500 Stellen fallen weg - Vodafone plant umfangreiches Sparpaket
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500 Stellen fallen weg - Vodafone plant umfangreiches Sparpaket
Der Mobilfunkanbieter baut um in Deutschland: 500 Stellen sollen wegfallen, Aufgaben nach Rumänien und Indien ausgelagert werden. Und die Einstiegsgehälter gesenkt werden.
Wegen der scharfen Konkurrenzsituation auf dem deutschen Handymarkt plant der Mobilfunkanbieter Vodafone ein umfassendes Restrukturierungsprogramm in Deutschland. Es sieht unter anderem den Abbau von 500 Stellen, die Verlagerung von Aufgaben nach Rumänien und Indien sowie eine deutliche Senkung von Einstiegsgehältern vor. „Ich bin mir darüber bewusst, dass wir mit diesem Gesamtpaket die Organisation vor weitere große Herausforderungen stellen“, schrieb Vodafone-Deutschland-Chef Jens Schulte-Bockum in einem Führungskräftebrief, der dieser Zeitung vorliegt. Diese Herausforderungen seien aber unvermeidbar, um die Zukunft des Unternehmens in einem zunehmend schwierigeren Marktumfeld abzusichern.
Schulte-Bockum steht seit rund einem halben Jahr an der Spitze der deutschen Tochtergesellschaft des multinationalen Telekommunikationskonzerns. Er hatte im Oktober seinen langjährigen Vorgänger Fritz Joussen abgelöst, der nun den Touristikkonzern TUI leitet. Unter Joussen galt die größte Tochtergesellschaft im Vodafone-Reich als eine der erfolgreichsten. Allerdings muss Vodafone wie auch andere Mobilfunker mit Umbrüchen in der Branche fertig werden: Das Datengeschäft verdrängt das Sprachgeschäft, es besteht ein enormer Investitionsbedarf in das schnelle LTE-Netz, die Unternehmen hadern mit politischen Preisvorgaben, und neue Billiganbieter wie Yourfone drängen in den Markt.
Mehr Zentralisierung
In diesem Umfeld startet das Kostenprogramm für die Jahre 2013 bis 2015. Betroffen sind zahlreiche Bereiche, von der Netztechnik über die IT bis zur Kundenbetreuung. Unter der Überschrift Standortoptimierung ist vorgesehen, regionale Technik stärker zu zentralisieren. Netzplanung und -betrieb sollen künftig direkt aus der Zentrale in Düsseldorf geführt und gesteuert werden. Vodafone hat im vergangenen Dezember im Stadtteil Heerdt einen neuen Campus bezogen, dessen 75 Meter hoher Zentralturm von mehreren Bürokomplexen umringt wird. Auf dem Gelände arbeiten rund 5000 der 11.000 Beschäftigten der deutschen Landesgesellschaft.
Zahlreiche Aufgaben sollen jedoch gar nicht mehr in Deutschland wahrgenommen werden. Die Netzüberwachung will Vodafone Deutschland demnächst von Rumänien aus steuern. Schon im vergangenen Jahr wurde die Kontrolle des Mobilnetzes in das Balkanland verlagert. In einem zweiten Schritt soll analog zu den anderen europäischen Landesgesellschaften das Festnetzcenter zur osteuropäischen Tochtergesellschaft ausgelagert werden. Auch in anderen Bereichen sollen Arbeitsplätze ins Ausland verlegt werden. So hat das Management in der Informationstechnologie Aufgaben identifiziert, die sich offenbar billiger in Indien erledigen lassen.
Lohnniveau nicht konkurrenzfähig
Schulte-Bockum ist daneben das Lohnniveau im Konzern ein Dorn im Auge. „Derzeit zahlen wir Einstiegsgehälter, die deutlich über dem Marktniveau liegen“, heißt es in dem Brief an die Führungskräfte. Gleichzeitig liege der Anteil der variablen Vergütung unter dem Marktdurchschnitt. „Diese enormen Differenzen können wir uns in einem zunehmend schwierigen Marktumfeld nicht mehr erlauben.“ Als Reaktion will Vodafone Deutschland eigene Servicegesellschaften für die Kundenbetreuung gründen. Dieser Schritt solle es ermöglichen, die Einstiegsgehälter bei Neueinstellungen abzusenken und dem Marktniveau anzupassen. Für die heutigen Mitarbeiter garantiere man einen Bestandsschutz der Ist-Gehälter, hieß es.
In der Vergangenheit hatte Schulte-Bockum mit Blick auf die Verlagerung von Arbeitsplätzen den Zorn mancher Gewerkschaft auf sich gezogen. Jetzt setzt der Deutschland-Chef verstärkt auf Kommunikation und Transparenz. Das Maßnahmenbündel werde in den kommenden Monaten mit den Arbeitnehmervertretern eingehend diskutiert und es werde nach Lösungen für die Betroffenen gesucht. Zudem sei man offen, mit der IG Metall über eine Tarifbindung bei den Servicegesellschaften zu sprechen.
Im Gespräch mit dieser Zeitung stellte Schulte-Bockum jedoch klar, dass es zu seinem Restrukturierungsprogramm keine Alternative gebe. „Wenn wir nicht handeln und in Netze und Qualität investieren, sind wir am Ende austauschbar. Das ist eine reine Discountlogik.“ Für das neue Geschäftsjahr stellt die Gruppe der deutschen Landesgesellschaft wieder einen Milliardenbetrag für Investitionen zur Verfügung: Mehr als 1,2 Milliarden Euro sollen unter anderem in den Ausbau des LTE-Netzes fließen.
