Traumschiff unterm Opel-Blitz - Der "Kapitän" wird 75
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Traumschiff unterm Opel-Blitz - Der "Kapitän" wird 75
Aprilscherze werden nicht zum Ende des Monats aufgetischt und deshalb entspricht dies auch vollkommen der Wahrheit: Opel war einmal in der automobilen Oberklasse unterwegs und der erste Auftritt eines solchen Fahrzeugs jährt sich jetzt zum 75. Mal – der des Opel Kapitän.
Dass sich heute in erster Linie Oldtimer-Freunde an die glorreiche Zeit von Luxus-Schlitten mit dem Blitz im Markenlogo erinnern, liegt daran, dass die Einstellung der großen Baureihen Kapitän, Admiral und Diplomat auch schon wieder Jahrzehnte zurückliegt. Für den Kapitän kam das "Aus" 1970, für die beiden anderen Limousinen 1976 und 1977.
Im Jahr 1938, als der Kapitän erstmals aufgelegt wurde, konnte er dank selbsttragender Ganzstahl-Karosserie und moderner Antriebstechnik eine Vorreiterrolle für sich in Anspruch nehmen. Als Kraftquelle diente ein Reihen-Sechszylindermotor, der im Premierenjahr 2,5 Liter Hubraum und 55 PS Leistung hatte. So wurde das Auto auf 126 km/h Spitzengeschwindigkeit beschleunigt. Es war als zwei- und viertürige Limousine sowie als viersitziges Cabriolet erhältlich. Wie bei anderen Herstellern auch schlägt der Zweite Weltkrieg eine große Delle in die Produktionszahlen, doch 1948 wird die Fertigung wieder aufgenommen.
In den Wirtschaftswunder-Jahren nimmt die Karriere des Opel Kapitän zügig Fahrt auf: Da längst der US-amerikanische General-Motors-Konzern in Rüsselsheim das Sagen hat, wird auch das Karosserie-Styling vom jenseits des Atlantiks herrschenden Geschmack bestimmt. Das kommt aber auch in Deutschland gut an. Der Kapitän zählt zu den meistverkauften Sechszylinderwagen in den Besatzungszonen der drei westlichen Siegermächte.
Panorama-Scheibe und Heckflosse
1951 erfolgt die erste stilistische Neuorientierung. Dank einer großzügigen und repräsentativen Linienführung wächst der Kofferraum, die wuchtige Präsenz der Ausstrahlung steht der eines Packard nicht nach. Mit Chrom wird nicht gegeizt, das entspricht dem Zeitgeschmack. Der Sechszylinder hat jetzt 58 PS, drei Jahre später werden noch einmal zehn Pferdestärken draufgesattelt. Es naht die Zeit der rundlichen "Ponton"-Form, die Front wird fast vollständig von einem breiten Kühlergrill bestimmt, in dessen Mitte verchromte Leisten glänzen. Inzwischen ist auch das Ausland auf dieses Beispiel deutscher Wertarbeit aufmerksam geworden und bis 60 Prozent der Kapitän-Produktion gehen in den Export.
Der Buchstabe "P" kennzeichnet den nächsten markanten Einschnitt in der Kapitän-Historie, als 1958 die Ära der Panorama-Scheiben und der angedeuteten Heckflossen beginnt. Auch diese Stilelemente sind natürlich Importe aus den USA. Neue Fertigungstechniken für Scheibengläser erlauben eine in die Fahrzeugseite hineingekrümmte Windschutzscheibe. Die Schräge der A-Säule verläuft deshalb entgegen der Fahrtrichtung. Die Leistung des Sechszylinder-Motors ist unterdessen auf 75 PS angestiegen und die Deutschen greifen eifrig zu: Zeitweise liegen die Zulassungszahlen der Sechszylinder-Modelle von Opel vor denen der Marke Mercedes.
Ein V8 aus den USA
Das macht mutig: Da der GM-Konzern über ein schier unerschöpfliches Reservoir an Achtzylinder-Aggregaten verfügt, werden in der KDA-Baureihengruppe von Opel bald auch V8-Motoren angeboten. "KDA" steht in den 60er Jahren für die von maritimen Dienstgraden inspirierten Modell-Bezeichnungen von Kapitän, Admiral und Diplomat. Gegen Aufpreis ist der Kapitän mit einem 4,6 Liter großen V8 und 190 PS lieferbar. Längst haben Komfort-Merkmale wie Einzelsitze in der ersten Reihe, besondere Stoffe, Türtaschen und Gepäcknetze, Make-Up-Spiegel in der Beifahrersonnenblende, Scheibenwaschanlage und weitere Accessoires Einzug gehalten. Opel ist "oben" angekommen.
