Gerd Langguth gestorben
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Gerd Langguth gestorben
Gerd Langguth war der Bundestagsabgeordneter der CDU, später machte er sich als Biograf Angela Merkels einen Namen - an diesem Sonntag ist der Publizist und Politikwissenschaftler Gerd Langguth nach langjähriger Krankheit gestorben. Er wurde 66 Jahre alt. war er Bundestagsabgeordneter der CDU, später machte er sich als Biograf Angela Merkels einen Namen - an diesem Sonntag ist der Publizist und Politikwissenschaftler Gerd Langguth nach langjähriger Krankheit gestorben. Er wurde 66 Jahre alt.
Berlin - Gerd Langguth, CDU-Mitglied, Politikwissenschaftler, Merkel-Biograf und Autor auch von SPIEGEL ONLINE, ist am Sonntagnachmittag nach langjähriger Krankheit in einer Klinik in Köln-Merheim verstorben, kurz vor seinem 67. Geburtstag. Er hinterlässt seine Frau.
Der Protestant Gerd Langguth wurde am 18. Mai 1946 in Wertheim am Main geboren; sein Vater war Lebensmittelgroßhändler. Langguth machte Abitur an einem humanistischen Gymnasium in Wertheim und studierte danach Politische Wissenschaften, Staatsrecht und Geschichte in Bonn, wo er mit einer Arbeit über die Entwicklung der Protestbewegung in der Bundesrepublik Deutschland 1968-1975 zum Dr. phil. promovierte.
Langguth war Zeit seines Lebens mit der CDU verbunden. Anfang der siebziger Jahre leitete er den Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS), schließlich saß er auch von 1976 bis 1980 im Bundestag in Bonn. Später übernahm er eine Reihe weiterer Ämter für die CDU, unter anderem als Staatssekretär in Berlin und Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung. Als Professor für politische Wissenschaft lehrte er an der Universität Bonn.
Anfangs ein Anhänger, später ein Kritiker Kohls
Anfangs ein Anhänger Helmut Kohls, wandelte sich Langguths Bild später - vor allem, nachdem Ende der neunziger Jahre die Spendenaffäre publik wurde, an der Kohl maßgeblichen Anteil hatte und die die CDU in eine schwere Krise stürzte. Langguth würdigte Kohls Leistungen für die deutsche Einheit und die Einigung Europas. Aber was den Menschen Kohl anging, schonte er den Altkanzler nicht. In einer Kolumne für SPIEGEL ONLINE im September 2012 schrieb er: "Überschattet werden die Kohl-Festspiele von der Tatsache, dass dieser große deutsche Politiker, der die Geschichte Deutschlands und Europas in der Nachkriegszeit maßgeblich beeinflusst hat, als Privatmensch und Familienvater völlig gescheitert ist."
2003 rief Langguth zusammen mit dem Soziologen Meinhard Miegel den Bürgerkonvent ins Leben: eine parteiübergreifende, wirtschaftspolitische Initiative, die ein einfacheres Steuersystem, Schuldenabbau sowie einen "gewissen Konsumverzicht der Bürger" forderte.
Langguths Blick auf die politische Konkurrenz war stets offen - so schrieb er auch ein Buch über die Grünen und begegnete ihrer Politik kritisch, aber durchaus mit Sympathie. Einen Maßstab in der politischen Literatur setzte er 2005 mit seiner Biografie über Angela Merkel, für die er mehr als hundert Interviews mit Weggefährten der Kanzlerin und CDU-Vorsitzenden führte. Auch sein Buch über Horst Köhler, das zwei Jahre später erschien, wurde aufmerksam registriert.
Das Neue hat Langguth nicht gescheut: Für SPIEGEL ONLINE schrieb er regelmäßig Analysen über die politische Landschaft der Bundesrepublik, setzte sich immer wieder auch kritisch mit dem Zustand seiner eigenen Partei und dem der schwarz-gelben Koalition auseinander. Ein gern gesehener Gast war er im Fernsehen, etwa im Sender Phoenix.
Langguth war für uns ein menschlich wie fachlich hoch geschätzter Autor, seine Stimme wird uns fehlen.
Quelle
Berlin - Gerd Langguth, CDU-Mitglied, Politikwissenschaftler, Merkel-Biograf und Autor auch von SPIEGEL ONLINE, ist am Sonntagnachmittag nach langjähriger Krankheit in einer Klinik in Köln-Merheim verstorben, kurz vor seinem 67. Geburtstag. Er hinterlässt seine Frau.
Der Protestant Gerd Langguth wurde am 18. Mai 1946 in Wertheim am Main geboren; sein Vater war Lebensmittelgroßhändler. Langguth machte Abitur an einem humanistischen Gymnasium in Wertheim und studierte danach Politische Wissenschaften, Staatsrecht und Geschichte in Bonn, wo er mit einer Arbeit über die Entwicklung der Protestbewegung in der Bundesrepublik Deutschland 1968-1975 zum Dr. phil. promovierte.
Langguth war Zeit seines Lebens mit der CDU verbunden. Anfang der siebziger Jahre leitete er den Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS), schließlich saß er auch von 1976 bis 1980 im Bundestag in Bonn. Später übernahm er eine Reihe weiterer Ämter für die CDU, unter anderem als Staatssekretär in Berlin und Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung. Als Professor für politische Wissenschaft lehrte er an der Universität Bonn.
Anfangs ein Anhänger, später ein Kritiker Kohls
Anfangs ein Anhänger Helmut Kohls, wandelte sich Langguths Bild später - vor allem, nachdem Ende der neunziger Jahre die Spendenaffäre publik wurde, an der Kohl maßgeblichen Anteil hatte und die die CDU in eine schwere Krise stürzte. Langguth würdigte Kohls Leistungen für die deutsche Einheit und die Einigung Europas. Aber was den Menschen Kohl anging, schonte er den Altkanzler nicht. In einer Kolumne für SPIEGEL ONLINE im September 2012 schrieb er: "Überschattet werden die Kohl-Festspiele von der Tatsache, dass dieser große deutsche Politiker, der die Geschichte Deutschlands und Europas in der Nachkriegszeit maßgeblich beeinflusst hat, als Privatmensch und Familienvater völlig gescheitert ist."
2003 rief Langguth zusammen mit dem Soziologen Meinhard Miegel den Bürgerkonvent ins Leben: eine parteiübergreifende, wirtschaftspolitische Initiative, die ein einfacheres Steuersystem, Schuldenabbau sowie einen "gewissen Konsumverzicht der Bürger" forderte.
Langguths Blick auf die politische Konkurrenz war stets offen - so schrieb er auch ein Buch über die Grünen und begegnete ihrer Politik kritisch, aber durchaus mit Sympathie. Einen Maßstab in der politischen Literatur setzte er 2005 mit seiner Biografie über Angela Merkel, für die er mehr als hundert Interviews mit Weggefährten der Kanzlerin und CDU-Vorsitzenden führte. Auch sein Buch über Horst Köhler, das zwei Jahre später erschien, wurde aufmerksam registriert.
Das Neue hat Langguth nicht gescheut: Für SPIEGEL ONLINE schrieb er regelmäßig Analysen über die politische Landschaft der Bundesrepublik, setzte sich immer wieder auch kritisch mit dem Zustand seiner eigenen Partei und dem der schwarz-gelben Koalition auseinander. Ein gern gesehener Gast war er im Fernsehen, etwa im Sender Phoenix.
Langguth war für uns ein menschlich wie fachlich hoch geschätzter Autor, seine Stimme wird uns fehlen.
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