Offizielle Eröffnung - Bilster Berg: "Grüne Hölle" im Kleinformat
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Offizielle Eröffnung - Bilster Berg: "Grüne Hölle" im Kleinformat
Am Wochenende wird die Rennstrecke Bilster Berg offiziell eröffnet. Der 4,2 Kilometer lange Rundkurs bei Bad Driburg wird allerdings nicht für den Publikumsverkehr zur Verfügung stehen.
Etwas mehr als sieben Jahre nach dem offiziellen Start der Projektentwicklung wird die Natur-Rennstrecke Bilster Berg zwischen Bad Driburg und Nieheim am Wochenende offiziell eröffnet. "Manchmal muss man sich kneifen, um zu begreifen, dass es real ist", sagte Initiator Marcus Graf von Oeynhausen Sierstorpff dem "Westfalen-Blatt" kurz vor der feierlichen Eröffnung.
Im April 2005 erwuchs beim gräflichen Landwirten die Idee, das von 1970 bis 1993 von der britischen Armee als Munitionsdepot genutzte Areal in eine Rennstrecke umzuwandeln, die mitten in der Natur liegt. Als Architekten konnte von Oeynhausen-Sierstorpff den Star-Architekten Hermann Tilke gewinnen, der sich schon die Grandprix-Strecken am Nürburg-, Sachsen- und Hockenheimring sowie im niederländischen Zandvoort und Bahrain verantwortlich zeichnete.
Trotz anfänglicher Skepsis und großer Überzeugungsarbeit durch den Grafen konnte sich der Stararchitekt dann doch für die Landschaft begeistern und schuf so den 4,2 Kilometer langen Rundkurs, auf dem derzeit 50 Arbeitsplätze entstanden sind, bis zum Ende des Jahres sollen 20 weitere entstehen.
20 Galloway-Rinder neben der Rennstrecke
Natürlich wurde der Bau der Rennstrecke durch zahlreiche Klagen von Anwohnern unterbrochen, doch jede Klage wurde vor den Gerichten abgewiesen. Diese hatten sich um die Umwelt – immerhin liegt die Rennstrecke in einem malerischen Wald ähnlich wie die Nordschleife des Nürburgrings - und den Schallschutz gesorgt. Doch die seit Generationen als Land- und Forstwirte agierende Grafenfamilie betreibe seit 230 Jahren Naturschutz. Daher wissen wir, dass man der Natur nur so viel entnehmen kann, wie auch wieder nachwächst“, so Oeynhausen-Sierstorpff.
Auf einer 110 Hektar großen Ausgleichsfläche leben seit Januar 2011 mittlerweile 20 Galloway-Rinder auf dem Bilster Berg. Daneben wurden Unterkünfte wie ein Schwalbenturm oder zwei Kammloch-Biotope für Vögel, Fledermäuse, Kröten und Insekten eingerichtet.
Rallye-Legende Röhrl als Fürsprecher
Allerdings sorgten die Klagen dafür, dass die für 2011 Eröffnung der Naturstrecke zwei Jahre später stattfindet. Trotz der Verzögerungen reichten die veranschlagten 34 Millionen Euro aus, allein 27,5 Millionen Euro für den Rennkurs. Sehr viel Wert legen die Betreiber darauf, dass das Geld ausschließlich von Gesellschaftern aufgebracht wurde, die zuvor von Walter Röhrl häufiger motiviert werden mussten. "Die Strecke gehört fahrerisch zu den anspruchsvollsten Anlagen Europas", sagt die Rallye-Legende über den Naturkurs mit 19 Kurven und 44 Kuppen, die bis zu 26 Prozent Gefälle aufbieten.