Doch lange währt die Herrlichkeit nicht. Die letzte Kapitän-Generation erscheint 1969. Schon im Jahr darauf wird die Baureihe gestrichen und durch den Admiral L ersetzt. 474.189 Einheiten haben im Laufe von 42 Jahren den Namen des Chefs an Bord getragen.
Quelle
Dass sich heute in erster Linie Oldtimer-Freunde an die glorreiche Zeit von Luxus-Schlitten mit dem Blitz im Markenlogo erinnern, liegt daran, dass die Einstellung der großen Baureihen Kapitän, Admiral und Diplomat auch schon wieder Jahrzehnte zurückliegt. Für den Kapitän kam das "Aus" 1970, für die beiden anderen Limousinen 1976 und 1977.
Im Jahr 1938, als der Kapitän erstmals aufgelegt wurde, konnte er dank selbsttragender Ganzstahl-Karosserie und moderner Antriebstechnik eine Vorreiterrolle für sich in Anspruch nehmen. Als Kraftquelle diente ein Reihen-Sechszylindermotor, der im Premierenjahr 2,5 Liter Hubraum und 55 PS Leistung hatte. So wurde das Auto auf 126 km/h Spitzengeschwindigkeit beschleunigt. Es war als zwei- und viertürige Limousine sowie als viersitziges Cabriolet erhältlich. Wie bei anderen Herstellern auch schlägt der Zweite Weltkrieg eine große Delle in die Produktionszahlen, doch 1948 wird die Fertigung wieder aufgenommen.
In den Wirtschaftswunder-Jahren nimmt die Karriere des Opel Kapitän zügig Fahrt auf: Da längst der US-amerikanische General-Motors-Konzern in Rüsselsheim das Sagen hat, wird auch das Karosserie-Styling vom jenseits des Atlantiks herrschenden Geschmack bestimmt. Das kommt aber auch in Deutschland gut an. Der Kapitän zählt zu den meistverkauften Sechszylinderwagen in den Besatzungszonen der drei westlichen Siegermächte.
Panorama-Scheibe und Heckflosse
1951 erfolgt die erste stilistische Neuorientierung. Dank einer großzügigen und repräsentativen Linienführung wächst der Kofferraum, die wuchtige Präsenz der Ausstrahlung steht der eines Packard nicht nach. Mit Chrom wird nicht gegeizt, das entspricht dem Zeitgeschmack. Der Sechszylinder hat jetzt 58 PS, drei Jahre später werden noch einmal zehn Pferdestärken draufgesattelt. Es naht die Zeit der rundlichen "Ponton"-Form, die Front wird fast vollständig von einem breiten Kühlergrill bestimmt, in dessen Mitte verchromte Leisten glänzen. Inzwischen ist auch das Ausland auf dieses Beispiel deutscher Wertarbeit aufmerksam geworden und bis 60 Prozent der Kapitän-Produktion gehen in den Export.
Der Buchstabe "P" kennzeichnet den nächsten markanten Einschnitt in der Kapitän-Historie, als 1958 die Ära der Panorama-Scheiben und der angedeuteten Heckflossen beginnt. Auch diese Stilelemente sind natürlich Importe aus den USA. Neue Fertigungstechniken für Scheibengläser erlauben eine in die Fahrzeugseite hineingekrümmte Windschutzscheibe. Die Schräge der A-Säule verläuft deshalb entgegen der Fahrtrichtung. Die Leistung des Sechszylinder-Motors ist unterdessen auf 75 PS angestiegen und die Deutschen greifen eifrig zu: Zeitweise liegen die Zulassungszahlen der Sechszylinder-Modelle von Opel vor denen der Marke Mercedes.
Ein V8 aus den USA
Das macht mutig: Da der GM-Konzern über ein schier unerschöpfliches Reservoir an Achtzylinder-Aggregaten verfügt, werden in der KDA-Baureihengruppe von Opel bald auch V8-Motoren angeboten. "KDA" steht in den 60er Jahren für die von maritimen Dienstgraden inspirierten Modell-Bezeichnungen von Kapitän, Admiral und Diplomat. Gegen Aufpreis ist der Kapitän mit einem 4,6 Liter großen V8 und 190 PS lieferbar. Längst haben Komfort-Merkmale wie Einzelsitze in der ersten Reihe, besondere Stoffe, Türtaschen und Gepäcknetze, Make-Up-Spiegel in der Beifahrersonnenblende, Scheibenwaschanlage und weitere Accessoires Einzug gehalten. Opel ist "oben" angekommen.
Doch lange währt die Herrlichkeit nicht. Die letzte Kapitän-Generation erscheint 1969. Schon im Jahr darauf wird die Baureihe gestrichen und durch den Admiral L ersetzt. 474.189 Einheiten haben im Laufe von 42 Jahren den Namen des Chefs an Bord getragen.
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