~~~ Aaron ~~~
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~~~ Aaron ~~~
Aaron (hebr. אהרן Aharon; arabisch هارون Harun) ist nach biblischer Überlieferung der ältere Bruder des Mose. Die Schwester der beiden war Mirjam.
Aaron, Darstellung aus dem 14. Jh.
Aaron war der Sohn des Amram und der Jochebed, aus dem Stamm Levi und drei Jahre älter als Mose, dessen Sprecher (biblisch „Mund, Prophet“; Ex 4,14 EU; 7,1 EU) er bei dem israelitischen Befreiungs- und Gesetzgebungswerk war.
Biblische Überlieferung
Aaron wurde durch Mose von Gott das erbliche Amt des Hohenpriesters (aaronitisches Priestertum) übertragen (Ex 29 EU). Vertreter der zwölf Stämme Israels hatten gemäß der biblischen Erzählung zwölf Stäbe auf die Bundeslade gelegt. Dass nur der Stab Aarons grünte (von dieser Begebenheit leitet sich auch der botanische Name Aronstab ab), galt als Zeichen seiner Erwählung (Num 17 EU). Die Würde seines Amtes verletzte er durch die Anfertigung des Goldenen Kalbes und durch sein Auflehnen gegen Mose (Num 12,1 EU).
Mit seiner Ehefrau Elischeba, einer Tochter des Amminadab, war er der Vater von Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar (Ex 6,23 EU). Die beiden ersteren starben laut Lev 10,1 EU eines unnatürlichen Todes, als sie versuchten, Gott mittels eines selbst erfundenen Rituals statt des von Gott gegebenen zu verehren. Da der Überlieferung zufolge beide Brüder, Aaron und Mose, im letzten Jahr ihrer Pilgerreise durch die Wüste zu viel Ungehorsam zeigten, gestattete Gott keinem von beiden, Kanaan zu betreten.
Aaron starb auf dem Berg Hor. Als seinen Nachfolger setzte Mose Aarons Sohn Eleasar als Hohepriester ein, der ihn auf den Gang zum Berg begleitet hatte. Der Berg Hor ist heute als Dschabal Harun bekannt, wird also nach der arabischen Schreibweise von Aaron bezeichnet. Dort, etwas südlich der Felsstadt Petra in Jordanien, kann man heute den Ort besichtigen, der der Überlieferung nach sein Grab sein soll.
Aaron im Islam
Grabhöhle Nabi Haruns am Gipfel des gleichnamigen Berges bei Petra
Als Harun ist Aaron einer der Propheten des Islam (Koran, Sure 19,51). Er ist entsprechend biblischer Tradition der Bruder Musas (Mose) und der Sohn Imrans (Amram). Er wird in Sure 7,141 als Musas Kalif (Vertreter) bezeichnet. Nach islamischer Tradition wurde er von Allah zum Volk der Juden nach Israel gesandt, um seine Botschaft zu verkünden, nämlich keinem Gott zu dienen außer Allah und ihm niemanden beizugesellen, und nur das Gute zu tun und den Menschen kein Unrecht zuzufügen. Er wird als der heilige Nabi Harun verehrt. Seine Qubba (islamischer Grabbau) mit der darunterliegenden Grabhöhle auf dem Gipfel des 1400 Meter hohen Dschabal Harun ist ein Ziel für Pilger, die sich Heilung von ihren Krankheiten erhoffen.
Aaron in der Kunst
Aaron erscheint in der bildenden Kunst häufig als Nebenfigur in Illustrationen zur Mosesgeschichte. Er trägt darauf meist das Gewand eines jüdischen Hohenpriesters, auf mittelalterlichen Tafelgemälden auch die eines Bischofs. Er wird oft mit dem Weihrauchgefäß dargestellt.
Im Mittelalter zählte man Aaron auch zu den Propheten und Kündern der Jungfräulichkeit Marias. In der marianischen Symbolik war es besonders das Stabwunder Aarons, das man als Vorbild für die Jungfrauengeburt sah. So sieht man beispielsweise auf dem um 1230 entstandenen Taufbecken des Hildesheimer Doms Aaron mit grünendem Stab zwischen elf trockenen Stäben stehen.
Der österreichische Komponist Arnold Schönberg verfasste eine unvollendet gebliebene Oper Moses und Aron, die sich mit dem biblischen Stoff beschäftigt. Ein zentrales Thema ist die Gegenüberstellung des wortgewandten, aber ethisch unreifen Aaron und des gottesfürchtigen, doch rhetorisch unbeholfenen Moses. Die Oper wurde von dem französischen Regisseurehepaar Straub-Huillet verfilmt. Der von Schönberg nicht vertonte dritte Akt wurde dabei im Sprechgesang wiedergegeben.
Die Aaroniten
An der Spitze der Priester und somit des Heiligtums stand laut alttestamentlich-jüdischer Tradition ein Nachkomme Aarons, nach nachexilischer Präzisierung aus der Linie Aaron > Eleazar > Pinchas und schließlich > Zadok („Gerechter“), der als erster Hohepriester am Tempel Salomos gilt (Ahnherr des Priestergeschlechts der Zadokiden).
Als Aaroniten (aroˈniːtn̩) bzw. Kohanim bezeichnet man die priesterlichen Nachkommen Aarons als des ersten Hohenpriesters. Nur die Nachkommen der Familie Aarons aus dem Stamm Levi hatten die Vollmacht, den Dienst in der Stiftshütte (später im Jerusalemer Tempel) zu vollziehen (Ex 28,1 EU). Gemäß wissenschaftlich umstrittener genetischer Untersuchungen an den Kohanim soll sich über das Y-Chromosom der Aaroniten eine Verwandtschaft bis auf eine historische Person zurückverfolgen lassen, als welche der biblische Aaron identifiziert wird.
