Massiver Stellenabbau bei Karstadt
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Massiver Stellenabbau bei Karstadt
Zwei Jahre lang verzichteten die Beschäftigten auf Teile ihres Gehalts und leisteten damit einen Beitrag zur Sanierung des Traditionskonzerns Karstadt. Nun läuft der Sanierungstarifvertrag aus - und Investor Nicolas Berggruen kündigt den Abbau von 2000 Stellen an. Heute sollen die betroffenen Mitarbeiter informiert werden.
"Modern and full of life", also voller Leben, soll der Warenhauskonzern Karstadt im Jahr 2015 sein. Das jedenfalls hat sich der Investor Nicolas Berggruen vorgenommen, der das Unternehmen vor zwei Jahren nach der Insolvenz gekauft hatte. Aktuell heißt das: 2000 Stellen fallen weg. Das teilte Karstadt am Montag am Hauptsitz in Essen mit.
Natürlich soll der Stellenabbau, wie in solchen Fällen üblich, bis Ende 2014 "so sozialverträglich wie möglich erfolgen". Derzeit hat Karstadt etwa 25.000 Beschäftigte, davon etwa 18.000 in Vollzeit.
Die Schritte seien schmerzhaft, aber notwendig, erklärt Karstadt-Chef Andrew Jennings: Der Konzern müsse "seine Organisation anpassen, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben". Der Stellenabbau soll vor allem über Frühpensionierungen, die Nichtverlängerung von befristeten Verträgen sowie freiwilligen Austritt erfolgen. Karstadt verwies auf "herausfordernde Marktbedingungen" der Euro-Schuldenkrise. Das Unternehmen wolle seine Strukturen und Prozesse weiter vereinfachen und damit das Unternehmen langfristig "auf die passenden Größe bringen".
Es kommen Zusatzkosten von 50 Millionen Euro
Die tiefere Wahrheit ist, dass Ende August der Sanierungstarifvertrag ausläuft. Mit dem zeitlich befristeten Verzicht auf Gehaltsbestandteile wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld hatten die Mitarbeiter 2010 einen Beitrag zum Erhalt des traditionsreichen Unternehmens geleistet. Jetzt kommen Zusatzkosten von rund 50 Millionen Euro auf Karstadt zu.
Einer möglichen Verlängerung der Kürzungen hatte die Gewerkschaft Verdi eine Absage erteilt. Somit kehrt der Handelskonzern um 1. September zum Flächentarifvertrag zurück. Damit erhalten die Mitarbeiter ihr volles Entgelt wie vor dem Verzicht. Das bedeutet acht Prozent mehr Entgelt für jeden.
Verdi hat den angekündigten Stellenabbau bei Karstadt scharf kritisiert. "Das ist ein völlig falsches Signal an die Belegschaft und die Kunden", sagte Sprecher Christoph Schmitz. Karstadt brauche motivierte und engagierte Mitarbeiter, auch für die nötige fachliche Beratung. Statt Stellen zu streichen, müssten Unternehmensführung und Investor Nicolas Berggruen mehr Geld in die Modernisierung investieren.
Die Gewerkschaft will nun abwarten, bis die Pläne des Unternehmens klar seien. Karstadt wolle die Beschäftigten am Dienstag über den Stellenabbau informieren, sagte Schmitz, zunächst hätten davon nur die Filialleiter erfahren. Da es sich bei den wegfallenden Jobs teilweise auch um Teilzeitkräfte handele, sind von dem jetzt angekündigten Abbau der 2000 Stellen laut Angaben des ZDF tatsächlich bis zu 3000 Mitarbeiter betroffen.
Karstadt will "näher an den Markt"
Karstadt selbst spricht von der "nächsten Phase der Neuausrichtung". Alte Strukturen und Prozesse würden gemäß der Unternehmensstrategie "Karstadt 2015" umgebaut. In zwei Phasen soll sich der Stellenabbau vollziehen. Jennings erklärt, sowohl das Management als auch Eigentümer Berggruen seien "fest entschlossen, Karstadt durch ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld zu steuern und bleiben dem Unternehmen langfristig verbunden".
Versprochen wird, dass der Konzern seinen Verwaltungsaufwand weiter verringern wird. Karstadt sei "ein Unternehmen im Wandel", so die Mitteilung der Firma. Man sei schon deutlich näher am Markt und könne das Geschäft entsprechend anpassen. Seit die Berggruen Holdings den Karstadt-Verbund kauften, sind mehr als 160 Millionen Euro in Häuser, Technologie und Infrastruktur investiert worden. 24 Warenhäuser wurden neu eröffnet. Demnächst sollen sich drei der Top-Häuser - das KaDeWe in Berlin sowie die Standorte Nürnberg und Düsseldorf - im neuen Look zeigen. Zusätzlich soll weiter in junge Mode investiert werden, nach den Erfahrungen des Pilotprojektes K Town Göttingen. Karstadt hat auch eine Vereinbarung mit Lieferanten über die Aufnahme von mehr als 50 neuen Marken getroffen.
