aber nicht die allein entscheidende Rolle", ergänzte Erren. Das Licht – wichtigster "Zeitgeber" für den Körper – beeinflusse die Produktion von Melatonin: Das Hormon wird nur bei Dunkelheit produziert.
Tierversuche hätten deutlich gezeigt, dass Melatonin vor Krebs schütze. Es sei zwar falsch, wenn man dieses Ergebnis einfach auf den Menschen übertragen wollte, betonte Erren. Es sei aber davon auszugehen, dass eine Veränderung des Melatoninspiegels das Risiko für eine Krebserkrankung erhöhen könne.
Bei dem noch jungen Forschungsfeld müsse auch das Thema Nahrungsaufnahme untersucht werden, sagte Erren. Diese sei bei Schichtarbeitern und Flugpersonal, das durch verschiedene Zeitzonen fliege, deutlich verändert.
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