Mangelhafte Attraktivität:Jeder vierte Freiwillige verlässt Bundeswehr vorzeitig
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Mangelhafte Attraktivität:Jeder vierte Freiwillige verlässt Bundeswehr vorzeitig
Fast ein Jahr hat die Regierung an der Antwort auf eine Große Anfrage der SPD zur Bundeswehr gearbeitet. Die Bilanz fällt gemischt aus: Ein Viertel der Freiwilligen bricht vorzeitig ab. Der Einsatz von Frauen wird als Bereicherung gesehen.
Jeder vierte der freiwillig Dienenden übersteht die ersten sechs Monate nicht. Weiter können Tausende Unteroffiziere aus finanziellen und strukturellen Gründen trotz guter Leistung nicht befördert werden, wie aus einer Antwort der Regierung hervorgeht. Das 217 Seiten starke Dokument, das der Nachrichtenagentur dpa vorliegt, bezieht sich auf eine Große Anfrage der SPD zur Bundeswehr als Einsatzarmee im Wandel.
Der Aufstellung zufolge wurden nach Abschaffung der Wehrpflicht von Juli 2011 bis Januar 2013 rund 20 000 Freiwillige eingestellt. 920 Freiwillige verpflichteten sich weiter als Soldaten auf Zeit, 5126 verließen die Streitkräfte allerdings binnen einem halben Jahres wieder. Als Grund gaben diese entweder private Gründe oder berufliche Alternativen an, heißt es in der Expertise der Regierung. Zu einem geringeren Teil spielten außerdem andere Vorstellungen vom militärischen Dienst eine Rolle. Entlassungen durch den Dienstherrn hätten meistens gesundheitliche Gründe gehabt.
Frauen Gewinn für die Bundeswehr
Die Öffnung der Bundeswehr für Frauen im Jahr 2001 wird als Gewinn für die Streitkräfte beschrieben: „Insgesamt hat sich der Einsatz von Soldatinnen hervorragend bewährt.“ 2012 waren 18 600 Frauen in der Bundeswehr, womit die Zielmarke von 15 Prozent an Soldatinnen in militärischen Laufbahnen aber noch nicht erreicht ist.
Relevante Unterschiede in der Leistungsfähigkeit seien auch in den Kampfverbänden bei den Frauen nicht erkennbar. Sie trügen die gleichen Belastungen wie die Männer und lehnten Sonderkonditionen ab. „Sie haben während des laufenden Gefechts unter direktem Feindfeuer mutig und nervenstark die notfallmedizinische Versorgung verwundeter Kameraden sichergestellt und dafür die Gefährdung des eigenen Lebens in Kauf genommen“, heißt es in einer Passage der Regierung. Nähere Angaben zu dem Vorfall wurden nicht gemacht.
SPD bedauert Beförderungsstau
Die SPD bedauert den Beförderungsstau für Unteroffiziere und Offiziere. Den Angaben zufolge konnten zwar Mannschaftsdienstgrade und Unteroffiziere bis zum Dienstgrad Feldwebel ohne Wartezeiten befördert werden, wenn sie die Leistung erbrachten. Zugleich standen 6800 Unteroffiziere (Oberfeldwebel bis Stabsfeldwebel) zur Beförderung an, wovon rund 5600 trotz erfüllter Voraussetzungen zunächst nicht befördert werden konnten. Von den rund 2900 Offizieren, die befördert werden hätten können, mussten 1900 aufgrund fehlender Planstellen auf eine Beförderung warten.
stj/dpa
Quelle
Jeder vierte der freiwillig Dienenden übersteht die ersten sechs Monate nicht. Weiter können Tausende Unteroffiziere aus finanziellen und strukturellen Gründen trotz guter Leistung nicht befördert werden, wie aus einer Antwort der Regierung hervorgeht. Das 217 Seiten starke Dokument, das der Nachrichtenagentur dpa vorliegt, bezieht sich auf eine Große Anfrage der SPD zur Bundeswehr als Einsatzarmee im Wandel.
Der Aufstellung zufolge wurden nach Abschaffung der Wehrpflicht von Juli 2011 bis Januar 2013 rund 20 000 Freiwillige eingestellt. 920 Freiwillige verpflichteten sich weiter als Soldaten auf Zeit, 5126 verließen die Streitkräfte allerdings binnen einem halben Jahres wieder. Als Grund gaben diese entweder private Gründe oder berufliche Alternativen an, heißt es in der Expertise der Regierung. Zu einem geringeren Teil spielten außerdem andere Vorstellungen vom militärischen Dienst eine Rolle. Entlassungen durch den Dienstherrn hätten meistens gesundheitliche Gründe gehabt.
Frauen Gewinn für die Bundeswehr
Die Öffnung der Bundeswehr für Frauen im Jahr 2001 wird als Gewinn für die Streitkräfte beschrieben: „Insgesamt hat sich der Einsatz von Soldatinnen hervorragend bewährt.“ 2012 waren 18 600 Frauen in der Bundeswehr, womit die Zielmarke von 15 Prozent an Soldatinnen in militärischen Laufbahnen aber noch nicht erreicht ist.
Relevante Unterschiede in der Leistungsfähigkeit seien auch in den Kampfverbänden bei den Frauen nicht erkennbar. Sie trügen die gleichen Belastungen wie die Männer und lehnten Sonderkonditionen ab. „Sie haben während des laufenden Gefechts unter direktem Feindfeuer mutig und nervenstark die notfallmedizinische Versorgung verwundeter Kameraden sichergestellt und dafür die Gefährdung des eigenen Lebens in Kauf genommen“, heißt es in einer Passage der Regierung. Nähere Angaben zu dem Vorfall wurden nicht gemacht.
SPD bedauert Beförderungsstau
Die SPD bedauert den Beförderungsstau für Unteroffiziere und Offiziere. Den Angaben zufolge konnten zwar Mannschaftsdienstgrade und Unteroffiziere bis zum Dienstgrad Feldwebel ohne Wartezeiten befördert werden, wenn sie die Leistung erbrachten. Zugleich standen 6800 Unteroffiziere (Oberfeldwebel bis Stabsfeldwebel) zur Beförderung an, wovon rund 5600 trotz erfüllter Voraussetzungen zunächst nicht befördert werden konnten. Von den rund 2900 Offizieren, die befördert werden hätten können, mussten 1900 aufgrund fehlender Planstellen auf eine Beförderung warten.
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