Die jahrelange Geduld soll sich nun bezahlt machen. Im Gegensatz zum Nürburgring wird das Bilster Berg Drive Resort aber nicht für den Publikumsverkehr freigegen, sondern dient ausschließlich als Teststrecke für Automobilhersteller wie VW, Audi, Jaguar oder BMW, die mittlerweile in großer Anzahl anklopfen. "Die Kunden verlangen von uns absolute Exklusivität, da können sich nicht Besuchermassen auf dem Areal bewegen", sagt Geschäftsführer Hans-Jürgen von Glasenapp, der zuvor am Hockenheimring gearbeitet hatte. Die Besuchermassen können sich aber beim Tag der offenen Tür am 2. Juni das Ergebnis anschauen – allerdings nur zu Fuß. (AG/TF)
Quelle
Etwas mehr als sieben Jahre nach dem offiziellen Start der Projektentwicklung wird die Natur-Rennstrecke Bilster Berg zwischen Bad Driburg und Nieheim am Wochenende offiziell eröffnet. "Manchmal muss man sich kneifen, um zu begreifen, dass es real ist", sagte Initiator Marcus Graf von Oeynhausen Sierstorpff dem "Westfalen-Blatt" kurz vor der feierlichen Eröffnung.
Im April 2005 erwuchs beim gräflichen Landwirten die Idee, das von 1970 bis 1993 von der britischen Armee als Munitionsdepot genutzte Areal in eine Rennstrecke umzuwandeln, die mitten in der Natur liegt. Als Architekten konnte von Oeynhausen-Sierstorpff den Star-Architekten Hermann Tilke gewinnen, der sich schon die Grandprix-Strecken am Nürburg-, Sachsen- und Hockenheimring sowie im niederländischen Zandvoort und Bahrain verantwortlich zeichnete.
Trotz anfänglicher Skepsis und großer Überzeugungsarbeit durch den Grafen konnte sich der Stararchitekt dann doch für die Landschaft begeistern und schuf so den 4,2 Kilometer langen Rundkurs, auf dem derzeit 50 Arbeitsplätze entstanden sind, bis zum Ende des Jahres sollen 20 weitere entstehen.
20 Galloway-Rinder neben der Rennstrecke
Natürlich wurde der Bau der Rennstrecke durch zahlreiche Klagen von Anwohnern unterbrochen, doch jede Klage wurde vor den Gerichten abgewiesen. Diese hatten sich um die Umwelt – immerhin liegt die Rennstrecke in einem malerischen Wald ähnlich wie die Nordschleife des Nürburgrings - und den Schallschutz gesorgt. Doch die seit Generationen als Land- und Forstwirte agierende Grafenfamilie betreibe seit 230 Jahren Naturschutz. Daher wissen wir, dass man der Natur nur so viel entnehmen kann, wie auch wieder nachwächst“, so Oeynhausen-Sierstorpff.
Auf einer 110 Hektar großen Ausgleichsfläche leben seit Januar 2011 mittlerweile 20 Galloway-Rinder auf dem Bilster Berg. Daneben wurden Unterkünfte wie ein Schwalbenturm oder zwei Kammloch-Biotope für Vögel, Fledermäuse, Kröten und Insekten eingerichtet.
Rallye-Legende Röhrl als Fürsprecher
Allerdings sorgten die Klagen dafür, dass die für 2011 Eröffnung der Naturstrecke zwei Jahre später stattfindet. Trotz der Verzögerungen reichten die veranschlagten 34 Millionen Euro aus, allein 27,5 Millionen Euro für den Rennkurs. Sehr viel Wert legen die Betreiber darauf, dass das Geld ausschließlich von Gesellschaftern aufgebracht wurde, die zuvor von Walter Röhrl häufiger motiviert werden mussten. "Die Strecke gehört fahrerisch zu den anspruchsvollsten Anlagen Europas", sagt die Rallye-Legende über den Naturkurs mit 19 Kurven und 44 Kuppen, die bis zu 26 Prozent Gefälle aufbieten.
Die jahrelange Geduld soll sich nun bezahlt machen. Im Gegensatz zum Nürburgring wird das Bilster Berg Drive Resort aber nicht für den Publikumsverkehr freigegen, sondern dient ausschließlich als Teststrecke für Automobilhersteller wie VW, Audi, Jaguar oder BMW, die mittlerweile in großer Anzahl anklopfen. "Die Kunden verlangen von uns absolute Exklusivität, da können sich nicht Besuchermassen auf dem Areal bewegen", sagt Geschäftsführer Hans-Jürgen von Glasenapp, der zuvor am Hockenheimring gearbeitet hatte. Die Besuchermassen können sich aber beim Tag der offenen Tür am 2. Juni das Ergebnis anschauen – allerdings nur zu Fuß. (AG/TF)
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