Siehe auch
Aaronitischer Segen
Quelle - Literatur & Einzelnachweise
Aaron, Darstellung aus dem 14. Jh.
Aaron war der Sohn des Amram und der Jochebed, aus dem Stamm Levi und drei Jahre älter als Mose, dessen Sprecher (biblisch „Mund, Prophet“; Ex 4,14 EU; 7,1 EU) er bei dem israelitischen Befreiungs- und Gesetzgebungswerk war.
Biblische Überlieferung
Aaron wurde durch Mose von Gott das erbliche Amt des Hohenpriesters (aaronitisches Priestertum) übertragen (Ex 29 EU). Vertreter der zwölf Stämme Israels hatten gemäß der biblischen Erzählung zwölf Stäbe auf die Bundeslade gelegt. Dass nur der Stab Aarons grünte (von dieser Begebenheit leitet sich auch der botanische Name Aronstab ab), galt als Zeichen seiner Erwählung (Num 17 EU). Die Würde seines Amtes verletzte er durch die Anfertigung des Goldenen Kalbes und durch sein Auflehnen gegen Mose (Num 12,1 EU).
Mit seiner Ehefrau Elischeba, einer Tochter des Amminadab, war er der Vater von Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar (Ex 6,23 EU). Die beiden ersteren starben laut Lev 10,1 EU eines unnatürlichen Todes, als sie versuchten, Gott mittels eines selbst erfundenen Rituals statt des von Gott gegebenen zu verehren. Da der Überlieferung zufolge beide Brüder, Aaron und Mose, im letzten Jahr ihrer Pilgerreise durch die Wüste zu viel Ungehorsam zeigten, gestattete Gott keinem von beiden, Kanaan zu betreten.
Aaron starb auf dem Berg Hor. Als seinen Nachfolger setzte Mose Aarons Sohn Eleasar als Hohepriester ein, der ihn auf den Gang zum Berg begleitet hatte. Der Berg Hor ist heute als Dschabal Harun bekannt, wird also nach der arabischen Schreibweise von Aaron bezeichnet. Dort, etwas südlich der Felsstadt Petra in Jordanien, kann man heute den Ort besichtigen, der der Überlieferung nach sein Grab sein soll.
Aaron im Islam
Grabhöhle Nabi Haruns am Gipfel des gleichnamigen Berges bei Petra
Als Harun ist Aaron einer der Propheten des Islam (Koran, Sure 19,51). Er ist entsprechend biblischer Tradition der Bruder Musas (Mose) und der Sohn Imrans (Amram). Er wird in Sure 7,141 als Musas Kalif (Vertreter) bezeichnet. Nach islamischer Tradition wurde er von Allah zum Volk der Juden nach Israel gesandt, um seine Botschaft zu verkünden, nämlich keinem Gott zu dienen außer Allah und ihm niemanden beizugesellen, und nur das Gute zu tun und den Menschen kein Unrecht zuzufügen. Er wird als der heilige Nabi Harun verehrt. Seine Qubba (islamischer Grabbau) mit der darunterliegenden Grabhöhle auf dem Gipfel des 1400 Meter hohen Dschabal Harun ist ein Ziel für Pilger, die sich Heilung von ihren Krankheiten erhoffen.
Aaron in der Kunst
Aaron erscheint in der bildenden Kunst häufig als Nebenfigur in Illustrationen zur Mosesgeschichte. Er trägt darauf meist das Gewand eines jüdischen Hohenpriesters, auf mittelalterlichen Tafelgemälden auch die eines Bischofs. Er wird oft mit dem Weihrauchgefäß dargestellt.
Im Mittelalter zählte man Aaron auch zu den Propheten und Kündern der Jungfräulichkeit Marias. In der marianischen Symbolik war es besonders das Stabwunder Aarons, das man als Vorbild für die Jungfrauengeburt sah. So sieht man beispielsweise auf dem um 1230 entstandenen Taufbecken des Hildesheimer Doms Aaron mit grünendem Stab zwischen elf trockenen Stäben stehen.
Der österreichische Komponist Arnold Schönberg verfasste eine unvollendet gebliebene Oper Moses und Aron, die sich mit dem biblischen Stoff beschäftigt. Ein zentrales Thema ist die Gegenüberstellung des wortgewandten, aber ethisch unreifen Aaron und des gottesfürchtigen, doch rhetorisch unbeholfenen Moses. Die Oper wurde von dem französischen Regisseurehepaar Straub-Huillet verfilmt. Der von Schönberg nicht vertonte dritte Akt wurde dabei im Sprechgesang wiedergegeben.
Die Aaroniten
An der Spitze der Priester und somit des Heiligtums stand laut alttestamentlich-jüdischer Tradition ein Nachkomme Aarons, nach nachexilischer Präzisierung aus der Linie Aaron > Eleazar > Pinchas und schließlich > Zadok („Gerechter“), der als erster Hohepriester am Tempel Salomos gilt (Ahnherr des Priestergeschlechts der Zadokiden).
Als Aaroniten (aroˈniːtn̩) bzw. Kohanim bezeichnet man die priesterlichen Nachkommen Aarons als des ersten Hohenpriesters. Nur die Nachkommen der Familie Aarons aus dem Stamm Levi hatten die Vollmacht, den Dienst in der Stiftshütte (später im Jerusalemer Tempel) zu vollziehen (Ex 28,1 EU). Gemäß wissenschaftlich umstrittener genetischer Untersuchungen an den Kohanim soll sich über das Y-Chromosom der Aaroniten eine Verwandtschaft bis auf eine historische Person zurückverfolgen lassen, als welche der biblische Aaron identifiziert wird.
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Aaronitischer Segen
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