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Aaron Swartz ist tot

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Aaron Swartz ist tot Empty Aaron Swartz ist tot

Beitrag  Andy So Jan 13, 2013 9:20 pm

Hacken für eine bessere Welt




Aaron Swartz galt als brillianter Denker und setzte sich dafür ein, dass
Wissen im Internet frei verfügbar ist. Der Hacker entwickelte als
14-Jähriger den Web-Standard RSS mit, später baute er das
Netzkultur-Forum Reddit mit auf. Jetzt starb er im Alter von 26 Jahren.

Im Jahr 2011 brach ein junger Hacker in die Online-Datenbank JStor ein,
indem er das Computernetzwerk am Massachusetts Institute of Technology
(MIT) austrickste. JStor ist ein Speicherplatz für Millionen
wissenschaftlicher Artikel, Aufsätze und Quellen. JStor lässt sich das
Lesen der Texte bezahlen, auch wenn die Autoren gar kein Geld mit ihren
Artikeln machen wollen.







Dem jungen Hacker passte das nicht und so stahl er wohl bis zu
4,8 Millionen Artikel aus dem System. Er wollte sie nicht verkaufen,
sondern frei zugänglich machen, und zwar weil er glaubte, auf diese Art
eine bessere Welt zu schaffen. Eine, in der Wissen frei zugänglich ist
auf dem günstigsten und schnellsten Weg für alle, die lernen wollen. Der
Einbruch war also weniger ein profaner Diebstahl als ein
politischer Akt.







Der junge Hacker hieß Aaron Swartz.
Er nahm sich am vergangenen Freitag in New York City das Leben. Bereits
vor seinem Einbruch bei JStor war Swartz eine Legende. Er hatte unter
anderem eine Firma gegründet, die in Reddit aufging, dem berühmten Forum für Netzkultur. Er hatte als 14-Jähriger Programmierstandards definiert, die noch heute gelten.
Und er arbeitete maßgeblich an der technischen Umsetzung der
Creative-Commons-Lizenzen mit, ein System, das Urherberrechte im Netz
auch für Privatpersonen einfach einsetzbar und verständlich macht.







Immer wieder stellte er zum Beispiel staatliche Dokumente, die
amerikanische Bürger nur gegen Geld erhalten können, kostenlos ins Netz,
um seine Vision einer freien Gesellschaft zu demonstrieren. Dabei
gehörte Swartz zu den wenigen Hackern, die sich auf politischer Ebene
für die digitale Gesellschaft einsetzen und er war umgekehrt ein
Aktivist, der die technischen Grundlagen seiner eigenen Forderungen
verstehen konnte. Er konnte beide Felder, Politik und Technik,
miteinander verbinden und leitete seine Ideen stets aus dem Wissen um
das technisch Mögliche ab.


Dabei fiel es dem Hacker manchmal schwer, sich verständlich zu
machen. Ausgerechnet dem Kämpfer für freie Kommunikation fehlten hin und
wieder die richtigen Worte. Weggefährten wie der Autor und Aktivist
Cory Doctorow schreibt anlässlich seines Todes von einem brillanten jungen Denker,
mit dem nicht immer leicht auszukommen gewesen sei. Swartz' Freunde bei
der Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation erinnern in ihrem Nachruf an seinen Wunsch, lieber Bücher zu lesen als mit Menschen zu reden.







Zwei Tage bevor Swartz starb, kündigte Jstor an, wesentlich mehr Dokumente als bislang kostenfrei zur Verfügung zu stellen.
Das Unternehmen hatte - ebenso wie das MIT - von einer Klage gegen
Swartz abgesehen. Allerdings hatte ein Staatsanwalt ungeachtet der
Einigung zwischen JStor und Swartz das Verfahren vorangetrieben. Im Fall
einer Verurteilung hätten dem Aktivisten bis zu 35 Jahre Gefängnis
gedroht, vor allem deshalb, weil er bei seiner Tat einen
Computer einsetzte.







Das entsprechende Gesetz gilt Bürgerrechtlern in den USA seit Jahren als unverhältnismäßig. In einem kurzen Statement bewertet seine Familie und seine Freundin seinen Tod auch als "Ergebnis eines Justizsystems der Einschüchterung". Swartz selbst hatte außerdem bereits vor fünf Jahren über seine Krankheiten, darunter auch Depressionen geschrieben. Der Hacker wurde nur 26 Jahre alt.