Quelle
"Modern and full of life", also voller Leben, soll der Warenhauskonzern Karstadt im Jahr 2015 sein. Das jedenfalls hat sich der Investor Nicolas Berggruen vorgenommen, der das Unternehmen vor zwei Jahren nach der Insolvenz gekauft hatte. Aktuell heißt das: 2000 Stellen fallen weg. Das teilte Karstadt am Montag am Hauptsitz in Essen mit.
Natürlich soll der Stellenabbau, wie in solchen Fällen üblich, bis Ende 2014 "so sozialverträglich wie möglich erfolgen". Derzeit hat Karstadt etwa 25.000 Beschäftigte, davon etwa 18.000 in Vollzeit.
Die Schritte seien schmerzhaft, aber notwendig, erklärt Karstadt-Chef Andrew Jennings: Der Konzern müsse "seine Organisation anpassen, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben". Der Stellenabbau soll vor allem über Frühpensionierungen, die Nichtverlängerung von befristeten Verträgen sowie freiwilligen Austritt erfolgen. Karstadt verwies auf "herausfordernde Marktbedingungen" der Euro-Schuldenkrise. Das Unternehmen wolle seine Strukturen und Prozesse weiter vereinfachen und damit das Unternehmen langfristig "auf die passenden Größe bringen".
Es kommen Zusatzkosten von 50 Millionen Euro
Die tiefere Wahrheit ist, dass Ende August der Sanierungstarifvertrag ausläuft. Mit dem zeitlich befristeten Verzicht auf Gehaltsbestandteile wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld hatten die Mitarbeiter 2010 einen Beitrag zum Erhalt des traditionsreichen Unternehmens geleistet. Jetzt kommen Zusatzkosten von rund 50 Millionen Euro auf Karstadt zu.
Einer möglichen Verlängerung der Kürzungen hatte die Gewerkschaft Verdi eine Absage erteilt. Somit kehrt der Handelskonzern um 1. September zum Flächentarifvertrag zurück. Damit erhalten die Mitarbeiter ihr volles Entgelt wie vor dem Verzicht. Das bedeutet acht Prozent mehr Entgelt für jeden.
Verdi hat den angekündigten Stellenabbau bei Karstadt scharf kritisiert. "Das ist ein völlig falsches Signal an die Belegschaft und die Kunden", sagte Sprecher Christoph Schmitz. Karstadt brauche motivierte und engagierte Mitarbeiter, auch für die nötige fachliche Beratung. Statt Stellen zu streichen, müssten Unternehmensführung und Investor Nicolas Berggruen mehr Geld in die Modernisierung investieren.
Die Gewerkschaft will nun abwarten, bis die Pläne des Unternehmens klar seien. Karstadt wolle die Beschäftigten am Dienstag über den Stellenabbau informieren, sagte Schmitz, zunächst hätten davon nur die Filialleiter erfahren. Da es sich bei den wegfallenden Jobs teilweise auch um Teilzeitkräfte handele, sind von dem jetzt angekündigten Abbau der 2000 Stellen laut Angaben des ZDF tatsächlich bis zu 3000 Mitarbeiter betroffen.
Karstadt will "näher an den Markt"
Karstadt selbst spricht von der "nächsten Phase der Neuausrichtung". Alte Strukturen und Prozesse würden gemäß der Unternehmensstrategie "Karstadt 2015" umgebaut. In zwei Phasen soll sich der Stellenabbau vollziehen. Jennings erklärt, sowohl das Management als auch Eigentümer Berggruen seien "fest entschlossen, Karstadt durch ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld zu steuern und bleiben dem Unternehmen langfristig verbunden".
Versprochen wird, dass der Konzern seinen Verwaltungsaufwand weiter verringern wird. Karstadt sei "ein Unternehmen im Wandel", so die Mitteilung der Firma. Man sei schon deutlich näher am Markt und könne das Geschäft entsprechend anpassen. Seit die Berggruen Holdings den Karstadt-Verbund kauften, sind mehr als 160 Millionen Euro in Häuser, Technologie und Infrastruktur investiert worden. 24 Warenhäuser wurden neu eröffnet. Demnächst sollen sich drei der Top-Häuser - das KaDeWe in Berlin sowie die Standorte Nürnberg und Düsseldorf - im neuen Look zeigen. Zusätzlich soll weiter in junge Mode investiert werden, nach den Erfahrungen des Pilotprojektes K Town Göttingen. Karstadt hat auch eine Vereinbarung mit Lieferanten über die Aufnahme von mehr als 50 neuen Marken getroffen.
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