Quelle
Wegen der scharfen Konkurrenzsituation auf dem deutschen Handymarkt plant der Mobilfunkanbieter Vodafone ein umfassendes Restrukturierungsprogramm in Deutschland. Es sieht unter anderem den Abbau von 500 Stellen, die Verlagerung von Aufgaben nach Rumänien und Indien sowie eine deutliche Senkung von Einstiegsgehältern vor. „Ich bin mir darüber bewusst, dass wir mit diesem Gesamtpaket die Organisation vor weitere große Herausforderungen stellen“, schrieb Vodafone-Deutschland-Chef Jens Schulte-Bockum in einem Führungskräftebrief, der dieser Zeitung vorliegt. Diese Herausforderungen seien aber unvermeidbar, um die Zukunft des Unternehmens in einem zunehmend schwierigeren Marktumfeld abzusichern.
Schulte-Bockum steht seit rund einem halben Jahr an der Spitze der deutschen Tochtergesellschaft des multinationalen Telekommunikationskonzerns. Er hatte im Oktober seinen langjährigen Vorgänger Fritz Joussen abgelöst, der nun den Touristikkonzern TUI leitet. Unter Joussen galt die größte Tochtergesellschaft im Vodafone-Reich als eine der erfolgreichsten. Allerdings muss Vodafone wie auch andere Mobilfunker mit Umbrüchen in der Branche fertig werden: Das Datengeschäft verdrängt das Sprachgeschäft, es besteht ein enormer Investitionsbedarf in das schnelle LTE-Netz, die Unternehmen hadern mit politischen Preisvorgaben, und neue Billiganbieter wie Yourfone drängen in den Markt.
Mehr Zentralisierung
In diesem Umfeld startet das Kostenprogramm für die Jahre 2013 bis 2015. Betroffen sind zahlreiche Bereiche, von der Netztechnik über die IT bis zur Kundenbetreuung. Unter der Überschrift Standortoptimierung ist vorgesehen, regionale Technik stärker zu zentralisieren. Netzplanung und -betrieb sollen künftig direkt aus der Zentrale in Düsseldorf geführt und gesteuert werden. Vodafone hat im vergangenen Dezember im Stadtteil Heerdt einen neuen Campus bezogen, dessen 75 Meter hoher Zentralturm von mehreren Bürokomplexen umringt wird. Auf dem Gelände arbeiten rund 5000 der 11.000 Beschäftigten der deutschen Landesgesellschaft.
Zahlreiche Aufgaben sollen jedoch gar nicht mehr in Deutschland wahrgenommen werden. Die Netzüberwachung will Vodafone Deutschland demnächst von Rumänien aus steuern. Schon im vergangenen Jahr wurde die Kontrolle des Mobilnetzes in das Balkanland verlagert. In einem zweiten Schritt soll analog zu den anderen europäischen Landesgesellschaften das Festnetzcenter zur osteuropäischen Tochtergesellschaft ausgelagert werden. Auch in anderen Bereichen sollen Arbeitsplätze ins Ausland verlegt werden. So hat das Management in der Informationstechnologie Aufgaben identifiziert, die sich offenbar billiger in Indien erledigen lassen.
Lohnniveau nicht konkurrenzfähig
Schulte-Bockum ist daneben das Lohnniveau im Konzern ein Dorn im Auge. „Derzeit zahlen wir Einstiegsgehälter, die deutlich über dem Marktniveau liegen“, heißt es in dem Brief an die Führungskräfte. Gleichzeitig liege der Anteil der variablen Vergütung unter dem Marktdurchschnitt. „Diese enormen Differenzen können wir uns in einem zunehmend schwierigen Marktumfeld nicht mehr erlauben.“ Als Reaktion will Vodafone Deutschland eigene Servicegesellschaften für die Kundenbetreuung gründen. Dieser Schritt solle es ermöglichen, die Einstiegsgehälter bei Neueinstellungen abzusenken und dem Marktniveau anzupassen. Für die heutigen Mitarbeiter garantiere man einen Bestandsschutz der Ist-Gehälter, hieß es.
In der Vergangenheit hatte Schulte-Bockum mit Blick auf die Verlagerung von Arbeitsplätzen den Zorn mancher Gewerkschaft auf sich gezogen. Jetzt setzt der Deutschland-Chef verstärkt auf Kommunikation und Transparenz. Das Maßnahmenbündel werde in den kommenden Monaten mit den Arbeitnehmervertretern eingehend diskutiert und es werde nach Lösungen für die Betroffenen gesucht. Zudem sei man offen, mit der IG Metall über eine Tarifbindung bei den Servicegesellschaften zu sprechen.
Im Gespräch mit dieser Zeitung stellte Schulte-Bockum jedoch klar, dass es zu seinem Restrukturierungsprogramm keine Alternative gebe. „Wenn wir nicht handeln und in Netze und Qualität investieren, sind wir am Ende austauschbar. Das ist eine reine Discountlogik.“ Für das neue Geschäftsjahr stellt die Gruppe der deutschen Landesgesellschaft wieder einen Milliardenbetrag für Investitionen zur Verfügung: Mehr als 1,2 Milliarden Euro sollen unter anderem in den Ausbau des LTE-Netzes fließen.
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