Anmerkung der Redaktion: Wir haben uns entschieden, in
der Regel nicht über Suizide zu berichten, außer sie erfahren durch die
Umstände besondere Aufmerksamkeit. Die Berichterstattung im Fall Swartz
gestalten wir deshalb bewusst zurückhaltend, wir verzichten weitgehend
auf Details. Der Grund für unsere Zurückhaltung ist die hohe
Nachahmerquote nach jeder Berichterstattung über Suizide.








Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte
umgehend die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Hotline
0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die
schon in vielen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen
konnten.




Quelle
Andy
Andy
Admin

Anzahl der Beiträge : 36059
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Aaron Swartz ist tot Empty Es tobt ein Krieg

Beitrag  Andy Di Jan 15, 2013 2:36 am

Der 26-jährige Aaron Swartz hat sich das Leben genommen. Er litt nicht
nur seit Jahren unter Depressionen, dem Computer-Genie drohte
schlimmstenfalls sogar eine 35-jährige Haftstrafe.


Für Aaron Swartz begann der Krieg mit
einem Anruf: Ein Freund erzählte etwas von einem neuen Gesetz zum
Urheberrecht. Schon nach wenigen Worten wollte Swartz ihn abwimmeln:
„Lass mich damit in Ruhe“, sagte Swartz. „Das Gesundheitssystem, das
Finanzsystem, das sind Sachen, die mich interessieren. Ich werde mein
Leben doch nicht damit verschwenden, gegen Kleinkram wie das
Urheberrecht zu kämpfen.“
Das Telefonat fand 2010 statt, und
Swartz sollte nicht recht behalten. Der junge Mann, der schon mit 14 als
Computer-Genie galt und die Seite reddit.com mit aufbaute, begann sich
dann doch für Urheberrecht zu interessieren. Er erkannte, wie bedrohlich
das Vorhaben war, und half mit, die Initiative – später in SOPA und
PIPA umbenannt – zu verhindern. „Es war ein Erfolg“, erinnerte sich
Swartz im vorigen Jahre bei einer Rede in Washington. Es gibt davon ein
Video, das sich nun viele noch einmal ansehen. Denn Aaron Swartz ist am
Freitag mit 26 Jahren gestorben. Er hat sich das Leben genommen.
Seit Jahren Depressionen
Swartz
berichtete schon vor Jahren in seinem Blog von dunklen Momenten und
Depressionen. Doch seine Familie hat Recht, wenn sie in einer Reaktion
betont, dass sein Tod nicht nur eine persönliche Tragödie ist. Seit
einiger Zeit drohte ihm ein Prozess und schlimmstenfalls eine 35-jährige
Haft oder eine Millionenstrafe. Der Grund: Er hatte über das Netzwerk
des Massachusetts Institute of Technology (MIT) rund vier Millionen
wissenschaftliche Artikel aus einer kostenpflichtigen Datenbank kopiert.
Swartz wollte sie der Öffentlichkeit zugänglich machen, er hat so etwas
auch mit Gerichtsakten getan. Das Husarenstück eines digitalen
Aufklärers? Für die Staatsanwaltschaft Massachusetts war es nur ein
Millionen-Diebstahl.
„Es tobt ein Krieg, bei dem es darum geht,
alles was im Internet vor sich geht, mit traditionellen Begriffen zu
beschreiben, mit denen das Gesetz etwas anfangen kann“, hat Swartz das
Problem selbst beschrieben. Das traf nicht nur ihn: Selbst in
Demokratien geht die Justiz gegen jene vor, die das Internet
journalistisch, ökonomisch und politisch nutzen – um vermeintliche Fälle
von Hochverrat, Steuerhinterziehung oder Filmpiraterie zu bekämpfen.
Nicht jeder dieser Vorwürfe ist ungerechtfertigt. Doch mancher
Staatsanwalt scheint sich hier mit besonderer Unerbittlichkeit
profilieren zu wollen. 35 Jahre! Was Swartz getan hat, war höchstens
ziviler Ungehorsam.
Internet-Nutzer reagieren nun geschockt auf
seinen Tod, Wissenschaftler stellen ihre Arbeiten frei ins Netz, das MIT
hat eine Untersuchung angekündigt. Die Staatsanwaltschaft Massachusetts
schweigt. Am Dienstag wird Swartz beerdigt.


Quelle
Andy
Andy
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